Patricia from Switzerland
Tagebuch des Jahres 2016:
Das
Jahr 2016 begann aussergewöhnlich aktiv und es wird sich zeigen, ob
dies so
anhält, wieder abnimmt oder sich sogar intensiviert. Mit dem Beginn der
Hormontherapie (ja, nun war es so weit!) begann eine Reise ins
Absehbare aber gleichzeitig auch ins Unbekannte. Ich erlebte emotionale
Höhen und Tiefen und mir eröffneten sich bisher unbekannte (physische
und psychische)
Welten. Zu Beginn des Jahres hatte ich
mir wiederum vorgenommen, mindestens einmal pro Monat einer
"Ausser-Haus-Aktivität" zu fröhnen, nachdem ich dieses Ziel ja im
Vorjahr so grosszügig übertroffen hatte. Und zwischenzeitlich hatte ich
bereits
unglaublich viele
schöne Erlebnisse und damit einhergehend eine enorme Steigerung der
Lebensqualität
erfahren. Die Schienen meines Lebens sind gelegt, die Weichen neu
gestellt. Und darauf werde ich punktuell in diesem Tagebuch eingehen...
Mittwoch, 06. Januar 2016:
Das neue Jahr legt aktiv los: Im Kino Corso am Bellevue lief der Film "The Danish Girl"
und es war gleichentags "Ladies Night", zu welcher uns Stefanie
Eintrittskarten besorgte. Die Filmbiographie erzählt die Geschichte und
Wandlung des transsexuellen Malers Einar Wegener zu Lili Elbe, die sich
in den 1930er Jahren als eine der ersten Transgender zu einer
geschlechtsangleichenden Operationen entschliesst. Zurück zum Abend:
Ich musste mal wieder mit dem Tram in die Stadt fahren, weil Stefanie
darauf bestand (sie möchte mich zu mehr ÖV-Nutzung bewegen). Sie stieg
dann unterwegs zu und wir fuhren zum Hauptbahnhof, um von dort zu Fuss
zum Restaurant Karl der Grosse
zu gehen. Das Fleisch mit Kartoffelstock war ausgezeichnet! Dann gingen
wir zum Kino, welches der "Ladies Night" wegen ausschliesslich von
Frauen "eingenommen" war. Aber kein schräger Kommentar, kein fragender
Blick oder unnötige Fragen an uns. Supi! Der Film war teils etwas
langatmig, aber aus meiner Sicht sehr gut gemacht und berührend, sowie
am Ende zahlreiche Taschentücher benötigend. Um etwa 23 Uhr war die
Vorstellung zu Ende und wir fuhren dann mit der S-Bahn(!) vom
Stadelhofen
zum Hauptbahnhof und von dort mit dem Tram heimwärts, schliesslich
mussten wir beide am Folgetag ja wieder zur Arbeit...
Im Karl dem Grossen |
Mit Stefi im Kino Corso |
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Im Tram heimwärts |
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Freitag, 08. Januar 2016:
Der erste GWHF-Termin des Jahres stand auf
dem Programm. Und auch diesmal ein Dank an unseren Hoffotografen
Stephan. Leider war ich einmal mehr zu müde, um nach dem üppigen Essen
(Salat und SchniPo) noch mit den Mädels ins Pub nach Aarwangen zu
fahren; stattdessen zog ich es vor, mich noch lange mit Sarah an der
Hotelbar zu unterhalten. Und der alkoholfreie(!) "Veneziano light" ist
echt empfehlenswert.
(Veneziano light) |
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Freitag, 15. Januar 2016:
Wie jeden zweiten Freitag im Monat, bescherte mir der TG-Stammtisch
im Santa Lucia beim Schauspielhaus wiedermal einen schönen Pizza-Abend.
:-) Diesmal waren aber ungewohnt wenige Teilnehmerinnen dabei. Ob das
an der angespannten Parkplatzsituation in der
Umgebung des Restaurants liegt? Ich musste auch wieder mehrmals um
den Block fahren, bis sich eine Lücke auftat; vielleicht sollte ich mir
doch überlegen, auf's Tram umzusteigen *grins*. Nach 23 Uhr, als das
Restaurant zu schliessen begann, fuhr ich noch nach Wetzikon, da mir
erstens noch nicht nach Heimgehen zumute war und zweitens mein lieber
Lokführer-Freund R. dort gegen Mitternacht Dienstschluss hatte. Das
Zeitfenster passte ausgezeichnet, ich musste nur wenige Minuten warten
und wir konnten dann gleich mit dem Auto zu ihm fahren (wo wir uns dann
noch einen Schlummertee gönnten).
Samstag, 06. Februar 2016:
Einmal mehr führte mich der Weg nach Wangen an der Aare zum GWHF-Treffen.
Und schon wieder gab's Schnitzel und Pommes Frites, wobei ich die
Portion diesmal nur mit Mühe verputzen konnte, weil ich mir die
Warterei auf's Essen mit ständigem Zugreifen in den Brotkorb verkürzen
wollte. Das war keine so gute Idee, aber "lieber den Magen verrenkt,
als dem Wirt was geschenkt". Und wie schon im Vormonat verweilte ich
dann noch eine Zeit lang an der Hotelbar und plauderte mit Yvonne und
Sarah, die im Hotel bzw. in der Nähe übernachteten. Aber um Mitternacht zog ich
es dann vor, nach Hause zu fahren, weil eine Übernachtung diesmal nicht
drin lag, weil Patricia's Budget in den letzten Monat etwas
überstrapaziert worden war. Also das finanzielle Budget natürlich, denn das
zeitliche Budget kann gar nicht genug strapaziert werden. :-)
Mit Leila im Foyer |
Leila im Frühlingskleid |
Wurde das Foto gut? |
Regina und ich |
SchniPo |
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Sonntag, 07. Februar 2016:
Mein Freund M. fragte mich um Rat zu seiner Diplomarbeit und lud mich einhergehend zum Znachtessen und Tatort-schauen
ein. Nachdem ich fast den ganzen Sonntag faul auf dem heimischen Sofa
verbrachte, musste ich mich dann sogar noch beeilen, um rechtzeitig bei
ihm zu sein. Da er eigentlich nur wenige Tramstationen entfernt wohnt,
fuhr ich diesmal auch grad mit dem Tram hin. Und diesmal löste ich auch
kein Billett sondern würde mich im Falle einer Kontrolle auf Patrick's
Jahreskarte berufen, obwohl dort ein männliches Foto prangt. Aber es
kamen keine Kontrolleure. Ufff! Für meine
gutgemeinten und offenbar weiterführenden Ratschläge zur Diplomarbeit
wurde ich dann mit exzellenten Teigwaren bekocht
und der Tatort-Krimi war sehr amüsant gemacht (der
Tatort aus Wien ist jeweils etwas weniger ernst als die anderen).
Anschliessend plauderten wir noch bis
weit gegen Mitternacht.
Der Hinweg im Tram... |
Da hat's aber viele Bücher... |
Nun aber ab nach Hause! |
Bald bin ich daheim... |
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Heute kam P. wiedermal
von einer Auslandsreise heim und ich holte ihn am Flughafen (Ankunft
1) ab und chauffierte ihn nach Hause. Dort habe ich dann die
Zubereitung einer
Gemüsesuppe beobachten können, welche uns dann auch so ausgezeichnet
schmeckte wie sie aussah. Mein "Nebenjob" als persönliche Chauffeuse hat
schon seine Vorteile, weil es mir doch wichtig ist, regelmässig in
die Welt hinaus kommen zu können.
Fast alle Parkplätze sind belegt |
Unterwegs am Flugplatz |
Wo bleibt er nur? |
Dafür gab's eine feine Kürbissuppe |
Nach der Suppe geht's wieder heimwärts |
Daheim angekommen |
Freitag, 12. Februar 2016:
Zwölf Teilnehmerinnen "bevölkerten" den diesmaligen TG-Stammtisch
im Santa Lucia beim Kunsthaus, mit dabei auch einige "Erstmalige".
Somit war die für uns reservierte Tischreihe optimal belegt. Diesmal
war auch die liebe Erika wiedermal mit dabei. Ich habe sie letztes Jahr
kennen gelernt und in der Zwischenzeit mehrmalig (im maskulinen Modus)
zum gegenseitigen Erfahrungsaustausch getroffen. Sie gehört zu jenen
Menschen, die ihre Zukunft bewusst und zielorientiert gestalten und
daher die Weichen für die eigene Weiterentwicklung aktiv gestellt
haben. Umso mehr lasse ich mich auch von ihr bezüglich meinem eigenen
Werdegang mitinspirieren.
Zum Essen gönnte ich mir diesmal wieder meine
altbekannten und bewährten Klassiker: Bruschette und Pizza Margherita.
Als wir gegen halb 12 das Restaurant verliessen, regnete es, doch Rita
wollte noch weiterziehen und ich liess mich erweichen, mit ihr in die nahe Tip Top Bar
zu
gehen. In der Bar war es etwas eng und laut, doch mit dem Ginger
Ale in der Hand trotzdem recht angenehm. Als wir wieder draussen waren,
sagte mir Rita, dass es eigenartig sei, dass wir in der Bar von
niemandem angesprochen wurden. Nun ja, wir gehören nun mal nicht zur
Zielgruppe des dortigen Publikums, sodass es eigentlich klar (oder
zumindest nachvollziehbar) ist, dass sich an diesem Ort niemand für uns
interesiert. :-) Da wir nicht
allzu lange dort blieben, kam ich schon um 1 Uhr nach Hause.
Der Lift will wieder hoch... |
Pizza Margherita |
Mit Rita in der Tip Top Bar |
Mittwoch, 17. Februar 2016:
Seeeehr übersichtlich war diesmal die Anzahl der Teilnehmerinnen am Transpersona-Stamm im Landhus Seebach: Wir waren nur zu viert (Mona, Sarah, Mandy und ich). Woran liegt das wohl? Ferienzeit? Lustlosigkeit? Oder anderweitige Verpflichtungen? Doch auch zu viert hatten wir einen schönen Abend mit guten Themen. Nach dem Treffen durfte ich noch bei R. einen Tee verkosten (nachdem ich ihn zum Dienstschluss am Bahnhof Tiefenbrunnen aufpickte) und kam erst zwei Uhr wieder daheim an. Das vier Stunden später notwendige Aufstehen zur Arbeit gestaltete sich dann als seeehr ungemütlich, aber das war es mir wert.
Wieso ist der Waschraum so leer? Und was suche ich da überhaupt? |
Doppeltes Lottchen |
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Heute war ich zum Anstossen
eingeladen: M. hatte seine Diplomprüfungen hinter sich gebracht und
P.'s Schwester Marie ist für ein halbes Jahr für ein Studium in der
Schweiz. Einmal mehr tuckerte ich mit dem Tram hin und war pünktlich um
sechs dort. Kurz nach dem Anstoss der Cüpligläser gab es Spaghetti mit Gemüse,
anschliessend schauten wir den Tatort
und spielten dann noch ein Brettspiel. Da ich aber das zweitletzte Tram
erwischen wollte, musste ich mich nach Mitternacht leider bereits wieder auf den Weg machen.
Im Tram angekommen |
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Zürcher Ausgangsmeile |
Wo bleibt das Tram? |
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Heute hatten wir (also "er") den ersten Konsultationstermin bei Dr. Nik Flütsch bezüglich dem Beginn der Hormontherapie,
nachdem ich mich von meiner Psychologin an ihn überschrieben liess.
