Patricia from Switzerland
Tagebuch des Jahres 2018 (1. Halbjahr Januar - Juni):
Nachdem
das vergangene Jahr von unzähligen schönen Momenten, aber auch so
einigen Verunsicherungen und unnötiger
Unruhe begleitet wurde, wünsche ich mir für 2018 eigentlich mehr
innere Ruhe, Zufriedenheit, Sicherheit und das Erreichen der gesetzten
Meilensteine.
Die schon unzählige Male erwähnten gelegten Schienen und gestellten
Weichen sollten mich doch endlich auf die Ziellinie bringen können,
sodass mein angestrebter Lebenswandel in nahezu greifbare Sicht- und
Reichweite kommen
sollte. Ob es tatsächlich 2018 soweit kommt, wird die Zeit zeigen.
Dabei werde ich mir in diesem Jahr sicherlich auch intensivere Gedanken
darüber machen dürfen, wie ich zu gegebener Zeit in die beruflichen
Fussstapfen meines Alter Ego treten werde...
Mein
letztjährig grösster Wunsch war, dass Patricia so viele Momente wie nur
möglich erleben darf.
Dieser erfüllte Wunsch (und diesen mit meinen Liebsten teilen zu
dürfen) gilt
auch für 2018, und dennoch wird's für dieses Jahr
etwas konkreter: Nebst dem seit Jahren vernachlässigten und stetig
aufgeschobenen Schwimmen im Sommer oder im Thermalbad, wünsche ich mir,
dass meine Haare insoweit wachsen mögen, um daraus einen Dutt zu
ermöglichen, sowie auch - sollte
mir das Glück hold sein - dass ich die rechtliche
Personenstands- und
Vornamens-Änderung anpeilen, aufgleisen bzw. konkretisieren kann.
Obwohl dieses Ziel aber eigentlich erst für 2019 auf meiner
Pendenzenliste steht. Ein weiterer
Wunsch für dieses Jahr wäre ein gemeinsames, längeres Wochenende in
London
verbringen zu dürfen.
Doch vorerst eins nach dem anderen; denn
wer langsam geht, kommt auch ans Ziel! Der
Weg zum "hier und jetzt" war schon sehr lang und ein weiterer langer Weg
liegt noch vor mir. Mal schauen was dabei so alles passiert...
Nebenbei
sagt mir allerdings ein Horoskop ein interessantes Jahr voraus: "Das
Abenteuer ruft! Bilanz ziehen und Belastendes loslassen, sich neu
ausrichten, etwas Ungewohntes wagen - diese Vorgehensweise in dieser
Reihenfolge führt Sie 2018 zum Erfolg. Der Glücksplanet Jupiter steht
Ihnen das ganze Jahr über zur Verfügung und sorgt für Optimismus und
Wind unter den Flügeln - Sie brauchen sie nur noch auszubreiten. Die
Lust, aus allem Gewohnten auszubrechen, ist unter der Regie von Uranus
gross. Na dann, stürzen Sie sich ins Abenteuer Leben, die kosmische
Unterstützung haben Sie auf sicher."... :-)
Wie auch immer: Mein Motto für 2018 gleicht einer Formel und lautet: Leben + Freude = Lebensfreude! Daran will ich festhalten.
Neues Jahr, neues Glück?
Trautes Heim, Glück allein? Der Neujahrstag ist doch eher ein Tag zum daheim hocken, faulenzen und ausruhen. Wäre da nicht meine
Rastlosigkeit, denn zum daheim versauern hatte ich einfach keine Lust.
Nur schade, dass an Neujahr überall die
Trottoirs hochgeklappt zu sein schienen und die Stadt dadurch wie
ausgestorben wirkte. Beinahe alle Läden hatten zu, viele Lokale
ebenfalls. Und dennoch zog das sonnig-milde Wetter, trotz teilweise kaltem
Wind, zahlreiche Menschen für einen Spaziergang in die Stadt - auch Steven und mich.
Wir legten den Weg zum
Hardturm bewusst zu Fuss zurück und stiegen dort auf den wartenden 8er,
der uns zur ersten Krafttankstelle, dem Belcafé
am Bellevue brachte. Mmmmh, der erste Kaffee des Tages, eine Wohltat.
Vorallem weil mir (wohl vom grossen Schnitzel des gestrigen
Silvester-Nachmittags) irgendwie flau im Magen war. Nach dem
Koffein-Schub ging es mir aber wieder besser, doch es sollte nicht lange
anhalten...
Nach einem kurzen Spaziergang über die Quaibrücke
beschlossen wir - wegen des durch die Strassen fegenden eisigen
Windes - am Paradeplatz wieder das Tram zu besteigen und uns für ein
Mittagessen im Restaurant Molino am
Stauffacher niederzulassen. Die Minestrone wärmte uns angenehm auf,
die Pizza Molino aber, die war dermassen gross, dass wir auf das
Dessert verzichteten und fast luftringend wieder das Tram enterten und
regelrecht erschlagen den Heimweg antraten. Am Hardturm war wieder
Endstation und der kurze
Umweg durchs Grundwasserfeld Hardhof bildete eine willkommene
Abwechslung. Tja, ich hatte mich bereits am ersten Tag des Jahres
tatsächlich überfressen
(äxgüsi für den dekadenten Ausdruck). Damit soll jetzt Schluss aber
sein! Denn
mein Bauch liess mich den ganzen Abend (und noch länger) leiden... :-(
Dienstag, 02. Januar 2018:
Endlich
hatten einige Lokale wieder geöffnet - erstaunlicherweise auch die
Warenhäuser in der Innenstadt. Der angedacht freie Arbeitstag (Berchtoldstag =
Feiertag im Kanton Zürich) wird so allmählich verwässert, aufgeweicht
und irgendwann in einem ganz normalen Wochentag gewandelt. Schade
eigentlich, doch so will es wohl die konsumorientierte Gesellschaft
eben, oder lässt es zumindest unhinterfragt zu. Ich war jedenfalls froh, mein geliebtes Spiga aufsuchen zu können.
Draussen
wurde es wieder merklich windiger und kühler, und da ich mich heute
beim Anziehen von den morgendlichen Sonnenstrahlen beeindrucken liess, war ich dann zu
dünn gekleidet, sodass ich am Mittag nochmal heim musste, um mich in
wärmere Sachen zu werfen (Rollkragenkleid, Stiefel, langer Mantel).
Am Nachmittag traf ich mich wiederum mit Steven für einen kleinen Imbiss in der Commihalle
beim Central. Eigentlich wollte ich gar nichts essen, nur einen Tee
trinken, da mein Magen noch immer mit der Pizza vom Vortag beschäftigt war. Zudem
begleitete mich das dumpfe Gefühl, dass eine Erkältung ihre Klauen
nach mir auszufahren drohte. Dennoch gönnte ich mir noch einen kleinen
Teller Tortellini. Richi gesellte sich auch spontan zu uns und wir machten später dann doch noch einige Einkäufe im unerwartet geöffneten Migros-City. Tja, die Konsumgesellschaft eben - auch wir sind ein Teil davon geworden. :-)
Kaffee-Tenue im Spiga |
So fängt der Tag gut an |
|
Mit Steven auf'm Weg zur Commihalle |
Commihalle |
Bald gibt's was auf den Teller |
Zwischen dem vergangenen
und diesem Wochenende lagen zwar nur drei Arbeitstage, doch die waren
von ersten Anzeichen einer Grippe geprägt. Darum war
strickte Schonung und eine Diät aus Zwieback und Tee angesagt. Denn ich
wollte dieses Wochenende bloss nicht krank daheim verbringen. Und das
Kürzertreten hatte sich tatsächlich gelohnt.
Der Samstag war ein Erledigungstag. Um 11 Uhr stand ein weiterer Laser-Termin bei Sarah von Bodyesthetic
auf dem Programm, zwar "nur" für die Arme, aber trotzdem schön
schmerzhaft. Das nächste "Date" folgt erst anfangs März, also habe ich nun
eine Schonfrist - zumindest was die Arme angeht. Es folgte ein
Besuch in meiner Stammapotheke
um den Medikamentenvorrat (u.a. an Erkältungsmitteln) wieder
aufzustocken und dann gönnte ich mir das lang ersehnte Käffeli im Belcafé
am Bellevue. Da ahnte ich nicht, dass ich später nochmal hier
aufkreuzen müsste. Vom Bellevue aus gings mit dem Tram nach Wiedikon
zur Barberia, denn eine meiner
Frisuren wollte nach einer professionellen Auffrischung abgeholt werden. Und auf dem
Weg dorthin fiel mir plötzlich auf, dass ich das Plastiksäckli aus der Apotheke
ja gar nicht mehr bei mir hatte. Mist! Und so durfte ich dann nochmal zurück
zum Belcafé
fahren um dort bittstellend mein Begehr um die Herausgabe des
Fundstücks anzubringen. Ach was hatte ich mich dabei über meine Duselei
geärgert. Und wie froh war ich, dass die Tragtasche dort netterweise hinterlegt wurde (und sie niemand einfach mitgehen liess).
Am Nachmittag traf ich mich mit Richi zu einem kurzen Imbiss im Migros-City.
Hurra, heute gab's wiedermal Fischstäbchen! Allerdings keine richtige
Beilage, ausser einige Rüebli. Aber es war trotzdem fein und gesünder,
als wenn ich mir gewohnheitsmässig den Teller mit einem Berg voll Reis
zugepappt hätte. Als wir später plötzlich zwei bekannte aber nicht
wirklich begrüssenswerte Gesellen vom Tramverein im Lokal entdeckten, schlichen wir uns
taktisch gekonnt aus dem Restaurant und fuhren dann heimwärts. Daheim machte ich
es mir mit Kroko vor dem Fernseher gemütlich und liess den Abend auf
dem Sofa mit kühlem Kräutertee ausklingen...
Den Auftakt zum Sonntag zelebrierte ich einmal mehr im Spiga.
Freude bereitete mir, dass Verkäuferin Tizi heute wiedermal einen
puderzuckerfreien Aprikosengipfel zur Seite gelegt hatte. :-) In
den ersten Stunden hatte
es für einen üblichen Sonntag angenehm wenig Gäste im Lokal, aber um
halb eins füllte sich das Spiga dann aber doch noch. Auf dem Heimweg
traf ich am Escher-Wyss-Platz nach einer gefühlt sehr langen Absenzphase den
Knuspi, der mich im
gut geheizten Cobratram noch via Tiefenbrunnen zum Bahnhof Altstetten
chauffierte. Den späteren Nachmittag verbrachten dann Kroko und ich mit
Chäs-Chüechli wiederum vor dem Fernseher. Ich freue mich schon sehr auf
den Frühling, wenn einen die Kälte nicht mehr nach Hause drängt.
An diesem Samstag fuhr ich nach Menziken im Wynental, um bei Sandra am WSB-Schalter
das Halbtaxabo meines Alter Ego verlängern zu lassen. Natürlich hätte
ich das an jedem beliebigen Bahnschalter abwickeln können, doch meine
Absicht war, den Umsatz lieber dem Verkaufsschalter dieser Privatbahn
zu gönnen und dabei auch noch gleich Sandra einen Besuch abstatten zu
können. Die Überraschung war geglückt - sie staunte nicht schlecht, als
sie mich in der Warteschlange erspähnte. Und mir wurde ein Käffeli
offeriert - ist das nicht ein prima Kundendienst?
Anschliessend fuhr ich weiter nach Oberkulm zu Andreas und dem kleinen Luca,
der mir voller Stolz seine grosse Spielzeugsammlung präsentierte,
während uns Andreas einen Kaffee braute. Es war beeindruckend, wie flink
und sorglos Luca durch die Wohnung flitzte, ohne sich dabei irgendwo
anzustossen, während ich bereits bei jeder Tischkante und Türklinke auf
Kopfhöhe eine schmerzhafte Kollision befürchtete. Aber offenbar sind
Kinder einfach viel robuster und unzimperlicher als so manch
Erwachsener. Am Mittag kam dann auch Sandra von der Arbeit nach Hause
und so machte ich mich auf den Heimweg, und liess die Familie ihren den
Zmittag geniessen.
Anderthalb Stunden später
war das Auto wieder in der heimischen Tiefgarage eingestellt und ich
per Tram auf dem Weg zum Paradeplatz, um mich dort mit Richi und Steven zum Essen im Zeughauskeller
zu treffen. Die Wurst des Monats war - wie immer im Januar - die
"Glarner Kalberwurst". Diese megafeine Spezialität wollte ich mir nicht
entgehen lasse, die Menüwahl war also schnell vollzogen. Zum Dessert
noch eine köstliche "Charlotte Royale" und der Tag war vollkommen. Auf
dem Heimweg noch husch im Migros-City reinschauen und dann liessen sich Steven und ich mit vollen Bäuchen von Knuspi ins Wohnquartier fahren...
Am Sonntag durfte ich nach dem Morgenkaffee im Spiga noch bei Richi auf einen Tee reinschauen, wo wir dann den halben Nachmittag dieses kalt-trüben Sonntags verbrachten. Für am Abend hatte ich mit Knuspi abgemacht, dass ich ihn während seiner anderthalbstündigen Arbeitspause ins Tramdepot Hard
begleite. Im etwas kühl wirkenden Pausenraum offerierte er mir einen
Cappuccino aus der Starbucks-Maschine und ich konnte noch einige andere
Trämlerinnen und Trämler kennenlernen (was die wohl von mir dachten?).
Herrlich war, als Wagenführer Charly
den Pausenraum betrat und mich sogleich herzlich und innig begrüsste.
Da staunte noch manche/r, wen ich so alles im Betrieb kenne und
umgekehrt. :-) Dann blieb noch etwas Zeit um die fast leere,
achtgleisige Wagenhalle zu besichtigen, bevor Knuspi dann wieder
weiterfahren und ich heimwärts musste.
Was für ein müder Sonntag:
Ich schaffte es kaum aus dem Bett und dann plagte mich auch noch dieses
hämmernde Kopfweh. Das in der Nacht eingeworfene Aspirin verlor leider
nach wenigen Stunden seine Wirkung. Der anstrengende Vortag war wohl
einfach zuviel für den Körper - mein Alter Ego flog spontan für einen
Tag nach London zum einkaufen (für mich notabene!).
