Patricia from Switzerland
Tagebuch des Jahres 2020 (1. Halbjahr Jänner - Juni):
Huch,
das neue Jahr war plötzlich da und mit ihm die alle paar Jahre
auftretende Diskussion, ob mit der runden Zahl ein neues Jahrzehnt,
Jahrhundert oder Jahrtausend beginne. Ich vertrete ja die Ansicht, dass
Jahre gezählt werden wie Finger, Bäume oder sonstige inventarisierbare
Objekte. Doch viele, dem digitalen Glauben verfallene (und vom
Millenium-Bug gebissene) Mitmenschen beharren standhaft auf der These,
dass ein rundes jahr der Beginn einer neuen Dekade wäre.
Interessanterweise greifen sogar viele Moderatoren, Reporter und
Berichterstatter diese falsche Sicht auf und verbreiten diese
ungefiltert dem mediengläubigen Volke, welches seine Finger vermutlich
von 0 bis 9 durchnummerieren würde. Das erste Dutzend hätte bei diesen
Zeitgenossen wohl nur elf Äpfel, wenn mit der 12 schon das nächste
Dutzend anbricht. Doch ich kämpfe hier gegen Windmühlen.Ich freue mich
trotzdem auf 2020 - das letzte Jahr des zweiten Jahrzehnts dieses
Jahrtausends.
Meiner
Leserschaft wünsche ich ein gutes, gesundes, spannendes und
gleichzeitig entspanntes Jahr. Es kommt eh, was kommen muss...
Erst um 10 Uhr schaffte ich es am Neujahrstag
aus den Federn. Und gut überblickbar blieb mein ganztägiger
Bewegungsradius im Viereck Kühlschrank-Fernseher-Bad-Computer.
Wiedermal ein Pyjamatag, aber ohne Erkältung, Depression oder
Zusammenbruch. Einfach faulenzen und die Seele baumeln lassen. Und wenn
das Sprichwort "Was du tust am ersten Tag, das du tust das ganze Jahr"
stimmt, dann kann das ja ein häuslich-faules Jahr werden. Ups!
Am Berchtoldstag blieb ich noch eine Stunde länger liegen, raffte mich aber am Nachmittag auf, um mit Richi im Migros-City
einen kleinen Happen zu essen und im Frigo Vorräte anzulegen. Fangen
wir das Jahr mit kleinen Schritten an, ohne Hektik und Druck, dafür
gaaanz laaangsaaam...
Eigentlich wäre der Freitag
der 3te Januar ein ganz normaler Arbeitstag, doch wurde mir beschieden
meine Ferientage vom Vorjahr fertig zu beziehen. Also nutzte ich den
Tag für Besorgungen. Da bot es sich doch grad an, beim Zahnarzt
den Kontoauszug für die jährliche Steuererklärung abzuholen. Der erste
(wenn auch nicht wichtigste) Beleg für die Dokumentensammlung wäre
somit schonmal parat. Doch was mache ich mit dem angefangenen Tag? So
brauste ich am Mittag kurzfristig mit dem Auto nach Bern auf ein
Käffeli ins Blue Cat Bistro.
Meine Spontanität war für meine angedachte Mittrinkerin dann doch etwas
zu spontan, also düste ich kurze Zeit später wieder heimwärts. Und
trotz Werktag kam man auf der normalerweise gern verstopften N1 in
beide Richtungen recht zügig voran. Auch so geht der Tag vorbei.
Der Akku meines Natels muss ersetzt werden, darum hatte ich an diesem Samstag einen Termin im hiesigen Apple-Store. Die Erklärung des Sachverhalts und Abgabe
des Fernsprechgeräts sowie auch die Abholung/Bezahlung erfolgten sehr
speditiv. Warum aber das simple Auswechseln eines Akkus (öffnen,
rausnehmen, reinsetzen, zusammensetzen) ganze zwei Stunden in Anspruch
nimmt, bleibt mir wohl für immer verborgen. Die Aussage, es sei wie bei
einem Autoservice, kann ich nicht nachvollziehen, zumal bei einem
Autoservice alles möglich geprüft wird, während der simple Austausch
einer Scheinwerferglühbirne aber auch ambulant innert weniger Minuten
erfolgt, sodass nicht einmal der dargebotene Kaffee ausgetrunken werden
kann - in meiner Stammgarage zumindest. Liegt vielleicht auch daran,
dass ich eine Frau bin und mir wohl attestiert wird, einfach nicht
genügend von der Materie verstehen zu können... Mit Steven gab es dann Kaffee und Kuchen in der Silberkugel, wo wir wie immer nett begrüsst werden und das Gefühl bekommen, (trotz eher seltenen Besuchen) zu den Stammgästen zu gehören.
Nach wochenlanger Pause zog es mich am Sonntag wiedermal ins Spiga, um in Ruhe Zeitung lesen und in Gedanken schwelgen zu können. Und plötzlich kam dieser Gluscht auf ein Pouletsandwich vom Steiner-Flughafebeck.
Ein solches hatte ich Ende Dezember am Abflugtag meiner Schwester am
Flughafen verputzen dürfen und seither bin ich sehr angetan von diesem
Teil. Nur schade ist es etwas teuer, sodass ich auf der Hut sein muss,
dass sich hier kein Suchtverhalten einstellt. Heute war auch noch der
letzte Tag der SBB-Ausstellung im Museum für Gestaltung.
Auf meine Frage hin bejahte die Dame an der Kasse meine Befürchtung,
dass es recht viele Besucher an der Ausstellung gäbe. Trotzdem wagte
ich das Risiko des Ellbögelns und Durchwühlens und wurde in dem Sinn
enttäuscht, als dass es gar doch nicht so viele Leute im Schauraum
hatte. Also muss die Ausstelung ansonsten ja sehr mager besucht worden
sein...? Zu meiner Freude stand an der Modellbahnanlage Peter H.,
ein uralter Bekannter aus dem Eisenbahnfotografen-Umfeld, mit dem ich
schon Jahrzehnte - spärlich aber herzlich - in Kontakt stehe.
Vergangenen Herbst sahen wir uns ja zufällig in Bern am fötele und er
zeigte sich auch sehr offen gegenüber meiner Entwicklung, was mich
recht zu erfreuen vermochte. Im Januar 2006 waren wir gemeinsam am
letzten Betriebstag der damaligen Zahnradbahn Lausanne-Ouchy am fotografieren. Huch, das ist auch schon wieder 14 Jahre her...
Die erste 5-tägige Arbeitswoche - hoffentlich stehe ich das gut durch. Darum gönnte ich mir am Montag die Ehre einer Königin, indem ich mich konkurrenzlos einem fluffig-süsslichem Dreikönigskuchen
hingab und nicht lange suchen musste um das ersehnte, kleine, weisse
Plastikstück zu orten. Wann werden wohl die ersten Oekofreaks Sturm
laufen wegen dem wahrnehmlich ach so gefährlichen Mikroplastik im
Kuchen (von der Verschluckungs- und Gebissschädigungsgefahr mal
abgesehen)? Und irgendwann wird der Kuchen wohl noch gendergerecht
Drei-Königshäuser-Kuchen heissen.
Am Dienstag hatte ich meinen ersten Jahrestag
im Geschäft. Ja, es ist tatsächlich schon ein ganzes Jahr her, seit ich
in der kleinen Manufaktur am Zürichsee so herzlich und
selbstverständlich empfangen wurde. Als kleines "Revival" lud ich daher meine damaligen
Begleiterinnen der ersten Stunde wieder an den gleichen Ort des Geschehens
zu Kaffee und Gipfeli ein: Morgens ins gleiche Kleid schlüpfen wie letztes Jahr, mit dem Tram die gleiche Strecke
abfahren wie letztes Jahr, wieder die gleichen Emotionen verspüren wie
letztes Jahr, mit Nadia und Angi
ein Teil der gleichen Begleiterinnen als Erstkontakte des Tages wie
letztes Jahr, am Empfang im Geschäft das fast gleiche Gruppenfoto wie
letztes Jahr. Quasi eine kurze Reise in die Vergangenheit.
Die restliche Arbeitswoche war weniger spektakulär, bis auf den Umstand zu erfahren, dass unser Unternehmensleiter
die Firma verlassen werde. Er, der mir vor anderthalb Jahren noch den
Mut machte, mich nicht auf Stellensuche zu begeben, sondern mich - mit seinem Rückhalt und seiner Unterstützung
- hier zu entfalten und zu verwirklichen. Und jetzt ist er es, der die
Unternehmung verlässt, mir aber dieser Tage wohltuend attestierte, ich
hätte mich gut entwickelt und könne gut auf eigenen Beinen stehen.
Rührend, mir werden grad wieder die Augen feucht... Und dann gab es zu
Ende der Woche noch eine Info zu kurzfristigen Umstrukturierungen und
die ersten Entwürfe der künftigen Organigramme. Ich weiss immerhin,
dass ich bei meiner aktuellen Scheffin verbleibe, kenne aber meinen
neuen Aufgabenkatalog noch nicht - also welche Arbeiten hinzukommen und
welche ich abgeben muss/darf. Und da ist es wieder, das mich die
nächsten Wochen begleitende Gefühl von Unsicherheit...
So muss nicht lange geraten werden, wie ich den Samstag
verbrachte: Wiedermal daheim, meistens im Bett dösend. Krank fühlte ich
mich nicht, aber schwach, faul und unmotiviert. Die Nacht auf Sonntag war der Graus, da mich ungewohnte Rückenschmerzen plagten. Etwas Linderung vermochte die Voltaren-Salbe
zu bringen, die ich morgens um 4 Uhr auftrug, wenn es auch infolge
meiner Ungelenkigkeit eher bei einem Versuch blieb. Lange schlafen
konnte ich dann trotzdem nicht und schleppte mich vormittags ins Spiga und ins Café Rathaus und am Nachmittag an den heimischen Herd zurück, um mich mit Frühlingsrollen aus dem Ofen zu verwöhnen.
Nach über einem Jahr in der neuen Rolle ist der Alltag alltäglich geworden. Diese Arbeitswoche
war für einmal ganz unspektakulär (aber natürlich trotzdem voller
Fleiss und Einsatz). Einzig speiell war am Mittwoch der Einsatz einer
Hose. Dies weil ich für eine Degustation in die Produktion musste und
dort eigentlich Hosenpflicht wäre (was ich nicht immer ganz so streng
berücksichtigte). Eigentlich müsste ich mich sonst in weisse
Produktionshosen zwängen, aber das wäre dann eher eine Notlösung.
Am Samstag zottelte ich zu Möbel Pfister
am Walcheplatz. Weil ich mittelfristig in der nicht abflauenden
Paketflut zu ertrinken drohe, tut ein weiterer Kleiderständer höchste
Not. Eigentlich hoffte ich auf eine Preisreduktion, da in den
Schaufenstern Reklamen für die Rotstiftwochen prangten. Doch genau
dieser Artikel wurde nicht reduziert feilgeboten. Tammi! Egal; was
nötig ist, ist nötig. Am Nachmittag stand dann ein Essen mit Richi uns Steven im Zeughauskeller auf dem Radar, aber vor dem Lokalbesuch gab es noch kurz
einen Abstecker ans Limmatufer, denn das Komitee "Ja zum Schutz vor Hass" hängte auf dem
nördlichen Turm des Grossmünsters
eine riesige Regenbogenfahne als Kampagne für die baldige (und auch in
der heutigen Zeit trotzdem noch umstrittene) Abstimmung über das
"Verbot zur Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung". Im Restaurant freuten wir uns dann auf die feine Glarner Kalberwurst, die es dort ausschliesslich im Januar gibt, man sie also im Rest des Jahres dort vergebens sucht. Im Lokal
gab es eine witzige Anekdote: Der uns
bedienende Kellner sagte mir beim Aufnehmen der Bestellung, dass meine
Lieblingskellnerin Veronika
aktuell nicht mehr arbeite, weil sie Nachwuchs erwarte. Das heisst,
dass ich trotz längerer Pause einmal mehr im Restaurant wiedererkannt
wurde, was mir
von meinen Begleitern mit dem Kommentar "du bisch ja scho überall
bekannt" quittiert wurde. :-)
Am Sonntag dann ein gemütlicher Zmorge im Spiga und ein Snack mit Steven im Steinerbeck an der Nordstrasse. Diese kleine Filiale ist zwar schön, aber jene im Pfingstweidpark ist eindeutig schöner. :-)
Der Getränkevorrat verlangte am Montag wiedermal einen schweren Einkauf mit Steven im Coop Silbern - und ein Besuch im Ikea zum grossen Teller Köttbullar
gehört da, wenn immer möglich, einfach dazu. Am Mittwoch durfte ich dann eine
geschäftliche Ausfahrt nach Buchs im Aargau machen: Ein Kennenlern- und
Betriebsbesichtigungs-Nachmittag bei einer bekannten Schoggifabrik
stand an. Herzig war, dass die eine Mitarbeiterin, die ich kennenlernen
durfte, schon seit rund dreissig Jahren zu meinem Kontaktkreis gehört. Wie
das denn? Unsereins durfte bei besagter Firma vor zig Jahren das für die Schoggijoghurts und das Comella der damaligen
Toni-Molkerei benötigte Kakaopulver bei Lyda B.
bestellen, wobei sich sich damals eine lockere Kollegschaft
entwickelte. So schliesst sich
der Kreis wieder. Gesehen hatten wir uns aber schon länger nicht,
obschon sie beim Empfang meinte "du bisch wie immer pünktlich". Ihre
schmeichelnden und meine Seele balsamierenden Komplimente
für meinen mutigen Lebensweg und mein Auftreten nahm ich natürlich sehr
gerne entgegen. Die Fabrikationsräume und Fertigungsstrassen entlockten
mir mehrere Oooohs und Aaaahs: Da huschten unzählige Tafelschokoladen,
Ostereier, Branchli, Pralinés und Osterhasen über die Bänder - und
nicht zuletzt dieser omnipräsente Duft der süssen Schoggimasse. Da ich
vor
lauter Sinnesflutungen kaum was gegessen hatte, sündigte ich dafür auf
dem Heimweg im Spreitenbacher Burger-King mit ungesundem Burger und noch
ungesünderen Zwiebelringli. Am Freitag
gönnte ich mir einen früheren Feierabend, brachte noch eine Tasche mit
Produktemustern in die Konzernzentrale (wo mich der Portier mit "Hoi
Franziska"(?) begrüsste), und setzte mich anschliessend zum Einklang
des Wochenendes an die Bar des Belcafés.