Nach einem eingehenden Gespräch und der Überprüfung meiner vom letzten
Arztbesuch mitgebrachten Blutwerte, sprach nichts gegen den
Startschuss und nachdem die üblichen Dokumente unterzeichnet waren,
erhielt ich sogleich das Rezept für Testoblocker und Östrogenprärate
und diese Medikamente gleich mit dazu. Es war ein wahrlich
unbeschreibliches, glückähnliches Gefühl, als ich (also "er") im Auto
die Heimfahrt antrat. Dies war der Beginn eines neuen Lebensabschnitts...!
Obwohl der März zu den Frühlingsmonaten gehört, war es doch recht nass und kalt, als ich zum GWHF-Abend
nach Wangen fuhr. An der Bar sassen schon die ersten bekannten
Gesichter und laufend kamen weitere dazu, bis sind die rund 20
Teilnehmerinnen zu Tisch begaben. Für mich gab's nach dem
Tomaten-Mozzarella-Tellerchen ein Rahmschnitzel mit Pommes Frites.
Gegen Mitternacht machte ich mich dann wieder auf den Heimweg durch die
regnerische Nacht und kam nach einer Stunde regelrecht erschöpft an. Dann
wollte ich nur noch ins Bett...
Regina und ich |
Mit Regina und Esther |
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Diesmal erhielten wir am TG-Stammtisch
im Santa Lucia einen
anderen Tisch als sonst. Trotzdem fanden alle elf Teilnehmer Platz, nur
das Licht schien mir düster zu sein. Die Bruschette und die Pizza waren
aber einmal mehr tiptop. Diesmal hatte ich auch Glück bei der
Parkplatzsuche und konnte das Auto ganz nah in der Rämistrasse
hinstellen. Nach dem Treff besuchte ich wiederum den Kollegen R. zum
Rotbusch-Tee und wir plauderten so lange, dass ich erst gegen zwei Uhr
zu Hause war. Zu dieser Uhrzeit gibt es fast nichts schöneres, als sich
daheim nach dem umziehen und abschminken mit guten Gefühlen ins Bett fallen zu lassen.
Gut eingepackt. :-) |
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Circa acht Teilnehmerinnen trafen sich im Landhus Seebach zum monatlichen Transpersona-Treffen.
Diesmal wurden wir an einen sehr grossen Tisch platziert, sodass sich
der Austausch leider als etwas schwierig gestaltete, sassen doch einige
spannende Gesprächsteilnehmerinnen am genau anderen Ende des riesigen
Tisches. Hoffen wir, dass wir nächstes Mal wieder am schmalen Tisch im
Wintergarten Platz finden dürfen. Das Rindsgeschnetzelte Stroganoff war
immerhin wieder sehr fein.
Spät abends sollten M. und
P. mit dem letzten Flieger aus Berlin in Zürich eintreffen.
Freundlicherweise begleitete mich R. zum Flughafen um die beiden in
Empfang zu nehmen, leider aber haben wir die Ankömmlinge verpasst.
Immerhin konnten wir zuvor noch in der Migros-Filiale einkaufen, sodass
sich der Aufwand zum Glück dann doch noch etwas lohnte.
In der Migros |
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Vor dem monatlichen GWHF-Treffen in Wangen zog es mich noch nach Bern in die Blue Cat Bar,
wo mich Regina und Stephan für einen Umtrunk erwarteten. Marcel, Leo
und Petra sorgen für ein jeweils angenehmes Ambiente im Blue Cat,
es hat mir dort einmal mehr gut gefallen. Anschliessend gingen wir via
Zytglogge und weiteren Ecken der Altstadt zum Parkhaus und fuhren dann
zum Treffen nach Wangen. Diesmal waren rund 18 Personen mit dabei,
davon 2 Neulinge. Dummerweise futterte ich wieder vor dem Essen
wieder das Brot weg, sodass der Magen dann kaum noch Platz für das
Rahmschnitzel hatte. Nach dem Essen plauderten Rita, Yvonne, Sarah,
Uschi und ich dann noch etwas im
Foyer, bevor's kurz nach Mitternacht wieder
Richtung Zürich ging, wo mich mein Kollege R. noch zum einem
nächtlichen
Rotbusch-Tee einlud, sodass ich erst nach drei Uhr früh dahumm war.
Mit Marcel und Regina im Blue Cat |
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Im Restaurant Al Ponte |
Mit Yvonne (vorne) |
Leila im Rampenlicht |
Der monatliche Pizza-Termin anlässlich des TG-Stammtisches
im Santa Lucia
brachte vierzehn Personen an den Tisch, was für diesen Anlass recht
viel ist. Und hätte ich nicht zum Zmittag schon einen grossen Teller
Spaghetti verschlungen, so hätte ich mir diesmal die Teigwaren "Santa
Lucia" gegönnt. Doch der Abwechslung zuliebe blieb es einmal mehr bei
der üblichen Pizza Margherita. Vielleicht nächstes Mal? Es
war aber recht laut im Restaurant: Wir waren ja nicht die einzigen
Gäste und vor lauter Gerede war es sogar teils anstrengend, nur schon
den Ausführungen der Tischnachbarin folgen zu können. Leider gibt's von diesem Abend aber keine Bilder.
Der Transpersona-Stammtisch
in Seebach sollte dieses Jahr eigentlich nur mittwochs stattfinden,
doch anscheinend hatte sich der Vorstand umentscheiden, sodass die
Treffen wieder alternierend dienstags/mittwochs angesagt sind. Heute
waren wir jedoch nur zu sechst, dafür war der Geräuschepegel
auch viel angenehmer. :-) Die Pizza war nicht schlecht, doch für meinen
Geschmack etwas zu mastig und zu käsig. Und sie lag mir ziemlich im
Magen auf, darum freute ich mich auf's Bettchen, als ich (diesmal
vor Mitternacht) daheim ankam.
Heute war ich das erste Mal in dieser Form (also als Patricia) bei meiner Psychologin am ZISS.
Sie fragte mich schnell mal, warum ich so nervös sei, was ich jedoch
nicht mit sachlichen Begründungen zu beantworten wusste (weil es ja
eigentlich auch keine sachlichen Gründe gibt). Ein Grund mehr, diese
stetige und eigentlich sinnlose Nervosität bzw. Verunsicherung endlich
mal abzulegen. Und sie hatte mich während der Sprechstunde dermassen
mit schmeichelnden Komplimenten bezüglich Stil, Auftreten und
Ausstrahlung eingedeckt, dass mir vor lauter Unwissenheit zum Umgang
damit recht mulmig wurde. Aber angenehm mulmig, denn gleichzeitig war
es eine unglaubliche Wohltat und enorme Bestätigung, ich fühlte mich
trotz Verunsicherung einfach nur super! Ich denke, Patricia wird
künftig öfter mal zu Frau Gubler gehen...
Nach der Sprechstunde befreite ich das Auto aus dem Parkhaus Promenade und fuhr zum Universitätsspital Zürich. Grund dafür was der Besuch eines Symposiums über Geschlechtsangleichungen. Zuvor traf ich mich mit Andrea im nahegelegenen Bistro Careum
zu einem Kaffeetratsch. Da wir uns schon einige Monate lang nicht mehr
sahen, war die Freude umso grösser. Gegen 14 Uhr übersiedelten wir zu
Fuss dann in Richtung "Hörsaal Ost" des sich quasi gegenüber
befindlichen Unispitals. Da schon zahlreiche Leute im Vorraum standen,
war es ein guter Entscheid, sich möglichst rasch einen Sitzplatz im
(baugeschichtlich geschützten) Hörsaal zu ergattern, denn wie sich
kurze Zeit später rausstellte, war der Anlass sehr gut besucht und die
meisten Plätze ebenso schnell belegt. Zudem erfreute es mich, viele
bekannte Gesichter im Publikum zu erkennen. Es war spannend und
lehrreich präsentiert zu bekommen, welche gesamtheitlichen
Möglichkeiten und medizinischen Techniken das USZ anbietet und auch zu
erfahren, wie solche operativen Eingriffe in Thailand
abgewickelt werden. In der ersten Pause sprach mich eine Frau an, die
mich vom Gendertreff Gossau kennen würde, doch leider konnte ich mich
nicht mehr an sie erinnern. Peinlich, dass ich ein so schlechtes
Namens- und Gesichts-Gedächtnis habe. In der Diskussion hat mich aber
der Wortwechsel recht berührt: Als sie indirekt fragte, ob ich
vollzeitlich als Frau lebe und erstaunt war, dass dies nur wenige Male
im Monat der Fall sei, zeigte sie sich sehr erstaunt und konnte sich
diese nur so seltene "Präsenz" von Patricia kaum vorstellen. Tja,
leider aber ist das (momentan noch) so. Und als sie mich mit
wohltuenden (ja sogar
berauschenden) Komplimenten eindeckte, welch attraktive Frau ich sei
und von
der Optik über die Gestik zur Mymik alles so stimmig sei, schmolz mein
Herz einmal mehr dahin... :-)
Nach dem Symposium gingen Andrea, Yvonne und ich noch ins Restaurant Kunsthaus
zum Znachtessen. Dort gab's meine erste richtige Mahlzeit des Tages,
denn am Morgen gab's nur eine kleine Suppe, mittags den Kaffee mit
Andrea und am Symposium nur ein Glas Orangensaft. Der Magen knurrte
daher schon etwas und das Wienerschnitzel, obwohl mit einer
ungewöhnlichen Panade verziert, schmeckte einfach ausgezeichnet! Zur
Überraschung bediente uns noch Sandra W., eine ehemalige Mitarbeiterin
des gegenüber liegenden Santa Lucia, welche mich von den dortigen
Stammtischen her (er-)kannte. Es ist doch immer wieder schön, vertrauten
und netten Gesichtern zu begegnen. Ein Grund mehr, wiedermal im
Restaurant Kunsthaus einzukehren. Und so ging ein wunderbarer,
beeindruckender, lehrhafter und komplimentvoller Tag zu Ende...
Ein fader "Tag der Arbeit".
So fad, dass ich gar nichts anderes anzufangen wusste, als mich
herzurichten und dann doch nur daheim herumzuhocken..
Heute gab's nur ein kurzes Intermezzo, in Form einer kurzen abendlichen Plauderei bei R. zu Hause mit einer Tasse Tee.
Ob sich die Aufbretzlerei für "nur" zwei Stunden gelohnt hat? Ja, denn
mir war schlicht und einfach danach (eine Auswirkung der Hormone?) und trotz Beginn des Wonnemonats Mai war es
derart nass und kalt draussen, dass ich meine neuen
Schlechtwetter-Klamotten und die dazu passenden hohen Hacken ausführen konnte. :-)
An diesem Tag, nur wenige Stunden zuvor, hat
"er" am Fyrabig seinem Vorgesetzten von Patricia erzählt und ihm die
Hintergründe gewisser Verhaltens- und Auftretensmuster sowie der
aktuellen Stimmungsschwankungen und anstehenden Veränderungen näher
gebracht. Was es bringt? Das wird sich zeigen. Doch
wir hatten ein gutes Gespräch und mir fiel dabei auch irgendwie ein
weiterer Stein vom Herzen. Es war wohl ein unbewusster
Befreiungsschlag. Und schaden sollte es mir nicht, denn der Scheff ist ein guter Mensch...