Gegen Abend traf ich mich mit Steven in der Tiefgarage, dann pickten wir Knuspi auf und fuhren für einen geselligen Abend ins Schützenhaus Albisgüetli.
Das wunderbare Essen und die nette Gesellschaft half mir dabei, über
die Restkopfschmerzen hinweg zu kommen. Diesmal gab's wieder eine
Pouletbrust "auf heissem Stein", was dazu führte, dass wir zum Schutz
vor heissen Spritzern einen Latz umgehängt bekamen. Nur schade, dass
lediglich ein einziges Sujet mit einer Krawatte zur Verfügung stand.
Gar nicht mein Stil. Bevor mir die Idee kam, das Teil seitenverkehrt
anzulegen lag es aber bereits um meinen Hals. Zudem musste ich auf den offensichtlich sehr feinen Weisswein verzichten, denn: Wer fährt, trinkt nicht.
Parat zum ausgehen |
Tischdeko im Schützenhaus |
Das Trio Infernale |
Unerhört, dieses Sujet! |
Pouletbrust auf heissem Stein |
Prost! |
Montag ist gerne mal Einkaufstag. Nach unserem kleinen Nachmittags-Essen im Santa Lucia Altstetten fuhren Richi, Steven und ich wiedermal in den Coop Silbern. Schliesslich wollte Kroko nicht auf seine Katzenzüngli verzichten und auch das Mineralwasser ging zur Neige.
En Guete! |
Tortellini alla panna |
Iss was Gescheits! |
Limoncello-Roulade |
Grosse Bierauswahl |
Der Einkaufswagen ist voll |
Ein Wochenende in unserer Hauptstadt Bern. Doch eins nach dem anderen...
Am Samstag
war zuerst einmal Ausschlafen angesagt, schliesslich soll genügend
Schlaf der Schönheit zuträglich sein. Und dann vertrödelte ich den
Vormittag daheim mit abwechselns TV-Serien schauen und Kofferpacken,
denn es stand eine auswärtige Übernachtung an. Mitten am Nachmittag
traf ich im Hotel Allegro
in Bern zum einchecken ein. Ich hatte "nur" ein Economy-Zimmer gebucht,
erhielt aber unerwartet ein kostenloses "Upgrade" zu einem
Comfort-Doppelzimmer - warum auch immer; bloss nicht hinterfragen.
:-) Das Zimmer war sehr schön eingerichtet, hatte sogar einen
Balkon, auch wenn man nur auf das gegenüberliegende Gebäude sehen
konnte. Aber immerhin Tageslicht! Trotz gratis erhaltenem Trambillett ging ich etwas später zu Fuss in die Altstadt zur Blue Cat Bar, wo heute offenbar schon so einige meiner Berner Bekanntschaften vorbeischauten und ich zuguterletzt noch auf Leila traf, bevor ich dann in aller Ruhe etwas Zeit bei zwei Tässchen Kaffee verbringen durfte.
Um 18 Uhr erwartete mich Theo
in der Hotel-Lobby zum Znacht. Im angegliederten Restaurant waren leider alle Plätze
reserviert bzw. ausgebucht, sodass wir ennet der Kornhausbrücke im Ringgenberg einkehrten.
Die Auswahl der Menus war übersichtlich, somit ein sympathisches
Indiz für die Frische der zubereiteten Speisen. Aktuell standen "Moules
et Frites" auf der Karte (igitt!), wir entschieden uns aber für
hausgemachte Ravioli mit Pilz- und Zitronen-Füllung. Lange blieben wir
nicht, denn bald sollte im Kursaal ein künstlerisch anspruchsvolles Konzert beginnen, und ich wollte zuvor noch meinen Mantel im Hotelzimmer ablegen.
Das Konzert von Helge Schneider
begann fast pünktlich um 20 Uhr und dauerte (inklusive kurzer Pause)
sage und schreibe fast drei Stunden. Und gegen Ende fielen mir
tatsächlich ab und an kurz die Augen zu. Doch es war ein gutes Konzert,
auch wenn es nicht die gleiche Intensität hatte, wie andere seiner
Konzerte, welche "unsereins" in früheren Jahren schon besuchen durfte.
Doch dank seiner witzigen Wortspiele und der erstaunlichen
Improvisationsfähigkeit ist jedes seiner Konzerte anders, einzigartig
und daher immer sehenswert.
Beim Check-out am Sonntag
fiel mir regelrecht auf, wie ich mich innerlich riesig freute, als mit
die Receptionistin "Gute Weiterfahrt, Frau M....." wünschte. Solche
Kleinigkeiten berühren mich immernoch, auch wenn sie irgendwie zur
Normalität geworden sein sollten. Wie abgemacht stand Theo
pünktlich mit dem Auto vor dem Hotel, als ich um viertel nach zehn mit
meinem "Merzli" aus der Garage kurvte, um ihm ins Marzili-Quartier zu
folgen, wo wir uns einen Brunch gönnen wollten. Allerdings brannten wir
bei den ersten zwei Lokalen an, da diese leider restlos ausgebucht
waren. Hmmmm, warum auch wollen sonntags so viele Leute auswärts
zmörgele? Grrrrr...! Nach einem kurzen Telephonat konnten wir aber ein
Plätzchen im Tierpark-Restaurant Dählhölzli ergattern.
Bis auf das Rührei, das eher einem Griessbrei ähnelte,
erwartete uns ein einfaches aber umfangreiches Buffet an warmen und
kalten Speisen. Mit 35 Franken zwar etwas überteuert, aber besser als
gar kein Frühstück. Und die Nähe zur Aare machte so einiges wieder
wett. Theo schlug vor, nächstes Mal zum Brunch auf den Gurten, den
Berner Hausberg, hinauf zu fahren, denn dort soll es nebst der
wunderbaren Aussicht ein ebenso wunderbares Buffet geben. Ich bin
gespannt.
Auf dem Heimweg könnte ich mir noch einen kurzen Zwischenhalt für ein letztes Käffeli des Tages im Al Ponte in Wangen a/A, bevor ich am Nachmittag recht gerädert daheim ankam...
Am GWHF-Monatstreffen des Vormonats konnte ich aufgrund der beruflichen Belastung
nicht teilnehmen, dafür aber am Februar-Treffen an diesem Samstag. Zuvor verbrachte ich noch etwas Zeit im Berner Blue Cat
bei Kaffee und KägiFret, bis dann kurze Zeit später der Stephan dort
eintrudelte. Wir wollten noch etwas durch die Altstadt flanieren, doch
die kalte Brise ging einem durch Mark und Bein, und mir begannen
langsam die
Ohrspitzen zu schmerzen. Also ab ins Auto und los nach Wangen a/A, auch wenn wir etwas zu früh dran waren. Im Al Ponte verteilten sich heute über 30 Teilnehmende an unseren vier Tischen. Neben mir sass Lise aus dem Wallis, mit der ich ein kurzweiliges Gespräch führen durfte. So wurde es ein schöner Abend.
Den Sonntag begann ich endlich mal wieder im Spiga, wo sich um 11 Uhr spontan mein Dad
hinzugesellte. Normalerweise suche ich um die Mittagszeit das Weite,
weil sich das Lokal mit sendebewussten Gästen zu füllen beginnt und es
darum meistens mit der morgendlichen Ruhe vorbei ist. Unser
willkommener Austausch liess uns dann aber bis halb zwei Uhr dort
verbleiben. :-) Und auch heute war es - trotz vereinzelter
Sonnenstrahlen - wiederum kalt, sodass ich dann den Heimweg antrat,
anstatt einen geplanten Spaziergang vorzunehmen. Am Nachmittag machte
sich dann der Hunger bemerkbar, also kredenzte ich für Kroko und mich
ein paar Fischstäbchen auf dem Teller. Das zauberte uns beiden für den
Rest des Fernseh-Nachmittags ein Lächeln ins Gesicht.
Im Januar hatte ich ihn sausen lassen, den Transpersona-Monatstreff im Santa Lucia
am Pfauen. Heute aber wollte ich mal wieder sehen, wie es einigen
meiner Weggefährtinnen so geht. Heute war's aber ungewöhnlich laut im
Lokal, was vorallem auf einige lautstarke Stimmapparate der elf
Teilnehmenden zurückzuführen war. Teilweise war's an der Grenze der
Erträglichkeit, bin ich doch ein Mensch, der den gepflegten Austausch
im eher ruhigen Ambiente schätzt. Und unser uns: Mir hätten auch nur
einige wenige Gspändli gereicht um mir den Abend ausfüllend zu
gestalten. Und genau wir drei verliessen als letzte das Lokal. Ja, es
wurde spät, ich kam erst nach Mitternacht mit einer der letzten
Verbindungen nach Hause. Zum Glück ohne anhaltenden Gehörschaden. Gute Nacht!
Pizza, Pizza, Pizza! |
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Der Samstag
begann ziemlich unspektakulär: Zuerst einmal richtig ausschlafen und
bis zum Mittag ausgiebig rumtrödeln, bis die Uhr mich ermahnte, mich
auf den Weg in die Stadt zu machen. Um halb drei traf ich mich mit Steven in seiner Dienstpause zum Zmittag im Restaurant Molino am Stauffacher und nachher ging's nach einem Kurzeinkauf im Migros-City und der Abholung der reparierten Stiefeletten bei Mister Minit wieder heimwärts.
Der Sonntag
war da schon etwas eindrücklicher. Allerdings zog mir der Tagesbeginn
die Stimmung erstmal in den Keller, weil das Tram heute einem anderen
Takt folgte und ich dadurch gleich zwei Kurse verpasste: Das erste Tram
fuhr drei Minuten vor seiner Zeit, weshalb ich wieder heim ging um die
Viertelstunde nicht an der Kälte verbringen zu müssen. Als ich bewusst
etwas früher wieder zur Haltestelle ging fuhr grad wieder ein Wagen vor
meiner Nase weg. Tammisiech! Doch heute galt ein Sonderfahrplan,
allerdings wurde das nicht ausreichend publiziert. Grrrr...! Die
Stimmung konnte aber im Spiga von Tizi aufgehellt werden, als sie mir den geliebten Aprikosengipfel ohne Puderzucker entgegen hielt. :-)
Am Nachmittag hatte ich das erste "Blind Date" meines Lebens: Vergangenen Dezember installierte ich aus reiner Neugier eine DatingApp und wurde kurze Zeit später von Sabine
angeschrieben. Offenbar hatte sie mein Profil neugierig gemacht und
auch ich war gwundrig, wer der Mensch ist, der Interesse an meiner
Geschichte haben könnte. Wochen gingen ins Land und wir schafften es
nicht, uns mal zu treffen. Bis heute! Wir machten kurzfristig ab, uns
im Santa Lucia
am Pfauen zu einem Kaffee zu treffen und einfach mal echli zu
quatschen. Es blieb nicht bei nur einer Tasse Kaffee sondern wir
blieben noch zum Pizzaessen mit Dessert und erst rund fünf Stunden
später trennten sich unsere Wege. Vor den Treffen hatte ich ein
mulmiges Gefühl, weil ich solche Arten des Kennenlernens noch nie
erlebte. Umso grösser die Freude, dass ich heute eine sehr
sympathische, intelligente, unkomplizierte und lebensfreudige Frau
kennenlernen durfte. Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder. Ideen und
Pläne für's nächste Treffen haben wir jedenfalls. :-)
Trotz Regen, Wind und Kälte wieder ein wunderbares Wochenende: Am Samstag
traf ich mich nochmal kurz mit Sabine, meinem "Blind Date" von letztem Sonntag, im Collana beim Bellevue. Diesmal hatten wir aber nur wenig Zeit, dennoch reichte es für ein gemeinsames Essen im La Bottega, der kleinen Gastroinsel der Gourmessa im Untergeschoss des Jelmoli-Warenhauses.
Die Zeit verging leider viel zu schnell, doch ich sollte ja noch einige
Besorgungen machen, nämlich Medis in der Apotheke holen und - für
Sonntag - ein Bund Tulpen kaufen, für welche ich von Sabine eine
passende Vase mit auf den Weg erhielt. Merci vielmal! Werde mich gerne revanchieren...
Den Abend verbrachte ich
mit Kroko vor dem Fernseher, denn auf VOX wurde "die grosse
Samstags-Doku" zum Thema Transidentität ausgestrahlt.
Natürlich eine spannende Sendung, aber die über vier Stunden waren mir
zuviel: Nach deren drei fielen mir die Augen zu - Kroko musste allein
fertigschauen, schwieg sich aber über den weiteren Verlauf der Sendung
beharrlich aus...
Am Sonntag
schaffte ich es, im Spiga das Buch
fertig zu lesen, an welchem ich schon seit einigen Wochen dran bin. Ich
bin ja nicht so die Leseratte, doch diese Lektüre hatte es mir sehr
angetan, habe ich mich doch an so mancher Stelle selbst darin wiedergefunden.
Lange blieb ich aber nicht, denn ich musste mittags wieder nach Hause
um dann mit dem Auto in den Aargau zu brausen.
Kurz
vor der Abfahrt war ich ungewohnt und grundlos nervös, als müsste ich
gleich einen Vortrag halten oder mich irgendwo bewerben. Keine Ahnung
wieso. Doch zum Glück legte sich das während der Fahrt wieder - gute
Musik im Autoradio sei Dank. In kleinen, verschlafenen Oberkulm wurde ich herzlichst von Andreas, Sandra und dem kleinen Luca
empfangen. Und fast wie schon letztes Mal, wollte mir Luca gleich
wieder seine stolze Spielzeugsammlung präsentieren, bevor wir dann zu
Tisch
durften. Auf dem grosszügig bestückten Tischgrill schmolz der
Raclettekäse und brutzelten die Würstli, Fleischli und Speckstreifen -
ich wurde richtiggehend verwöhnt. Nach dem Essen legten wir noch einen
kurzen Spaziergang zur Wyna und wieder zurück ein, wobei uns Luca
voller Freude auf seinem neuen Velo eskortierte. Es war schon recht kalt draussen, umso mehr
erfreuten wir uns dann am Kaffee und der "Tuorta da nusch". Was für ein
herrlicher Familiennachmittag! Beeindruckend und bewegend war, als sich
Luca plötzlich für einen Moment an mich schmiegte und mir Sandra später
erklärte, dass er Fremden gegenüber sonst weniger zutraulich, ja sogar eher zurückhaltend sei. Ich
werte das als ein ehrliches und daher umso berührenderes Kompliment, einfach Jöööh!