Eigentlich eine schöne, wiederholenswerte und ausbaufähige Variante,
die Arbeitswoche so entspannt ausklingen zu lassen.
Den Samstagmorgen konnte ich länger im wohlig warmen Bett verbringen, denn der Termin bei Angela im Coiffeursalon war erst auf Mittag festgelegt. Und danach? Erst mal ein Käffeli am Belcafé
und wieder ab nach Hause. Und der Sonntag begann dort, wo der Samstag endete - im Belcafé.
Da mir die Absätze der neuen Schuhe einen Streich spielten, schaffte
ich es morgens nicht rechtzeitig zum sonst üblichen "Zweitwohnsitz",
sodass ich meine Wochenpost halt am Bellevue sortieren musste. Und heute war wieder Bernd auf der Museumslinie 21 unterwegs, also gönnte ich mir mit ihm eine kurze Fahrt von Balgrist bis Paradeplatz. Länger ging nicht, denn am
Nachmittag lockte die Pizza! Steven loste Richi und mich in seiner Dienstpause ins Molino
am Stauffacher. Meine Quattro Stagioni schmeckte vorzüglich, doch wie
ich hörte, waren nicht alle von uns gleich begeistert von der
Speisenqualität. Vermutlich wird dieses Lokal also nicht so schnell
wieder von uns allen beehrt. Auf dem Heimweg noch kurz bei Mister Minit die zwischenzeitlich reparierten Schuhe abholen, damit ich kommende Woche wieder rumstiefeln kann.
Und wieder eine ganz normale Arbeitswoche ohne grosse Sprünge. Nur der Freitag war ein eher trauriger Arbeitstag, galt es doch von verschiedenen Mitarbeitenden Abschied zu nehmen: Ein Teil der Geschäftsleitung
verabschiedete sich offiziell von den Kolleginnen und Kollegen
("offiziell", weil sie noch ein paar wenige Tage bei uns bleiben). Dann
hatte meine liebgewonnene Bürokollegin Sachi, die mit mir oft die Mittagspause verbrachte, ihren letzten Arbeitstag - sie wird mir sehr fehlen. Und auch Julia,
die mich stets unterstützte und motivierte, sowie mit ihrer Eleganz
animierte und inspirierte, erreichte das Ende ihrer befristeten
Vertragsdauer. Das macht mich noch trauriger. :-(( Andererseits freut es mich,
dass sie alle bereits neue Ziele avisiert haben und gut unterkommen
werden. Da in der Firma momentan einige Umstrukturierungen anstehen,
könnte es noch zu weiteren Abgängen kommen, was ich natürlich nicht
hoffe (ausser bei jenen Mitstreitenden, die ich nicht mag). Wenn dann
die erwähnten GL-Mitglieder in wenigen Wochen endgültig weggehen, wird
es wieder traurig. Hoffentlich kommt das nicht im Monatsrhythmus.
Eine Extrafahrt mit der Mirage lockte mich am Samstag
früh aus den Federn: Ein Eisenbahn-Verein hatte eine Doppeltraktion für
eine Fahrt von Tiefenbrunnen via Schlieren nach Wollishofen
angekündigt. Also pilgerte ich extra früh zum Bahnhof Tiefenbrunnen am
anderen Ende der Stadt, um dann... etwas enttäuscht zu werden: Nur ein
Solowagen, keine spezielle Betafelung, zu viele Autos vor der Linse.
Der erste Kaffee des Tages am Bellevue linderte die Missstimmung etwas. Am Nachmittag fragte Martin,
ob ich Zeit und Lust für Kaffee und Kuchen hätte. Aber immer doch! Ich
hätte mir ein anderes Lokal erhofft, doch wir landeten dann doch wieder
im Migros-City. Dann ein kurzer Einkauf im Laden eine Etage tiefer und um halb sieben wieder im Restaurant oben, diesmal mit Richi auf einen üppigen Teller Spinat und Reis.
Es ist wiedermal ein Sonntag vor einem Abstimmungssonntag. Der beste Tag um im Spiga
die Unterlagen nochmal zu studieren und die Stimmzettel auszufüllen -
so spät wie möglich (Meinungsbildung) und so früh wie nötig
(rechtzeitige briefliche Teilnahme). Im Spiga sind sonntags oft auch Stammgäste
zugegen: Der eine grossgewachsene Herr, der jeweils innert wenigen
Minuten seinen Cappuccino die Kehle runter stürzt; eine gepflegte Dame,
die mit mir schonmal um die SonntagsZeitung stritt, mir aber auch im
Tram oder anderen Lokalen jeweils zuwinkt; ein älteres Paar (er mir
jeweils nett zulächelnd, sie permanent grimmig in die Welt blickend),
welches sich mit ihrer Tochter zum teils vertieft-lauten
Sonntagsgeplauder trifft; oder drei italienische Herren im
Rentnermodus, die sich regelmässig auf der Couch treffen und in ihrer
Landessprache die Themen der Woche ausdiskutieren. Von einem der
Letzteren wurde ich heute mit einem "Buongiorno signora, va bene?" begrüsst und durfte später ein "Arrivederci, buona giornata" einheimsen, was mir das gute Gefühl gab, irgendwie dazu zu gehören.
Anfangs Woche
fegte ein Unwetter übers Land, welches zahlreiche Schäden hinterliess.
Zum Glück spürte ich nichts davon und meine üblichen ÖV-Verbindungen
klappten störungsfrei, während anderorts Streckensperrungen gemeldet
wurden. Das Wetterbild besserte sich aber Tag für Tag und am sonnigen
Wochenende wurden sogar wieder Werte über zehn Grad gemessen. Dieses
Hoch sollte aber nur von kurzer Dauer sein, denn für die Folgewoche
wird ein orkanartiges Sturmtief angekündigt...
In meinem Alltag gab's
keine Eskapaden und ich verbrachte die Zeit im mittlerweile gewohnten
Rhythmus - einzige Ausnahme war meine plötzliche Lust am Sonntag auf einen grossen Teller Nudeln.
Und wieder eine unspektakuläre Arbeitswoche, die aber am Ende einen spontanen, kulturellen Höhepunkt erreichte: Peter fragte mich spontan, ob ich ihn Freitag-Abend zur Opernchor-Gala "O welche Lust" des Männerchors in der Tonhalle Maag
begleite. Es war kühl an diesem Abend, sowohl draussen als auch in der
schönen und in hellem Holz gehaltenen Konzerthalle. Dafür war die
Darbietung mit Stücken von Wagner, Beethoven, Verdi und Bellini
vielfältig und hochwertig. Und obschon ich in Sachen klassischer Musik
eher unerfahren bin, schafften es einige Melodien der über
vierstündigen Darbietung sogar von mir wiedererkannt zu werden -
vorallem die Ouvertüre von "Carmen".
Ja, ja, gut gemacht. :-) Die vier Solisten mit ihrer Stimmgewalt und
das Orchester mit fehlerfreien Klangbildern zogen die Besucher
regelrecht in den Bann, wobei der Männerchor im Hintergrund leider
phonetisch etwas in den Hintergrund zurückfiel. Mit nach 23 Uhr wurde
es spät - uiii, wie ich mich auf das Bett freute.
Am Samstag durfte mal wieder das Auto bewegt werden: Die Reise führte mich ins Wynental zu Andreas und Sandra, zuerst zu einem Käffeli und Knuddeln mit Büsi Carrera, später am Abend noch mit Hans-Ruedi - der extra aus dem Baselbiet anreiste - ins weitherum bekannte, aber ohne Navigationsgerät kaum auffindbare Restaurant Geisshof
in der Höhe von Gontenschwil. Und die Erwartungen wurden vollumfänglich
erfüllt, das Essen war sehr frisch zubereitet und absolut deliziös.
Nicht unbedingt das günstigste Lokal, aber dank der hohen Qualität
wieder absolut ansprechend. Nur da es bei unserer Ankunft bereits
einnachtete, war die angepriesene Aussicht in die Ferne leider nur zuerahnen, was
aber für einen weiteren Besuch in den Sommermonaten spricht.
Und nach diesen zwei Abenden mit später Bettruhe brauchte ich den Sonntag zum regenerieren. Nur käffele und ein Nachmittag voller süssem Nixtun.
Die Wetterkapriolen sind
langsam ermüdend. Einmal stürmt's, dann ist's wieder kühl, aber der
Schnee kommt nicht in die Niederungen und der Frühling lässt auch auf
sich warten. Weder Fisch noch Vogel, und dabei hätte ich gerne mal
reichlich Schneefall oder dann endlich wohlige Frühlingstage. Die Wahl
der geeigneten Garderobe ist so nicht immer einfach. Aber offenbar
klappt es doch immer irgendwie recht gut, denn diese Woche erhielt ich
am Donnerstag in der Kantine ein sehr schönes Kompliment von Trix:
"Ha dr schon lang mal welle säge - Du gsehsch immer so perfekt uus".
Jööö, welch aufbauende Freude für's Gemüt - und das in einer Zeit, wo
es bei der Arbeit infolge Umstrukturierungen grad etwas (zu) viel
Unklarheiten, Unruhe und Unsicherheiten gibt.
Das ruhige Wochenende war sehr willkommen. Den Samstag verbrachte ich wieder mit mehreren Kaffeetassen in der Hand, einmal davon mit Steven in der Silberkugel, und später ging es noch für einen kleinen Teller Brätkügeli mit Richi in den Migros-City. Die Route des Sonntags erzählt sich schnell: Daheim - Spiga - daheim. Im Hauptbahnhof kam ich noch am legendären Churchill-Pfeil vorbei, der für die monatliche SBB-Brunchfahrt
bereit stand. Eine spontane Mitfahrt wäre verlockend gewesen, doch a)
war der Zug ausverkauft und b) kostet eine Fahrt rund 140 Franken.
Dieses Erlebnis hebe ich mir für einen besonderen Anlass auf.
Montag: Morgensonne |
https://www.spiga-ristorante.ch/ Mein OOTD schenkt allen ein Lächeln |
Dienstag: S 88727 |
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OOTD |
Time for coffee in the evening |
Mittwoch: OOTD |
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Donnerstag: OOTD |
Wärmender Sonnenuntergang |
Freitag: OOTD |
Samstag: Zmorge am Bellevue |
Café Escoffier --> |
Noch ist es schattig |
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Käffeli für Fr. 4.40 |
Stehengebliebebe Zeit im Innern |
OOTD |
Gugelhupf und der 3te Kaffee |
Sehr aktive Bedienung |
Brätkügeli im Migros-City |
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Sonntag: Brunchfahrt, aber ohne mich |
Churchill-Pfeil RAe 4/8 1021 |
Der Tisch wäre gedeckt |
Mir reicht's aber nur ins Spiga |
Gut erkannt! :-) |
Brotzeit am Nachmittag |
Und das Wetter spielte
weiterhin verrückt. Eine Sturmwarnung nach der anderen, am Montag
zuerst gegen frühsommerliche 20 Grad und am Mittwoch dann Schnee in die
Niederungen. Zusätzliche war die Woche von den ersten Corona-bedingten
Einschänkungen geprägt.
Am Dienstag wollten Markus und ich eine ehemalige Kollegin Vesna in der Honold-Filiale
in Herrliberg mit einem spontanen Besuch überraschen, doch genau an
diesem Tag hatte sie unerwartet frei. Tja, Überraschung missglückt,
dafür fein gegessen. Am Freitag gönnten sich einige Arbeitskollegen und ich uns zum Einläuten des Wochenendes zum Fyrabig einen Umtrunk im Meilemer Gasthaus Löwen und nachher noch mit Camilla ein spontenes Käffeli im Belcafé. Ansonsten einmal mehr "business as usual".
Und dann endliche Wochenende! Zum Zmorge suchten Richi und ich am Samstag das Bistro Chez Toni
auf. Zmorge ist aber etwas übertrieben, denn es blieb bei Kaffi,
Gipfeli und einer Tasse Schwarztee. Unweit vom Bistro fand heute der
Flohmarkt in der Buswerkstätte Hard nach dem Motto "Alles muss raus"
statt. Wegen der anstehenden Räumung des Vereinslokals konnte wieder
viel Holz in Form von Büchern und Möbeln zu teils sehr günstigen
Preisen erstanden werden - immer je nach dem, wen man nach dem Preis
fragt. Etwas enttäuschend war das Wissen, dass palettenweise
interessante Trouvaillen unter der Hand weggegangen waren, ohne das
diese von uns Interessierten eingesehen werden konnten. Und das leider
nicht zum ersten, und wohl nicht zum letzten Mal... Überraschung dann
am Mittag: Das im November angelieferte Flexity
kam erstmalig bei Tageslicht angerollt, nachdem bislang nur nächtliche
Testfahrten nach Betriebsschluss durchgeführt wurden. Der fabrikfrische
Be 6/8 4001 besticht mit Eleganz, wenn auch man sich noch an dessen
Anblick gewöhnen muss. Doch wie schon das Modell, konnte mich nun auch
das Original positiv beeindrucken. Ich freue mich schon auf die ersten
Mitfahrgelegenheiten und das Austesten des neuen Fahrkomforts. Das
Publikum durfte sogar im Führerstand Platz nehmen, doch das getraute
ich mich dann doch nicht. Und es kommt sicher mal noch eine Gelegenheit
im kleineren, persönlicheren Rahmen. Nach dieser Begegnung führte uns
der Hunger in den Migros-City und später am Nachmittag gönnte ich mir noch mit Martin ein Käffeli im Belcafé.
Den Sonntag nahm ich dann wieder ruhiger mit etwas Zeit für mich allein: Ein Besuch im Zweitwohnsitz, dann Tee und Kuchen im Rathaus Café,
ein kurzer Einkauf im Hauptbahnhof und dann heim auf's Sofa (um nicht
dem Corona-Virus über den Weg zu laufen). Ich bin gespannt, wie sich
die folgenden Wochen - vor allem in Hinblick auf dieses böse Virus -
entwickeln werden...