Bevor ich zum GWHF-Treffen nach Wangen fuhr, führte mich die Reise in die andere Himmelsrichtung: In Sharon's Shop
in Fehraltdorf. Heute betreuten Sabine und ihr kleiner Mops die
Boutique. Noch während ich meinen Einkauf abschloss, traf
überraschenderweise noch Mona auf. Was für eine Freude! Sie wird wenige
Tage später eine Reise nach Thailand mit rund dreiwöchigem Aufenthalt
antreten. Alles Gute liebe Mona und ich drücke dir ganz fest die
Daumen, dass alles gut kommt! Später kam noch Sandra aus Bern hinzu,
welche ich am Abend in Wangen wiedersehen würde und eine weitere
Kundin, sodass wir im Geschäft spontan noch eine kleine Kaffeerunde
einläuteten. Nach anderthalb Stunden musste ich allerdings dann doch weiter...
Fast pünktlich um 17 Uhr, also mit einer Stunde Verspätung (wegen der Kafferunde), traf ich in der Berner Blue Cat Bar
ein. Stephan erwartete mich bereits vor dem Lokal und zuerst gönnten
wir uns eine erfrischende Cola. Ein kurzer Spaziergang zur Münsterplattform rundete den heutigen kurzzeitigen Besuch in Bern ab. Da die Zeit drängte, mussten wir ja bald nach Wangen losfahren.
Wir trafen gegen halb acht fast als letzte der total 18 Teilnehmer im Al Ponte
ein und der Magen knurrte bereits, also ab zu Tisch. Heute gönnte ich
mir nach dem Tomaten-Mozzarella-Salat die Eglifilets im Backteig. Dafür
hatte der Bauch dann keinen Platz mehr für ein Dessert. Heute war auch
Manuela wiedermal mit dabei. Wir hatten uns schon längere Zeit nicht
gesehen und ich war erstaut über ihre Entwicklung und lauschte
aufmerksam ihren Erfahrungen zur laufenden Hormontherapie und weiterer
angedachter Schritte. Dieser intensive Austausch hatte mir sehr gut
getan und mich sowohl in meinen Vorhaben bekräftigt, aber auch
entsprechende Schattenseiten aufgezeigt, die einen einholen könnten.
Darum gilt es weiterhin, Augen und Geist offen zu halten und den
kommenden Veränderungen mit Herz und Sachverstand entgegenzutreten.
Dranbleiben! :-)
Normalerweise zieht es die
GWHF-Ladies nach dem Essen noch in weitere Lokale, diesmal aber nicht
und ein "harter Kern" von rund 6 Damen und Stephan plauderte im Foyer
bis die Uhr 02 Uhr früh anzeigte und bereits die nächtlichen Putzteufel
mit ihrem am Rücken festgeschnalltem Staubsauger durch das Restaurant
wuselten. Die Heimfahrt dauerte dank wenig Verkehr und gutem
Vorwärtskommen lediglich 45 Minuten. Wow!
Nach der Ankunft überkam mich dann eine tiefe und bisher nicht gekannte, auf Selbstzweifeln basierende Traurigkeit.
Was um Himmels Willen hatte mich da bloss übermannt? Woher kommt dieser
emotionale Sog nach unten? Offenbar gibt es in meinem Leben halt doch
Fragen, die für den Moment noch unbeantwortet bleiben, aber trotzdem an
der Seele nagen. Eine dieser Fragen lautet, warum ich so bin wie ich
bin und nicht (auch) ein sorgenfreies 0815-Leben wie viele meiner
Mitmenschen führen kann. Diese Frage wird sich während meiner
Entwicklung sicherlich noch öfter stellen. Und eine Antwort dafür wird
mir die Zeit hoffentlich noch liefern...
Gilt dieses Datum nicht als Unglückstag? Dem starken Regenwetter nach schon, aber der Abend brachte meine innere Sonne zum Strahlen:
Um 18 Uhr hatte ich einen Termin bei KochOptik,
einerseits für einen wiedermal fälligen Sehtest und andererseits um
mich bezüglich einer passenden, modischen Brille beraten zu lassen. Die
Optikerin war sowas von herzlich
und einnehmend, dass sich während der (leider viel zu kurzen Zeit) ein
sehr gutes, ehrliches und offenes Gespräch entwickelte. Dummerweise
fand sich dann leider trotz der riesigen Auswahl kein Modell, welches
meinem Gesicht schmeicheln würde. Sie hat aber versprochen, bei den
nächsten Lieferungen bewusst ein Auge auf passende Brillen zu werfen
und dass sie sich bei mir meldet, sobald sie was passendes erspäht. So
hat Patricia dann wieder einen weiteren guten Grund, sich in die
Innenstadt zu begeben. :-)
Gegen Ladenschluss schaffte ich es noch in den Manor um mir Nagellack zu kaufen. Zum Glück half mir die freundliche Dame am OPI-Stand auf der Suche nach dem "Malaga Wine".
Gegen 20 Uhr musste ich zum Pfauen, weil das monatliche TG-Treffen im Santa Lucia
auf dem Programm stand. Und ich hatte wieder grosses Glück, einen
Parkplatz mitten auf dem Heimplatz, also quasi vor dem Restaurant, zu
finden. Diesmal waren wieder viele Teilnehmer/-innen dabei, fünfzehn an
der Zahl, davon drei Erstmalige. Der Kellner fragte bei der
Bestellungsaufnahme, ob ich wieder die Bruschette und eine Pizza
Margherita nehme. Wow, er erinnert sich an mein Standard-Menü! :-)
Heute aber wählte ich die "Spaghetti Santa Lucia" (mit
Kalbfleischstückli, Peperoni und Rahm) und dafür das Tagesdessert
"Tiramisù mit Erdbeeren". Was mich zusätzlich erfreute war ein
Kompliment einer Kundin auf der Toilette beim Händewaschen, dass ich
ein gutes Parfüm tragen würde.
Nach dem Essen gingen Nadia, Janine und Christine noch auf ein Getränk in die Tip-Top-Bar
am Seilergraben. Die Bar war wieder äusserst gut besetzt (sodass wir am
Stehtisch blieben) und die Lautstärke ermögliche leider keine
wirklichen Konversationen. Aber was zählt ist ja das Erlebnis. Um 1 Uhr
war ich dann wieder daheim.
Beim Optiker |
Beim Optiker |
Beim Optiker |
Spaghetti Santa Lucia |
Erdbeer-Tirmisù |
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Autsch!!! So eine Laserbehandlung treibt einem die Tränen in die Augenwinkel.
Ich doktere ja schon länger an der Laserepilation im Gesicht und am
Dekolleté herum, und in der Regel liess ich "ihn" im Institut leiden.
Macht halt mehr Spass. :-) Heute aber liess es sich Patricia
nicht nehmen, sich die Brust behandeln zu lassen und es zwickte trotz
schon mehrmaliger (erfolgreicher) Behandlungen immernoch da und dort
recht heftig. Die nette Kosmetikerin bei Body Esthetic
laserte mich aber (wie immer) sehr einfühlsam, wobei ich an dieser
Stelle auch für die netten Komplimente am Patricia danke. Im Juli steht der nächste
Dekolleté-Termin an, den wird wiederum Patricia wahrnehmen.
Nach der Piekserei gönnte ich mir erst einmal Käffchen im Café Escoffier um die Ecke (der Parkplatz war ja noch für rund zwanzig Minuten bezahlt). Dann fuhr ich stadtwärts ins Jelmoli-Parkhaus
um mir in der Innenstadt noch etwas die Beine zu vertreten. Leider war
so spontan keiner meiner Freunde für ein kurzfristiges "Rendez-vous"
verfügbar, ich hatte dafür viel zu spät nachgefragt. Hoffentlich
starte ich meine diesbezüglichen Umfragen nächstes Mal frühzeitiger...
Im Behandlungszimmer |
Nach dem Schmerz ein Beruhigungskaffee |
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Das Auto ist parkiert |
Jupiii, ein Spiegel! |
Im Jelmoli Parkhaus |
An diesem Transpersona-Stammtisch waren wir nur zu fünft. So wenige? Aber mal von Anfang an: Marcella und ich (wir trafen zufällig gleichzeitig dort ein) wurden erstmal überrascht: Offenbar gab es bei der Absprache gewisser Terminänderungen (von Mittwoch auf Dienstag) Missverständnisse, denn im Landhus Seebach wurde uns mitgeteilt, dass der heutige Abend abgesagt(!) worden sei. Diese Aussage führte angeblich auch dazu, dass zwei vor uns eingetroffene Teilnehmende leider wieder heimwärts gingen. Das ist natürlich unschön, wenn sich unsereins extra vorbereitet und dann vor Ort niemand etwas von einer Reservation wissen will. Wir beide hatten aber Hunger und liessen uns trotzdem einen der freien Tische zuweisen. Und es dauerte nicht lange, bis eine nach der anderen ins Lokal trudelte, sodass wir dann die kleine Fünfergruppe bilden konnten. Diesmal gab es zu Gunsten der guten Figur lediglich einen Tomaten-Mozzarella-Salat in Hauptspeisen-Grösse. Und die Zeit ging wieder zügig vorüber und um Mitternacht durfte ich dann noch bei meinem lieben Freund R. meinen geliebten Hagebuttentee geniessen, bevor ich um 2 Uhr für daheim ins Bett fiel. Die Nacht war sehr kurz, denn um 6 Uhr des Folgetages klingelte bereits wieder der Wecker. Knurrrrr...!
Ab geht's nach Seebach |
Im Treppenhaus nach dem Tee |
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Hurra, Mona ist zurück!!!
Der Flieger aus Thailand
traf pünktlich kurz vor 8 Uhr morgens im Kloten ein. Das hiess für
mich, sich vor 6 Uhr aus dem Bett zu quälen und das an einem Sonntag...
Aber das war es absolut wert! Und ich war nicht mal die Einzige, die
auf Mona wartete: Im wartenden "Publikum" an der "Ankunft 2" erspähte
ich noch Geraldine, und als Mona und Michèle (die sie nach Thailand
begleitete) endlich da waren, tauchte noch Esther aus der Menge auf.
Bevor ich allerdings Mona nach Hause fuhr (das hatte ich ihr so
angeboten), gönnten wir uns aber zuerst ein Käffeli am Flugplatz, denn
die Neugier auf die Erzählungen war natürlich entsprechend gross. Und
mir wurde auch ein kleiner rosa Elefant als Souvenir mitgebracht. Ist das nicht herzig? :-)
Nach dem intensiven
Austausch über die ergangene Zeit mit den prägenden Eindrücken und
einschneidenden(!) Eingriffen in Bangkok fuhren wir gegen zehn Uhr dann
Richtung Zürcher Oberland, wobei wir dann noch eine gute Stunde vor
ihrem Haus im Auto sassen und über dies und das weiterplauderten.
Gegen Mittag ging's dann
wieder Richtung Zürich und weil der Himmel schon die ganze Zeit über so
schön weinte, lud ich mich selbst bei R. auf einen Hagebuttentee ein.
Das Wetter war ja perfekt zum daheim sitzen und die unzähligen
Regentropfen zu inventieren, denn es schien, als wolle es heute nur
einmal regnen, aber dafür den ganzen Tag lang. Gegen zwei Uhr
verliessen wir dann aber doch noch die warme Stube und fuhren mit dem
Tram(!) stadtwärts zum Central bzw. Hauptbahnhof, um dann noch mit M.,
P. und Marie im Spiga ein Käffeli zu nehmen. Und dawährend wurde
bereits das weitere Tagesprogramm aufgegleist: M. und P. luden uns alle
zu sich nach Hause zum Essen ein.