An
diesem Wochenende durfte ich wieder so viel Selbstverständlichkeit
erleben. Schade, gehen diese Tage jeweils so schnell vorbei (und
weichen dann der Melancholie)...
Fehlt da nicht ein Eintrag
vom vergangenen Wochenende? Ja! Und warum? Weil ich jene beiden Tage
mit "leeren Batterien" mehrheitlich im Bett verbrachte.
Dieser Freitag
war aber wieder "mein" Tag, auch wenn ich den ganzen Vormittag so
richtig faul vor mich hin döste. Ich war sogar zu bequem, dem
klingelnden Postboten meine Anwesenheit zu quittieren, und muss die
Sendung dafür halt gelegentlich am Postschalter abholen (lassen).
Draussen schien zwar die Sonne, jedoch war es weiterhin eiskalt, was
die Strassen und Trottoirs teils zu Eisbahnen werden liess. Die
Autofahrt nach Bern dauerte wegen mehrerer Unfälle und dem mit sich
ziehenden Verkehrsstau ganze zwei Stunden!! Trotzdem fand ich im Blue Cat noch etwas Zeit für mich, bis sich kurz nach vier Uhr der Stephan und etwas später auch Regina
zu mir ins Bistro gesellten. Regina zeigte mir stolz ihre noch fast
druckfrische Identitätskarte, auf welcher ihr neuer Vorname prangte. Da
wurde ich grad etwas neidisch, obwohl es auch bei mir nur eine Frage
der Zeit sein sollte. Und trotzdem war ich neidisch. :-)
In Wangen a/A trafen wir auf die anderen über zwanzig Teilnehmerinnen des monatlichen GWHF-Treffens, und auch Lise
vom letzten Mal war wieder mit dabei (Jupiii!). Aber einmal mehr kam
ich an diesem Abend ins Grübeln, in wie weit ich künftig an diesen
Zusammenkünften teilnehmen will. Denn wie an anderen "Stammtischen"
auch, beobachte ich auch hier zunehmend Teilnehmende, bei deren
Wahrnehmung meine Gedanken von vielen grossen Fragezeichen begleitet
werden, sodass ich mich punktuell wie in einer Manege fühle. Tja, Geschmack und Stil sind subjektiv. Wie ich heute von Rita
erfahren durfte, ist für Oktober wieder ein GWHF-Fest vorgesehen,
vermutlich wieder im grossen Saal mit Musik und Buffet. Spätestens dann
will ich also wieder dabei sein...
Der Samstag
war
(m)ein Jubiläumstag, denn an diesem dritten März waren bereits zwei
Jahre meiner Hormontherapie vergangen. Glückwunsch! Diese 24 Monate
waren zu
Beginn etwas holprig, denn der Körper musste sich an etwas gewöhnen,
das über vierzig Jahre im einseitigen Einklang war und nun komplett
durcheinander gebracht wurde. Ich erlebte mehr Höhen, Tiefen,
glückliche und traurige Momente als zuvor, doch mittlerweile hat sich
alles gut eingependelt. Jedoch bin ich "etwas näher am Wasser gebaut"
als früher und nicht zu vergessen sind die gewollten körperlichen
Veränderungen.
Steven und ich feierten den Tag bei trübem Wetter aber mit guter Laune mit einem Essen im Restaurant Waid
am Käferberg. Einen kurzen Teil des Hinwegs nahmen wir per pedes über
den Weg am Hönggerberg an schlittelnden Kindern in Angriff, doch die
Bewölkung verhinderte den Blick auf das übliche Alpenpanorama. Im
Restaurant wärmten wir uns nach der Vorspeise mit je einem Wok mit Reis
und - zur Feier des Tages - auch einem Glas Weisswein auf. Und auf dem
Dessert, einem Käsekuchen mit Zimteis, durfte die kleine Jubiläumskerze
nicht fehlen, während es draussen weiter schneite und schneite.
Mein Sonntag verlief wieder typisch: Spiga, Belcafé und gemütliches Beisammensein. Letzteres fand am Nachmittag bei Richi
mit einem Rotbuschtee statt, obwohl draussen die Sonne vom Himmel
schien. Doch um diese zu geniessen, musste man sich schon ein
windschattiges Plätzchen ergattern. Da war es bei Richi halt einfach
gemütlicher...
Der zweite Freitag
im Monat ist Zürcher Stammtisch-Tag im Santa Lucia.
Mit 10 Personen war der grosse Tisch etwas flau besetzt, und doch war
ich froh, dass nicht alle "üblichen Verdächtigen" mit von der Partie
waren. Frau konnte sich für einmal in normaler Lautstärke unterhalten
und niemand
rief in grobschlächtiger Manier dem Kellner "no es Bier, hä?!"
hinterher.
Trotzdem blieb ich nicht bis Ladenschluss, da sich die Gruppe schon
zeitig auflöste, was mir heute dennoch gar nicht so unangenehm war.
Schliesslich muss es ja nicht immer nach Mitternacht werden.
Eigentlich erwartete ich am Samstag etwas Sonne
und Wärme, doch der Himmel weinte und es war immernoch kühl.
Unentschlossen tigerte ich lange Zeit daheim herum, konnte mich am Nachmittag
dann aber doch noch zu einer Fahrt in die Stadt ins KafiZüri
in der Bahnhofstrasse überwinden. Und was macht man/frau sonst so an einem derart trüben Tag?
Nichts!: Nach zwei Tassen Kaffee fuhr ich wieder heimwärts.
Der Sonntag war dann umso aktiver, spannender und erfüllender, aber auch nachdenklicher: Am Morgen traf ich mich mit Rita im Spiga
zum Zmorge. Sie kannte bislang nur mein "Alter Ego" vom Arbeitsplatz und
war offensichtlich recht beeindruckt, denn sie deckte mich mit Komplimenten ein, dass ich weder ein noch aus
wusste. Und während wir über Aktuelles und Zukünftiges philosophierten,
tat es mir grad ein bisschen weh, dass es noch rund ein Jahr
dauern sollte, bis ich den Job meines inneren Mitbewohners übernehmen
würde. Und es sollte nicht der letzte Gedanken des Tages daran werden... Nach dem Spiga gingen wir für die zweite Tasse ins Baretto im Hauptbahnhof und da liefen mir überraschend Sandra und Andreas
- meine lieben Freunde aus Oberkulm - über den Weg. Rita staunte nur
noch, dass ich offenbar überall Leute zu kennen scheine...
Am Nachmittag nistete ich mich wieder im Santa Lucia ein, denn auf 15 Uhr hatte ich ein Rendez-vous mit Sabine. Um eine drohende Überkoffeinisierung abzuwenden gönnte ich
mir lieber einen Verveine-Tee. Mit Sabine war's wieder wunderbar, sie
hatte mich einmal mehr mit ihrer positiven Art eingewickelt. Mit ihr
kann man einfach über alles reden. Und dabei hatte ich die Zeit
vergessen, sodass ich mein nächstes "Date" um eine halbe Stunde
vertrösten musste. :-(
Pünktlich um viertel nach sechs erwartete mich Steven in der Tiefgarage, denn wir hatten zum Znacht im Schützenhaus Albisgüetli
abgemacht. Das Lokal besticht halt einfach mit seinem edlen Speisesaal und
der angenehmen Ruhe. Beim Essen blieb ich etwas skeptisch, denn die
Erfahrung von Mitte November letzten Jahres, als das verspeiste Reh
irgendwelche Interessenskonflikte in meinem Magen austragen wollte, war
noch in guter Erinnerung. Und auch diesmal wurde die Darmflora gefordert,
vermutlich vom uns als "Amuse Gueule" gereichten "Porco tonnato" (=
"Vitello tonnato" aber mit Schwein statt Kalb). Es ist vielleicht doch
nicht so falsch, wenn ich unbekannten Esswaren misstrauisch gegenüber
bleibe - auch wenn ich dafür ab und an ausgelacht und kritisiert werde.
Beim Essen kamen Steven und ich auf die "Restlaufzeit" zu sprechen, welche
ich meinem Alter Ego zugeschrieben habe (also per wann ich zu hundert
Prozent ins Leben zu treten gedenke). Dabei sagte ich spontan etwas,
was mich zugleich selbst erschreckte und auch recht berührte: "Eigentlich
fühle ich mich mental und körperlich bereits so weit, dass ich den
definitiven, permanenten Wechsel schon heute vollziehen könnte".
Ups, diese Selbstdeklaration kam so sinnesbewusst, ungefiltert und
unerwartet daher. Doch wieso sage ich das? Woher diese Klarheit? Darüber
werde ich die nächsten Wochen garantiert nachgrübeln...
Schluckweh. Fieber. Auswurf. Bronchitis. Hausarrest. Alles absagen. Frust.
Wochenends-Verpflegung |
||
Bindehautentzündung. Bauchmuskelreizung. Hausarrest. Wieder alles absagen. Noch mehr Frust.
Neue Wochenends-Verpflegung |
||
Den Karfreitag verbrachte ich noch krank daheim im Bett, am Samstag dann aber war es kaum mehr auszuhalten. Nur zu gerne liess ich mich von Steven überreden, ihn in die Stadt für Besorgungen im Migros-City und zum Nachmittags-Schmaus in den Zeughauskeller zu begleiten. Zufällig hatte Knuspi
auch grad seine Dienstpause, sodass wir das Traditionslokal zu dritt
entern konnten. Was für ein gutes Gefühl, endlich mal wieder auswärts
essen zu gehen und dabei erst noch ein Wiener Schnitzel geniessen zu
können. Die fast dreiwöchige Entbehrung des "sich-selbst-sein-könnens"
entwickelte sich zu einer wahrhaft psychischen Belastung!! Nach dem
Essen begleiteten wir den Knuspi auf dem 11er nach Auzelg und zurück
zum Kreuzplatz, um von dort dann definitiv den Heimweg anzutreten. Der
Tag war aber noch nicht zu Ende: Spätabends knatterte ich mit dem Auto
nach Wetzikon, wo Richi
kurz nach Mitternacht Feierabend hatte und sich in der wohlig geheizten
Karrosse heimchauffieren lassen konnte. Einen Rotbuschtee und viel
Wissensaustausch später sank ich dann gegen drei Uhr früh in mein
Bettchen...
Am Ostersonntag war darum ausgiebiges Ausschlafen angesagt und ich liess mich erst von den Sonnenstrahlen wecken. Dann simste mir Mama,
sie würde uns am Mittag ein Frühstück kredenzen - was ich mir nicht
entgehen liess. Der Tisch war reich gedeckt mit Lachs, Käse, Pasteten
und vielem mehr. Und so wurde gefuttert und gefuttert und der
Nachmittag gemeinsam vor dem Fernseher verbracht. Ein gemütlicher
Familiensonntag halt.
Der Ostermontag
liess mich dann endgültig ins Leben zurückkehren: Nach drei Wochen, die
sich wie drei Monate anfühlten, endlich wieder ein Morgenkaffee im Spiga - wenn auch nur für eine Stunde. Und die Fahrt in die Stadt versüsste mir Jeannette, die zufällig rechtzeitig mit dem Tram heranbrauste. Nach der Stärkung im Spiga stieg ich am Hauptbahnhof in den 4er zu Knuspi, mit dem ich eine Runde ins Seefeld drehen durfte, bevor es am Mittag heimwärts ging. Eigentlich war ein Essen bei Mama geplant, welches ich aber auf den Abend verschieben konnte. Warum? Steven fragte spontan, ob ich Lust hätte, mit ihm am Nachmittag ins Santa Lucia Altstetten
zu pilgern. Weil ich irgendwie eh grad Lust auf Spaghetti Carbonara
hatte, kam diese Anfrage wie gerufen. Nach dem Essen machten wir noch
einen Spaziergang und plauderten noch eine Weile auf einem Bänkli in
unserem Quartier, während vorzu Mitbewohner
unserer Siedlung an uns vorbeischlenderten, uns freundlich grüssten und
ein paar Worte wechselten. Da kam in mir ein gutes Gefühl auf, weil
alle so entspannt und selbstverständlich auf mich reagierten. Eine
Bestätigung, dass ich als Mensch akzeptiert zu sein scheine. Zumindest
kam's mir jedenfalls so vor. :-) Am Abend dann der ultrafeine Znacht
bei Mama mit Schweinsnierstückli, Kartoffeln und Sauerkraut. Meeeeega!
Nach den von ärztlich verordnetem Hausarrest geprägten letzten Wochen gönnte ich mir am Dienstag
einen arbeitsfreien Ferientag. Erstens weil ich noch "Lebenszeit"
nachzuholen hatte und zweitens weil von den Meteorologen ein weiterer
Frühlingstag prognostiziert worden war.
Obschon die Sonne tatsächlich bereits den ganzen Vormittag vom Himmel
lachte, schaffte ich es dummerweise nicht, mich morgens aus meiner
Schlafkoje zu lösen. Und so wurde es früher Nachmittag, bis ich endlich
die belebte Bahnhofstrasse hinauf schlendern konnte, mit Zwischenhalt
im Manor (Nagellack kaufen) und bei meiner Coiffeuse am Rennweg (Wimpernserum holen). Das schöne Wetter war aber nicht von Dauer: Kurz nachdem ich mir im Café Rathaus ein Käffeli genehmigte, zogen dunkle Wolken auf, wobei es merklich kühler wurde. Also zügelte ich ins Belcafé
am Bellevue, wo mich noch ein Plunder in der Auslage anlächelte, und
kurz nach 17 Uhr liess mich dann der Lasertermin bei Bodyesthetic
erschaudern. Auf dem Heimweg zu Mama stattete ich noch Steven einen Besuch auf dem 72er ab. Tja, dann war das Wochenende leider definitiv vorbei.