Diese Woche waren meine
Batterien werktags nicht voll geladen, dafür war ich es nervlich umso
mehr. Wegen der mit der Reorganisation einhergehenden Unruhe und
Umtriebigkeit in der Firma, fehlt mir in letzter Zeit merklich
zunehmend die für mich sehr wichtige Wertschätzung und Bestätigung. Das
Unwissen, vielleicht nur als nützliche Wissensträgerin geduldet anstatt
doch als kreativ-engagierte Kompetenz geschätzt zu sein, gepaart mit
der stetig wiederholten Erwartung flexibel und agil sein zu müssen,
lässt - vorallem nachts - die Gedanken abstruse Konstruktionen bilden.
Immer begleitet von innerer Suche nach Fluchtstrategien, um der latent
beunruhigenden Situation entkommen zu können - sei es nur durch einen
eigentlich ungewollten Stellenwechsel oder (auch beflügelt durch die
mediale Hysterie um das derzeit allgegenwärtige Coronavirus) mit
Einbezug von tendenziell endgültigeren Optionen. Ich hoffe, dass meine
Motivation bald wieder zurückkehrt, indem ich mich wieder geschätzt und
nicht mehr so allein gelassen fühle...
Diesen Dienstag
feierte ich bereits den vierten Jahrestag meiner Hormontherapie. Diesen
Tag zelebriere ich wie meinen Geburtstag, wobei es deren eigentlich
deren drei sind: Am 7ten Januar (2019) mein Outing in der Arbeitswelt,
am 3ten März (2016) den Start meiner Hormontherapie und im Juli den
offiziellen gemäss dem Eintrag im Ausweis. Ich erinnerte mich heute
noch sehr genau an das Hochgefühl, als ich 2016 im Auto auf dem Rückweg
vom Arztbesuch bei Dr. Flütsch mit den Medikamenten auf dem
Beifahrersitz diese überwältigende Emotion von Erfolg, Aufbruch und
Glück verspürte und innerlich richtiggehend jubelte. Auch nach vier
Jahren. Yesss!
Dann kam endlich mal ein Samstag zum wohltuenden Ausschlafen um die Batterien wieder etwas aufzuladen. Am Abend hatte ich mit Sandra und Astrid,
zwei ehemaligen Mitarbeiterinnen der damaligen Toni-Molkerei, zum
Znacht abgemacht. Zum "Apéro"(?) gönnten wir uns zuerst ein Käffeli im Tibits am Sternen Oerlikon, anschliessend eine Pizza im Santa Lucia
gegenüber. Letzteres war unangenehm gut besucht, fast alle Tische
belegt und wegen dem omnipräsenten "Gschnurr" im ganzen Lokal
verstanden wir teils unsere eigenen Worte nicht. Mein Platz am Tisch
war grad am engen Durchgang, sodass sich der Kellner immer wieder
entschuldigte, wenn er mich beim vorbeigehen ungewollt aber mehrmalig
touchierte. :-) Am Bahnhof Oerlikon trennten sich dann wieder unsere
Wege, ich bestieg den Bus heimwärts und war echt froh, als ich heil
daheim angekommen war. Oerlikon ist nachts um den Bahnhof herum nicht
wirklich meine Lieblingsecke der Stadt. Die gruppiert herumlungernden
Jugendlichen vermitteln nicht unbedingt ein Gefühl von Vertrautheit und
Wohlwollen.
Am Sonntag überraschte mich Richi im Spiga! :-) Es folgte ein Spaziergang entlang der Limmat zum Bürkliplatz, ein Tee/Kaffee am Bellevue
und dann die Heimfahrt an die Wärme. Denn trotz Sonnenschein blies ein
recht kühler Wind aus Süden in die Stadt, sodass an ein langes
Verweilen leider nicht zu denken war. Daheim wurde dann der Backofen
für einige kleine Frühlingsrollen eingeheizt. Wenn der Frühling
draussen auf sich warten lässt, soll er wenigstens im Magen Einzug
halten. :-)
Corona-Virus
- das aktuelle und beherrschende Thema der Woche (und wohl auch der
nächsten Wochen). Die Einschränkungen im Arbeitsalltag waren absehbar
und kamen doch irgendwie unvermittelt: Kein Händeschütteln mehr,
Mindestabstand zueinander, möglichst wenige Leute in einem Raum, in der
Kantine nur noch jeder zweite Sitzplatz zu besetzen, und seit Mitte
Woche sogar zu 50 Prozent "Homeoffice".
Am Mittwoch-Mittag
waren wir auswärts essen - da wusste ich aber nicht, dass dies für
gewisse Zeit eine der letzten auswärtigen Mahlzeiten (ausserhalb
Kantine oder daheim) sein würde. Wohl als Vorahnung auf noch schlimmer
werdende Zeiten erhielten am Donnerstag alle Mitarbeitenden eine Flasche Desinfektionsmittel zum heimnehmen. Am Freitag
verkündete der Bundesrat weitere Verschärfungen der Verhaltensregeln,
wie die Wiederaufnahme permanenter Grenzkontrollen, ein
Veranstaltungsverbot bis Ende April für Events mit über 100 Personen,
sowie eine Maximalbelegung der Restaurants mit 50 Leuten inklusive
Personal. Letzteres war am Samstag bereits für Richi, Steven und mich spürbar, als wir im Migros-City von einer Sicherheitskraft vom Besuch des M-Restaurants infolge Kontingentserreichung abgehalten
wurden, nachdem man überhaupt den erst den Weg zum Lokal rund um die
Absperrungen herum gefunden hatte. Interessanterweise waren trotz
propagiertem und allgegenwärtigem Ansteckungsrisiko in der Stadt recht
viele Leute unterwegs, und zwar offensichtlich nicht nur zum einkaufen.
Zwar etwas weniger als an anderen
Samstagen, aber trotzdem unerwartet viele. Vermutlich doch alles Hamsterkäufer, denn einige Regale im Migros-City waren fast leergefegt als gäbe es kein Morgen mehr.
Ein schöner Frühlingstag wurde uns am Sonntag beschert und lockte mich ins Spiga - vermutlich auch zum letzten Mal für einige Wochen. Und welche Freude: Fatima war wieder im Land! Nach rund einem Jahr gab's da natürlich viel zu erzählen, zuerst im Spiga, nachher vor der Konditorei Caredda
an der Josefstrasse. Ein sympathisches Lokal mit ganz vielen
Marzipan-Früchtli im Schaufenster und unzähligen Leckereien drinnen in
der Auslage. Der Blick auf die Auswahl liess mir das Wasser im Mund
zusammenlaufen, doch zur Schonung von MakeUp und Kleidung entschied ich
mich dann für ein biederes aber ausgezeichnetes Tirami-sù. Fazit: Da
sollte man wiedermal hin!
Die Situation ums Corona-Virus verschärfte sich zunehmend. Am Montag erklärte der Bundesrat den vorerst bis zum 19. April 2020 die "Ausserordentliche Lage" was quasi einem "Notstand"
entspricht, und appelliert eindringlich an die Bevölkerung zur
Distanzhaltung. Veranstaltungen wurden verboten und Läden, Restaurants,
Bars sowie Freizeitbetriebe bleiben bis Mitte April geschlossen. Ausgenommen
sind Lebensmittelgeschäfte, Take-Aways, Kantinen, Hotels, Tankstellen, Bahnhöfe, Banken, Poststellen
und Apotheken (also der Grundversorgung dienende Institutionen). Ein
ausdrückliches Verbot das Haus zu verlassen wurde aber zum Glück noch(!) nicht
ausgesprochen.
Meine Arbeitswoche begann mit einem weiteren Homeoffice-Montag.
Wahrscheinlich war ich aber nicht die einzige mit Heimarbeit, denn das
Einwählen über VPN war infolge Überlastung der Infrastruktur meist
nicht möglich bzw war die Verbindung immer wieder unterbrochen. Auch
das Telefonieren mit Skype und Headset (zu was ich eine Hassliebe habe,
allerdings mit mehr Hass als Liebe) funktionierte nur mit Begleitung
von Rauschsequenzen und zerstückelter Übertragung. Zugleich konnte ich
am Mittag wohl für eine Zeit lang den letzten Kaffee am Bellevue geniessen. Ich nutzte Mittagspause mit strahlendem Frühsommerwetter auch für einen nochmaligen Einkauf, diesmal im Migros-Limmatplatz, stand allerdings vor teils leergeräumten Regalen. Als wäre einer Zoohandlung eine Schar renitenter Hamster entwichen, die nun hier ihr Unwesen trieben...
Die Fahrt am Dienstag und Mittwoch
ins Büro war irgendwie eigenartig. Nur wenige Menschen im Tram und in
der S-Bahn, und alle sassen artig möglichst weit weg von einander: Auch
im Büro gespenstische Stille und Leere, die wenigen Anwesenden machten
einen genügend grossen Bogen um den anderen. Alle verhalten sich so,
als wäre das Gegenüber angesteckt. Eigentlich die richtige Einstellung,
wenn auch recht befremdend wirkend. Auch in der Kantine steht nur noch
ein Stuhl pro Vierertisch, natürlich wegen dem Mindestabstand, als auch
um nicht mehr als 50 Leute im Raum zu haben. Es kommt mir vor wie in
einem billigen Horrorfilm. Da war ich grad froh, am Feierabend dann
doch noch Frischbackbrötli für meine tiefgekühlten Reserven ergattert
zu haben. Erschreckt und verblüfft hatte mich im Migros-Limmatplatz
allerdings eine Mitarbeiterin, welche am Eingang jedem Kunden
persönlich ein am Handgriff frisch desinfiziertes Einkaufskörbli
überreichte. Damit hatte ich jetzt nicht gerechnet.
Mein zweiter Homeoffice-Tag dieser Woche war der Donnerstag.
Draussen schien die Sonne, es kündigte sich ein schöner Sommertag an,
aber unsereins sollte daheim am Rechner sitzen und die Prozesse, Daten
und eMails koordinieren. Immerhin beschallte das Radio die Stube, was ein
latentes Gefühl an sozialer Teilnahme zuliess. In der Mittagspause zog es mich dann doch in die Stadtmitte, mit Steven und Richi gab es auf einer Sitzbank (natürlich mit genügend Abstand zueinander) einen Snack am Bellevue und beim nahen Tschingg
noch einen starken italienischen Kaffee. Die Altstadt am rechten
Limmatufer war fast wie ausgestorben: Nur eine Handvoll Touristen beim Grossmünster, zwei Sonnenanbeter am sonst stark belebten Hirschenplatz und dann ein paar unbelehrbare Halbstarke im ungewohnt leeren Niederdorf. So menschenleer muss es hier wohl sonst nur an einem ganz frühen Sonntagmorgen aussehen.
Am Freitag
durfte ich wieder ins Büro und nutzte am Morgen die Minuten des
Umstiegs für einen Rundumblick am Hauptbahnhof. Viele lange Züge aber
kaum Reisende, das ansonsten emsige Treiben war verstummt und ein
beklemmendes Gefühl machte sich breit. Um acht Uhr öffnete die Sprüngli-Filaile
und ich war die erste und alleinige Kunden. Selbst als ich mit dem
Becher aus dem Laden entschwand war keine andere Kundschaft ins
Annährerung zu erkennen. Den S-Bahn-Waggon hatte ich einmal mehr für
mich alleine und auch im Büro waren, wie in den letzten Tagen, nur ganz
wenige Leute anwesend, so dass zusätzlich auch ein Gefühl der
Einsamkeit hochkrabbelte. Gemeinsam einsam. Am Abend suchte ich die
kleine Migros-Filiale
im HB auf, wo die Brötli neuerdings mit der Greifzange aus dem Körbchen
zu entnehmen sind. Schusselig wie ich bin fiel mir doch prompt eines zu
Boden. Ich kam mir etwas dämlich vor, als müsste ich noch lernen mit
Messer und Gabel umzugehen. Zum Glück aber war der Laden
erwartungsgemäss leer, sodass niemand meinen Faux-pas bemerkte.
Mein Coiffeur-Termin für Samstag
wurde leider abgesagt, also keine Maniküre, keine Wimpernfärbung, kein Frisurgezupfe.
Und... kein Käffeli im Belcafé! Kreeeisch!!! Zum Glück konnte ich mich bei Steven und Richi auf ihrer Einkaufstour anschliessen und ihnen durchs weithin fast leergefegte Niederdorf auf zur Metzgerei Zgraggen und auf ein starkes Käffeli beim Tschingg
folgen. Nachdem heute in den Zeitungen von der temporären,
schweizweiten Schliessung aller McDonald's-Filialen berichtet wurde,
konnte mein spontan entflammter Gluscht auf Hamburger in der Metzgerei
gestillt werden. Tja, auch ich bin nicht gefeit vor Meldungen zu
Entbehrungen und Verknappungen, was mein Bedürfnis danach gerne etwas
ansteigen lässt. Der Münsterhof und auch die Bahnhofstrasse
waren apokalypisch leer, wie sonst nie an einem Einkaufs-Samstag. In den Lebensmittelgeschäften
waren nur einige Leute unterwegs und alle gingen sich vorbildlich
weiträumig aus dem Weg. Solange man sich gesund fühlt, kommt einem die
Epidemie und die fast stillstehende Schweiz so surreal vor: Als
(derzeit noch) nicht Betroffene ist es einfach schwer die Lage wirklich
zu begreifen.
Mein erster unfreiwilliger Sonntags
ohne Spiga! Doch als die Medien von den aktuellen Zuständen in Italien
und Spanien berichteten, und erwähnt wurde, dass weltweit das saubere
Wasser angeblich immer knapper werde und dann noch von einem Erdbeben
in Kroatien zu lesen war, fühlte ich mich sehr verunsichert und blieb
ganz bewusst daheim. Es machte sich eine beängstigende Stimmung breit,
als würde die Welt langsam untergehen und die Menschheit in drei Jahren
wohl verschwunden sein. Und einmal mehr schien sich meine Theorie zu
bestätigen, dass wenn einem etwas Gutes widerfährt, bald darauf die Rechnung dafür kommt oder die Retourkutsche vorfährt...
Brrrrr, der Winter kam kurz
und eiskalt zurück. Nicht mit Schnee und Dunkelheit, sondern mit morgendlichen
Minus-Temperaturen und einer einer heimtückisch bissigen Bise - eine Mischung von Frost und strahlendem Sonnenschein.