Während M. und Marie im Bahnhof die
nötigen Zutaten kaufen ging, fuhren R., P. und ich mit dem Tram wieder
nach Unterstrass, wo ich mein Auto abgestellt hatte, damit wir von dort
Richtung Josefswiese fahren konnten. Gleich nach der Ankunft herrschte
Hochbetrieb in der Küche und nicht einmal eine Stunde später wurde uns
eine ausgezeichnet schmeckende Zucchetti-Quiche kredenzt, welche
ratz-fatz weggefuttert wurde. Zur Hauptsendezeit lief der
"Polizeinotruf 110" und kurz davor wurden wir für Pasta mit frischen
Champignons und Chicoréestreifen zu Tisch gerufen. Der Abend ging sehr
schnell vorbei und auf dem Heimweg fuhr ich dann noch R. nach Hause,
bevor ich selbst gegen 23 Uhr in den eigenen Wänden eintraf.
Das war ein langer Tag!
Rechnen wir das mal durch: Von 7 Uhr morgens bis 23 Uhr abends, das
sind glückliche 16 Stunden Patricia am Stück, und das Makeup hielt
sogar...
Morgentliche Flughafen-Stimmung |
Mona ist da!!! |
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Mona ist daheim angekommen |
Auf dem Weg zum Central |
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Im Spiga |
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Mit Freunden Spiga |
Im Tram zum Auto holen |
Mmmmmh Quiche!!! |
Heute war mein Frauentag (und auch "Tramfahrtag", denn das Auto blieb zu Hause), und es stand eine weitere Sprechstunde bei meiner Psychologin am ZISS an.
Dies aber zum Glück erst gegen Mittag, sodass ich nicht in aller
Herrgott's Frühe aus den Federn musste. Trotzdem machte ich mich
bereits gegen zehn Uhr (noch etwas verunsichert) auf den Weg zur
Tramhaltestelle und genehmigte mir nach einer gefühlt nicht enden
wollenden Fahrt zum Hauptbahnhof einen ersten Kaffee im Spiga. Dabei entschied ich mich spontan, doch gschwind im Brillengeschäft
meines Vertrauens vorbeizuschauen und glücklicherweise hatte meine
Lieblingsoptikerin grad einige Minuten Zeit für einen wohltuenden
Schwatz. Ja, so fängt der Tag gut an!!! Um 11 musste ich dann aber los,
um ja nicht zu spät zum Termin bei Frau Gubler zu erscheinen. Auf dem
Weg dorthin querte ich noch den Bürkliplatz, wo grad der prächtig
farbige Blumenmarkt abgebaut wurde. Bei/mit der Psychologin hatten wir
ein angenehm entspanntes Gespräch und sie gab mir das gute
Gefühl, mit meiner Entwicklung auf gutem Weg zu sein.
Nach diesem Gesprächstermin
flanierte ich dann motiviert in den Coop am Bellevue um ein Parfüm zu
kaufen (war grad in Aktion) und traf mich am frühen Nachmittag vor der Bar des
Kinos Houdini mit "Knuspi"
auf das zweite Käffeli des Tages. Er hatte leider nur eine halbe Stunde
Zeit, denn sein Fahrdienst fing bald an. Also begleitete ich ihn eine
ganze Runde lang auf dem 3er von der Kalkbreite zum Klusplatz, nach
Albisrieden und dann zurück zum Stauffacher. Dort trennten sich unsere
Wege, denn ich wollte noch nach Wiedikon zum Frisiersalon
meines Vertrauens (wo ich jeweils meine "Zweitfrisur" pflegen lasse) und liess
mir bestätigen, dass die nette Dame, die jeweils meine Frisur so
wunderbar in Form bringt, nächste Woche anwesend ist. Warum? Dann
stehen die Ferien vor der Tür (siehe weiter unten) und meine Haare sollten dort
vorher unbedingt nochmal vorbeischauen.
Von Wiedikon ging's dann
mit dem 14er wieder zurück zum Hauptbahnhof und weiter zu Fuss der
Limmat entlang bis zum Kunsthaus hinauf, wo ich dann ins 5er-Tram stieg. Und was für eine Überraschung: Kaum hatte ich im
Tram Platz genommen, sprach mich plötzlich die Lena an, die ich
schon einige Monate nicht mehr gesehen hatte. Was für eine Freude! Wir
müssen unbedingt mal wieder was zusammen abmachen! Leider stieg sie am
Bürkliplatz aber wieder aus, während ich bis zur Endstation
Laubegg weitertuckerte. Denn dort traf ich einen Kurs später auf M., der heute
seinen Dienst auf dieser Linie bestritt und so fuhr ich auch da eine
Runde mit (also Laubegg - Kirche Fluntern - Laubegg). Dann aber wurde
es Zeit für den Heimweg und ich bestieg das Tram heimwärts...
Tja, dies war der erste
eingeplante Ganztag für Patricia in Zürich, ohne den schützenden Rahmen
eines abendlichen Stammtisches und ohne Abmachungen mit weiteren
Transgendern als Aufhänger/Motiv, sondern vom Vormittag bis zum
Nachmittag im ganz normalen Alltag. Bis auf den Gesprächstermin mit der
Psychologin waren alle Begegnungen ungeplant oder spontan angefragt,
und ich fühlte mich nach der üblichen, anfänglichen Nervosität die
ganze Zeit entspannt und enorm zufrieden. Darum war es für mich ein
ganz schöner Tag als Frau, mit Sonnenschein am Himmel und auch im Herzen. Dabei sind solche Frauentage
punkto ganz alltäglicher Tätigkeiten ausbaufähig (Essen gehen, Proviant
einkaufen, Märkte besuchen, etc). Ziel ist, monatlich solch einen Tag
einzulegen, um zu erfahren bzw. zu erlernen, dass die Dämonen im Kopf
nichtig sind. Der Anfang dazu ist jedenfalls gemacht. :-)
Heute hatte "er" bei Dr. Flütsch den zweiten Termin (drei Monate nach der Beginn der Hormontherapie
anfangs März). Die Hormonwerte im Blut liegen "in einem sehr guten
therapeutischen Bereich", sodass ich mit der Dosierung weiterfahren
kann. Ist das nicht ist ein äusserst erfreulicher Bescheid?!
:-) Und was hat sich innert dieser drei Monate sonst so getan?
Die Brüste haben sich (klein aber fein) entwickelt und die
entsprechenden physikalischen Gesetze der Schwerkraft sind bereits
spürbar, vorallem beim Treppensteigen oder schnellen Laufen. Abhilfe
schafft da (so schräg das auch sein mag) ein Büstenhalter Cup A, der zu
einer gewissen Stabilität, Kompaktheit und somit Bewegungsfreiheit
beiträgt. Tja, man darf gespannt sein,
wie es nach weiteren drei Monaten am nächsten Arzttermin
aussieht...
Manuela und ich machten am Nachmittag um 4 am Hauptbahnhof zu einem Plauderstündli ab. Da es dort viele Leute hatte, trafen wir uns einfachheithalber beim Gleis 8 und gingen dann ins nahegelegene Spiga
auf ein Käffeli. Da sie den hormonellen, behördlichen und logopädischen
Weg schon länger beschreitet, konnte ich enorm viele wertvolle Tipps
erhaschen. Mein als nächster anzupeilende Schritt dürfte die Logopädie
sein, allerdings werde ich das zuerst mit meiner Psychologin besprechen
müssen. Nach dem Käffeli spazierten wir noch zum Manor
um zu schauen, was dort so alles an den Kleiderstangen hängt, und
gingen dann via Limmatquai und Neumühle zum Hauptbahnhof zurück (da ihr
Zug heimwärts schon gegen 19 Uhr fuhr). Da mir allerdings noch nicht
nach Heimgehen zumute war, ging ich noch in den M-City um mir was zu
essen zu kaufen und schlenderte anschliessend zum Paradeplatz, von wo
ich mich von "Knuspi" noch eine halbe Runde mit dem 8er zum Klusplatz
und zurück chauffieren liess. Dann aber ging's ab der Bahnhofstrasse
definitiv heimwärts.
Los geht's, stadtwärts |
Ein Käffeli im Spiga |
An der Bahnhofstrasse |
An der Limmat |
Im Globus |
Im Migros-City |
Im Migros-City |
Big Brother... |
Wo bleibt das Tram? |
Im Tram heimwärts |
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Angemeldet waren nur 15, gekommen sind dann aber 30!!! Mit dabei waren auch einige Erstlinge. Und so verteilten sich die Teilnehmenden des GWHF-Monatstreffens im Al Ponte auf drei Tische.
Heute gönnte ich mir wiedermal die gebackenen Eglifilets, und während
ich auf meinen Teller wartete, kamen überraschend noch Manuela und ihr
Helmut kurz zum Essen vorbei. Sie hatte ich ja erst gestern am Zürcher
Hauptbahnhof getroffen und hatte nicht erwartet, sie nach 24 Stunden
wieder zu sehen. :-)
Vor dem GWHF-Abend traf ich
mich mit Regina und Stephan in der Berner Blue Cat Bar zu einem sehr guten
Nachmittags-Gespräch im kleinen Rahmen. An dieser Stelle vielen Dank euch beiden,
dass ich euch habe, und an Stephan zusätzlich für die tollen Bilder.
Mit Regina in der Blue Cat Bar |
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Tomaten-Mozzarella-Salat |
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an der Hotelbar |
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Heute fand die "Zurich Pride", also der hiesige CSD, statt. Diesen Tag sehe als meinen persönlichen "Coming Out"-Tag,
denn bisher war ich noch nicht so vielen potentiellen Bekannten derart
offensichtlich unter die Augen getreten, sondern fokussierte mich in
der Vergangenheit mehr auf die Trans*-Stammtische, Abende im engsten
Freundeskreis oder auf meine bisher zwei "Frauentage" in der Stadt.
Und
wiedereinmal war ich etwas angespannt, als ich zur Tramhaltestelle lief
und von dort zum Hauptbahnhof fuhr, von wo aus ich dann zusammen mit R.
zum Stauffacher, nahe des Besammlungspunktes der Parade fuhr. An eben
diesem Helvetiaplatz traf ich dann schon auf bekannte Gesichter meiner
"Szene", wie Nadia, Rita und Luisa. Kurz nach 14 Uhr startete dann der
Umzug in Richtung Innenstadt und wir liefen einfach mal mit diesem
langsamen Tross mit. Den Strassenrand säumten teils bekannte Gesichter,
die mich aber nicht erkannt zu haben scheinen. :-) So erspähnte
ich bereits nach wenigen Metern zwei meiner Nachbarn vom Wohnblock, die
ich bewusst persönlich begrüsste, obwohl sie mich zuerst gar nicht
erkannten (was ich als enormes Kompliment auffasse). Später auf dem Festplatz
traf ich sie wieder und in der Zwischenzeit haben die beiden den
gedanklichen "Link" machen können und gratulierten mir zu meinem
offenbar beeindruckenden Auftreten. Ach wie gut das tut! :-)
Ebenfalls auf dem Festplatz
traf ich noch Mona, Esther B., Petra B. sowie den Knuspi. Und dann
vorallem jene Menschen meines Umfelds, die mir erstmalig in dieser Form
begegnen konnten: Peter, Steven und Bernhard. Und vorallen jene drei
hatten mich sehr herzlich, offen und freundlich aufgenommen, was mir
mit der von ihnen einhergebrachten Selbstverständlichkeit
ausserordentlich sehr schmeichelte. Ferner hatte mich noch eine junge
Dame namens Jasmin angesprochen und sie war offenbar äusserst angetan
von mir, da sie mich ebenfalls mit Komplimenten überhäufte und mir ihre
Natelnummer verriet.