Hurra, nochmal ein langes Wochenende! Und dieses beginnt mit einer QUIZFRAGE an meine werte Leserschaft: Wer von euch kennt das Schloss Landshut
(welches sich meiner Wahrnehmung bislang völlig entziehen konnte)? Es handelt sich um ein
kleines Anwesen bei Utzenstorf mit Wassergraben, Zugbrücke und einem
über 4 Hektaren grossen "Schlosspark", der zum verweilen und abschalten
einlädt. Für ein Stadtkind wie mich war allein schon überraschend, dass auf
dem Parkplatz keine Parkuhren gefüttert werden mussten. Stephan hatte für Samstag die Idee, zusammen mit Sandra vor dem anschliessenden GWHF-Monatstreffen
einen Abstecher an diesen malerischen Ort zu wagen. Im Sommer hat das
Schlosscafé offen, also ein guter Grund dann nochmals hinzufahren...
Und wo begann ich wohl den Sonntag? Natürlich im Spiga,
wo mir der Kellner (während er mir das puderzuckerfreie Brioche
kredenzte) verriet, dass seine Kollegin Tizi bereits nach mir gefragt
habe, weil ich (grippebedingt) längere Zeit nicht dort gewesen sei.
Sooo herzig! :-) Nach dieser mentalen und kulinarischen Stärkung
startete meine ungeplante Tram- und Bus-Tour durch Zürich: Zuerst mit Knuspi im 4er anderthalb Runden nach Tiefenbrunnen, von dort mit Steven im 33er anderthalb Runden zum Albisriederplatz, dort eine Pizza-Pause im Restaurant Flora/NewPoint,
und rund zwei Stunden später mit Knuspi ab Bucheggplatz im 15er weitere
anderthalb Runden zum Central. Dort war dann fertig mit "Runden
drehen", denn ich wollte noch rechtzeitig im Hauptbahnhof auf Stephan treffen, der dort als LKW-Fahrer einen Auflieger vom Beach-Volleyball-Gelände abzuholen hatte. Und auch im HB traf ich noch Richi zu einer spontanen Tasse Espresso. Dann aber spürte ich langsam die Müdigkeit in den Knochen und fuhr definitiv nach Hause.
Am Montag
erlaubte ich mir, einige Ueberstunden abzubauen und der Arbeit fern zu
bleiben. Primär war Ausschlafen angesagt, denn mein erster Termin stand
erst um 12:50 Uhr in der Agenda: Eine Gesprächsstunde bei meiner Psychologin an einer neuen Adresse am Kreuzplatz. Davor könnte ich mir im Belcafé
ein Butterbretzeli und ich wollte ja noch in die nahe Apotheke,
um meine während der Grippezeit verbrauchten Neocitran-Reserven wieder
aufzustocken. Denn es heisst doch: "Kluger Rat, Notvorrat!". Das Gespräch
mit Frau Gubler verlief unspektakulär, ging aber aber trotzdem sehr
schnell vorbei. Nach dieser Stunde gönnte ich mir im Café Rathaus
einen frischgepressten Energiespender. Mit acht Franken etwas
hochpreisig, aber geschmacklich einwandfrei und auch nicht mal so sauer wie
erwartet. Als Richi vorbeispazierte schloss ich mich ihm an und wir landeten (nochmal) im Belcafé, allerdings wartete heute leider aber
kein Plunder auf mich. Gut, der Nussgipfel war auch nicht ohne. Und
Richi überraschte mich mit zwei kleinen Aufmerksamkeiten. :-)
Nach
einer Pause am Limmatufer stattete ich noch einen Besuch bei Kochoptik
an der Bahnhofstrasse ab. Den Kontaktlinsen-Kontrolltermin vor zwei
Wochen musste ich ja krankheitsbedingt absagen, konnte nun aber einen
neuen Termin vereinbaren. Und beinahe liess ich mich von der charmanten
Beraterin mit dem offerierten Käffeli zu einer weiteren Sonnenbrille
überreden. Aber nur fast! Vielleicht schafft sie es dann in drei
Wochen... Bevor es heimwärts ging, traf ich mich nochmal mit Richi zum Znacht und Einkauf im Migros-City. Und schon war das lange Wochenende passé...
Es war höchste Zeit, mit Richi und Steven den Coop Silbern aufzusuchen, denn die Katzenzüngli waren ausgegangen...
Ein Pilsner für trübe Tage |
Erschöpfte Mitstreiter |
Darfs ein Katzenzüngli sein? |
Ursprünglich war mit Andreas für diesen Samstag mal
ein gemeinsames Essen vorgesehen, dann stand eine Bahnreise im Raum und
zuletzt war noch spontan die Destination festzulegen. Es standen zwei
Vorschläge im Auswahl: Entweder Pizza essen in Domodossola oder eine
Bergfahrt auf den Rochers-de-Naye. Die Wahl fiel aufgrund optimalerer
Bahnverbindungen kurzfristig auf den etwa 2'000 Meter hohen Rochers-de-Naye,
den Hausberg von Montreux, der sich um diese Jahreszeit noch
schneebedeckt zeigte. Lediglich 3 1/2 Stunden später standen wir schon
oben am Ziel und drohten sogar im der weissen Pracht zu versinken.
Die eleganten Bhe 4/8 Zahnradbahn-Triebwagen beförderten zwar viele Leute, doch diese schienen sich schnell zu
verteilen, denn mich dünkte der Gipfel angenehm "unüberlaufen".
Sympathisch war auch, dass die Touristen in der Überzahl waren und es nicht
weiter auffiel, dass ich öfter mal mit meinen Kameras meinem Ruf der "Selfie Queen"
gerecht wurde. Auf dem Berg war es warm und kühl zugleich, denn die Sonne spendete
wärmende Strahlen, während der viele Schnee den uns leicht
umschmeichelnden Wind abkühlen liess. Und die unerwartet recht bescheidene Auswahl des
Selbstbedienungsrestaurants konnte immerhin durch die wunderbare Aussicht auf
die umliegende Bergwelt kompensiert werden.
Nach rund einer Stunde ging es wieder abwärts, aber nur bis Glion, um dort noch einige abgestellte Fahrzeuge (zwei Bhe 2/4 mit Baujahr 1938 und 1949) zu fotografieren und sich im Café de la Gare ein Käffeli zu genehmigen. Langsam fing auch der Hunger an sich bemerkbar zu machen, also suchten wir in Montreux den Schnellimbiss mit dem goldenen "M"
im Logo auf. Und siehe da, auch dort war die digitale Welt im
Vormarsch: So hätten wir unsere Burger-Wünsche an einem riesigen, recht
keimig wirkenden Berührungsbildschirm erfassen sollen, jedoch mieden
wir diese Bakterienschleuder und mussten das Personal fast zwingen
unsere Bestellung manuell aufzunehmen. Und dann diese lange Warterei
auf die vier standardisierten Burger, welche in meinen Jugendjahren
normalerweise in einer Wärmetheke auf die Kundschaft warteten (statt umgekehrt). Der
vermutlich modern wirken sollende Ablauf mag zwar eine gewisse Klientel
ansprechen, ist jedoch für so offensichtliche Traditionisten wie uns eine
wahre Zumutung! Ja, früher war in diesen Lokalen wahrnehmlich alles
schneller, einfacher und hygienischer. Immerhin konnte der kleine
Hunger nun gestillt werden. In der Angel's Bar gegenüber dem Bahnhof gönnten wir uns einen
Apérol Spritz, dann im Coop noch mit Reiseproviant eindecken und schon ging's wieder heimwärts. Es war ein sehr schöner Reisetag!
Für den Sonntag höre ich es schon: "Immer s'gliich!". Ja, der Sonntag begann einmal mehr an meinem Zweitwohnsitz,
wo mir Tizi "mein" Brioche entgegen hielt. Doch ging es bald eine Adresse weiter: Heute fand der
Sechseläuten-Kinderumzug statt, was viele Schaulustige in die Stadt zog
und mich meinen Lieblings-Pizzastand
am jährlich gewohnten Standort am Rathaus vermuten liess. Aber...
oh Schreck, wo war der gewohnte Stand denn bloss hingekommen? Das
Internet offenbarte mir dann die ernüchternde Lösung: Herr und Frau
Ginesta hatten sich nach
vielen Einsatzjahren zur Ruhe gesetzt. Ooooooh...! Was nun? Nicht
einmal das Butterbretzeli im Belcafé vermochte mich zu trösten. Welch ein Glück, dass Sabine trotz ihrer Erkältung spontan Lust hatte, mit mir am Nachmittag eine Pizza im Santa Lucia am Pfauen essen zu gehen. Meine Rettung! :-)
Dieser Samstag
wurde spontan zu einen Wandertag. Zwar nicht mit Rucksack, Pickel und Steigeisen, aber
mit einem für meine Verhältnisse einen doch recht anspruchsvollen,
ausgedehnten Spaziergang von rund 9 Kilometern(!). Aber eins nach dem anderen. Den angenehmen Anfang bildete ein
gemütlicher Zmittag mit Steven im Schützenhaus Albisgüetli,
mit einem kühlen Salatteller und etwas akkruratem Weisswein. Dabei diskutierten wir über die
Ausgestaltung des Tagesprogramms, während die gleissende Sonne die
Temperatur auf gegen 27 Grad hochtrieb. Und so beschlossen wir, doch dem
schattigen Panoramaweg zum Triemli zu folgen und von dort der
Uetlibergbahn entlang nach Uitikon zu spazieren. In Uitikon gibt es eine kleine Sternwarte.
Wer hat das gewusst? Ich nicht! Und diese hat offenbar jeden
Mittwoch-Abend geöffnet - also ein guter Grund, dort irgendwann einmal
nach Eindunkelung das imposante Himmelszelt zu bestaunen. Nun aber war es noch Nachmittag und die Sonne
brannte weiterhin erbarmungslos vom Himmel und jede Minute am Schatten
war äussert willkommen. Die Folgen sollte ich am Folgetag zu spüren bekommen... Trotz der bereits zu Fuss zurückgelegten 6
Kilometer zur Warte entschieden wir uns noch auf weitere drei Kilometer nach
Albisrieden runter, von wo uns dann doch der Bus nach Hause bringen
musste. Ich war froh, als ich dann daheim unter die Dusche huschen konnte...
Der Muskelkater blieb zum Glück aus, dafür entdeckte ich am Sonntagmorgen
im Bad einen Sonnenbrand am Rücken, welcher gestern aber noch nicht da
zu sein schien. Tja, hätte ich mich doch nur eingeschmiert. Darum wich ich
heute der Sonne bewusst möglichst aus... Der wiederum heisseTag begann "comme d'habitude" an der Löwenstrasse mit dem obligaten Aprikosengipfel. Nach einer kurzen Pause daheim - wollte ich doch einen nochmaligen Sonnenbrand tunlichst vermeiden - ging's nochmals in die Stadt um mit Richi im Hallo etwas zu trinken. Gegen Abend machte ich noch mit Steven
ab, um es uns auf einem Bänkli im Hardhof-Gebiet gemütlich zu machen
und beim Sonnenuntergang einigen philosophischen Gedanken zu frönen... :-)
"Vive la spontanité": Wetter, Lust und Stimmung passten, sodass wir uns für diesen Samstag ganz kurzfristig zu einem "Einkaufstag" in München entschieden.
Also quälte ich mich frühmorgens kurz nach fünf(!) aus dem warmen Bett,
damit Richi, Steven
und ich schon um 7 Uhr auf die Autobahn Richtung
Ostschweiz einbiegen konnten. Und der frühe Einsatz hatte sich gelohnt,
denn wir kamen a) tiptop durch den Verkehr und fanden b) auch genügend
Parkplätze auf dem P+R am Stadtrand. Nachdem sich Steven im Hard Rock Café beim Marienplatz mit T-Shirts eindecken konnte, zog es uns zum Rotkreuzplatz zu Kaffee und Kuchen im Eiscafe Sarcletti. Und dann kam das, worauf ich mich am meisten freute: Klammottenkauf bei Long Tall Sally!!!
Ich war sehr froh, hatten mir meine Freunde rund zwei Stunden Zeit
eingeräumt, denn diese gingen (wie vermutet) blitzschnell vorbei. Die Verkäuferin
überraschte mich, indem sie mir grad bei der Begrüssung attestierte,
ich sei "sicher wieder gut vorbereitet"
(und sprach damit meine Einkaufsliste vom letzten Besuch im Sommer 2017
an). Und in der Tat hatte ich wieder eine kleine Wunschliste dabei.
Schön, dass ich offensichtlich in Erinnerung blieb. :-) Nach
meinem (wie üblich überproportionierten) Einkauf gings geradewegs zurück
zur U-Bahn (wo mir ein Sandler überraschend ein Kompliment zu meiner
Grösse machte) und mit zweimaligem Umsteigen zum in der Zwischenzeit
gut aufgeheizten Auto. Nächstes Ziel: Im traditionellen Kornmesser
in Bregenz etwas feines zu essen und erst noch bei einigermassen
Tageslicht daheim anzukommen. Alles geschafft, und sogar noch den Bregenzer Milchpilz gewürdigt! Es war ein langer und
sehr schöner Tag. Und zum Schluss gabs nochmal ein Kompliment, ich sei die
"Lieblingschauffeuse"... Ein perfekter Tag! :-)
Der Sonntag machte seinem Namen alle Ehre: Die Sonne schien wieder recht intensiv vom Himmel. Dafür konnte man im Spiga
schön
an der Sonne sitzen und heute gabs nach "dem üblichen" noch ein
Tessiner Himbeerkracherl, bevor mich die Wärme am Mittag dann doch
wieder nach Hause trieb. Bei Temperaturen über 25 Grad ist's mir
in der Stadt schnell mal zu warm und wie schon am Wochenende zuvor,
möchte ich dem Sonnenbrand nicht wirklich Entfaltungschancen
bieten. Am Nachmittag trieb mich der Hunger aus dem Haus, weshalb ich
mich im Tram zum Bellevue kutschieren liess und dort einen
Vanille-Plunder vorzufinden hoffte. Die waren heute aber wohl recht
begehrt und ausverkauft. Zudem windete es unterdessen wegem dem Fön wie
verrückt. Also mit leeren Händen und zerzaustem Haar rechts-um-kehrt
und ab Kunsthaus mit dem 31er zum Bahnhof Altstetten in den Migros-Express,
wo ich für den Abend noch Cervelats und Bürli ergatterte...