Am Montag war ich wieder für Homeoffice
eingeteilt, was bei der Eiseskälte draussen grad willkommen war. Gegen
Abend zog es mich aber doch noch an die frische Luft, weil mir vom
stetigen Sitzen am Schreibtisch (und dieser nicht der optimalste
Arbeitsplatz für längerwierige Aufgaben ist) schon der Rücken
schmerzte. Darum rein in die Stiefel und raus aus dem Haus, an die frische Luft und mal wieder an die Limmat. Der Wind pfiff
einem wahrlich um die Ohren, doch die letzten Sonnenstrahlen des Tages waren echt
wohltuend.
Doch schon am Dienstag
sollte ich wieder ins Büro. Meine Scheffin meinte, ich solle zum
eigegen Schutz mit dem Auto kommen. Doch da bräuchte ich fast doppelt
so lange und dann wäre noch die lästige Parkplatzsuche. Nein danke. Im
ersten Tram hatte es ja nur sechs weitere Fahrgäste und im zweiten Tram
nur deren drei. In der S-Bahn dann hatte ich den Wagen wieder fast für
mich allein, also nur wenig Ansteckungsgefahr. Und doch bleibt ein
Restrisiko, denn beim Heimkommen fühlte ich mich dann doch gerädert. Ob
das mit einer Autofahrt anders
gewesen wäre? Dann hätte ich im HB keine frischen Brötli kaufen können.
:-)
Draussen schien die Sonne mit voller Wucht runter, doch dieser Mittwoch war wieder von Heimarbeit
geprägt. Und dann die Hiobsbotschaft von meiner Scheffin: Bis auf
weiteres sei für uns alle vom Team durchgehendes Homeoffice angesagt... Also ab sofort nur noch daheim am
klitzekleinen Laptop, ohne feinen Kantinen-Zmittag und ohne spontanen
Gang zum Pfütz-o-mat (Kaffeeautomat). Das wird schwer... Zum Glück
bekam ich heute tierisch gute Hilfe bei der Zubereitung der ordentlichen Portion an
Kohlenhydraten.
Auch am Donnerstag war es draussen bisig und frisch.
Diesmal wollte ich aber nicht den ganzen Tag im Kabuff verbringen und
machte mich in der Mittagspause auf die Suche nach geröstetem
Muntermacher. Fündig wurde ich an der mir bald einzig bekannten Stelle
ohne Warteschlangen, dem Tschingg im Niederdorf. Und nur wenige Minuten später erwischte mich Richi
am Bellevue unerwartet bei meinem Versuch ein Selfie mit dem
Kaffeebecher (wie zu guten alten Belcafé-Zeiten) zu realisieren. Und
ich war grad froh, wieder ein vertrautes Gesicht in dieser beinahe
verwaisten Stadt zu sehen.
Mit dem unerwartet einberufenen Permanent-Homeoffice fehlten mir nun Unterlagen aus dem Büro, also musste ich am Freitag
doch wieder mit der S-Bahn hin. Das Gute daran: In der Kantine erfreute
mich ein grosser Teller mit Fisch und Kartoffeln sowie ein Schwatz mit
den wenigen noch anwesenden Kolleginen und Kollegen. Und meine Scheffin
gab mir sogar ein grosses Stück selbstgemachten Zopf für's Wochenende
mit. :-) Am Abend holte ich noch ein Einschreiben an der Post in Altstetten
ab und musste dort durch den Postfach-Eingang eintreten, am Schalter
nach dem Hinlegen des Abholzettels sowie dem Unterzeichnen des Belegs
jeweils zwei Schritte zurücktreten, und zum Rausgehen wiederum einer
Markierung folgen. Die Kundenlenkung war so ausgelegt, als ob wir alle
hochgradig verstrahlt wären. Das gleiche dann im Neumarkt Altstetten,
wo sich die Kunden in einer Warteschlange mit je 2 Meter Abstand zum
Vordermann einzureihen hatten und Kunde für Kunde dann gnädigerweise
dann doch noch eingelassen wurde. Im Laden dann trotzdem ein Gewusel,
Andrang bei der Obstwaage und kaum Mindestabstände beim Brotregal. Nach
dem Bezahlen wieder den Bodenmarkierungen folgend hinter einem optisch
und geruchlich betagten Paar schleichen, um dann zum Ausgang zum
Hinterhof zu gelangen. Das alles war mir doch zuwider, sodass ich diese
Filiale wohl eher meiden werde.
Samstag war wieder Tram-Foto-Tag. So traf ich Richi am Escher-Wyss-Platz um aus dem Depot ausfahrende Fahrzeuge im Morgenlicht abzulichten. Es war wohl eine der letzten Möglichkeiten, bevor infolge der Corona-Krise
eine Fahrplanausdünnung in Form eines permanenten Sonntagsfahrplans
eingeführt wurde. Als die Bilder "im Kasten" waren, fuhren wir noch in
den Norden der Stadt, wo die Linie 12 aus nicht ganz klaren Gründen
derzeit mehrheitlich mit den formschönen, klassischen und zeitlosen Tram-2000-Fahrzeugen
(statt Cobras) bestückt war. Der 15-Minuten-Intervall forderte zwar
etwas Geduld, aber die Sonne wärmte uns den Rücken wohlig warm. Dann
noch kurz zum Tschingg auf ein Käffeli, ein kurzer Einkauf und ab nach Hause, um der wieder aufkommenden Kühle zu entwischen.
Und nun ein Pyjama-Sonntag?
Ja! Das schöne Wetter machte wieder eine Kehrtwende, mein Spiga war
weiterhin geschlossen, und daheim gäbe es eigentlich genug zu
"nuuschen". Allerdings fühlte ich mich müde, schwach und antriebslos.
Hoffentlich war das kein Vorbote einer Erkrankung. Vielleicht lag es
auch an der Umstellung auf Sommerzeit, denn mir nun fehlte gefühlt eine Stunde wertvoller Lebenszeit...
Zunehmend bekundete ich mit dem Homeoffice
meine liebe Mühe. Der Rücken schmerzte jeden Tag etwas mehr und nachts kam ein
beängstigendes Stechen im Brustkorb hinzu, allerdings auf der falschen
Seite, als dass es ein Herzinfakt hätte sein können. Abwarten und
beobachten. Und hier daheim mangelt es an einem Drucker, an einigen
Unterlagen, den guten Menüs aus der Kantine und vor allem an den
persönlichen Kontakten. Ein Zugewinke via Skype
kann nunmal kein Gespräch von Angesicht zu Angesicht ersetzen. Es fehlt
mir zunehmends an Zwischenmenschlichem, so auch an den momentan eh
verbotenen Umarmungen. Da sitze ich Tag für Tag daheim, mache alleine
Mittagspausen und schaue mir am Abend mit dem eher wortkargen Kroko die
demotivierenen Nachrichten des Tages an, während mir Freunde Bilder von
ihren urbanen Spaziergängen oder Lebensmitteleinkaufstouren schicken.
Habe mich selten so ausgeschlossen gefühlt wie momentan. Als würde es
keinen jucken, wenn ich am nächsten Morgen nicht mehr aufwachen sollte.
Echt depremierend.
Und was tat sich diese Woche denn so? Am Montag
weinte der Himmel, liess am Abend dann aber ein paar Sonnenstrahlen als
Vorboten des Frühlings durchschimmern. Das sollte wohl der Auftakt für
das Sommerhalbjahr sein, denn schon am Dienstag
waren die trüben Wolken wie weggeblasen und das intensive Blau war
schon lange nicht mehr so klar und frei von Kondensstreifen. Über
MIttag holte ich mir einen Kaffee im regelrecht ausgestorbenen
Hauptbahnhof. Keine Züge, keine Passagiere, keine Passanten, eine
gespenstische Leere... Vorletzte Woche machte ja McDonalds schweizweit
alle Filialen dicht. Wie lange wird der Burger King im HB wohl noch offen haben? Diese Frage zog mich am Mittwoch
zum Burgerbrater am Gleis 18 (Mmmmh, fein, zwei Fischburger) und liess
ich mich auf einem Bänkli nieder und von wohltuendem Vitamin D
berieseln. Leider war die zweistündige Mittagspause zu schnell vorbei. Ein Aufsteller war das Mail meiner Arbeitskollegin Aleks "Ich bin auf jeden Fall froh hab ich dich als Lehrerin und als Zicke empfind ich dich auch nicht". Ein weiterer Aufsteller am Donnerstag von Andrea nachdem ich ihr mein vorbereitetes Curriculum Vitae zur Durchsicht sandte: "In meinen Augen sieht das sehr gut aus ... würde dich sofort einstellen". Und "Ja du warst die beste Chefin" Herzig! Da fühlt frau sich grad äusserst gebauchpinselt. Also doch: Ich bin nicht immer zickig! :-)
Der Freitag aber liess mich dann doch etwas rumzicken: Eigentlich hatte ich mit Rita
zum Zmittag in der Firmenkantine abgemacht, doch sie hatte es
schlichtweg vergessen und spürte bei meinem Auftauchen natürlich meinen
ungefilterten Groll und Zorrrn. Ihr schlechtes Gewissen liess sie
sodann in Windeseile das Menü (Hörnli und Ghackets) in einer
(rezyklierbaren, oha!) Einwegschale organisieren, sodass ich mir das so
lange ersehnte Gericht dann immerhin am Abend daheim noch aufwärmen konnte. Was für ein Spektakel am "Futtertrog" als Rita ganz
aufgebracht der irritierten Jackie schilderte, Patricia brauche sofort eine
grosse Portion des Tagesmenüs zum mitnehmen - da wurde alles stehen
gelassen um eine Schale zu suchen, eifrig zu schöpfen und mir den
Behälter blitzartig in die Hand zu drücken, während die anderen
Mitarbeitenden in der Warteschlange sich grad eine zusätzliche und
grosszügige Minute lang gedulden mussten. Jedoch: Ist der Ruf erst
ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert...
Netterweise fragte mich für Samstag Richi an, gemeinsam nochmals beim Depot Hard nochmal ein paar Impressionen von ausfahrenden Tramwagen zu machen, wobei überraschenderweise auch Mario
mit von der Partie war. Ich war echt froh, wieder unter liebe Menschen
zu kommen und dabei wieder einen Ansatz von liebgewonnener Normalität
fühlen zu dürfen. Heute fuhr auch "mein" Be 4/6 2048
aus der altehrwürdigen Wagenhalle am Escher-Wyss-Platz. Aber wieso
"mein" 2048? Diesen Wagen begleitete ich am frühen, nebligen 18. Oktober 1985 bei seiner
Ankunft am Hardturm, also dem ersten Kontakt mit dem Zürcher
Schienennetz sowie seiner Überfuhr in die Zentralwerkstatt. Mit der
Teilnahme an diesem (in der Jugendzeit einmaligen) Ereignis - welches
in meinen Augen einer Geburt gleich kommt - schloss ich den Wagen 2048
ins Herz und verspüre bei jeder Begegnung mit ihm immernoch innere
Freude. Darum habe ich noch einige Bilder aus meinem bescheidenen Archiv ausgegraben. Bin ich deswegen ein Nerd? Vielleicht. Aber damit kann ich gut leben. Ebenfalls Freude bereitete mir heute auch - wie zu alten
Kaffee-Zeiten - ein Käffeli
beim St. Jakob-Beck im Industriequartier und später noch eines von der Confiserie Bachmann an der Bahnhofstrasse in der wärmenden Abendsonne am Werdmühleplatz.
Und am Sonntag das ähnliche Programm wie am Samstag, bei wiederum strahlend schönem Wetter: Zuerst mit Richi ein paar wunderbare Aufnahmen beim Depot Hard, dann ein Snack bei der Bäckerei Hug an der Zollstrasse (wo es recht gute Weggli mit Eifüllung gibt, yeah!), dann ein kleiner Stadtspaziergang, und nach einer kurzen Pause daheim ein spontanes Wiedersehen mit Mario und Steven, um dann noch mit Richi mit einer Grillwurst am Bellevue zum Zmittag und einem Käffeli von Bachmann zum Zvieri den Tag ausklingen zu lassen. Und ja, auch ich bin mir bewusst, dass man/frau möglichst viel daheim bleiben, sich allerdings auch etwas bewegen soll. Und da immer (ja, wirklich immer!) auf den Mindestabstand zueinander geachtet wird und die Hände regelmässig gewaschen werden, setzte ich mich dem Risiko einer unliebsamen Begegnung mit COVID-19 kaum fahrlässig aus...
Eine kurze (und äusserst
sonnige) Arbeitswoche
stand bevor, denn mit Karfreitag und
Ostermontag erwartete uns ein langes Wochenende - fast wie
Ferien! Und da weiterhin Heimarbeit
angesagt war, nutzte ich wenn immer
möglich die Mittagspausen um frische Luft und Vitamin D zu tanken.
Erfreulicherweise konnte ich für die Begleitung während der
Mittagpausen punktuell Steven oder Richi gewinnen, was das Gefühl des allein-seins im Keim ersticken konnte. Und am Donnerstag erhielt ich von Sandra beim wöchentlichen skypen ein Kompliment: "Es gitt kei Alternative zu dir." :-) Und
dann war es schon da, und viel schneller als gedacht, das ersehnte Osterwochenende. Dass man
gemäss Bundesratsverordnung nirgends hinreisen konnte war für mich
weniger ein Problem, als die Tatsache, dass weiterhin alle Gaststätten
und ein Grossteil der Warenhändlerlokale geschlossen blieben und sich
der Zeitvertreib draussen somit viel schwieriger gestalten liess. Und
doch war ich froh, nach vier Arbeitstagen vier freie Tage geniessen zu
dürfen, bevor dann wieder vier Arbeitstage anstehen würden.
Am Karfreitag galt es wieder die morgendlichen Sonnenstrahlen zu nutzen und die Zeit zusammen mit Richi und Mario der Observation der Depot-Ausfahrten beim Escher-Wyss-Platz zu widmen. Anschliessend lockte mit Richi und Steven ein kleiner Imbiss bei der Bäckerei Hug,
welche ihre Filiale an der Zollstrasse an allen Tagen
offen hielt und so mir die Möglichlichkeit zum Genuss ihrer (bereits
letzte Woche erwähnten) Weggli mit Eifüllung bot. Und was macht man
danach?