Je später der Abend, umso mehr "Ausgangsvolk" strömte ins Kasernenareal
(die "Community" war wohl da wohl zu weitergehenden Adressen
unterwegs), sodass wir um 23 Uhr erschöpft aber zufrieden den Heimweg
antraten und an der Bahnhofstrasse die jeweiligen Tramwagen bestiegen.
Fazit: Eine
tolle Parade und ein lässiges Fest mit teils überraschten Freunden und
der (genutzen) Möglichkeit den Kreis derselben zu erweitern. Habe dabei
auch viele liebe Transgender wiedergesehen, jedoch nicht so viele aus
meinem weiteren Umfeld (z.B. Arbeit), wie ich mir ausgemalt hatte. Im
Vorfeld hatte ich schon wochenlang an dieses Datum gedacht und mir
diesen oder jenen unnötigen Gedaken gemacht. Aber ich erlebte ein sehr
entspanntes Fest mit Freunden, die mich in dieser Form schon kannten
oder nun erstmals erleben durften. Und dabei durfte ich durchgehend
positive Reaktionen und Erfahrungen machen, was mich natürlich
entsprechend beflügelt. Es wäre schön, wenn es mehr solcher Anlässe geben würde, allerdings steht ja eine Woche später schon der Nächste an.
Laut Angabe
der Organisatoren bleibt das Kasernenareal mit dem Zeughaushof auch
2017 und 2018 das Zuhause des Zurich Pride Festivals. Also sehen wir
uns nächstes Jahr dort? ;-)
Wo
ist bloss der Sommer abgeblieben? Letztes Jahr um diese Zeit wurde
eifrig Glace geschleckt, doch dieser Tage sieht es mehr nach "Land
unter" aus. Da ich gestern (Zurich Pride) kaum was gegessen hatte,
gönnte ich mir heute Vormittag im Spiga
zwei Brioche mit Aprikosenfüllung. Diese gibt es nicht den ganzen Tag
(eigentlich nur morgens), doch ich hatte Glück und erhaschte genau die
beiden letzten Exemplare. Nach diesem "Zmorge" besuchte ich noch R. auf
einen Rotbuschtee und danach liefen wir noch zusammen via Schindlerpark
zum Hauptbahnhof, wo ich wieder das Tram heimwärts bestieg. Und da der
Mensch nicht von Brioches allein lebt, schob ich am späteren Nachmittag
noch eine (zwar ungesunde aber schmackhafte) Pizza in den Ofen. :-)
Unter'm Wohnblock |
Café Spiga |
Gipfeli mit Aprikosenfüllung |
Café Spiga |
Café Spiga |
Aussicht vom Schindlerpark |
Es ist windig im Schindlerpark |
Wo bleibt das Tram heimwärts? |
|
Ferien!!!
Samstag, 25. Juni 2016:
Heute traf ich nah seeehr
langer Zeit meinen Jugendfreund, jahrelangen Wegbegleiter und früheren
Hof-Fotografen "Hepli". Wir waren im Santa Lucia essen
und hatten einen regen Austausch über die jeweils aktuell
bewegenden Themen, Ziele und Absichten unserer beider Leben. Kein
Wunder, nachdem wir uns so lange nicht mehr gesehen haben. Und umso
beeindruckter war er über meine Entwicklung der letzten Monate. Es war
ein schöner Abend und ich hoffe, dass wir unseren Kontakt wieder etwas
intensivieren können.
Ermutigt von der autofreien
Zeit in Wien, war ich diesmal mit dem Tram unterwegs, für den Heimweg
nahm ich dann die S-Bahn vom Hauptbahnhof. Und nachdem ich mich gegen
Mitternacht übersättigt und erschöpft daheim ins Bett legte, sandte er
mir noch folgende herzliche Nachricht: "Grosses
Kompliment! Du hast besser ausgesehen als je zuvor, besser als vor 20
Jahren und das ist kein Witz. Man spürt förmlich, dass du die Erfüllung
deines Lebens gefunden hast. Du siehst gut aus, hast Ausstrahlung, sex
appeal und bist irgendwie glücklich und im Leben angekommen. Mach
weiter so! Du bist ne ganz tolle Frau geworden!" Wow, ich bin gerührt!
Sonntag, 26. Juni 2016:
Ganz im Geheimen hatte ich es gehofft und es ist auch so gekommen:
An diesem planlosen Sonntag wollte ich eigentlich nicht daheim
versauern und wünschte mir herbei, mit Freunden irgendwo ein Käffeli
trinken zu können. Und am Mittag wurden meine Wünsche erhört, indem per
sms eine solche Einladung bei von Steven eintraf. Juhuiii! So
verbrachten wir den Nachmittag mit Kaffeeklatsch und einem Glas eines
Likörs aus Weisser Schokolade und Vanille. Was anfangs etwas seltsam
klang entpuppte sich als ein überaus deliziöser Trunk (der eiskalt zu
geniessen ist!)...
Umtrunk mit Steven |
Warte auf's Tram |
Steven, R. und ich |
Eine ganz feine Sache! |
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Montag, 27. Juni 2016:
Dies war mein zweiter Frauentag
in Zürich: Nach dem Ausschlafen(!), Aufstehen, Duschen und
Zurechtmachen fuhr ich um 11 Uhr mit dem Tram zum Hauptbahnhof, um im
nahegelegenen Spiga den ersten Wachmacher-Kaffee des Tages zu geniessen. Mein eingeplanter Gesprächstermin bei meiner Psychologin beim ZISS stand erst am frühen Nachmittag an, also hatte ich noch viiiel Zeit, um im Globus und
Manor nach meinem (zur Neige gehenden) Wangenrouge zu fragen, für
welchen ich schlussendlich erst im dritten Geschäft (bei MAC im
Jelmoli) fündig wurde. Als mir dann des Heuschnupfens wegen die Nase zu
laufen begann, musste aus einer Apotheke ein entsprechendes Mittelchen
her (da ich es morgens daheim einzunehmen vergass). Anschliessend
gönnte ich mir im Restaurant Kunsthaus ein zweites Käffchen, eh ich von
dort dann rechtzeitig in die Altstadt zurück zur Sprechstunde musste. Frau
Gubler machte mir einmal mehr schöne Komplimente, als sie unter anderem
meinte, ich hätte schöne, grosse, strahlende und Reh-artige Augen. Jööö! :-)
Ein aufflackerndes Hungergefühl liess mich dann die Metzgerei Zgraggen im Niederdorf für
eine Portion Fleischkäse und Hörnli aufsuchen. Diese kleine,
unscheinbare Metzg ist hierfür sehr empfehlenswert! Dann spazierte ich
noch zu den Amtshäusern an der Uraniastrasse, wo sich oberhalb der
Oetenbachgasse eine kleine Oase der Ruhe in Form eines versteckten und
daher wenig bevölkerten Parks befindet. Nach einer Pause auf einer
Sitzbank ging es dann weiter zur Bahnhofstrasse und mit dem Tram wieder
heimwärts. Es war ein weiterer angenehmer Tag, so selbstverständlich
und normal wie ich ihn mir immer wünschte und vorstellte. Umso mehr
freue ich mich auf meinen nächsten "Frauentag" in der Stadt.
Die
erste Hälfte des Jahres 2016
hatte es in sich! Mit dem Beginn der Hormontherapie änderten sich so
einige Ansichten und Einsichten und Patricia begann, ihren Platz im
Leben spürbar einzufordern. Und wiederum konnte ich extrem viel an Erfahrungen und
Selbstbewusstsein dazugewinnen, innere
Hürden überwinden und mich in grossen Schritten weiterentwickeln.
Vieles an mir hat sich dank Unterstützung der Psychologin und der
Hormone sowie den zunehmend sichtbaren Resultaten der kosmetischen
Massnahmen (Laserenthaarungen und
Zahnstellungskorrekturen) enorm positiv verändert. All diese
Veränderungen tragen insoweit ihre Früchte, dass mein Erscheinungsbild
zunehmend authentischer und alltagstauglicher wirkt, was mich selbst
wiederum gelassener und selbstsicherer werden lässt. Gleichzeitig erfüllt mich das Erreichte mit
noch mehr Stolz, aber auch unermesslicher Dankbarkeit all jenen Menschen
gegenüber, die mich auf meinem Weg (zumindest bis hierhin) begleitet, (ausgehalten,) und
unterstützt haben. Vielen herzlichen Dank dafür!!! Und wahrscheinlich
bin nicht nur ich gespannt, wie es weitergehen wird...
Mittwoch, 13. Juli 2016:
Am heutigen späteren Vormittag stand ein weiterer Laser-Termin für die Brust bei Body Esthetic an.
Und diesmal tat es viel mehr weh als sonst; wahrscheinlich habe ich vor
der Behandlung zuwenig von der Anäthesiecrème aufgetragen. Oder lag es
am Kaffee, den ich mir zuvor im nebenan gelegenen Café Escoffier
gönnte? Nein, es wird eher an spärlichen Verwendung jener Crème gelegen
haben. Nach dieser "Tortur" (ja, es zwickte recht!) kühlte ich mich
etwas mittels einem Spaziergang im Regen durch's Lindenhofquartier ab,
bevor ich mich spontan zu einem Besuch bei R. für einen Hagebuttentee
"aufdrängen" konnte. Irgendwann ging's dann bei strömendem Regen wieder
in die Innenstadt zurück, doch ich musste noch etwas Zeit totschlagen.
Wieso? Mein nächster Termin stand erst um 17 Uhr an und heimzugehen
lohnte sich nicht wirklich. Also gönnte ich mir wiederum im Café Escoffier
das zweite Käffeli des Tages, diesmal mit zwei wunderbaren Stücken
Fruchtwähe. Und nachdem sämtliche vorliegenden Zeitungen durchgeblättert
waren, kam mir in den Sinn, das Stadthaus aufzusuchen. Manchmal hat es
dort interessante Ausstellungen, diesmal war aber nichts vorzufinden.
Zumindest war's dort schön warm und trocken. Dann wurde es endlich Zeit
für meinen 17-Uhr-Termin bei meiner Coiffeuse für die Manicüre. Es war
eine ganz schöne, lustige und herzliche Stunde und sie war dann auch noch so
nett, ein paar Bilder zu machen. Nebenbei: Einmal mehr war ich den
ganzen Tag ohne(!) Auto unterwegs; ich gewöhne mich weiter ans
Tramfahren. :-)
Kaminfeger-Gasse |
Lindenhofquartier |
Im Stadthaus |
Dachkonstruktion |
Lichthof |
Im Stadthaus |
Im Stadthaus |
Im Stadthaus |
Frech! |
Im Stadthaus |
Im Coiffeursalon nach der Maniküre |
Im Coiffeursalon |
Donnerstag, 14. Juli 2016:
Einen Tag später zog es
mich wieder in den Regen. Zuerst war ich zwar bei Mama zum Zmittag
eingeladen, sie verwöhnte mich mit einem feinen Fleischgericht mit Reis
und Gurkensalat, so wie ich es liebe. Dann zog es mich aber (wieder
mit dem Tram!) stadtwärts zu meinem Brillenfachgeschäft,
in der Hoffnung, dass meine Optikerin zwischenzeitlich ein passendes
Modell für mich gefunden hätte. Leider nein, aber ich komme wieder.
:-) Eine Freundin aus der Jugendzeit sandte noch mir ein SMS, also
besuchte ich sie spontan in ihrem Nähatelier beim Bucheggplatz und wir
plauderten und plauderten und plauderten. Dabei blieb folgende Aussage
von ihr an mir haften: "Wenn ich dich nicht schon jahrelang kennen würde, würde ich den Mann an dir nicht erkennen".