Über Nacht ereilte uns eine Kaltfront und der Montag begann entsprechend trüb. Und ich musste erst noch früh aus den Federn, denn ich hatte bereits um 9 Uhr mit Fatima am Limmatplatz
zum Zmorge abgemacht. Ach wie herrlich, dass wir uns nach viereinhalb
Monaten endlich wiedersehen konnten. Leider ging die Zeit im Nu vorbei,
aber wir treffen uns ja bald wieder. Den Mittag überbrückte ich im Café Rathaus mit einem Gazosa und um 14 Uhr erwartete mich meine Optikerin bei Kochoptik
zur halbjährlichen Linsenkontrolle. Eingeplant war nur eine Stunde,
gedauert hatte es aber eine viertel Stunde länger. Und so verpasste ich
mein nächstes Rendez-vous mit Steven in der Silberkugel
am Bleicherweg. Ach was hat mich das geärgert, denn ich komme ja ungern
zu spät und hoffe, dass er mir die 24 Minuten nicht lange nachtragen
wird...
Dienstag,
1er Mai - Tag der Arbeit. Im Kanton Zürich ein willkommener Feiertag,
und in der Stadt Zürich der jährlich wiederkehrende Demonstrationstag. Der Demoumzug vom Helvetia- zum Sechseläutenplatz führte die rund 13'000 Teilnehmenden auch am Spiga
vorbei. Eine übliche Demo mit Sprechchören und politischen Parolen,
aber auch dem berüchtigten "Schwarzen Block" mit mehreren
gewaltbereiten Vermummten. Als einer von denen intensiv seine Spraydose
schüttelte war es mir auch im ersten Stock des Spigas etwas mulmig
zumute. Man weiss ja nie, ob die Gruppe nicht das Lokal stürmen und
zertrümmern will. Es blieb zum Glück aber ruhig. Über Mittag durfte ich
bei Richi kurz einen
Tee geniessen und erhielt eine sehr schön dekorierte Blechdose mit
einem Kilo(!) Biscuits überreicht. Bin gespannt, wie lange der Inhalt
überleben wird... Am Nachmittag wollte ich mit Steven ins Degenried.
Trotz bedecktem Himmel und vereinzelten Regentropfen war die
Waldwirtschaft aber gut gesucht - zu gut für unseren Geschmack; sodass
wir uns halt wieder für das Schützenhaus Albisgüetli umentschieden.
Vier ganz ganz schöne Tage
am Stück! Dafür blieb daheim alles liegen. Doch die Gelegenheit war zu
gut und die Euphorie zu gross, um daheim zu versauern...
Der Samstag begann mit Steven im KafiZüri
an der Bahnhofstrasse und nach der kurzen Stärkung fuhren wir mit dem
8er-Tram zum Römerhof hinauf. Und was gibt da zu sehen? Nichts! Oder vielleicht
noch die Talstation der Dolderbahn. Aber ich liess mich von Steven
überreden, mal dem Strassenverlauf in die Höhe zu folgen, mit dem Ziel,
das Hotel Dolder und das Restaurant Degenried zu erreichen.
Wozu habe ich mich da bloss animieren lassen? Wer meine körperliche
Kondition kennt, kann sich sicher vorstellen, wie atemlos ich bereits
nach wenigen Höhenmetern war. Nur dank den unzähligen Pausen auf den
vielen Sitzbänken und an den Abkühlung spendenden Wasserbrunnen
erreichten wir dann doch noch die Anhöhe,
von wo es nach einer weiteren Verschnaufpause oberhalb des belebten
Dolder-Golfplatzes dann bergab zum Degenried ging. Hier hatte ich mir
die
Portion Hörnli mit Gehacktem mehr als verdient! Ufff! Der Abstieg war
dann
auch wieder kräftezehrend, doch schien mir das Etappenziel, der
Klusplatz, etwas näher und somit leichter zu erreichen. Netterweise
liess sich Steven noch für eine Kaffeepause am Bellevue überreden. Und später am Abend, nach einer kurzen Pause daheim, so gegen 8 Uhr, war ich nochmal in der Stadt um mit Richi im Hallo
ein Käffeli zu trinken. Nach seinem Intermezzo zog mich die Neugier noch in
die Bahnhofshalle, denn es nahm mich Wunder, welches denn der Grund und
die Quelle des Lärmteppichs war, der durch den riesigen Raum wummerte. Und siehe da, unter dem Motto
"Zürich tanzt" versuchten verschiedene Tanzgruppen ihr Können zu
beweisen und aus der Nähe sah das sogar noch recht beeindruckend aus.
Von der Ferne aber waren nur Lichtblitze und ein dumpfe Klänge zu
vernehmen. Die Akkustik in der Bahnhofhalle ist halt eine Geschichte
für sich.
Am Morgen des Sonntags schlich ich mich einmal mehr ins Spiga. Die Freude des Frau-seins währte aber nicht lange: Es reichte zeitlich noch zu einem Selfie mit einem historischen Tram am Central, dann musste ich leider wieder nach Hause. Und wieso? Steven und Richi hatten sich für den Nachmittag mein
"Alter Ego" als Begleitung ausbedungen. Dies wohl nachdem ich letzthin mal etwas
leichtsinnig sagte "geniesst ihn noch, solange er noch da ist". Es war
von meiner Seite zwar gut gemeint, aber könnte sich zum Eigentor
entwickeln, sollte dieser für ganz seltene Gelegenheiten gedachte
Vorschlag (Obacht: Vorschläge sind auch Schläge und dieser trifft mich
fadengerade, kompromisslos und direkt ins Gesicht) unkontrolliert
Überhand gewinnt. Und überhaupt und mal ehrlich, was soll an meiner
maskulinen Seite, diesem Auslaufmodell, denn so sehens- und
wünschenswert sein?
Diesen Donnerstag schien
das ganze Land still zu stehen. Es war ein Feiertag (Auffahrt), fast
alle Geschäfte blieben geschlossen und nicht einmal die Sonne liess sich
blicken. Entweder nieselte oder regnete es, Hauptsache nass. Da drängte
sich der wärmende Kaffee im Spiga
regelrecht auf, und um auf andere Gedanken zu kommen, begann dort ein
neues Buch zu lesen. Den zweiten Kaffee gönnte ich mir am Mittag mit Steven in der Commihalle beim Central. Kurze Zeit später trafen wir am Bürkliplatz auf Knuspi: Der Raddampfer "Stadt Rapperswil"
brachte uns drei mit kulinarischer Unterstützung ans andere Ende des
Zürichsees und wieder zurück. So eine Dampferfahrt hat viel Charme,
doch auf dem oberen Deck dünkte es mich zeitweise etwas kühl - zu kühl für eine Fahrt erster Klasse.
Zwischendurch regnete es sogar richtig stark (natürlich nichts ins Schiff hinein); was für ein Glück, dass wir nicht
unterwegs aussteigen mussten. Das Gute an solchen trüben Tagen ist
dafür, dass man jeweils genug Platz sowie seine Ruhe auf dem Schiff hat.
Leider musste mein "zweites Ich" am Freitag tagsüber zur Arbeit pilgern, aber am sonnigen Abend nutzte ich die willkommene Gelegenheit mit Steven im Santa Lucia Altstetten eine Pizza Quattro Stagioni und ein Tiramisù zu geniessen. Schade können nicht alle Abende derart gemütlich und appetitlich sein...
Am Samstag
blieb ich "zu Hause", denn am Morgen entsorgte mein "Alter Ego" einigen
Sperrmüll und verbrachte dann gleich den Rest des Tages in der Stadt. :-(
Es sah wolkenverhangen aus, als ich am Muttertag-Sonntag
aus dem Fenster sah. Aber Gewohnheiten sind dazu da, dass man ihnen
festhält (oder umgekehrt? ich weiss es nicht). Jedenfalls wollte ich nicht
daheim versauern. Zudem sollte ich ja noch Blumen kaufen. Darum stieg
ich nach dem Zmorge im Spiga ins ShopVille
hinab um für Mutti einen kleinen Blumenstrauss zum
Floristen-Grosskampftag zu kaufen. Natürlich war ich nicht die Einzige
mit dieser brillianten Idee; vor
dem Blumengeschäft bildeten
die Leute (zumeist junge Männer mit wohl schlechtem Gewissen) eine
lange Schlange. Doch die Floristinnen hatten mit dem Ansturm gerechnet
und arbeiteten sehr speditiv und hielten die Wartezeit im Rahmen des
Erträglichen. So liess ich mir einen herzig-kleinen (und nicht ganz
preiswerten) Strauss aushändigen und machte mich auf den Heimweg.
Unterwegs sah ich aus dem Tram am Escher-Wyss den Knuspi den Platz queren, also verliess ich meinen bequemen Sperrsitz im Tram und ging ihm kurz Hallo sagen. Und siehe da, auch Charly
wartete auf seinen Dienstbeginn; welche Ehre zwischen den beiden
uniformierten Trämlern auf der Bank Platz nehmen zu dürfen. Die Freude
währte aber nur wenige Minuten, denn die beiden mussten bald in ihre
Führerstände steigen. Also fuhr ich mit dem nächsten Tram endlich zu Mutti,
welche sich sehr über den herzig-kleinen (und nicht ganz preiswerten)
Blumenstrauss sowie vorallem über das "dran denken" freute. Und rein
zufällig(?) hatte sie grad Nudeln und Fleisch auf dem Herd. Manchmal
beschleicht mich das Gefühl, bei ihr stehe immer irgendwas auf dem
Herd. Fein war's auf jeden Fall und wir verbrachten einen entspannten
Nachmittag zusammen. Gegen Abend zog es mich dann aber wieder ins
Tramdepot Hard, da Knuspi
grad seine Pause hatte und ich ihm einen Becher heissen Kaffee abringen
konnte. Und aus purer Lebensfreude (und null Bock auf's Heimgehen) fuhr
dann ich noch eine halbe Runde ins Albisgüetli mit.
Der Himmel zeigte sich unerwartet klar, als ich am Samstag
gegen zehn Uhr aus dem Haus ging. Die Prognosen kündigten alles an, was die Auswahl so zu bieten hat: Einen
nebligen Tagesbeginn, später Aufhellungen und am Abend mehrere Gewitter. Es schien aber doch noch ein recht sonniger Tag zu werden, weshalb ich die wärmende Jacke daheim hängen liess. Und
doch war noch der kalte Hauch der vergangenen Regentage zu spüren,
worauf ich meinen mutigen Entscheid schon fast etwas bereute... Wenige Minuten später kam bereits Steven zur Tramhaltestelle und wir liessen uns mit dem 17er und 8er zur Börsenstrasse ins KafiZüri fahren. So fängt der Tag dann doch noch gut an. Gegen Mittag gewährte uns Richi bei sich eine Audienz, sodass wir noch zu einer heissen
Tasse Tee kamen, bevor es am Nami zurück in die Innenstadt ging (Medis
in der Apotheke holen) und wir dann recht erwartungsvoll(?) zum Schützenhaus Albisgüetli fuhren. Die Sonne schien trotz ungewisser Vorhersage uneingeschränkt vom Himmel, sodass wir im
Garten des Lokals das Schönwetter-Grillbuffett anzutreffen hofften.
Leider wurden wir aber enttäuscht, denn wegen der schlechten
Wetterprognosen vom Vortag heizte das Restaurant den Grill diesmal gar
nicht erst ein. Also mussten wir uns halt mit der üblichen Kombüsen-Bratwurst
von der Menükarte zufrieden geben.
Heute Sonntag nahm ich die Jacke aber mit. Steven und ich sagten uns, dass wir den Pfingstsonntag mal im Café Lang
am Limmatplatz beginnen könnten. Ich war ja vor wenigen Wochen mit
Fatima dort und positiv beeindruckt vom Lokal. So liessen wir uns heute
einen Pancake-Zmorge kredenzen, also Pfannkuchen mit Rührei im Glas,
Orangensaft und frischen Erdbeeren. Ich war anfangs etwas irritiert vom
eher hohen Preis für die übersichtliche Portion, aber die Qualität
stimmte. Mit für einen kurzen Moment vollem Bauch spazierten wir dann
einigen Seitenstrassen entlang zum Central und weiter hoch zum
Universitätsspital, wo wir die Gelegenheit hatten in ein historisches
Tram der Linie 6 einzusteigen und bis zur Bergstation mitzufahren. Es
rumpelte, zuckelte und rasselte, und doch war es angenehm und eine
schöne Erinnerung an alte Zeiten, als mein "Alter Ego" noch selbst
aktiv im Tramverein mitmischte. Zum Glück sah ich aber keinen der
ehemaligen "Kollegen", das Personal bestand diesmal aus mir unbekannten
Gesichtern. War auch besser so. :-) Der Weg führte uns durch den Wald (wo ich die Schuhe
wechseln musste) zum lauschigen Restaurant Degenried.
Und heute gönnten wir uns mal den "Degenried-Pouletspiess". Jedoch
unterschätzte ich dessen Grösse! Schon beim Anrichten auf dem Teller
fragte ich mich, wer das alles essen sollen könnte. Man weiss nicht
genau wie, aber wir schafften es beide, unsere Teller mehr oder weniger
ohne grosse Reste in die Küche retournieren zu lassen. Und siehe da, es
lag unerwartet sogar noch ein Dessert drin. Dann fühlten wir uns kugelrund. Das üppige Essen schrie
förmlich nach einen Verdauungsspaziergang, der uns durch das Klus- und
Dolderquartier und am Kinderspital vorbei bis zur Haltestelle Platte
führte. Dann aber schmerzten langsam die Beine und Füsse: Ab nach
Hause...