Nun ja, ausruhen, indem es wieder heimwärts geht um sich aus dem Sofa
dem Fernsehprogramm zu widmen. Oder um die Bilder für dieses Tagebuch
auszusortieren. Ein fauler Nachmittag ohne Pflichten und Aufgaben ist
ja auch mal schön.
Da am Samstag
die Lebensmittelläden wieder offen hatten, galt es sich mit dem nötigen
Proviant für die kommenden zwei Ostertage einzudecken. Zuerst aber
nochmal zum Depot Hard und dann mit Steven auf ein Käffeli beim St. Jakob-Beck und einen Tee im Sprüngli im Hauptbahnhof, bevor wir dann mit Richi zum Metzg im Niederdorf wollen. Doch oh weh, die Warteschlange war recht ernüchternd, aber zwei Hausnummern weiter bot das Santa Lucia
seine Pizzen und Pastagerichte zum mitnehmen feil. Der kleine und
unscheinbare Kiesplatz an der Leuengasse, welcher eigentlich den
Charakter eines grösseren Hinterhofs entsprach, lud dann zum verweilen
und nicht ganz ästhetischem schnabulieren der Take-Away-Speisen ein.
Der Migros-City war
gut besucht und bei den Rolltreppen hatten sich Zähler postiert, welche
die Überfüllung des Ladenlokals hätten verhindern sollen. Allerdings
kam es bei den Früchten, beim Brot und auch den anderen Regalen immer
wieder zu unangenehmen Unterschreitungen des 2-Meter-Abstands. Manche
Leute haben einfach null Disziplin!
Welche Überraschung am Oster-Sonntag vor dem Depot Hard: Nein, nicht der Osterhase, sondern Knuspi
hatte mich nach unzähligen Monaten von persönlicher und kommunikativer
Absenz erblickt und angesprochen. Von Stolz durchtränkte Differenzen,
Verleumdungen, Behauptungen und meine dadurch zutiefst gekränkte Seele
hatten uns seit bald einem Jahr getrennte Wegen gehen lassen. Wegen der
Corona-Pandemie haben wir uns nicht die Hand gereicht, aber zumindest
wieder ein erstes Kurzgespräch geführt. Möge der Knoten entwirrt werden
und das Gute wieder Oberhand gewinnen...
Oh, herrlich: Ostermontag,
also ein
letztes Mal ausschlafen, bevor wieder die mir zugetragenen Aufgaben,
Pendenzen und Termine den Tagesablauf bestimmen. Und trotz schönem
Wetter blieb ich erstaunlich lange daheim vor dem Fernseher kleben.
Wäre am Nachmittag nicht Richi noch auf ein Käffeli beim Bachmann
rausgekommen, so wäre ich wohl auf in der Sitzkuhle des Sofas
festgewachsen. Von dem her ist es gar nicht so falsch, dieses bald
durchgesessene Teil mittelfristig abzustossen, um wieder etwas mehr
Platz (für noch mehr Gerümpel?) zu generieren.
Dank Heimarbeit bereitete mir am Dienstag kurz nach 14 Uhr per Postbote Freude, als ich persönlich 11 Sendungen von LTS übernehmen durfte. Und am Mittwoch dann nochmals deren fünf! Den Abend nutzte ich dann für einen Spaziergang rund ums imposante Universitätsgebäude
und entdeckte am Ende meines Rundgangs eher zufällig ein Areal mit
einem blumigen Barockgarten. Da die Sonne aber schon tief stand und
mehr Schatten als Licht spendete, wollte ich mir dieses schmucke Idyll
am nächsten Tag anschauen. Also verbrachte ich meine Mittagspause am Donnerstag im am Vortag entdeckten und kaum frequentierten Rechberggarten.
Erst daheim entdeckte ich beim Recherchieren, dass dieser herrliche
Flecken ein öffentlicher Garten im Besitz des Kantons Zürich ist. Zum
wirklichen Zmittag gab es dann nur einen Becher Kaffee vom Tschingg, aber wichtiger war mich, diesen in Gesellschaft von Richi uns Steven schlürfen zu dürfen. Am Nachmittag informierte der Bundesrat über die angedachten Lockerungen der Corona-Restriktionen,
aber ernüchternderweise soll die soziale Distanzierung vorerst noch
beibehalten werden, während mir dieses ewige Homeoffice zunehmend auf den Wecker ging. Am Freitag konnte ich dann mein neustes Accessoire anprobieren: Eine von Paul genähte Schutzmaske. Für den Fall der Fälle. Ein herzliches Dankeschön an Paul! :-)
Eine Wiederentdeckung erfreute meinen Gaumen am Samstag: In der Filiale Frankental vom genossenschaftlichen Quartierbeck
ergatterte ich nach einigen Jahren Abstinenz wiedermal ein Eiweggli,
und musste ganz klar bekennen: Jenes von diesem Quartierbeck war um ein
vielfaches reichhaltiger und schmackhafter(!) als das von der Bäckerei
Hug von letzter Woche (sorry!). Mit Salatblatt, Essiggurke und Tomatenscheibe. Eindeutig ein "Daumen hoch"! Ein
aromatisches Käffeli vom Tschingg und ein kurzer Einkauf im (heute mal wenig bevölkerten) Migros-City rundeten den Tag ab, und er endete wie er begonnen hatte: Vor dem Fernsehempfangsgerät. :-) Der Sonntag sah nicht viel anders aus, nur dass ich die Eiweggli vom Quartierbeck im stillen Garten der Kirche Höngg geniessen konnte und mich der Stadtspaziergang bis zum Hauptbahnhof führte, wo es noch ein Käffeli bei Bachmann gab. Doch auch an diesem Tag rundete der Fernseher das seichte Tagesprogramm ab.
Eigentlich hätte diese Woche mit dem traditionellen Sächsilüüte
beginnen sollen, jedoch fiel dieses (wie viele andere Veranstaltungen)
auch der Corona-Krise
zum Opfer und wurde 2020 ersatzlos gestrichen. Also kein fröhlicher
Kinderumzug, keine Zünfter hoch zu Ross, keine duftenden Bratwürste und
vorallem kein Böögg, mit welchem der Winter ausgetrieben werden soll. Und das war irgendwie spürbar: Am Dienstag
bliess die Bise derart zügig durch die Gassen, sodass ich froh war,
nochmal den knielangen Mantel hervorgekramt zu haben, als ich mit Richi nach der Wurst vom Sternengrill und dem Kaffi vom Tschingg durch die leere Altstadt flanierte. Bei der grossen Treppe beim Wohnblock traf ich noch auf meine Nachbarin, die nur wohlwollend meinte "Elegant, elegant!" :-)
Am Mittwoch war Pizza-Tag. Wiederum zu Heimarbeit verknurrt, machte ich mit Meta von unserem Kundendienst über Mittag am Hauptbahnhof zum Kaffee-Klatsch ab. Der Muntermacher vom Sprüngli reichte dann aber doch nicht wirklich und so durfte ich anschliessend noch Steven und Richi zum Take-Away-Zmittag in Form einer Pizza Margherita vom Santa Lucia
im Niederdorf begleiten. Etwas ungewohnt, eine Pizza aus dem Karton auf
den Knien zu verputzen - dies gab es letztmals in der Schulzeit als
Teenager! Weil die Pizzeria keine Kaffeebecher vorrätig hatte, gab es
das Käffeli einmal mehr vom Bachmann und am Abend folgte wieder der bald tägliche Einkauf im Migros-City.
Ja, es sind neue und sich wiederholende Rituale erkennbar. Dafür war
heute meine Präsenzzeit im Homeoffice aufgrund der dreieinhalbstündigen
Mittagspause für einmal recht bescheiden.
Wegen zu etwas dummen Zeiten festgelegten Skype-Meetings verbachte ich den Mittagspause am Donnerstag
für einmal daheim und liess mich bekochen: Mein kleiner plüschiger
Langschläfer durfte sich am Mittag mit dem Aufwärmen von Gehacktem mit
Hörnli beweisen und ich war überrascht, dass so ein Fertigmenü gar
nicht so schlecht mundete. Aber der Kaffi am Abend musste dann doch
noch sein.
Diesen Freitag
musste ich doch noch unerwartet ins Büro. Grund war der kurzfristige
Entscheid, dass die Schreibtische einiger Mitarbeitenden einen neuen
Standort bekommen sollten. Somit ist wiedermal Bürozüglete angesagt und
das heisst vorab: Pult räumen!
Und das eigentlich zur dümmsten Zeit, weil viele eigentlich und
grundsätzlich von daheim aus arbeiten. Dafür aber gab's wiedermal einen
guten warmen Teller mit paniertem Saibling-Filet, Fried-Rice und
Tomatensalat. Und auf dem Heimweg zum letzten Mal vor dessen
anderthalbwöchiger Umbaupause einen Abschieds-Kaffee beim Tschingg.
Und dann war es endlich da, das ersehnte Wochenende.
Und erst noch wieder eines mit strahlendem Sommerwetter und keiner
einzigen Verpflichtung. Yeah! Und so begab ich mich am ersten Tag auf
einen kleinen Stadt-Spaziergang und den üblichen Einkauf im Migros-City, und am zweiten Tag - nach dem köstlich-göttlichen Quartierbeck-Zmorge im Garten der Kirche Höngg - mit Steven und Richi auf einen Spaziergang von der Allmend Fluntern zum Rigiblick sowie mit der Seilbahn zum Rigiplatz für Kaffi und Gebäck vom Kafi-Seilbahn.
Trotz weiterhin vorgeschriebener Heimarbeit zog es mich am Montag doch wieder ins Büro. Diesmal nicht wegen Pendenzen oder um Möbel zu verrücken, sondern um wiedermal meine Scheffin zu sehen und vorallem(!) um mit Camilla und Basil den Take-Away-Zmittag vom Dorfmetzg Luminati auf dem Dorfplatz geniessen zu können: Endlich wiedermal von diesem spitzenmässigen Kartoffelsalat schlemmen. :-)
Für den Rest der Woche galt
eine einheitliche Vorschau: Erstens fast durchgängige Bewölkung mit
einigen (recht intensiven) Regenschauern, und auch wieder durchgängige
Heimarbeit am Klapprechner auf dem wackeligen Podest aus Papierbergen.
Und kulinarisch sollten auch keine Höhenflüge zu erwarten sein. Dafür
aber ein Lichtblick am späten Donnerstag-Nachmittag: Nach unzähligen Wochen endlich wieder zu Angela
im Coiffeursalon! Ja, endlich wieder die Frisur zurechtzuppeln lassen
und eine wohltuende Maniküre geniessen. Wie ich das vermisst hatte und
wie gut das nun tat.
Und dann: Hoch die Hände, Wochenende! Dank dem kantonalen Feiertag zum "Tag der Arbeit"
konnten wir ein längeres geniessen. Also Freitag, Samstag und Sonntag
zum ausschlafen und rumtrödeln. Und den ersten regnerischen Tag
verbrachte ich tatsächlich daheim, regelrecht faul auf dem Sofa und mit
Schoggi, Chips und Chäschüechli in Griffweite. Am Samstag konnte ich mich aber wieder aufraffen und zum Quartier-Beck im Frankental schleppen. Am Mittag genossen Richi, Steven und ich noch ein Käffeli beim Sprüngli
im Hauptbahnhof und schon ging es wieder heimwärts, da intensive
Schauer und Gewitter über die Stadt ziehen sollten (und auch kamen).
Dafür war der Sonntag wieder trocken und beim Quartier-Beck im Frankental konnte ich für den Zmittag einige Mohnbrötli ergattern. Yeah! Am Nachmittag ging ich mit Richi
noch der Linie 15 nach, denn diese Tramlinie soll ab kommender Woche
für einige Zeit eingestellt werden - wegen der Pandemie hat es
schlichtweg zu wenig Fahrpersonal... Überrascht hatte mich, als am
Central unerwartet der Wagenführer Stefan aus dem Führerstand stieg, zu mir rüber kam, nur um mir gschwind persönlich "Salüüü - soviel Zeit muss sein" zu sagen. :-) Am Abend gab's noch einen Kurzbesuch bei Mario und Paul,
denn unter anderem ich durfte noch ein dickes Mäppli mit Unterlagen für
mein Ysebahn-Archiv abholen. Zugleich wurde uns noch ihr jüngstes
Gadget vorgestellt: Eine kleine Drohne mit integrierter Kamera. Da
wurde ich grad etwas neidisch, doch ich weiss auch, dass die Bedienung
viel Übung abverlangen würde. :-)
Und wird es so weitergehen? Die Restriktionen wegen der Corona-Pandemie sollen gemäss Bundesrat
in den kommenden Wochen nach und nach gelockert werden, doch trotzdem
soll nach Möglichkeit weiterhin möglichst oft von daheim aus gearbeitet
werden, um die öffentlichen Verkehrsmittel zu meiden. Doch da meine
Scheffin diesen Woche meinte, wir (unser Team) sollen nur noch zu etwa
50 Prozent daheim sein, werde ich ab kommender Woche wieder öfter ins
Büro pendeln müssen. So sehr ich anfangs unter der Heimarbeit gelitten
habe, so habe ich mich an die neuen Tagesstrukturen und
Annehmlichkeiten so sehr gewöhnt, sodass es nun wieder einer
Akklimatisierungsphase an die Anwesenheit im Büro bedürfen wird. Die
Arbeit daheim war nicht minder anstregend, teils wegen den Macken der
EDV teils echt komplizierter, doch ich ersparte mir die Wegzeiten,
hatte teils die Möglichkeit die (langen) Mittagspausen mit Freunden
verbringen zu dürfen, und hatte beim Zuklappen des Klapprechners dann
auch wirklich Feierabend. Für den Kopf war es bislang punktuell
schwieriger, körperlich aber umso erholsamer - mit dem späteren
Aufstehen und dem öfteren Gang zum Kühlschrank schon fast wie Ferien.