Dies hat mich ausserordentlich sehr erfreut und beflügelt, und es bestätigt einmal
mehr, dass meine Bemühungen weiterhin Früchte tragen. :-)
Plötzlich wurde die Zeit
knapp, da ich mich gegen 16 Uhr mit R. auf ein Käffchen verabredet
hatte, für welches wir ins M-Restaurant des Migros-City
gingen. Auch mal eine nette Erfahrung unter so vielen Leuten, und ohne
irgendwelche Reaktionen. Wirke ich tatsächlich schon so authentisch und
unspektakulär? Na ja, es könnte tatsächlich der Fall sein... Nach dem
Käffeli war mir aber noch nicht nach Heimgehen, also setzte ich mich
noch zu Knuspi ins Tram und liess mich von ihm nach Altstetten und
wieder in die Stadt chauffieren. Dann aber wurde es doch Zeit zum
heimfahren. Weil noch der Koffer für die Folgetage gepackt werden musste...
Im Tram stadtwärts |
Migros City |
Im Tram |
Im Tram |
Vorläufige Endstation |
Blick aus dem Führerstand |
Freitag, 15. Juli 2016:
Ein Wochenende im Tessin! Als Patrick am Nachmittag im Locarneser Hotel Garni Du Lac
eincheckte, fragte die Rezeptionistin nach den weiteren zwei Gästen, da
ein Arrangement für drei Gäste reserviert wurde. Und sie zeigte sich mit der
Zusage, dass diese etwas später mit dem Zug anreisen würden, knapp zufrieden.
Und jetzt kommt der Clou: Ich richtete ich mich also im Hotelzimmer her
und holte meine Begleitung Peter gegen 19 Uhr am Bahnhof Locarno ab.
Als er dann ebenfalls eincheckte und ich so neben ihm stand, sagte die
Rezeptionistin anschliessend zu mir "dann wären Sie also die dritte
Person". :-) Herrlich, dass sie mich nach den vier Stunden
Zeitunterschied nicht erkannt hatte! Und Peter und ich mussten uns das Lachen verkneifen.
Peter hatte Eintrittskarten für das Freiluft-Konzert von Lana del Rey auf der Piazza Grande anlässlich des "Moon and Stars"
organisiert (was auch den Anlass für unser Wochenende bildete). Um
20:30h sollte das Programm losgehen, also sahen wir zu, dass wir
rechtzeitig auf der Piazza Grande waren. Und beim Eingang wollte die
Security tatsächlich einen Blick im meine Handtasche werfen, entdeckte
aber die Kleinkamera nicht. :-) Auf dem Gelände gönnten wir uns
je zwei Aperol Spritz und lauschtem dabei dem Vorab-Interpreten Aloe Blacc,
welcher mich mit seiner Musik (vorallem mit den mir bisher unbekannten
Liedern) sehr beeindruckte! Frau del Rey kam ja erst um 22 Uhr auf die
Bühne, dann waren wir allerdings schon etwas hungrig und müde (vom
Aperol Spritz?), und setzten uns daher auf der Piazza zum Ristorante
Portico auf einen Teller Tortellini alla Panna, während Frau del Rey
dann ihren
Auftritt absolvierte. Die Tonqualität der Musik dünkte mich allerdings
bescheiden und die Lieder klangen für mein Dafürhalten alle sehr
ähnlich. Umso lieber erinnere ich mich gerne an die spitzenmässige
Darbietung von Aloe Blacc zurück.
Unser Kellner stand
irgendwie etwas neben den Schuhen, denn er vergass uns das
Mineralwasser und unserer Thurgauer Tischnachbarin ihren Salatteller zu
bringen. Es war ihm dann so peinlich, dass es den Kaffee für uns und
unsere zwei Tischnachbarn auf Kosten des Hauses gab. Um halb zwölf
war das Konzert dann zu Ende und wir kehrten erschöpft und ohne Umwege in unser Hotel zurück...
Samstag, 16. Juli 2016:
Gegen 11 Uhr traf ich mich
mit Peter vor der Pasticceria Fontana und wir gingen zur Tiefgarage des
vis-à-vis unseres Hotels gelegenen Casinos um mit meinem Auto zum
nahegelegenen Monte Verità
zu fahren. Nachdem wir den Wagen auf einem nahen Parkplatz in einer
Lichtung platzierten kraxelten wir von dort über eine kurze Holztreppe
im Wald zum "Berg" hoch. Das Areal schien interessanterweise fast
menschenleer zu sein, es war sehr ruhig dort, quasi eine Oase der
Stille. Neben dem Hotel steht das Teemuseum, das aber noch geschlossen
war, also spazierten wir etwas durch die Gärten und Büsche, und gönnten
uns dann auf der Terrasse des grossen Hotels eine erfrischende Gazosa. Dabei
beobachteten wir, wie am Nachbartisch freche Spatzen einer Dame das Brot aus
dem Brotkorb wegpickten. Derart dreiste Vögel sieht man nicht oft.
Nach der Erfrischung mit
wunderbarer Aussicht auf den Lago Maggiore und die Brissago-Inseln
schlenderten wir der gepflasterten Strasse entlang zum Auto zurück und
fuhren ins unterhalb am See gelegene Ascona.
Für einen Samstag und trotz Ferienbeginn dünkte es mich gar nicht so
viele Leute am Seeufer zu haben; ich hatte mit einer überfüllten
Promenade gerechnet. Allerdings hatte es, wie auch in Locarno, enorm
viele (oder fast nur) Deutschschweizer, was einfach nicht zu überhören
war. Zur Abkühlung gestatteten wir uns am Seeufer im Café Carcani
eine Kalorienbombe in Form eines Coupe Romanoff bzw. Coupe Dänemark.
Dann flanierten wir noch den Marktständen entlang und kehrten langsam
wieder zum Parkhaus zurück um nach Locarno retour zu fahren.
Den späteren Nachmittag verbrachten wir durch die Gassen Locarnos spazierend und
erlebten zufällig noch den Soundcheck des an diesem Abend auftretenden
Sängers "Cro", was von zahlreichen jungen Touristeninnen eifrig fotografisch
festgehalten wurde. Und es war derart warm in der Stadt, dass wir uns für
eine Erholungspause ins Hotel zurückzogen, wo ich (oh Schreck!) entdecken musste,
dass der intensive Sonnenschein seinen Tribut in Form eines Sonnenbrandes auf meinem Decolleté forderte.
Irgendwann wurde es aber
doch Zeit für's Essen: Kurz vor 19 Uhr bestiegen wir den Zug nach
Intragna, denn Peter hatte für uns im Ristorante Stazione
einen Platz reserviert. Das Restaurant macht von aussen einen
unscheinbaren Eindruck, hat es aber punkto Exklusivität, Qualität und
Präsentation der Speisen sowie dem wunderbaren Panorama in sich! Zum
Einstieg wurde uns Prosecco mit Passionsfrucht gereicht, danach liess
ich mich zu einem blumig angerichteten Tomatensalat "bella camelia" und
einer wunderbar
schmeckenden Piccata mit Risotto hinreissen. Auch der uns vom Marcello
empfohlene
Rotwein war ausgezeichnet mild und ganz nach meinem Gusto. Das Dessert
in Form einer Kugel Zitronenglacé mit Himbeeren und Walderdbeeren als
"Tüpfli auf's i" rundete mein spitzenmässiges Menü ab. Dann drängte
aber die Zeit, denn es galt den
22-Uhr-Zug nach Locarno zu erwischen, also nahmen wir den Café dann in
der Pasticceria Fontana nahe unseres Hotels zu uns, während im
Hintergrund das noch laufende Konzert von "Cro" dumpfe Töne in den Nachthimmel wummerte.
Sonntag, 17. Juli 2016:
Kurz nach 6 Uhr früh schlich ich unter die Dusche und machte mich für die Rückreise parat. Wir wollten dem allfälligen Stau am
Gotthard entgehen und waren andererseits noch bei einem Kollegen von Peter zum Zmittag eingeladen. Bevor
wir aber die Hotelzimmer freigaben, gönnten wir uns - wiederum in der
Pasticceria Fontana - grad zur Lokalöffnung um 8 Uhr noch Kaffi und
Gipfeli. Die haben eben auch die von mir so geliebten Aprikosengipfeli.
Und einige unersättliche Spatzen warteten gierig auf herunterfallende Brösmeli.
Zum Abschluss spazierten wir noch zur Schiffsanlegestelle und dem
mit Palmen gesäumten Ufer des Lago Maggiore entlang, holten dann gegen 10 Uhr die Koffer,
checkten aus, befreiten das Auto aus dem Parkhaus und fuhren zügig
Richtung Norden. Und da wir fast ohne Behinderungen durchfahren
konnten, erreichten wir gegen 13 Uhr bereits das Etappenziel in Aarau.
Den Nachmittag verbrachten wir dann beim Kollegen auf seinem schattigen
Balkon und so kam ich dann gegen 19 Uhr, bäuchlings gesättigt,
körperlich erschöpft und emotional äusserst erfüllt, daheim an.
Das
war (wie die Juni-Ferien in Wien) ein wahrlich schönes Wochenende. Ich
erlebte wiederum und ständig eine totale Selbstverständlichkeit mit
"Boungiorno Signora" hier und "Grazie Signora" dort. Ich wurde so gut
wie überall ganz natürlich als Frau wahrgenommen, angesprochen und
behandelt, was meine Erwartungen bzw. Vorstellungen übertroffen hatte
und meine üblichen Bedenken sehr schnell verfliegen liess. Gleichzeitig spürte
ich umso mehr meine eigene gesteigerte Selbstsicherheit, was wiederum
in die erwähnte Selbstverständlichkeit mündete und sich der Kreis
einmal mehr zu schliessen vermochte. Ich danke Peter an dieser Stelle
für das Organisieren dieser drei Tage bzw. dass er mir diese wunderbare
Zeit im Tessin ermöglicht hat.
Kaffi & Gipfeli |
Kaffi & Gipfeli |
Seepromenade |
Pause am See |
Pause am See |
Pause am See |
Check-out |
Abreise :-(( |
Hotel Du Lac |
Moon and Stars '16 |
Viva Argovia |
Aarau im Hintergrund |
Montag, 18. Juli 2016:
Heute früh ist ein SMS von einer Freundin gekommen, ob sie ein Bild von mir ihrer Mutter zeigen dürfe. Klar darf sie das. Ihre Antwort: "Gefällst ihr mega". Ja, so fängt der Tag gut an. :-) Gleichzeitig bildete dieser Tag den Ausklang der Feriensaison der letzten Wochen, der trist-trübe Arbeitsalltag kam leider in Reichweite. Darum noch einmal die schöne Zeit auskosten!
Und dann: Huch, es
klingelt! Wer mag das sein? Zum Glück war ich schon aufgebretzelt. An der Wohnungstüre stand niemand, im Lautsprecher
meldete sich der Pöstler. Tja, dann ist es halt so: Also ab in den Lift und die Post holen.
Es war nur ein Einschreiben, für welches er mir ganz selbstverständlich
seinen Kleincomputer zur Abgabe der Unterschrift entgegenstreckte.