Der Pfingstmontag
zeigte sich punkto Wetter von seiner schönsten Seite. Also zog ich
heute mal das blumige Sommerkleid an, welches offenbar etwas
polarisierte: Per Whatsapp erhielt ich dazu sowohl Komplimente, empfing aber auch
kritische Töne. Mir gefällt das Kleid aber und es kommt sicher mal
wieder zum Einsatz. Bäh! :-) Nach dem morgendlichen Tagesstart im
Spiga traf ich am Bahnhofplatz auf Steven,
der mich wiederum durch den Tag begleitete. Alleine wär's ja auch nur
halb so schön. Wir schlenderten entlang der Bahnhofstrasse und über den
Münsterhof ans Limmatquai und für eine Pause ins Belcafé am Bellevue. Der Spaziergang ging dann weiter, bis wir beim Sihlcity erschöpft ins Tram stiegen und schlussendlich im ... Schützenhaus Albisgüetli landeten. Ja, schon wieder.
Freitag bis Sonntag, 25. - 27. Mai 2018:
So ein spontan arbeitsfreier Freitag ist schon was schönes. Da ich erst am Abend abgemacht hatte, konnte ich diesen Sommertag in aller Gemütlichkeit im KafiZüri
beginnen lassen. Werktags ist die Stadt einfach anders belebt als an
den Wochenenden, mit mehr zielstrebigen Geschäftsleuten als
desorientierten Touristen und mehr ernst wirkenden Visagen als
entspannten
Gesichtern um einen herum. Um die Mittagszeit herum traf ich am Bellevue auf Steven,
der mich bereits am Morgen von seinem Balkon aus an der Tramhaltestelle erspähte und grad wusste,
dass ich den Tag wohl in der Stadt beim Käffele verbringen werde. Wie der Zufall so spielt, kurvte Knuspi
mit dem 8er am Bellevue vorbei, was uns zu einer Mitfahrt kreuz und
quer durch die Stadt animierte. Reisen macht hungrig und da sich der Zeughauskeller
quasi am Weg befindet, lag die Entscheidung fast auf der Hand, sich
hier eine Stärkung zu gönnen, bevor es mit einem Abstecher in den
Migros-City auf den Heimweg ging. Aber das hiess noch nicht Feierabend,
denn wie anfangs erwähnt, hatte ich am Abend noch ein bereits weit im
Voraus geplantes Rendez-vous: Ein Apéro und Znachtessen mit meiner Zürcher Kollegin Claudia sowie Regina und Petra aus dem Bernbiet im Mère-Catherine,
einem Lokal im Niederdorf mit französisch-mediteraner Küche, also mit
einiger Auswahl an Meeresfrüchten im Angebot. Glücklicherweise wurden an
keinem der Nebentische Moules (Muscheln) bestellt, denn diese stinken
(für meine Nase zumindest) bestialisch. Heikel wie ich eben bin,
begnügte ich mich mit einer käsefreien Eieromelette. Der Abend war
trotzdem lässig, später gönnten wir uns noch ein Tässchen Koffein in der Cicchetteria beim Hirschenplatz. Ja, es wurde sehr spät...
Die Nacht auf den Samstag war mit nur sieben Stunden Schlaf etwas kurz.
Entsprechend gerädert schleppte ich mich um acht Uhr ins Bad. Doch es
sollte trotzdem ein schöner Sommertag werden, der punkto Kulinarischem geradewegs als "Déjà-vu" gesehen werden könnte: Der Tag begann wie gestern wiederum im KafiZüri (diesmal aber bereits in Begleitung von Steven), und später besuchten wir den Knuspi auf dem 13er, bis er in seiner wohlverdienten Pause mit uns in den Zeughauskeller
(wo man/frau ja schon gestern war) kommen konnte. Tja, dort isst
man/frau eben immer gut. Auch zweimal hintereinander. :-)
Mein Sonntag
- mein letzter Tag vor einer neuen und langen Arbeitswoche - mein
letzter Tag im Lebemodus vor den fünf Tagen im Funktionsmodus.
Eigentlich war geplant, dass sich mein "Alter Ego" heute auf Reisen
begibt, aber es kam dann anders. Aber nicht alles war anders: Denn
natürlich begann "mein Sonntag" wieder im Spiga. Es sollte ein weiterer Sommertag werden und im Sommer sitzt es sich am besten draussen. Dafür bot sich das Rathaus Café
perfekt an, und sogar ein Bänkli zum Limmatquai hin war noch frei. Ich
nuckelte nicht lange an meinem Gazosa herum und schon gesellten sich
zuerst Steven und dann Knuspi
zu mir an den Tisch. Was machen die Bewohner Zürichs (und zahlreiche
Touris) an einem schönen Sommertag? Am See flanieren, den Zoo besuchen
oder auf den Uetliberg fahren. Wir entschieden uns für Letzteres und zu meinem Erstaunen waren nicht mal so viele Reisende im Bähnli
auf unseren 870 Meter hohen Hausberg. Oben auf dem Uto Kulm war's jedoch drückend warm;
wären wir länger dort geblieben, wären wir wohl geschmolzen. Der
Abstieg ins Albisgüetli war steil - teilweise sehr steil. Auf dem
Kiesweg erlebten wir ab und an eine regelrechte Rutschpartie. Und wir
waren nicht die einzigen: Kurz vor dem Albisgüetli kamen wir an einem
gestürzten Jogger vorbei, der von zwei Spaziergängern versorgt wurde.
Erholung gab's im Schützenhaus Albisgüetli mit einer Rüeblisuppe und (wieder) einer grillierten
Pouletbrust, diesmal mit einer Folienkartoffel. Absolut fein! Nach der
nachmittäglichen Abstiegs-Strapaze entschieden wir uns für den Heimweg
den 13er zu nehmen. Steven und ich fuhren wegen den schlechten
Anschlüssen sogar bis zum Zwielplatz und liefen wiederum einen Hang
hinunter. Als wären wir heute nicht genug bergab gelaufen. Ufff, wir erlebten
einmal mehr einen sportlichen Sonntag. Zum Glück hatte ich heute die
Turnschuhe dabei.
Samstag bis Montag, 02. - 04. Juni 2018:
Fast ein Jahr hat es gedauert, bis ich diesen Samstag die liebe Olga wiedermal treffen konnte. Dafür fuhr ich auch extra schon frühzeitig nach Bern, damit wir zuerst im Blue Cat und nachher noch in Jack's Brasserie (im edlen Hotel Schweizerhof!)
bei Kaffee und Kuchen quaseln konnten. Leider trennten sich gegen vier
Uhr (viel zu früh!) unsere Wege wieder, doch ein nächstes
Rendez-vous in Bern ist bereits in Aussicht. So flanierte ich durch die
Lauben und Gassen zurück zur Blue Cat Bar, wo bereits Stephan an seinem
Bierchen nippte. Kurze Zeit später fanden wir uns in Wangen a.A.
wieder, wo wiedermal der monatliche GWHF-Abend
staffinden sollte. Fünfundzwanzig Nasen waren wir heute, und einige
davon in allerlei Hinsicht etwas sehr anstrengend; darum suchte ich
bereits nach 22 Uhr das Weite. Und kam dadurch zumindest zu genügend
Schlaf und musste mich nicht widerstrebend in Geduld
üben. :-)
Ich war froh, vor Mitternacht heim gekommen zu sein, denn so war das Aufstehen am Sonntag
nicht so quälend wie an manch anderem Tag. Im Spiga
war nicht viel los, auch der nette Herr, der ansonsten auch auf
dem Oberdeck wenige Tische neben mir seine zwei Tassen
Cappuccino schlürft, und mir jeweils ein schönes Wochenende wünscht
nachdem er die Sonntags-Zeitungen durchgeblättert hat, fehlte im Lokal. Kurz nach Mittag
traf ich im Rathaus Café
auf Steven und wir liessen es uns mit Orangensaft und einer Aprikosenwähe gut gehen. Wenig später war auch Knuspi
mit von der Partie. Er brachte den guten Vorschlag ein, im Glaceladen Wipkingen
ein erfrischendes Eis zu schlecken. Eigentlich war das schon länger ein Thema, doch heute
passte das Nachmittags-Wetter. JupiiI! Der Tisch für den Znacht war erst auf 18 Uhr
reserviert und wir waren noch etwas arg früh dran. Darum gab's 'nen Zwischenhalt im
Kafi Seilbahn Rigiblick, der sich
aber als Nervenprobe entpuppte, da sich an den Nebentischen eine
russische Grossfamilie breit machte und mit zwei lärmenden Kindern etwas lautstark um
Aufmerksamkeit buhlte. Bloss weg hier! Das Tram brachte uns zum
Milchbuck und der 69er fast zum Restaurant Waid.
Wir erhielten einen Tisch auf der Terrasse mit einer wunderbaren
Aussicht auf die Stadt und den Zürichsee hinunter. Zur Vorspeise ein
kaltes Melonensüppchen, anschliessend den proposierten Tagesteller und
zum Dessert einen halbgefrorenen Gugelhupf. Wobei ich mir unter
letzterem Menüteil zuerst nicht vorstellen konnte, was dies sein könnte. Auf
Drängen meiner Begleitung probierte ich dann das Halbgefrorene und
siehe da, gar nicht mal so schlecht (bis auf die in Rum eingelegten
Rosinen). :-)
Der Montag-Abend
war wiedermal Poschti-Abend. Während sich draussen ein Sommergewitter anbahnte verbrachten Steven und ich unsere Zeit im riesigen Coop Silbern in Dietikon. Und was stand wie immer ganz zuoberst auf meinem Einkaufszettel? Schoggi natürlich...
Freitag bis Sonntag, 08. - 10. Juni 2018:
Nach dem Erfolg von 2016 fand diesen Freitag im USZ
das 2te internationale Ärzte-Symposium zum Thema
"Geschlechtsangleichung - zeitgemäss am UniversitätsSpital
Zürich" statt. Heuer waren weniger Teilnehmende als vor zwei Jahren zu
verzeichnen; dies war zumindest die Meinung von Petra,
meiner charmanten Begleiterin an diesem Nachmittag. Die Referent/innen
gaben sich
in den drei Vortragsblöcken die Türklinke respektive die Mikrophone in
die Hand, fast wie an einem Stafettenlauf. Und im schon ersten Block
ging's grad zur Sache: Bei den gezeigten Videos der Operationen am
Dickdarm zur Bildung der Neovagina musste ich zwischendurch bewusst
wegschauen - zu eklig dünkten mich die medizinisch wertvollen aber
mental anspruchsvollen Bilder von den sich durch die Eingeweide
schneidenden und brennenden Werkzeuge. Ich habe dabei einige Fotos
gemacht, die ich hier bewusst lieber nicht publiziere... Den zweiten
Block (Thema Hormone und
Jugendliche) in englischer Sprache liess ich aus und gönnte mir
stattdessen mit Petra im Foyer Kaffee und Kuchen. Der dritte und letzte
Teil war zu Gesichtsverfeinerungen und Brustvergrösserungen wieder
spannender, wenn auch zur Gesichtsbehandlung wiederum einige
"Metzgete"-Bilder
gezeigt wurden. Nun ja, primär waren ja Fachkräfte und angehende
Mediziner/innen angesprochen und für diese sind diese Details wichtiger
als für mich. Zudem handelt es sich bei den Videos ja um keine
Selbsthilfe-Anleitungen, sollte ich mich mal für einen der Eingriffe am
USZ
entscheiden. :-) Trotz der gruseligen Bilder beschlich Petra und
mich ein Hungergefühl, also fuhren wir mit dem 9er zum Kunsthaus ins
Santa Lucia (Spaghetti Carbonara - mmmmh!). Aber Obacht: Gleichenabends
fand dort der monatliche Stammtisch von Transpersona statt! Da wir uns
aber sehr viel zu erzählen hatten (Petra hatte wenige Wochen zuvor
einige befreiende und - zumindest mich - äusserst inspirierende
Veränderungen und Erfahrungen positiver Art erleben dürfen), zogen wir
uns bewusst an einen
kleinen separaten Tisch zurück. Ob uns das die anderen übel nahmen, als
wir um 22 Uhr an ihrem Tisch vorbei rausschlichen? Jedenfalls ernteten wir so manch verwunderten Blick...
Es war Zeit für die Kontrolle, ob die neuen Halbjahres-Linsen passen. Darum stand diesen Samstag (nach einen Käffeli am Bellevue) ein Termin bei Kochoptik
an. Die Optikerin bemerkte gleich meine trockenen und daher leicht
geröteten Augen. Nun ja, einerseits war es heute wieder gegen 26 Grad
warm, andererseits zeigte sich einmal mehr, dass ich einfach zu wenig
trinke. Genügt etwa der übliche halbe Liter täglich nicht? Ein
eindeutiges Nein! Abhilfe schaffte ein Käffeli und ein grosses Glas
Wasser, welches mir bei Knuspi auf seinem Balkon zu einem Erdbeertörtli kredenzt wurde.
Und als er danach eh grad zur Arbeit musste, liess ich mich noch mit
dem 8er einmal ringelrum durch die Stadt fahren. Daheim gab's dann zur
Pizza noch einen Liter Kräutertee. Ob das nun ausreicht?
29°C(!) sollte es am Sonntag
werden. Phuh! Und es war in der Tat recht sonnig und warm, doch dünkte
es mich trotzdem nicht ganz so heiss. Womöglich lag es an der
wohlweislich ausgewählten leichten Ankleide und der aufgetragenen
Sonnencrème, dass einen der Sonnengott nicht dahinschmelzen liess.