:-)
Langsam nahmen die Einsätze
im richtigen Büro wieder zu, weil meine Scheffin meinte, uns zu etwa 50
Prozent wieder in der Firma sehen zu wollen - trotz der Weisung vom
Bundesrat, weiterhin möglichst von daheim aus zu arbeiten. Also
pendelte ich am Montag und Dienstag
wieder in die Manufaktur. Das Beste daran ist, dass es dort jeweils
einen feinen, grossen, warmen Zmittag gibt. Ab Mitte der Woche musste
ich mir aber wieder selber helfen, bzw. entdeckte am Freitag, dass die Silberkugel mittags ein Take-Away-Angebot anpreist. Kaum dort angekommen wurde ich lautstark und herzlich mit einem "Hoi Schätzeliii!"
begrüsst. :-) Weil die Sitzplätze allesamt noch abgesperrt waren,
rechnete ich mit einer Herausgabe der Speisen im üblichen Pappgeschirr,
doch mir(!) wurde das klassische Silber-Beefy auf einem richtigen Teller
kredenzt und mit normalem Besteck ausgehändigt. Ob dies ein spezieller
Service für nette Stammgäste war? So durfte ich den feinen Burger draussen, auf
einem Mäuerchen sitzend, auf dem Schoss geniessen und den Teller kurze
Zeit später wieder im Restaurant retournieren. Irgendwie ungewohnt aber
gleichzeitig auch recht beeindruckend. Abends zog es mich nochmal in
die Stadt - auf ein Käffeli vom Tschingg und um den Vanille-Plunder zu
geniessen, den ich am Mittag bei einem Beck am Bleicherweg kaufte und
erst abends wieder entdeckte.
Freude und Abschied am Samstag: Fatima
und ich gönnten uns morgens ein Käffeli und plauderten rund vier
Stunden auf einer schattigen Sitzbank an der Schifflände. Da sich die
Landesgrenzen langsam wieder zu öffnen begannen, war es Fatimas
Absicht, baldmöglichst wieder auf Reisen zu gehen und ihr freies
Nomadenleben im Wohnbus nach ihrem pandemiebedingtem Stranden wieder zu
reaktivieren. Wer weiss, wann wir uns wieder in so entspannter Atmosphäre sehen
werden...
Sonntag war Muttertag. Also schaute ich bei Mama
vorbei, brachte ihr einen Blumenstrauss und einen kleinen Kuchen, und
konnte ihr somit etwas Freude bereiten. Eigentlich hätte ich nicht zu
ihr in die Wohnung dürfen, da die Distanzregeln zu Risikogruppen eine
Annäherung eigentlich untersagen. Obwohl es nur eine berührungsfreie
Minute war, beschäftigte mich der Kurzbesuch dann trotzdem irgendwie.
Der anschliessende Zmorge mit den Mohnbrötli vom Quartierbeck konnte meine Sorgen dann aber schnell zertreuen. Nach dem Kauf der Brötli sagte mir die Verkäuferin wohlwollend "Tschau, bis zum nächsten mal".
Offenbar war ich auch da schon bekannt und es wird mit meinem
Wiederkommen gerechnet. Allerdings hege ich die Absicht, sonntags
künftig wieder im Spiga zu weilen. Oder werde ich doch ins Frankental
fahren müssen? Entscheidungen, Entscheidungen, Entscheidungen... Nicht
das, was ich wirklich mag.
Endlich war sie da, die
nächste Welle von Lockerungen und Öffnungen von Läden und Lokalen.
Allzuviele Leute zog es aber noch nicht in die Stadt, vermutlich dem
schlechten Wetter und auch der Unsicherheit bezüglich Verhaltensregeln
wegen. Ich jedoch war bereits am ersten Tag wieder im Belcafé anzutreffen,
womit für mich wieder ein grosses Stück Lebensqualität und Normalität
zurückkehrte. Oh, wie hatte ich das Lokal und die freundlichen
Gesichter hinter dem Tresen vermisst!
Diese Woche waren es drei Tage, an denen es mich in die Manufaktur zog: Dienstag, Donnerstag und Freitag. Vorallem der Freitag
war mir wichtig, da auf dem Menüplan "Brätchügeli im Reisring" angesagt
waren - was nebst Fischstäbli, Schnitzel oder Stroganoff eines meiner
Lieblingsgerichte ist.
Nach der letztwöchigen Aufforderung, den Quartierbeck wieder zu besuchen, holte ich mir am Samstag
dort wieder ein Eiweggli und ein Lachsgipfeli. Der Speisesaal war nun
sehr gut besetzt, als bestünde hier ein übermässiger Nachholbedarf der
Quartierbevölkerung nach Käffele & Plaudere. Zuerst wollte ich mich
auch irgendwo hinsetzen, zog dann aber doch die Ruhe auf dem heimischen
Sofa vor. Am Mittag lockte mich dann Steven
in die Stadt, um einen kleinen Happen zu essen und dann irgendwo ein
Käffeli zu trinken. Nur... wo? Das anvisierte Santa Lucia am Pfauen war
nachmittags ebenso geschlossen, wie das "Café Oberstrass" beim Universitätsspital.
Erst im Kafi Seilbahn am Rigiplatz wurden wir fündig.
Und dann der Hammer: Trotz strahlendem Sonnenschein war mein Sonntag getrübt, denn das Internet verriet mir, dass mein Spiga sonntags
leider geschlossen habe. Dabei hatte ich mich so sehr auf das Brioche
gefreut... Grrrrr! Das Käffeli am Nachmittag im Belcafé
war zwar auch fein, vermochte den Tag aber nicht mehr wirklich zu
retten. Aber unter'm Strich war es doch eine gute Woche. Alles wieder
gut.
Hurra, die Ferien sind in
Reichweite! In der Auffahrts-Woche kann ich einen Ferientag als
Brückentag einlegen und so vier Tage faulenzen. Den Montag und Dienstag verbrachte ich aber noch in der Manufaktur, doch ohne den gewohnt abendlichen Abstecher ins Belcafé ging es dann doch nicht. Dafür war der Mittwoch
recht unspektakulär aber auch ungewohnt. Nicht der Arbeitsthemen wegen, sondern viel mehr
bezüglich der körperlichen Aktivität: Ich blieb doch tatsächlich den
ganzen Tag daheim, was ich ja im Normalfall (und im gesunden Zustand)
tunlichst zu vermeiden versuche. Und dann war es endlich da, mein dank
dem ersten Ferientag des Jahres verlängertes Wochenende. Der Wecker
konnte für diese Tage getrost deaktiviert werden - somit durfte auch er mal ausschlafen...
Allerdings bremste mich der erste freie Tag bereits aus: In der Nacht auf Donnerstag
und den ganzen Tag durch plagten mich lästige Kopfschmerzen, womit der
Tag so gut wie gelaufen war. Dank Aspirin konnte ich am Abend immerhin
den üppigen Znacht mit Hans und Steven im Ristorante Cucina im Bernoulli-Quartier geniessen, doch daheim gabs als zweiten Nachtisch noch ein NeoCitran. Am Freitag
war der Spuk glücklicherweise weitgehend vorbei, sodass ich mir nach laaaaanger Zeit der Entbehrung
den grossen Wunsch nach dem grossen Schnitzel erfüllen konnte. Leider
war mein geplanter Begleiter ausgefallen und gemäss eigener Deklaration
nach einer schlafarmen Nacht "ungeniessbar". Das konnte mich aber nicht bremsen: Im Zeughauskeller
war ich eigentlich, bis auf die an einer Hand zählbaren Gäste, ganz
allein im grossen Saal, da die meisten der wenigen Hungrigen es sich an den sonnenexponierten Aussenplätzen
bequem machten. Das fast leere Lokal gab ein extrem ungewohntes Bild, wenn man sich an das
tägliche Gedränge der internationalen Kundschaft vor rund zwei Monaten zurück erinnert.
Dafür war mein Begleiter am Samstag wieder topfit und nach zwei geschlossenen Türen fanden wir zur Mittagspause im Ristorante Positano
beim Central Einlass. Die Bedienung ist zwar freundlich, verstand aber
nur Italienisch, sodass bei beinahe jeder Bestellung ein Übersetzer zu unserem
Tisch eilen musste. Der grüne Salat und die Pizza waren aber
vorzüglich. Fazit: Essen gut, Ambiente gut, Kommunikation schwierig.
Das dritte grosse Essen in Folge (Do, Fr, Sa) liess sich den Bauch recht angespannt
anfühlen. Wohin mit all den Kalorien? Nun ja, gegen Abend packte mich noch der Eifer und ich begann daheim
die Möbel rumzuschieben. Das seit bald Jahren rausgezögerte Ziel war es, den Schreibtisch in den Erker,
und dafür die Récarmière
und den Fernseher in die Stube zu transferieren. Allerdings waren die
Möbel sperrig und echt schwer, und das Vorhaben aufwändiger als
erwartet. Aber selbst ist die Frau!
Am Sonntag
musste ich den am neuen Ort platzierten Schreibtisch noch verkürzen.
Das Ding war wahrlich riesig, da nach jugendlichen Vorstellungen ein
Schreibtisch nicht gross genug sein konnte. Nun galt es, die damals an
den Enden angefügten Elemente wieder zu demontieren. Leichter gesagt
als getan, denn dazu brauchte es einen Inbus-Schlüssel der Grösse 8, welchen mir netterweise Steven
am Morgen ausleihen konnte. Wenige gezielte Handgriffe und etwas
Gefluche später (die Schrauben waren etwas zu gut angezogen) konnte ich
ihm die Inbus-Schlüssel am Bahnhof Tiefenbrunnen inklusive einem Becher
Kaffee bereits wieder zurückgeben. Dann zurück nach Hause, den PC auf dem
Tisch einrichten und dann auf ein belohnendes Käffeli ins Belcafé.
Am Nachmittag entdeckte ich dann eine blutige Wundblase auf der
Handfläche - der Schraubenzieher forderte offensichtlich unbemerkt
seinen Tribut. Da war mir die Lust auf Handwerkerei natürlich vergangen
und ich zog es vor, mit Steven noch eine Runde auf dem 33er mitzufahren
und als Höhepunkt des Abends einen Einblick in die VBZ-Busgarage Hardau zu bekommen. Und so waren die vier freien Tage gefühlt im Eiltempo vergangen! Nur, wo waren die bloss hin?
Huiii, wie schnell auch diese Woche verging... Nachdem die Lockerungen zur aktuellen Pandemie nach und nach griffen, kehrte auch nach und nach die Normalität des Alltags allmählich wieder zurück. Die Tage des Homeoffice sollten nun seltener werden und diese Woche traf es mich nur am Montag. Umso schöner da war die ausgedehnte Mittagspause mit Steven in der Silberkugel.
Den Rest der Woche durfte ich dann wieder in den Büros am Zürichsee und
im Aargau verbringen. Darum auch die Mehrzahl: Nachdem ja nun wieder
auch persönliche statt nur virtuelle Sitzungen gestattet waren,
durfte/musste ich am Donnerstag ins Schoggi-Paradies
in Buchs AG fahren, um dort den Vormittag an einem Workshop und den
frühen Nachmittag in einem der überraschend modern eingerichteten Büros
zu verbringen. Für mich schön war hierbei natürlich, dass mich da und
dort Leute (er)kannten und da und dort ein Käffeli drinlag... :-) Eine ungewöhnliche Wendung dann am Abend:
Mir wurde schwindlig und ich bekam unerwartet Nasenbluten, aber nur in
der rechten Hälfte des Gesichtserkers. Also legte ich mich bewusst
schon früh ins Bett. Doch nur wenige Stunden später riss mich mein sehr
hohem Puls aus dem Schlaf und trotz dicker Bettdecke fröstelte ich in
der Nacht immer wieder vor mich hin. Am Morgen aber war der Spuk vorbei
als wenn nichts gewesen wäre. Eine hoffentlich nur einmalige
Erfahrung...
Am Freitag erhielt ich ein Kompliment von meiner Dentalhygienikerin, die Zähne seien "vorbildlich" gepflegt worden und dass kein Loch zu entdecken war. Phuh, was war ich erleichtert! Den Samstag
hatte ich ungeplant für mich, da ein angedachtes Essen mit Freunden
leider ins Wasser fiel. Doch die Kulinarik kam trotzdem nicht zu kurz,
da mich das Spiga wieder zurück hatte. Oder umgekehrt. Am Mittag brauste ich kurz nach Fehraltorf meine Kosmetik-Reserven aufzustocken und zurück in Zürich zog mich der Hunger zum Sternen-Grill
am Bellevue - diesmal aber auf einen Hamburger. Und ich muss sagen, der
ist seinen Preis wirklich wert. Ja, es muss nicht immer die klassische
und gewohnte Bratwurst sein. Das obligate Käffeli gegenüber durfte natürlich nicht fehlen. Am Sonntag war ich dann wieder früh wach, also schaute ich mir vor dem (auch bereits zu einem Ritual gewordenen) Zmorge vom Quartierbeck wiedermal die Depotausfahrten am Escher-Wyss-Platz an. Am Nachmittag hatte ich dann die Ehre, mit Steven im Zeughauskeller
zu speisen. Allerdings hatte ich Mühe mit der von einem
Blätterteigpastetli begleiteten Gemüsepalette: Das gewählte und gesunde
Gericht war derart grosszügig garniert, dass ich doch tatsächlich nicht
alles aufzuessen vermochte. Und das passiert mir eher selten. Das
anschliessende Panaché im Belcafé war da erfrischend und recht willkommen.
Der Monat begann mit einem freien Tag, dem Pfingstmontag.
Die Sonne schien mit aller Kraft vom stahlblauen Himmel, nur die
luftige, kühle Bise störte das Dasein auf einem Bänkli. Darum blieb ich
nicht lange an einem Ort, begab mich am Morgen nur kurz zum Depot Hard, dann zum Quartierbeck, später ins Belcafé
und anschliessend wieder in die windfreie Stube. Von dort aus konnte
ich allzu gut beobachten, wie sich die Äste der Pappeln im Wind bogen,
während die Mauersegler mit sympathischen Gekreische ihre Flugkünste
zum besten gaben. Gegen Abend gesellte ich mich dann doch wieder
hinaus, da ein Znacht mit Hans und Steven abgemacht
war. Kurz vor dem Essenstermin fanden wir aber einen jungen Mauersegler
am Boden, der sich nicht mehr aus eigener Kraft in die Lüfte erheben
konnte. Was tun? Der Anruf beim Wildhüter war ernüchtend: Entweder
finden ihn die Eltern und können ihn zur nächsten Abflugrampe lotsen,
oder ein Büsi bereitet ihm ein trauriges Ende. Letzteres wollten wir
ihm ersparen und legten den Jungvogel in ein grosses Blumenbeet auf
Hans' Terrasse, in der Hoffnung, dass er von dort seinen Heimflug
starten kann. Nach unserem Znacht war er jedenfalls nicht mehr da, was
uns auf ein glückliches Ende tippen liess. Das für heute
ausgewählte Restaurant Grünau hatte in jüngster Vergangenheit schon
mehrere Pächterwechsel gefordert und obwohl mich die aktuelle
Speisekarte wegen ihren Schreibfehlern nicht wirklich zu überzeugen
vermochte, liessen wir uns doch zu einem gemütlichen Abend mit Fleischgerichten und Wein nieder.