Also unterschrieb ich und gab ihm die Elektronik mit einem Lächeln
zurück, worauf er sich bedankend weiter in der Bündelung seiner zu verteilenden Briefschaften vertiefte. Kein fragender Blick? Aufgrund
seiner ausbleibenden Reaktion scheint er möglicherweise gar nicht bemerkt zu haben,
dass die Unterschrift und das Couvert nicht ganz zur Unterzeichnerin
gehörten... Dieser Gedanke gefällt mir. :-)
Wenige Minuten später fuhr ich mit
dem
Tram zum Spiga beim Hauptbahnhof, um den Tag gemütlich mit Kaffi und
Aprikosengipfel beginnen zu lassen. Für den Rest des Tages hatte ich
allerdings noch keinen Plan, und das zum Glück, denn es sollte bis zu
30°C heiss werden. So besuchte ich noch kurz meine Optikerin im Geschäft und
verbrachte die Mittagszeit auf Empfehlung eines Freundes im
Patumbah-Park im Seefeld. Trotz einem schattigen Plätzchen wurde es
immer wärmer, sodass ich dann Zuflucht im Café Escoffier suchte. Die Wähe
war wiedermal megafein, doch auch hier konnte ich der Hitze nicht entkommen. Also
ab ins klimatisierte Tram und rasch nach Hause, wo eine kühlende Dusche
meinen geschundenen Füssen die unterdessen dringend benötigte
Linderung bot (die schönen Schuhe waren noch nicht richtig eingelaufen).
Donnerstag, 28. Juli 2016:
Mario und Paul kamen aus
ihren Kurzferien in Portugal zurück, allerdings nicht direkt nach
Zürich sondern nach Memmingen. Da der Bus-/Bahnanschluss etwas sehr ungünstig
ausfiel, bot ich mich kurzerhand an, die beiden am späten Nachmittag in
Memmingen mit dem Auto abzuholen und nach Zürich zu fahren. Dies kam
mir insofern entgegen, dass ich a) etwas Neues kennenlernen konnte
und es b) noch einen willkommenen Zwischenhalt in Bregenzer Kornmesser
zum Wiener Schnitzel gab.
Flugplatz Memmingen |
Flugplatz Memmingen |
Flugplatz Memmingen |
Am Kornmarkt |
Kuckuck! |
Restaurant Kornmesser |
Paul & Mario |
Wiener Schnitzel |
Eispalatschinken |
En Guete |
Abendlicht |
Mit Paul vor'm Kornmesser |
Mittwoch, 03. August 2016:
Unser letztes Wiedersehen lag schon einige Monate zurück, umso mehr freute ich mich, heute die liebe Steffi im Tibitsim
Seefeld zum Znachtessen zu treffen. Sie hatte ja einige Wochen zuvor
einen operativen Eingriff (na welchen wohl?) und da wollte ich die
Gelegenheit nutzen, mir aus erster Hand ein weiteres Bild über solche
Eingriffe und ihre positiven als auch negativen Seiten zu machen.
Natürlich gehe ich hier jetzt nicht auf Details ein, denn
schlussendlich ist es Steffis Geschichte und nicht meine. Verraten kann
ich aber, dass mich ihre Erlebnisse und Erfahrungen recht
beeindruckten.
Prompt kam ich zu spät
im Tibits an, weil ich daheim zuviel Zeit vertrödelte. Und auf dem
Weg zur Haltestelle überholte mich prompt mein Tram, sodass ich dann
erst noch auf den nächsten Wagen warten musste. Mit dem Auto wär's
einfacher gewesen, aber ich wollte Steffi nicht enttäuschen: Sie war ja
die, die ja stetig auf mich einredete, in der Stadt die öffentlichen
Verkehrmittel zu
benutzen. :-)
Lift-Selfie |
Vegi-Restaurant Tibits |
Im Tram heimwärts |
Samstag, 06. August 2016:
Mittags um halb zwei
parkierte ich mein Auto im Rathaus-Parking in der Berner Innenstadt und
beim Ausgang erwartete mich mein alter Schulfreund Theo,
der mich bisher nur im maskulinen Modus erlebte und Patricia bislang
lediglich von Fotos und Erzählungen her kannte. Es war ein herzlicher
Empfang und so voller Selbstverständlichkeit, einfach herrlich. Ich lotste ihn zuerst zu einem Käffeli in die nahe gelegene Blue Cat Bar
und dann spezierten wir Richtung Nydeggbrücke und zum
Mattenquartier hinab, um nach einem kurzen Weg der klaren und kalten
Aare entlang mit dem Matte-Plattform-Lift zum Münster hochzufahren und
dann in der Gasse vor der Confiserie Eichenberger noch was zu trinken.
Dann begleitete er mich wieder zur BlueCatBar, wo er mich quasi in
Stephans Obhut "übergab". Es war schön mit Theo und ich hoffe, dass wir
uns bald wiedersehen.
Als Stephan und ich so im Blue Cat sassen kamen nach und nach weitere GWHF-Damen
hinzu, zuerst Regina, dann Petra (eine neue im Kreis) und Daniela,
sodass wir nach einem Glas Cola nach Wangen aufbrechen konnten. Am
Stammtisch im Al Ponte
hatte es diesmal wieder rund 30 Teilnehmerinnen was einen regen
Austausch versprach, allerdings wurde ich diesmal schnell müde und
entschied mich für einen "französischen" Abgang mit einem kollektiven
"Tschüss zäme" und zügiger Heimfahrt.
Freitag, 12. August 2016:
Oh, lässig, für den heutigen Stammtisch im Santa Lucia hat sich wiedermal Lara
angemeldet. Auch sie gehört zu jenen geschätzten Menschen, die ich
nicht so oft sehe (auch wenn wir uns immer wieder sagen, mal was
abmachen zu wollen). Die Anzahl der Teilnehmerinnen widerspiegelte das
oft erwähnte Sommerloch, mussten auf unserem grossen Tisch lediglich 7
Gedecke aufgelegt werden. Eine der Teilnehmerinnen kam sogar aus
Holland, während sie ihre Ferien in der Schweiz verbrachte. Zu mampfen
gab's für mich die üblichen Bruschette und die Pizza Margherita. Bloss
nichts Neues riskieren... :-)
Das einzige Bild dieses Abends :-( |
||
Samstag, 13. August 2016:
Mein lieber Freund Knuspi
wollte schon lange mal das Gotthardgebiet erkunden, und was
bietet sich mehr an, als eine Rundfahrt mit dem Auto? Und was zieht
frau für so einen Tag an? Denn im Flachland sollte es einen heissen
Sommertag geben, während es in den Bergen eher kühl würde. Ich
entschied mich für mein liebstes schwarzes Alltagskleid und den passenden Pulli
für den Fall von Kälte. Und um diesen Pulli sollte ich noch froh sein...
So pickte ich um halb 11
Uhr meinen Reisebegleiter auf und wir fuhren auf die Autobahn Richtung
Schwyz/Brunnen, folgten der Axenstrasse und fuhren ab Flüelen bewusst
auf der
Kantonsstrasse nach Göschenen zum ersten Zwischenhalt, dem
Teufelsstein, hinauf. Der Sage nach soll der Teufel den Stein
talabwärts
geworfen haben, wobei er neben der Ortschaft Göschenen zu liegen kam.
Ja, früher herrschten hierzulande grobe Sitten! Somit fuhren wir
die Schöllenen
hinauf, um zur Wurfstelle des Steins, der Teufelsbrücke, zu kommen. An
jener Stelle ist bei der Autobrücke das bekannte Teufelsbild aufgemalt
und in unmittelbarer Nähe steht auch das 1899 errichtete Suworow-Denkmal
(das Grundstück gehört der russischen Botschaft in Bern). Wir haben uns
die Schlucht, die Brücke und das Denkmal angesehen und fuhren (weil's
doch recht windig war) bald mal zur Gotthardpasshöhe
weiter. Dort gab's im Albergo San Gottardo zum Zmittag
"Gotthard-Rösti" mit Spiegelei (und für mich zusätzlich einen
Sonnenbrand), während ab und an Pferdekutschen der historischen
Gotthardpost an der Herberge vorbeizogen.
Historisch sollte es
weitergehen, indem wir nicht die moderne Passtrasse wählten, sondern der
altehrwürdigen und wunderbar restaurierten Via Tremola ins Tal
folgten. Hier gab's auch mehrere Möglichkeiten zum anhalten und
die Aussicht zu geniessen. Kurz vor Airolo kamen wir noch mit einem
süddeutschen Motorradfahrerpärchen ins Gespräch, wobei mir im
Gedächtnis blieb, dass sie meinte, wir seien "süss". ;-)
Wir folgten der Kantonsstrasse weiter nach Faido und kauften uns dort
in der Migros zur Abkühlung Zitronensorbet und schlemmten dieses auf einem
schattigen Bänkli. Die Reise führte uns anschliessend
(weiterhin abseits der Autobahn) über Biasca, Castione und Mesocco zum San Bernardino hinauf.
Da es nun schon eindunkelte, entschieden wir uns für den Weg durch
den Tunnel (statt über den Pass) und hielten dafür bei der ViaMala
an, allerdings war hier der Zugang bereits geschlossen. Das bleibt aber
ein Thema für den nächsten Ausflug! In Thusis ging's dann doch auf
die Schnellstrasse und wir kamen am späten Abend müde aber zufrieden
nach Zürich zurück. Ein echt wunderbarer
Tag! :-)
Dienstag, 23. August 2016:
An diesem Transpersona-Stammtisch im Landhus Seebach
waren wir nur zu dritt: Mona, Mandy und ich. Vermutlich, weil der
Termin in diversen Online-Agenden unterschiedlich angekündigt war, und
wohl auch, weil es an diesem Wochentag wieder recht heiss war. Trotzdem
schafften wir drei es, den für zwölf Leute gedeckten Tisch während knapp
vier Stunden zu occupieren. Mich gluschtete der Fitnessteller mit
Bratwurst, wie auch das Dessert aus mit Himbeeren gefüllten Mini-Crêpes
und
Pistazienglace. Das schmeichelte zwar nicht der Figur, schmeckte dafür
umso besser.
Im Landhus Seebach |
Im Landhus Seebach |
Lachender Fitness-Teller mit Bratwurst |
Freitag, 02. September 2016:
Mitte des Nachmittags traf ich an der Zytglogge auf Stephan. Er musste noch husch zum
Optiker, anschliessend suchten wir das Bundeshaus auf und zogen von
dort via Altstadt zur Münsterplattform und weiter zur Blue Cat Bar.
Dort hätten wir auf Regina treffen sollen, waren jedoch etwas früh dran, sodass wir noch kurz zum
Bärengraben gingen. Doch den Bären war es wohl zu heiss, sodass sie sich
unseren neugierigen Blicken entzogen. Also auf Umwegen (und mit viel Zeit zum ausgiebigen Fotografieren) zurück
zur Blue Cat Bar, wo wir schliesslich doch noch auf Regina und Uschi trafen.
Gegen 19 Uhr stand das GWHF-Monatstreffen im Al Ponte an. Diesmal gönnte ich mir ein Schnitzel mit Reis. Das lag
mir dann zwar schwer im Magen, doch weil ich die Nacht in Wangen
verbringen würde, war es eigentlich egal. Zu späterer Stunde, als wir nach dem üppigen
Essen an der Hotelbar sassen, kreuzten unerwartet noch Lena und
Jenny auf. Die beiden Zürcherinnen hatte ich schon seit langem nicht gesehen, bzw.
Lena nur kurz am 31. Mai im Tram in Zürich. Ich bin gespannt,
wann wir uns das nächste Mal wieder über den Weg laufen. Es sollte aber nicht mehr so lange dauern...