Morgens traf ich mich mit Steven an der Tramhaltestelle; unser Ziel war mein Zweitwohnsitz,
denn er wollte endlich mal von der so oft erwähnten "Torta della Nonna"
kosten. Und er wurde nicht enttäuscht: Eine echt delikater und
empfehlenswerter Kuchen! Netterweise lud uns Knuspi
am Nachmittag zum Kaffee ein, und die mitgebrachten Himbeerträumchen
hatten keine Überlebenschance: Die süssen Dinger waren einfach zu gut
um sie lange stehen zu lassen. Später führte der Weg Steven und mich ins Albisgüetli, denn - nach meiner ewigen Nachfrage - liess sich die Küche des Schützenhauses
für diesen Sonntag erweichen, wiedermal die Schwarzkirschen-Gazpacho
feilzubieten. Mein Gequengel scheint gewirkt zu haben. :-) Und es
klingt nun vielleicht etwas dekadent, doch ein Teller reichte mir
nicht! Es blieb nicht bei der Vorspeise, nein, nach der Pouletbrust
gönnte ich mir als "Dessert" nochmal diese dunkle Köstlichkeit. Und die
nette Kellnerin, welche mir bereits beim Ankommen ein schönes Kleid
attestierte, reichte mir - augenzwinkernd - noch einen dritten Teller
als
Supplément! Ist das nicht der Wahnsinn??? Da kommt mir nur die alte Werbung von Diebels-Bier mit dem Lied "Ein schöööner Tag..." in den Sinn. :-)
Montag bis Freitag, 11. - 15. Juni 2018:
Habe ich schon erwähnt, dass ich einige arbeitsfreie Tage frei habe? Am Montag um halb zwölf bestiegen Steven und ich den Schnellzug nach Konstanz
um dort ein bisschen zu "lädele". Steven war auf der Suche nach einer
neuen Sonnenbrille, ich auf der ewigen Pirsch nach passenden
Accessoires. So durchstreiften wir die Altstadt mit ihren vielen kleine
Geschäften, bogen aber doch auch bei den grossen Ladenketten wie
C&A oder Karstadt ein; in Letzterem ergatterte ich drei leichte Rundschals, als hätte ich noch nicht genug dergleichen. Die
Sonnenbrille fanden wir aber im Fachgeschäft Brillen-Müller in der
Kanzleistrasse. Langsam zogen Wolken am Himmel auf, also war die Zeit
reif für den Zmittag. In den Bürgerstuben
beim Bahnhof gönnten wir uns eine Kartoffelcremesuppe, welche im
Vergleich zu einer in der Schweiz angenehm gut gewürzt war. Echt fein.
Mein Wiener Schnitzel wies dafür eine äusserst buttergetränkte Panade
auf und die Bratkartoffeln waren zu sehr mit Zwiebeln versetzt. Schade.
Hoffentlich gibt das kein Bauchweh. Den Kaffee schlürften wir dann in
einer Bäckerei bei
Karstadt, wo wir uns noch ein Dessert erhofften, jedoch auf eine alles
andere als gut bestückte Theke trafen. Da draussen aber grad ein
Wolkenbruch niederzugehen begann, musste es bei diesem Kaffee bleiben,
auch wenn mir jener in der Schweiz einfach besser schmeckt. Sorry,
deutsche Kaffeeröster. :-( Zurück in Zürich hatten wir wiederum
Pech: Eigentlich wollten wir im Sphères
noch Kaffee und Kuchen naschen, doch genau an diesem Tag war das Lokal
wegen einer Vorlesung rammelvoll. Dumm gelaufen. So gingen wir halt den
letzten Sonnenstrahlen folgend zu Fuss nach Hause. Mein Tagesfazit: Kulinarisch wurde ich
heute etwas enttäuscht, aber dafür habe ich drei neue Tücher, hatte mit
Steven einen schönen Tag verbracht und das erwartete Bauchweh trat dann
doch nicht ein. Also war's doch irgendwie prima.
Der Sommer pausierte für wenige Tage, der Dienstag
zeigte sich entsprechend wolkenverhangen und zwischendurch tröpfelte es
sogar leicht. Also ein Tag zum Ausschlafen. Als ich dann doch bereits
um zehn Uhr das Haus verliess lief mir Mutti über den Weg. Wir nutzten die rund zehn Minuten zum Schwatz, bis Steven die grosse Haustreppe herabstieg und das Tram bereits in Sichtweite war. Als erstes Tagesziel peilten wir das Cafe Escoffier
in der Feldeggstrasse an, denn dort lacht einem - wenn man Glück hat -
selbstgemachte(?) Aprikosenwähe aus der Kühlvitrine entgegen. Nach diesem
"Zmorge" passten wir an der Stockerstrasse den Knuspi im 8er ab, liessen uns eine Runde mitnehmen und landeten dann im Zeughauskeller.
Die Monatskarte bot einen Hamburger mit zwei Fleischburgern à 120g
feil. Was meinem Auge sehr gefiel, misfiel dafür dann meinen Magen: Das
Teil war riesengross(!), ich vermochte nicht alles zu verputzen, auf
das Dessert wurde verzichtet und für den Rest des Tages sollte mir
niemand mehr mit Essen vor die Nase treten. Vorteilhaft war die
anschliessende Flaniererei durch die Warenhäuser um sich die Beine zu
vertreten. Im Manor kaufte ich ein neues Fläschchen meines Lieblingsdufts und bei Walder im Migros-City bestellte Steven ein paar Schuhe, die wir tagsdrauf im Glattzentrum abholen durften. Dann ab nach Hause: Danke Knuspi für's Mitnehmen im 4er. :-)
Die Wetterfee prognostizierte für Mittwoch
starken Regen, von diesem blieb die Stadt Zürich aber recht verschont,
es nieselte aber einfach den ganzen Tag. Zum Morgenkaffee begab ich mich ins
Escoffier im Seefeld. Kurze Zeit später traf ich am Bellevue auf Steven und wir begaben uns mit dem Tram zum Glattzentrum.
Hier war ich schon sehr lange nicht mehr, der Ladenmix war recht anders
als bei meinem letzten Besuch vor vielen Jahren. Während sich Steven
dem Einkaufsfieber hingab, erstand ich lediglich einen
Nagellackentferner. Immerhin. Auf dem Heimweg machten wir noch einen
Zwischenhalt im Tramdepot Hard, denn Knuspi
hatte dort grad Pause. Dann aber mussten wir nach Hause. Am Abend war
Steven noch bei einem Nachbarn zum Znacht eingeladen und er fädelte
allerliebst ein, dass ich mir spätabends dieses Nachbars riesige Attika-Wohnung
ebenfalls anschauen durfte. Ich war beeindruckt von der enormen Fläche
und der Terrasse fast rund ums Haus. Und die beiden Gastgeber waren auch bezaubernd.
Am Donnerstag hellte der Himmel wieder auf, doch es blieb kühl! Und mein Tag sollte lang werden: Zuerst zur Linsenkontrolle zu Kochoptik, dann zum Lasern zu Bodyesthetic, anschliessend ein Käffeli im Belcafé, dann zu/mit Knuspi nach Dietikon zur Landi um Ausschau nach einem Grill zu halten, später zum Coop Silbern für Einkäufe, zu Ikea auf einen grossen Teller Köttbullar, und zu guter letzt zurück nach Zürich in die Barfussbar
in der Frauenbadi(!). Wie der Name schon sagt, müssen sich die Gäste an
den Abenden jeweils die Schuhe ausziehen. Heute blieben wir zum Glück
ausnahmsweise davon verschont. Dafür bekam ich nach Sonnenuntergang recht kalt und
war froh, als Dani
(der nette Betreiber der Bar) mit einer wärmenden Decke daherkam. Und
wie mir wenige Tage später kolportiert wurde, meinte er angeblich, ich
sei "eine ganz herzige Person, so lieb und so faszinierend", die er am
liebsten geknuddelt hätte. *dahinschmelz* :-)
Die Sonne war am Freitag
definitiv zurück, doch sommerlich fühlte ich mich noch nicht. Die 24
Grad fühlten sich eher wie 18 an. Vermutlich hatte ich mich am Vorabend
etwas erkältet, denn in der Nacht schüttelte es mich unter der
Bettdecke mehrmals durch. Darum blieb ich heute länger liegen. Sehr
viel länger... Als ich dann mittags am Belcafé
- umgeben von älterem, Zigis rauchendem Publikum - meinen Kaffee
schlürfte, war der Entscheid schnell gefasst, ins nächste Tram
heimwärts zu huschen und für den Abend ein Jäckchen zu holen. Knuspi hatte in der Zwischenzeit für uns ein Tischli im Restaurant Schlüssel
im Seefeld reserviert. Ein lauschiges und empfehlenswertes Lokal, wo
Qualität vor Quantität angesagt ist, aber der höhere Preis auch absolut
gerechtfertigt ist. Nach der Verkostung der Delikatessen fuhren wir zum
Festplatz der Pride im
Zeughausareal, wo ich wieder so einige sympathische Menschen aus
Knuspis Umfeld kennenlernen durfte. Als die Dämmerung einbrach war ich
schon ziemlich erschöpft und machte mich lieber zeitig auf den Heimweg.
Es stand ja noch ein langer Samstag bevor...
Samstag/Sonntag, 16./17. Juni 2018:
Jupiii, an diesem Samstag fand in Zürich unter stahlblauem Himmel der Pride-Umzug
mit 19'000(!!) Teilnehmenden statt. Motto 2018: "Same love - same
rights". Ganz meine Meinung. Den Frühschoppen gönnte ich mir diesmal im Volkhaus,
von wo ich die umtriebigen Aufbauarbeiten der Wagen auf dem
Helvetiaplatz beobachten konnte. Als der VBZ-Bus der betriebsinternen Pinkline
neben dem Platz vorfuhr liess ich es mir nicht nehmen, einen
neugierigen Blick in den dekorierten Standard-Bus zu werfen. Pünktlich
um halb zwei setzte sich der Umzug aus rund 60 angemeldeten
Gruppierungen unter imposantem Trommelwirbel in Bewegung. Die Route ist
unten in der Gallerie abgebildet; die Schlange war heuer derart lang, dass der Kopf an
der Sihlporte etwas warten musste, bis deren Schwanz den Platz gänzlich
gequert hatte. Dieses Jahr wurde ich den ganzen Tag von Petra begleitet - welche Ehre und Freude zugleich. Auf der Demoroute und auch später auf dem Festplatz traf
ich diverse "Altbekannte" und konnte da und dort sogar nette
Komplimente einheimsen. Für das Znachtessen aber zogen sich Petra und
ich kurz ins nahe Restaurant Cucina
zurück, denn auf dem lauten Festareal war nicht an eine ruhige
Diskussion zu denken. Später kehrte ich nochmal zurück und blieb bis
zum Einbruch der Dunkelheit am Stand der VBZ-Pinkline hängen... :-)
Draussen war es windig und bewölkt, obschon im Radio ein "zumeist sonniger" Sonntag
angekündigt wurde. Was ziehe ich da an? Vorsichtshalber mal ein Kleid
mit langen Ärmeln, doch schon nach wenigen Minuten war es mir ziemlich
warm darin. Falsche Wahl. Und die Zeit drängte, denn in wenigen Minuten
sollte Steven an der
Tramstation auf mich warten. Also schnell schnell ein Griff zur
Kleiderstange und das bewährte "kleine Schwarze" greifen, reinschlüpfen
und raus aus der Wohnung. Im Spiga stand
diesmal eine andere Bedienung als sonst am Tresen, darum lag auch
kein puderzuckerfreies Brioche parat. Nicht so schlimm; Hauptsache
Kaffee! Und nach dem Zmorge? Vor dem Spiga meinte ein älterer Hindu mit
indischem Turban "very pretty, you look like an actor, god bless you"
und "How tall are you? 6 feet? Are you from the Nederlands?".
Zuerst war ich etwas perplex und irritiert, fand es im Nachhinein aber
irgendwie entzückend von ihm. :-) Nach diesem seltsamen aber
schmeichelnden
Intermezzo spazierten wir mal drauf los, zum Zeughaushof, ins Casino an der Sihlporte (für's nächste Käffeli), und zum Zmittag in den Zeughauskeller.
Aber nur für auf einen leichten(?) Wurstsalat, denn es war noch ein
Znacht vorgesehen. Die Pläne mussten am Nami allerdings aufgrund einer
Absage leicht geändert werden, so liefen und liefen und liefen wir über
neun(!) Kilometer quer durch die Stadt, bis wir in Höngg erschöpft auf
Tram und Bus umstiegen. Im Santa Lucia Altstetten
gönnten wir uns dann einen kleinen Znacht, welcher nun tatsächlich
leicht und vor allem erfrischend war. Das anschliessende Tiramisù hätte
aber nicht sein müssen, denn - schwups - war die Müdigkeit wieder da.
Darum ab nach Hause, <sous la douche> und hinlegen...
Zzzzzzz...
Heute ist Pride-Day |
Übersichtlicher Zmorge im Volkshaus |
Aufgefrischt |
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Demonstrationsroute 2018 |
Bin zum Glück im Schatten |
Dekorierter Bus 617 |
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VBZ Pinkline |
Portrait |
Ein kurzer Blick hinein |
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Das letzte Tram vor der Demo |
Petra ist da, es kann losgehen :-) |
Der Bus versinkt in der Menge |
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Vor dem Volkshaus |
In der Menschenmenge |
Menschen, Menschen, Menschen |
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Die Polizei hat den Überblick |
Polizei-Eskorte |
SAME LOVE - SAME RIGHTS |
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Ein Foto mit Nico |
Rita gesellte sich auch zu uns |
Trans-Flagge |
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Mit Petra auf dem Festplatz |
Hier gibts feines Essen |
Spaghetti Carbonara |
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Die Fotografin spiegelt sich |
Auch Peter war dabei ... |
... wie auch Andreas |
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Spiga |
Hinter mir wird tüchtig abgebaut |
Rüebli im Zeughausareal (Vergleichsbild von 2017) |
Reste der Pride auf der Strasse |
Rolltreppe zum Casino |
Zurich by night |
Steven war auch dabei |
Bar im Casino |
Deko im Bad |
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Zeughauskeller |
Wurstsalat |
Regenbogenfahnen an der Quaibrücke |
Die Fahne weht noch |
Leckereien |
Znacht im Santa Lucia |
9,3 Kilometer (!) |
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Montag bis Freitag, 18. - 22. Juni 2018:
Den Auftakt in die zweite Ferienwoche machte am Montag der Zmorge mit Steven im Café des Amis
an der Nordstrasse. Schon anno 2011, als dieses Lokal eröffnet wurde,
zog es meine Aufmerksamkeit wegen des damals noch seltenen Angebots an
Crèpes auf sich. Heute wurde es mir als eines der wenigen Lokale
empfohlen, welches auch Werktags Rührei im Sortiment führt. Ein perfekter Zmorge! Als kleines Tagesprogramm haben wir uns für die grosse Rundfahrt mit dem Dampfschiff "Stadt Zürich"
entschieden. Das über 100 Jahre alte Schiff legte pünktlich um 13:30h
ab und liess uns während vier Stunden über den Zürichsee und zurück
gleiten. An den Stationen stiegen viele Leute zu, doch in der ersten
Klasse blieb es erfreulicherweise angenehm ruhig. Jedoch sassen zu
meinem Unbill zwei pensionierte Funktionäre eines Tramvereins auf dem
oberen Deck, und das die ganze Rundfahrt über. :-( Das schränkte mich
zwar etwas in der Bewegungsfreiheit ein, doch ich vermute mal nicht erkannt
worden zu sein. Viel zu vertieft waren die beiden in Diskussionen über
Schienenfahrzeuge, Depots, das Museum und die Verkehrsbetriebe.