Den Rest der Woche verbrachte ich tagsüber wieder in der Manufaktur, anfangs noch im Sommertenue, später aber im Herbstlook. Am Donnerstag
wurde uns nämlich eindringlich in Erinnerung gerufen, dass der Sommer
noch etwas auf sich warten lassen möchte. Wind, Platzregen und ein
Temperatursturz um rund zehn Grad - die Schafskälte hielt Einzug. Brrrrrr! Gut gab es am Freitag
in der Kantine ein wärmendes Chili con Carne zum Zmittag, wobei ich die
darin enthaltenen Bohnen mit chirurgischer Präzision auszusortieren
vermochte. Bohnen sind doch etwas für die kernigen Helden aus den
klamaukigen Italo-Western-Filmen. Und dann war es endlich da, das
Wochenende! Am Abend liess ich es mir nicht nehmen, dieses mit Heidi bei einem Wochenend-Käffeli im Belcafé einzuläuten.
Diesen Samstag
liess ich das Spiga aus. Mit ein Grund war, weil man mir vor einer
Woche sagte, dass meine Lieblingsbedienung Tizi samstags nicht arbeite.
So hing ich zum Tagesstart schon wieder im Belcafé herum, ging kurz Vorräte einkaufen und später noch einen Sternen-Hamburger essen und nachher noch mit Steven
auf einen Snack im Depot
Hard. Dazwischen gab's ein einzigartiges Spektakel: Im 8er-Tram
begannen sich die Bodenplatten abzuheben und zur Stolperfalle zu
werden. Zuerst war ein kleiner Spalt ersichtlich, der jedoch in jeder
befahrenen Kurve breiter und breiter wurde - und der 8er ist eine
kurvige Linie. Die Bodenplatten wackelten furchteinflössend vor sich
hin, sodass ich am Bellevue dann doch den Wagenführer informierte und
ihn auf das nebenan stehende Troubleshooter-Auto hinwies. Also funkte
er kurz und schon kamen drei Mann dahergeeilt, die die eigenwilligen
Bodenplatten mit ihren klobigen Sicherheitsschuhen zurecht drappierten
und in die Umrandung zurück stampften. Flickerei à la VBZ: Probleme
werden kurzerhand zurechtgestampft. :-) Aber auf dem Rückweg
entwickelten die Bodenplatten kein Eigenleben mehr, also hatte die
Treterei gewirkt.
Am Sonntag erlebte ich dann eine Première: Mein Belcafé
für ganz wenige Minuten für einmal menschenleer(!) und quasi für mich
alleine. Das hatte ich noch nie so gesehen. Der Verkäufer meinte, das
komme aktuell ganz ganz selten vor, weil vorallem die Touristen
auf diesem sonst sehr belebten Platz in der Stadtmitte fehlten. Und wohl
auch wegen dem garstigen Wetter, da es heute nur einmal dafür permanent
regnete. Darum heute auch möglichst drinnen bleiben - sei es im Belcafé, im Tram, im Schnellimbiss oder einfach nur daheim. Schön konnte mir da Steven
etwas Gesellschaft leisten. Lustig war noch eine Begegnung am Morgen im
Belcafé, als bei meinem Eintreffen ein anderer älterer Gast zu seiner
noch älter wirkenden Begleiterin meinte "Schau mal da, das ist aber eine grosse Frau; bestimmt zwei Meter gross. Bei der hätte ich keine Chance".
Und er kam dann tatsächlich zu mir rüber um zu fragen, ob ich denn
tatsächlich zwei Meter gross sei. Auch wenn nicht ganz, so war er
auch von meinen 1,95m immernoch recht beeindruckt. :-)
Eine unerwartet verkürzte
Arbeitswoche stand an, von Montag bis Mittwoch in der Manufaktur, am
Donnerstag in Buchs, am Freitag dann ein spontan freier Tag (wenn auch
mit einigen Anrufen aus der Firma). Den Dienstag-Feierabend versüsste ich mit mit einer angenehmen Schifffahrt mit Peter und einem Glas Hugo. Dank durchzogenem Wetter waren nicht so viele Leute auf der Helvetia. Und die 51 Minuten laut Fahrplan dünkten uns auch viel kürzer. Am Mittwoch-Abend besuchte ich bei Dauerregen am Bahnhof Tiefenbrunnen das Cargo-Tram, welches nach längerer Revision nun endlich wieder im Einsatz stand. Das Trockene suchend landete ich dann schnell mal beim Belcafé
und erhielt dort ein unerwartetes Kompliment: Ich nippe an der
lauwarmen Keramiktasse, beobachte die vorbeischlendernden Leute, da
fixiert mich von links ein etwas verwahrlost wirkender Herr, kommt
langsam auf mich zu, erntet zuerst meinen kühlen Blick und sagt dann "Grüezi Fräulein, Prost, Grüezi Fräulein, Prost! Sie gsehnd guet us!"
und verschwindet dann trokelnd in der Masse von beschirmten Passanten.
Diese nicht alltägliche Begegnung zauberte mir dann doch ein Lächeln
ins Gesicht, obschon ich den Eindruck habe, gerade bei offensichtlichen
Sandlern vermehrt Aufmerksamkeit zu ernten. Am Donnerstag dann wiedermal ein Ausflug ins Schoggiland, aber nicht zum schlemmen, sondern zum SAP-Workshop.
Und es wird nicht der letzte solche gewesen sein. Der Scheff meiner
Scheffin wollte mir sogar schon einen fixen Büroplatz in Buchs
schmackhaft machen. Auf dem Heimweg deponierte ich das Auto in der Werkstatt,
denn laut Anzeige war der Service schon seit über fünf Monaten fällig.
Ich kam vorher einfach nicht dazu. Denn: Ich komme ja zu nichts! :-)
Jupiii, Wochenende! Am Freitag hatte ich spontan frei. Zwar etwas planlos, aber immerhin. So gabs den ersten Zmorge am Bellevue, den zweiten im Spiga, den Zmittag mit Steven in der Silberkugel, den Nachtisch im St.Jakos-Beck
an der Kanzleistrasse beim Stauffacher. Und den Znacht? Nein, keinen
Znacht mehr. Denn es fiel mir kurz vor der Heimkehr noch ein, dass ich
ja noch das Auto in der Werkstatt
abzuholen hatte. Und das gegen Abend bei rund 26 Grad und mit mehr
Durst als Hunger. Aber wenn nicht jetzt, wann dann? Während später
draussen noch die Abendsonne den Horizont sommerlich erhellte und die
Menschen auf der Wiese spielten, den Wegen entlang flanierten und die
Wärmestrahlen genossen, lag ich um 8 Uhr bereits totmüde im Bett.
Der Samstag
war dann nochmal sonnig, aber etwas strukturierter und
ausgefüllter. Zuerst einmal ein kleiner Zmittag mit Steven, und zwar wiederum beim St.Jakos-Beck
an der Kanzleistrasse,
bei Apfelchüechli und Kaffi. Das Apfelchüechli schmeckte wie ein
hausgemachter Apfelstrudel, einfach in kleiner Kuchenform - echt
deliziös! Als ich am Tresen die zweiten Kaffees bestellte, blieb mir
kurz die Luft weg: Die Verkäuferin sagte mir: "Ich
muss Ihnen ein Kompliment machen. Sie sehen super aus, sind so dezent
und feminin geschminkt, das war mir gestern schon aufgefallen."
Wow! Damit hatte ich jetzt nicht gerechnet und war entsprechend paff.
Was sagt man dazu? Ein verlegenes "Danke!" :-) Dann folgte unser
üblicher Wocheneinkauf
in der Migros an Limmatplatz und am Abend dann ein gemütlicher und gediegener Znacht im Ristorante Cucina Bernoulli mit Steven und Hans bei italienischer Küche, edlem Wein und unterdessen kräftigem Gewitter vor dem riesigen Fenster.
Nach dem kleinen Zmorgen am Sonntag im Belcafé
schaute ich mir nachmittags wiedermal die vierstündige Dokumentation
"Stayin' Alive - die spekatuläre Story der BeeGees" an. Doch das hätte
ich besser lassen sollen, denn so beeindruckend die Erfolgs-Geschichte
der Gibb-Brüder ist, so herzzerreissend ist gegen Ende der Zerfall der
Gruppe, als einer nach dem anderen stirbt und der Mythos allmählich
untergeht. Das hat mich regelrecht zu Weinattacken gerührt, zutiefst
deprimiert und für den Moment des Glaubens an das Gute beraubt. Und
dies obschon diese Sendung ja nicht das erste Mal ausgestrahlt wurde.
Ähnlich erging es mir schon bei einer ähnlichen Doku zu Queen und
Freddie Mercury. Das war auch so unendlich traurig, dass es kaum
genügend Kleenex und Euphrasia-Tropfen gab, um den Schnudder- und
Tränenschwall aufzufangen. Tja, meine gerne fröhliche Wohlfühl-Fassade
hat so ihre Risse und legt so manche Abgründe und Stolperfallen frei.
Oha! Diese Woche war nicht
meine Favoritenwoche, denn so manches unerwartete Ereignis liess mich
gedanklich ins Stocken und Grübeln geraten. Heisst es nicht "Nach dem
Aufstieg kommt der Fall"?. Der Gedanke, dass bereits jetzt die Zeit der
Wende, des Abstiegs, des Falls gekommen sein könnte ist belastend und
desorientierend. Die letzten anderthalb Jahre waren derart von Erfolg
und Wohlwollen geprägt, dass etwas anderes gar nicht mehr in Betracht
gezogen wurde. Ist die Zeit des Rückzugs gekommen? Kommt nun der Abstieg von der Spitze der
Selbstverwirklichung, der harte Aufprall vom berauschenden Höhenflug, die
Wende im fast sorglosen Dasein? Aber alles der Reihe nach...:
Im Juni ist es jeweils eher
ruhig
in der Manufaktur. Und meine Scheffin drängte auf den Bezug der
Ferientage, wären da nur nicht noch die vielen Pendenzen und Themen,
die mich zur Erreichbarkeit und Bearbeitung bewegten. Der "Jour-Fix" am
Montag
brachte aber keine dringenden Aufgaben zu Tage, sodass ich für den Rest
frei nehmen konnte. Also traf ich mich nach dem späten Zmorge im Belcafé mit Steven für einen Lädele-Tag im Glattzentrum.
Auf dem Rückweg vom Einkaufstempel zur Tramstation Altried kamen uns
zwei halbwüchsige Gören entgegen, die ich als Junge, Ungebildete,
Gewaltbereite Osteuropäerinnen einstufte (die Grossbuchstaben seien
hier bewusst gesetzt). Nachdem sie uns
kreuzten, sagte die eine lautstark zur anderen "Hey, e Transe!".
Zuerst schmunzelte ich über die intellektuelle Kurzsichtigkeit dieser
Aussage, doch beschäftigte es mich jeden gelaufenen Meter mehr und
mehr. Wieso dieser unnötige Kommentar? Warum dieses negativ behaftete
Wort? Wirke ich derart liederlich und billig auf die Umwelt? Auch wenn ein Fragment
des Wortes ja auf meine Person zutreffen mag, so traf mich diese
unvermittelte Betitelung wie eine Verunglimpfung und Abwertung. Mir ist
ja klar, dass ich gewisse Attibute aus der Vergangenheit nicht
einfach so verstecken kann. Deswegen muss aber nicht mit dem verbalen Finger
darauf gezeigt werden. War das jetzt wirklich nötig? Sehen mich die
Leute als billige, abgewrackte Transe von der Bühne, und doch
nicht als die aufrichtige, geistreiche, stilvolle, ebenbürtige und
möglichst authentisch wirkende Frau, wie ich es mir wohl nur einzureden
glaubte? Klar, das Wort entsprang den Lippen einer jungen,
pubertierenden Schülerin - aber heisst es nicht auch, dass Kinder und
Betunkene die Wahrheit sagen? Ich wollte das Gehörte eigentlich wieder
verdrängen und so stehen lassen, doch irgendwie liess es mich auch an
mir
selbst zweifeln. Ein kleines Wort mit grosser Wirkung. Ich dachte
eigentlich nicht, dass mich sowas derart verunsichern könnte.
Gleichzeitig merkte ich auch, wie ausserordentlich wichtig mir die
Akzeptanz, Anerkennung und Wertschätzung von aussen ist. Gerne möchte
ich sagen "Schwamm drüber", doch irgendwie scheint dieser viel zu klein
für das viele auslaufende Blut dieser offen klaffenden Wunde zu sein.
Ein Gefühl als würde ein Teil meines
Lebenspuzzles wegbrechen...
Am Dienstag dann der nächste Dämpfer: Mein seit über zwanzig Jahren von Herzen frequentiertes Modegeschäft Long Tall Sally,
das den Grossteil meiner Kollektion bestückte, werde im August
dieses Jahres - nach 44 Jahren im Geschäft - schliessen! Die
Corona-Pandemie habe der Firma das Genick gebrochen. Keine stylische und
preiswerte Mode mehr für lange Frauen. Keine bezahlbaren und doch eleganten Schuhe in ganz
grossen Grössen mehr. Als vergangenen Sommer die letzte physische Filiale
an der Chiltern Street in London geschlossen wurde und nur noch auf den
Onlinehandel gesetzt wurde, war ich schon unendlich traurig ob der
fehlenden persönlichen Kontakte und Beratungen beim Einkauf; aber
auch zuversichtlich, trotzdem weiterhin zu "Nachschub" zu kommen. Und
jetzt das! Und erneut ist es präsent, dieses Gefühl, als würde ein
weiteres Teil meines Lebenspuzzels wegbrechen...