Die Temperaturen befanden sich im Steigflug, was für diesen Dienstag nach leichter Baumwoll-Kleidung sprach. Nach dem Käffeli zum Tagesstart im Belcafé wollten Steven
und ich eigentlich auf den Uetliberg, doch aus unerklärbaren Gründen
gelüstete es mich mehr nach der Folienkartoffel, die einen im Schützenhaus Albisgüetli
von der Speisekarte anlacht. Sollen wir? Ja? Nein? Der Entscheid zur
Planänderung fiel da innert Sekunden-Bruchteilen. :-) Und dieses Mal
schmeckte das Menü besonders gut, was wohl auch an der Vorfreude liegen
könnte. Den Heimweg bestritten wir mit einem Gang durchs
Industriequartier und dem Zwischenhalt beim Steiner-Beck
im Pfingstweidpark an der Turbinenstrasse. Und siehe da: Hier gibt's
auch Rührei im Angebot, somit könnte sich diese Filiale zu einem
berücksichtigenswerten Zmorge-Lokal mausern. Das werden wir mal testen...
Uff, diese Hitze!!! Die fast 30 Grad an diesem Mittwoch,
der vorerst sehr flau begann: Für heute war eine Ausfahrt vorgesehen,
doch meine Begleitung hatte wohl andere Pläne. Umso willkommener war
die mittägliche Nachricht von Steven, zu dritt mit Richi im Migros-City
essen zu gehen und dass ich Steven dann noch bei seinem Dienst
begleiten darf. So kam ich doch noch zu meiner Ausfahrt - halt nicht
mit dem Auto in die Ostschweiz, dafür mit dem Tram aus dem Depot
Irchel. Bei der Hitze war es grad angenehm, etwas Zeit im gut
klimatisierten 6er-Cobratram zu verbringen, und das erst noch mit einer kurzen Pause im KafiZüri. :-)
Es blieb warm an diesem Donnerstag, doch es war weniger hitzig als am Vortag. Das Tagesprogramm blieb wiederum unaufgeregt, den Auftakt bildete ein Käffeli mit Steven im KafiZüri,
doch die Bedienung schien mir heute schnippisch zu sein, sodass ich
mich regelrecht zurückhalten musste um nicht aufzubrausen: Die
blondierte, gebrochen deutsch sprechende, überfordert wirkende
Kellnerin forderte uns kurz nach dem Hinsetzen in (für mein
Dafürhalten) forschem Ton auf, den Tisch zu wechseln, da selbiger
offenbar reserviert sei, sie jedoch (kurz nach 11 Uhr notabene!) nicht
dazu gekommen sei, das entsprechende Täfelchen zu platzieren. Leider
liess ich mich durch ihre rechthaberisch wirkende Art auch ein bisschen
hinreissen und mir meinen Unmut ansehen, was für die Dame wohl ein
Grund zu sein schien, das bestellte
Käffeli noch etwas auf sich warten zu lassen - während ich jedoch durch
die Glasscheibe ihr gemütliches Geplauder mit dem Mitarbeiter an der
Bar beobachten konnte. Dies wiederum liess mich interpretieren, dass
Begriffe wie Kundenorientierung, Dienstleistung, Freundlichkeit und
Effizienz für diese Personaleinheit wohl unbekannte Wörter aus sehr
weit fernen Breitengraden zu sein schienen. Nein, heute habe ich kein Trinkgeld für Sie. Und schade, aber dieses
Lokal werde ich künftig wohl eher meiden. Als wir kurze Zeit später im
gerade öffnenden Zeughauskeller
einkehrten war die Welt aber wieder in Ordnung. Zum Frühstück eignet
sich der üppige Wurstsalat zwar nicht wirklich, er mundete aber trotzdem. Auf
dem Weg zum Escher-Wyss-Platz legten wir noch in der Apotheke zur Bleiche
einen Zwischenhalt ein. Etwa wegen dem schweren Wurstsalat im Magen?
Nein, für einen Schnupfenspray, denn meine Nase lief (wie schon seit
Wochen
und trotz Allergietabletten) wieder pausenlos und drohte mich langsam
in den
Wahnsinn zu treiben. Nun war endlich Linderung spürbar. Dann durfte ich
Steven auf seinem kurzen Dienst auf'm 4er begleiten, bevor wir in
Altstetten auf Richi trafen, um zusammen im Santa Lucia Altstetten
den Znacht zu geniessen. Am Abend trieb mich noch ein Fotosujet aus dem
Haus: Auf dem 8er war heute ein Solowagen unterwegs, was ich mir nicht
entgehen lassen wollte, wobei ich zugleich einen lange Zeit nicht
gesehenen Kollegen aus der Jugendzeit, der bislang nur mein "Alter Ego"
kannte, für ein spontanes und sehr wohlwollendes Plauderstündchen antraf. :-)
Endlich Abkühlung, die nächtliche Bise liess am Freitag das Quecksilber
auf angenehmem Niveau bleiben. Und der übliche Blick aus dem Fenster
liess mich vermuten, dass es trotzdem ein sonnig warmer Tag werden
sollte. Unten an der Tramhaltestelle wurde ich aber eines Besseren
belehrt: Der kühle Wind teilte mir auf seine Art mit, dass ich mich
wärmer hätte anziehen sollen. Für eine Rückkehr zum Umziehen reichte
aber die Zeit nicht, denn Steven war bereits in seiner Uniform im Anmarsch. Tja, mal schauen wie der Tag wird. Nach einem weiteren Zwischenhalt bei Kochoptik (ups!, hier bin ich unterdessen gefühlt öfter als im Spiga) schnappten wir uns ein windgeschütztes Aussenplätzchen im Karl der Grosse
beim Grossmünster, um zuerst einmal in Ruhe mit Kaffee und Kuchen zu
zmörgle. Noch sah es aus, als wären wir viel zu früh dran, doch nach
ein paar kurzfristig notwendig gewordenen Telephon-An- und Rückrufen
wurde die Zeit plötzlich zu knapp, um vor Stevens Arbeit noch irgendwo
zum Zmittag einzukehren. Was nun? Da gab's doch diese
Dreieck-Sandwiches aus der Silberkugel,
die gemäss meiner Erinnerung aus Kindeszeiten recht fein waren. In
Oerlikon steht die zweite der beiden "SiKu"-Filialen, die immernoch mit
dem Interieur aus den Eröffnungsjahren aufwarten. Dann ging alles sehr
schnell; ich durfte mich von Steven sowohl zum Flughafen als auch
später noch ungeplant nach Fluntern fahren lassen. Und fehlte da nicht
noch etwas? Ja, eine warme Mahlzeit. Obwohl schon spät, kehrten wir
noch für eine Pizza im Santa Lucia Altstetten
ein. Dann war aber endgültig Feierabend. Speziell: Die kühle Bise
trügte, denn ich fing mir am Nachmittag einen fiesen Sonnenbrand im Dekolleté ein...
Samstag bis Montag, 23. - 25. Juni 2018:
Die Ferien neigen sich langsam dem Ende zu, also gebe ich von Samstag bis Montag noch ein wenig Gas. Wie vergangenen Dienstag im Steiner-Beck
im Pfingstweidpark entdeckt, wird hier ganztags eine meiner Leibspeisen angeboten: Rührei! Gut, dass Steven
heute frei hatte um mich hin zu begleiten. Doch dann die Überraschung:
Die Portion schien mir für stolze Fr. 7.50 etwas übersichtlich, und mit
dem "kleinen Zmorge" und der Tasse Kaffee kommt man locker auf zwanzig
Franken. Hoppala! Wo ist bloss die Beiz meiner Träume, wo einem ein
Berg Rührei (4 bis 6 Eier) und mehrere Scheiben krossen Speck für ein
angemessendes Entgelt kredenzt werden??? Wer jenes Lokal kennt, soll
sich bitte bei mir melden... Meine neuen Turnschuhe liessen Steven
aufhorchen, denn dies bedeutete, dass wiedermal eine Kleinwanderung
gemacht werden könnte. Also setzten wir uns ins Tram und liefen später
vom Zoo nach Schwamendingen hinab. Eigentlich war unser Ziel der
Bahnhof Stettbach, doch in den letzten Jahren wurden die Waldstrassen
und -wege neu verlegt, sodass wir schlussendlich in der Ziegelhütte Schwamendingen landeten. Ab da dann wieder mit dem Tram via Innenstadt nach Altstetten, wo es zum Tagesabschluss im Santa Lucia einen Teller Spaghetti Carbonara gab.
Der Sonntag war verhältnismässig kühl, sodass ich um das lange Jäckchen froh war. Und endlich bekam ich im Spiga wiedermal das zuckerfreie Brioche. Kurz nach Mittag traf ich wieder auf Steven und wir gingen in den Zeughauskeller
um zu schlemmen. Eigentlich hatte ich mir gewünscht, heute mal keine
langen Spaziergänge zu machen, doch willensschwach wie ich bin, habe
ich mich dann doch wieder zu solch einem verleiten lassen. Ganze 8(!)
Kilometer legten wir von Wollishofen via Adliswil bis zur
Saalsporthalle zurück. Hut ab! Ach, wie fühlte ich mich kaputt, als wir
dort in den 13er zum Albisgüetli stiegen. Im Schützenhaus
dann noch ein kleiner Imbiss in Form eines Wurstsalats und dann ab nach
Hause um die geschundenen und müden Beine hoch zu lagern. Bäh, ich hasse
Sport. :-(
So, dies war meine letzte Linsenkontrolle, die diesen Montag bei Kochoptik
angesagt war. Zwischenzeitlich erhielt ich ja die optimierten Exemplare
und diese müssten sich bis mindestens Ende Jahr bewähren. Dann nämlich
erhalte ich das nächste Aufgebot zur Kontrolle bzw. für den Ersatz
dieser Halbjahreslinsen. Welche Freude, dass ich kurze Zeit später Richi im Belcafé antraf. :-) Den Rest des Tages verbrachte ich mehrheitlich wieder im Tram bzw. in deren Mehrzahl: Zuerst im 15er mit Knuspi, mit welchem ich nachher im Migros Puls 5 Proviant kaufte und nachher im Depot Hard auch mit Steven
verputzte. Gesund war der Zmittag nicht wirklich: Einige begaste
Dreieck-Sandwiches mit Thonfüllung und eine industriell gefertigte
Aprikosenwähe. Nach der Pause begleitete ich Steven noch eine Runde
lang auf dem 11er sowie Knuspi anderthalb Runden lang auf dem 17er.
Tja, dann war Feierabend... Der kurze Weg von der Tramhaltestelle
machte mich bereits nachdenklich, da dies das Ende der jährlichen,
grossen Ferien bedeutete und somit das Ende der zweiwöchigen,
intensiven und erfüllenden Zeit im gern zitierten "Lebemodus"
einläutete. Nach der Dusche, im Pyjama und im Bett liegend wurde mir
das so richtig bewusst: Ende, aus, fertig... Aber schön war's! Sehr
schön sogar!
Die
Ferien sind somit vorbei, eine grandiose Zeit geht zu Ende. Nun folgen
wieder lange Monate mit nur wenigen freien Arbeitstagen, es tritt der
Funktionsmodus in Kraft, mein "Alter Ego" übernimmt das Ruder und
Patricia tritt für den Grossteil der Wochen wieder in den Hintergrund,
wird quasi schweren Herzens weggesperrt, wegbedungen. Die Emotionen
überschlagen sich, aber die aktuelle Situation lässt grad keine
Alternative zu. Schlimm, echt schlimm...! :-((
Samstag, 30. Juni 2018:
Der letzte Tag dieses
Halbjahres.
Also wiedermal Zeit für einen gedanklichen Rückblick und
Ausblick (siehe
"Fazit" weiter unten).
Und nach dem Ferienende und dem harzigen Wiedereinstieg ins Berufsleben
wäre heute eigentlich wiedermal die
Gelegenheit gewesen, endlich wieder sich selbst sein zu dürfen. Doch
mich hatten wieder meine Dämonen eingeholt: Ich fiel anfangs Woche in
ein Loch und der freie Fall dauert schon einige Tage an. Die von gefühlter Perspektiv- und Ausweglosigkeit getränkte
depressive Phase nimmt mich intensiv in Beschlag. Und ganz so einfach ist
dieser Spirale nicht zu entkommen. Somit also zuerst einmal ganz unten
aufschlagen, um sich dann langsam wieder
hoch zu rappeln. Obschon ich auch letzten Sommer ein ähnlich
aufwühlendes Szenario durchleben musste, weiss ich nicht, wie lange die
Tristesse heuer andauern
wird. Jedenfalls muss ich jetzt sagen: "Heute habe ich leider kein
Foto für
dich".
Halbjahres-Fazit:
Und wie geht's weiter?:
Das seht ihr auf der Seite des zweiten Halbjahres...