Ablenkung brachte mir am Mittwoch ein Arbeitstag in Buchs,
wo wir an einem Workshop Testszenarien für die neuen Prozesse im neuen
SAP S/4 erarbeiten durften. Und endlich mal ein Kompliment von Yves aus Birsfelden, der mir nach der Mittagspause ein "Du bisch guet" attestierte. An Nachmittag belastete mich dann aber wieder etwas - auch wenn es nur ein marginales Thema ist: Meine Scheffin
sandte ein Schreiben weiter, dass ich im Mai mal drei Minuten zu kurz
Mittagspause gemacht hätte und dass sie das begründen müsse. Auch wenn
das alles seine Richtigkeit hat, fragte ich mich in diesem Moment schon
irgendwie, was hier eigentlich los sei: Damit in der Firma immer alles rund
läuft, reisst sich unsereins abends und an den Wochenenden Monat für
Monat einige Stunden in der Freizeit das Bein aus, verrechnet aus Bequemlichkeit
auch keine Fahrspesen für Autofahrten, und dann muss man sich wegen
läppischen drei Minuten rechtfertigen?! Das war jetzt nicht die
Wertschätzung, die ich mir wünschte, was mich echt in Rage brachte. Das Tüpfli auf's i: Auf
der Heimfahrt wollte ich mir bewusst etwas gutes tun und mir in der
Migros im Fressbalken
Würenlos einen Znacht kaufen - aber: Die Migros-Filiale war
verschwunden, nun war ein Coop drin... Nein, nicht das auch noch! Also
zurück ins Auto, direkt nach Hause und dann einfach nur noch weinen,
weinen, weinen...
Die Nacht auf Donnerstag
war unangenehm. Es plagte mich Kopfweh, der jeweils
hinausgezögerte Griff zum Aspirin war unausweichlich. Den Tag im Büro
verbrachte ich meist am Kopfhörer an irgendwelchen online-Präsentationen,
-Besprechungen oder -Schulungen. Gut musste man meist zuhören, denn mir
war eh nicht zum reden. Einzig ein nachmittägliches Telephonat mit Vreni B. erhellte mein Herz, als ich ihr emotional durchgeschüttelt mein Leid ausschüttete und sie meinte, es sei immer so "schön, wenn du zu ois chunnsch und es Lächle mitbringsch". Das trieb mir grad wieder Feuchtigkeit in die Augen. Auch beim abendlichen Einkauf mit Steven im Coop Silbern
lud ich meine düsteren Sorgen und Endzeitpläne ab und war froh, dass mir
jemand zuhörte, der auch düsteren Phasen kennt. Mein
Lebenskonstrukt schien grad an allen Enden zu bröckeln, sodass das
Dasein an Reiz verloren hatte. Darum war nun
Schadenbegrenzung angesagt, damit sich der vermeintliche Abstieg nicht
doch noch zu einem Fall entwickeln würde. Es tut manchmal echt gut nette
Zuhörer um sich zu haben.
Nach etwas (Gratis-)Arbeit im Pyjama am Laptop konnte ich am Freitag wieder einen Ferientag beziehen. Und wo zog es mich da zuerst hin? Klar, ins Belcafé. :-) Wo ich da so rumsass, Kaffee schlürfte und Zeitung las, lief eine mir unbekannte(!) VBZ-Kontrolleurin vorbei, sagte - und zwar nur zu mir - "Guete Morge und en Guete",
stieg dann in den nächsten 4er, winkte mir noch lächelnd zu und liess
sich dann in Richtung Limmatquai wegkutschieren. Wer mag das gewesen
sein? Woher kenne ich sie? Woher scheint sie mich zu kennen? Grübel,
grübel und studier... Ich komme nicht drauf! Immerhin eine unerwartet
positive Begegnung. :-) Am späteren Nachmittag traf ich mich mit Steven zum Kaffee
und unser vertieftes Gespräch brachte einen unerwarteten Verdacht
zu Tage: Einige angewohnte Zwangsstörungen + die immerwährenden und
zunehmenden
Verlustängste + die sinkende Freude am Dasein mit immer ausgereifteren
Fluchtkonzepten = eine mittelschwere Depression.
Hoppala!! Und was tut man mit einer solchen Selbst-Diagnose? Einsicht sei der beste Weg zur
Besserung. Allerdings bedarf es auch neuer Entscheidungen und
Umsetzungen. Im Internet mangelt es nicht an Ratgebern und
Weissagungen. Zuerst muss ich aber mit dem Gedanken fertig werden, dass
ich möglicherweise ein "Problem" zu bewältigen haben könnte, womit
mein angetrebtes Selbstbild einer selbständigen, unabhängigen, attraktiven Frau immens bröckelt. So viele
Menschen meines Umfelds attestierten mir bislang eine gute Beraterin,
Erklärerin und Lehrerin für die verschiedensten Belange des Lebens zu
sein, aber mein eigenes Leben scheine ich offenbar nicht im Griff
zu haben. Wie paradox wäre das denn...? Aber vielleicht ist ja was dran.
Am Samstag
besserte das Wetter (und die Stimmung) endlich. Und ich versuchte - wie immer - die
Gedanken zu zerstreuen und das Thema vom Vortag zu verdrängen. Das ist
nämlich eine meiner besten Disziplinen, wenn auch nie von langer Dauer.
So lenkte ich mich zum Tagesstart im Belcafé ab, bevor mein Besuch beim E-Tram am Hardturm auf dem Programm stand, wo ich einige nette Worte mit dem Wagenführer Abbas wechseln konnte. Dann wiedermal ein Provianteinkauf im Migros-City. Ja, schon wieder. :-) Und abends dann als Krönung der Znacht mit Hans und Steven im Santa Lucia Altstetten.
Schon den ganzen Tag freute ich mich auf eine Pizza, wechselte dann
aber ganz kurzfritig zu Spaghetti Carbonara. Das Erdbeer-Tiramisù
am Schluss hätte allerdings nicht mehr sein müssen: Dieses rumpelte
dann die ganze Nacht im Bauch herum; weiss der Teufel, welche mir
unverträglichen Zutaten da wohl reingemischt wurden.
Ruhiger fiel dann der Sonntag aus: Zwei Eiweggli vom Quartierbeck zum Zmorge, ein Käffeli und ein Wässerli im Rathauscafé, kalter Cervelat zum Znacht daheim. Abends kroch ich dann recht früh ins Bett und lauschte den lauten "srieh srieh"-Rufen der Mauersegler-Kolonie.
Gleichzeitig kreisten die schwermütigen Gedanken wieder um das Thema Depression sowie
um den Sinn und Unsinn des Daseins herum, und ich fragte mich, ob ich
mir das alles nun infolge des negativem Wochenstarts einrede, oder ob
ein Versuch mit medikativen Stimmungsaufhellern wieder zu
mehr Lebenslust, Gelassenheit und Positivität verhelfen könnte. Gut möglich,
dass es sich aber auch nur um eine Phase handelt, die wieder vergeht...
Aber mit Sicherheit auch wiederkommt...
Inzwischen haben wir einen
Grossteil unseres Alltags zurückgewonnen, auch wenn er etwas anders
aussieht mit Plexiglasscheiben und Abstandsmarkierungen, Hygienemasken
und Einbahnverkehr in den Läden und Restaurants. Diese Woche fing schon
viel harmonischer an, denn a) waren sonnige Tage in Aussicht und b)
konnte ich am Montag einen weiteren Ferientag zur fast freien Verfügung beziehen (zwei Anrufe aus der Manufaktur mussten ja erfolgen, hatte aber mehr erwartet). Schon lange war ich nicht mehr im Bistro Chez Toni
im Areal meines alten beruflichen Zuhauses. Schon der Gang dorthin
entlang des Mühlewegs entfachte wieder alte Erinnerungen an den
Arbeitsweg und man kann heute ja dort durchlaufen, wo früher hinter
dickem Beton die Kälteanlagen, Wärmepumpen und Wiegetanks versteckt
waren. Ja, die Toni-Molkerei fehlt mich auch nach rund zwanzig Jahren
immer noch. Aber eben, zum Glück gibt es ja das einladende kleine
Toni-Bistro an der stark befahrenen Durchgangsstrasse... ;-) Mittags
gönnten Steven und ich uns dann einen Hamburger am Sternen-Grill am Bellevue. Nein, es muss nicht immer Wurst sein. Als Dessert folgte das Apfel(strudel)chüechli vom St.-Jakob-Beck in der Kanzleistrasse und schon ging's wieder nach Hause: Müdigkeit hatte uns heimgesucht.
Der Wecker forderte mich am Dienstag
wieder früh heraus. Warum bloss müssen einige Sitzungen auch schon um 8
Uhr früh beginnen - also für mich fast mitten in der Nacht?Umso befreiter fühlte ich mich am Mittwoch,
da ich einen weiteren Ferientag von meinem Saldo abbuchen konnte. Und
diesmal suchte mich für einmal die Arbeit nicht heim. Den Morgen liess
ich nochmal im Bistro Chez Toni verstreichen, bevor es gegen Mittag zum Belcafé ging und anschliessend auf die Suche nach einem kühlenden Coupe Romanoff. So traf ich mich am Paradeplatz mit Steven
um das heuer wiedereröffnete Schützenhaus Albisgüetli zu testen. Doch:
Doch erstens war dort ohne Reservation kein Schattenplatz zu haben und
zweitens war im Rahmen der langen Renovation (und Neuausrichtung?) auch
der beliebte Grill im lauschigen Garten abgeschafft worden. Es machte
mehr den EIndruck nach Schickimicki und Etepetete als nach
Gemütlichkeit und Bodenständigeit. Im schwach besuchten Saal des Zeughauskellers
fanden wir dann ein ruhiges Plätzchen, doch anstatt dem ersehnten
Coupes, liess sich unsereins dann zu einem Börsensalat (Wurstsalat mit
Rösti) verleiten. Den angenehmen Abschluss des sehr sonnigen und fast
tüppigen Tages, war der kleine Einkauf in der noch kleineren Migros-Filiale am Toblerplatz,
wo die Regale so eng beieinander stehen, dass nur eine Hand voll Kunden
auf's Mal rein durfte um die aktuell geltenden Abstandsregeln einhalten
zu können.
Am Donnerstag musste ich mich wieder in der Manufaktur einfinden. So ein intensives
"Wechselbad" von Ferientagen und Arbeitstagen ist eigentlich noch recht
angenehm. Man bleibt geschäftlich immer am Ball, muss sich nicht (wie
nach langen Abwesenheiten) durch hunderte von eMails wühlen und kann
jeden zweiten (freien) Tag entspannt und druckfrei nach eigener Manier
gestalten. Dummerweise gehen nun meine Arbeitsgspändli nach und nach in
die Ferien, sodass diese spontanen Tage für die kommenden Wochen/Monate vorbei
sein dürften.
Aber einen hab ich noch: Diesen Freitag konnte ich nochmal einen Ferientag beziehen. Auf dem Mittagsmenüplan des Zeughauskellers
wurde ein "Pulled Pork Burger", also gezupftes Schwein, angekündigt.
Normalerweise reicht es mir einmal in der Woche in Gasthäusern zu
dinieren, denn mir fehlt nach wie vor die Gelddruckmaschine im Keller.
Aber es war ja ein Ferientag (da gönnt frau sich was) und die
Gastronomie war in der aktuellen Situation doch um jeden Gast recht dankbar. Am Nachmittag verdichteten sich die Wolken. Als Steven und ich im Rathauscafé
an unseren alkoholfreien Hugos nippten, wurde es grauer, dünkler und
windiger, bis dann der Regen viele Gäste unter's schützende Vordach
zusammentrieb. Wir hatten zum Glück rechtzeitig das "Plätzli am
Scherme" in Beschlag genommen.
Samstag = Kaffitag. Nach dem Petit Déjeuner am Bellevue zog es Steven und mich wiedermal in die Silberkugel im Hochhaus zur Palme.
Da eine Lifttüre des Geschäftshauses zufällig offen stand, nutzen wir
spontan die Gelegenheit zur Fahrt in den obersten Stock. Es war sehr
still, kein Mensch am arbeiten. So schlichen wir uns zum Treppenhaus
und hatten eine einmalige Aussicht in Richtung Enge und zum Üetliberg.
Auf den Stufen zum Dachgeschoss entdeckten wir einen schlafenden
Sandler, sodass wir dann lieber von dannen zogen. Ein Spaziergang
durch's Brandschenke- und Selnau-Quartier führte uns in s
Hotelrestaurant Glockenhof. Endlich fand ich ihn, den ersehnten Coupe Romanoff. :-) Der Sonntag begann wiederum am Bellevue und setzte sich in der kurzen Mitfahrt in der Mirage Be 4/6 1675 fort. Da kaum andere Fahrgäste in Richtung Rehalp mit unterwegs waren, konnte mich noch auf einen Schwatz mit dem Fahrer Hanspeter
einlassen. Während der Rückfahrt zum HB braute sich aber ein Gewitter
zusammen, also fuhr ich lieber rechtzeitig ins witterungsgeschützte
Daheim.
Zwei Arbeitstage und das
Semester ist rum. Also Zeit für einen Rück- und Ausblick. Aber zuerst
noch diese zwei Arbeitstage unbeschadet überstehen...
Am Montag traf ich meinen ehemaligen Arbeitskollegen Hans zu einem Umtrunk in Küsnacht am See.
Und so konnten wir uns wieder über die guten alten Zeiten, als die Welt
noch etwas normaler und der Arbeitsalltag erträglicher, entspannter und
lustiger war austauschen. Eine schöne und wohltuende Rückblende. Am Dienstag
dann wieder der Büroalltag mit virtuellen Sitzungen und der üblichen
Bürokratie. Ich mache meine Arbeit ja gerne und mit bin bei den meisten
Themen mit Herzblut dabei. Manchmal aber wünsche ich mir aber doch die
Pensionierung etwas schneller herbei als erst in 16 Jahren. Allerdings
frage ich mich gleichzeitig auch zu recht, was ich dann mit der vielen
freien Zeit anfangen würde. Das Dasein als "bodenlose Kaffeetasse" würde
irgendwann auch mal langweilig...
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Ins zweite Halbjahr einsteigen: Bitte Knopf drücken (voraussichtlich circa ab Mitte August) |
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