Samstag, 03. September 2016:
Trotz aller Vorfreude auf die Transtagung war es einfach nur schrecklich, als der Wecker um halb sechs im Hotelzimmer des Al Ponte vor sich hin lärmte. Und doch schaffte ich es (nach der Vertreibung der Schlafgeister) zwei
Stunden später rechtzeitig zum ruhigen Zmorge im Esssaal.
Natürlich blieb ich nicht lange allein, eine nach der anderen vom
GWHF-Vorabend gesellte sich zum Zmorgebuffet. Und plötzlich kam
Bewegung in den Alltag, indem ich wenige Butterbrötli und
Gurkenscheiben später bereits auf der Autobahn in Richtung Sursee
unterwegs war. Die Fahrt zum Campus
dauerte erstaunlicherweise nur eine halbe Stunde, das Zimmer war schnell bezogen und
unsereins kam grad pünktlich zur Begrüssungsrede in den grossen Saal.
Lara war schon da und da nutzte ich die Gelegenheit, mich während
dieser beiden Tage sprichwörtlich an ihre Fersen zu heften. :-)
Wie schon 2015, bot die Transtagung
wiederum zahlreiche Workshops und Gelegenheiten zum Austausch an.
Gleichzeitig hatte man die Qual der Wahl, aus rund 30 Themen die
passendsten rauszupicken. Umso mühsamer wird es, wenn genau die
spannendsten Workshops parallel stattfinden und man priorisieren muss,
oder wenn sich "Lücken" ergeben, weil gerade keins der behandelten
Themen spannend genug erscheint. Primär geht es mir ja um die Erfahrungen
und Ansichten der anderen Teilnehmer/innen, da ich der
(selbstherrlichen?) Ansicht bin, schon so einiges über das Thema Trans*
zu wissen. Und so entschied ich mich aus Neugier mal für folgende Themen/Workshops:
"Trans* und Partnerschaft" (Moderation von Erika V.), "Leben ohne
Hormone und Operationen" (Vortrag von Jacqueline U.), "Leben als
Crossdresser" (Moderation durch Lara!!), sowie "Trans* in der Arbeitswelt"
(Moderation durch Sharon). Zwischendurch gab's Mittagessen in der
"Mercato"-Mensa und ich hatte sogar noch die Gelegenheit mit Alecs
Recher von der Rechtsberatung in Ruhe einige Unsicherheiten
juristischer Art zu klären. Gesamtheitlich betrachtet ist es einfach
genial und fantastisch, was einem für eine bescheidene Teilnahmegebühr
bzw. dem TGNS-Mitgliederbeitrag so alles geboten wird. Hut ab!
Abends nach den Workshops
hatten wir die nächste Auswahl: Entweder einen Schwumm im extra für die
Tagung geöffneten Hallenbad oder zum Nachtessen im Restaurant Mercato.
Wir entschieden uns für das Essen, und während einige anschliessend
noch an die "Baulüüt"-Bar auf dem Campus-Gelände weiterzogen,
entschloss ich mich zum Rückzug ins Zimmer um am Kissen zu horchen. Ich
war dermassen müde vom Freitag in Bern, der kurzen Nacht in Wangen und
dem ersten Tagungstag in Sursee. Im Nachhinein bereute ich aber diesen
Entscheid, denn wann hat unsereins schon die Gelegenheit, einen
ungezwungenen Abend mit tollen Freundinnen in einem lässigen Ambiete
ausserhalb der üblichen Stammtischtermine zu erleben? Nächstes Mal bin
ich dabei! Und das Hallenbad will ich auch nicht auslassen...
Sonntag, 04. September 2016:
Der zweite Tag der Transtagung
war ebenso vollgepackt. Nur schon der wiederum rücksichtslos quäckende
Wecker um halb sechs holte mich unweigerlich aus der wattierten
Traumwelt zurück. Schliesslich hatte ich mit Lara um halb acht zum
Zmorge abgemacht. Zudem mussten wir schon die Koffer packen, weil die
Zimmer hier bereits um 10 Uhr abzugeben waren. Das ist
natürlich etwas schade, weil man die ganze Baggage entweder irgendwo
deponieren, ganztags mitschleppen oder im Auto verstauen muss. Ich
entscheid mich für das Letztere. Trotzdem wäre die Option eines "late
check-out" angenehm. Witzig und erwähnenswert war nebenbei, dass Lara
und ich im riesigen Hotelgebäude zufällig Zimmernachbarinnen waren
(Zimmer 715 und 716)!
Meine für heute
ausgewählten Workshops waren "Passing und Farbenlehre" (Moderation
durch Lena S.), "Feminisierung durch Make-Up" (Präsentation durch
Sharon), und "Coming out" (Moderation durch Chris). Dabei hatte ich
gleichzeitig als Kompromiss auf die nicht weniger spannenden Themen
"Sexualität" und "Hormontherapie" verzichtet; diese Wokshops spare ich
mir für die Transtagung 2017 auf. :-)
An diesem Sonntag beehrte
auch Andrea die Tagung, allerdings hatten wir leider kaum Zeit zum
vertieften Austausch. Um 17 Uhr war die Transtagung mit den
Schlussworten des TGNS-Präsidenten,
den Danksagungen, dem Resumée und der Verabschiedung leider bereits
wieder zu Ende. Für mich war es ein geniales und lange in guter
Erinnerung bleibendes Ereignis. Es war einfach schön, so einige
altbekannte Gesichter wiedersehen zu können und auch neue Menschen
kennen zu lernen (z.B. Dana aus Genf). Ein in einem Workshop
aufgeschnapptes Zitat bringt meine Gefühle der beiden Tage in
wunderbarer Weise auf den Punkt: "Ich geniesse das hier, denn ich kann so sein, wie ich bin". Diesem
Plädoyer schliesse ich mich voll und ganz an. :-)
Aussicht am Morgen |
Guete Morge |
Hier geht's lang... |
Schlussworte im grossen Saal |
Heimfahrt |
Daheim dann ein Fyrabig-Bier |
Mittwoch, 07. September 2016:
Mein monatlicher Frauentag stand an: Vor der "Lasersession" bei Bodyesthetic
gönnte ich mir jedoch zuerst den Morgenkaffee im Café
Escoffier nebenan. Und dank dem netten Angebot eines Gastes am
Nebentisch, von mir ein Bild zu machen, fing der Tag schonmal sehr gut
an. Vielleicht ergriff ihn ja einfach nur Mitleid, während er geduldig
meine hilflosen Versuche mit dem Selbstauslöser studierte. Um 10:30h
erfolgte dann die Laserung, einmal mehr professionell, kurzweilig und
gewohnt schmerzvoll. Das "Schöne"(?) daran ist: In acht Wochen geht's
weiter... ;-)
Bereits gegen halb zwölf
hatte ich dann meinen Termin bei der Psychologin. Nach meinen
euphorischen Ausführungen zur Transtagung und einer aufbauenden,
motivierenden Diskussion kam dann der Hammer: Sie offenbarte mir, dass
sie erkrankt sei, sich kurzfristig einer entsprechenden Behandlung
unterziehen müsse und mich (sofern alles gut kommt) erst im Dezember
wieder empfangen könne. Schlagartig und kompromisslos wird einem dabei
wieder vor Augen geführt, wie zerbrechlich wir Menschen eigentlich sind
und wie wertvoll unsere als selbstverständlich wahrgenommene Gesundheit ist, und dass wir jede Möglichkeit für schöne Momente
nutzen und nichts auf die lange Bank schieben sollten. Ich drücke
ihr ganz fest die Daumen und bin zuversichtlich, dass es gut kommt.
Umso mehr freue ich mich auf unseren eingeplanten Termin im Dezember. Gute Beserung!
Nun bewusst zu Erfreulicherem: Am Mittag kam Lara nach Zürich. Wir trafen uns beim Santa Lucia
am Pfauen zum Kaffee und flanierten dann via Limmatquai und
Münsterplatz zum Paradeplatz und weiter über die Bahnhofstrasse zum
Central. Dort trafen wir auf Lena und stiegen zur kleinen Freiheit
hoch, einem unauffällig-unscheinbaren Cafe bei der Haltestelle
Haldenegg. Leider musste Lara aber bald wieder heimfahren, sodass wir
uns wieder in Richtung Parkhaus Promenade aufmachten. Die Sonne liess
nicht vermuten, dass wir uns schon in einem Herbstmonat befinden und
ich war enorm froh, dass Lena für uns beide im Terrasse einen Schattenplatz ergattern konnte. Das Clubsandwich war nebenbei recht fein, aber auch recht gross.
Die Zeit verging einmal
mehr viel zu schnell und wir verabschiedeten uns am Bellevue. Und siehe
da, wenige Minuten später kam mein "persönlicher Tramführer" Knuspi
angebraust, von dem ich mich sogleich ganze anderhalb Runden auf dem
8er rumchauffieren liess. Am Paradeplatz wechselte ich dann die Richtung
und fuhr zum Hauptbahnhof, wo grad die Dienstpause meines Freund R.
begann. Wir machten es uns für eine gute Stunde im Hallo
im ShopVille gemütlich und als er dann leider wieder zur Arbeit musste,
suchte ich noch einmal Knuspi auf (weil ich einfach noch nicht nach
Hause wollte). So kam unsereins in den seltenen Genuss, "Depotluft"
zu schnuppern. Anschliessend aber ging's dann doch mal heim- und
bettwärts. Auch zum überlegen, ob ich mich als Tramführerin bewerben sollte. ;-)
Schon wieder ein zweiter Freitag im Monat? Das bedeutet Stammtisch im Santa Lucia
und diesmal war unser Tisch mit 11 Teilnehmerinnen eigentlich recht gut
besetzt. Lara brachte noch Jasmin, eine "Erstgängerin" aus ihrer Region mit,
also jemanden mit erstmaligem Ausser-Haus-Erlebnis. Und wie sie
erzählte, gefiel ihr das Ambiente und das Essen offenbar. Und nebenbei, falls es jemanden interessiert: Heute blieb ich meinen Klassikern "Bruschette" und "Pizza Margherita" treu.
Santa Lucia am Heimplatz |
Mmmmh, Pizza! |
Der Abend ist zu Ende |
Mittwoch, 14. September 2016:
Heute hatte "Er" seinen dritten Besprechungstermin in der Praxis von Dr. Flütsch, was bedeutet, dass die Hormontherapie
nun bereits ein halbes Jahr andauert.
Die Blutwerte zeigen weiterhin ein gutes Bild, sodass mit der aktuellen
Dosierung weitergefahren werden kann. Die Anatomie entwickelt sich auch
(zaghaft aber konstant) in die vorbestimmten Richtungen: oben nimmt's
zu, untenrum dafür ab. Und weil alles auf Kurs ist, steht der nächste
Arzttermin erst im
März 2017 an. Wäre das dann vielleicht ein Grund für eine kleine
"1-Jahr-Jubiläumsfeier"? :-)
Donnerstag, 15. September 2016:
Endlich gehörten die
Hitzetage der Vergangenheit an, doch an diesem Vormittag war es noch
immer derart tüppig und (wortwörtlich) schweisstreibend, dass ich
wieder von der Tramhaltestelle nach Hause zurück ging, um mich noch
leichter anzuziehen und den Schaden an der Maquillage in Grenzen zu
halten. Allerdings musste ich somit auf den eingeplanten Kaffee zum
Tageseinstieg verzichten und kam dann grad noch rechtzeitig am
Haldenbach bzw. im Unispital zum Logopädie-Termin an.
Grund für diesen Besuch im USZ war mein Wunsch nach einer
Standortbestimmung inklusive dem Kennenlernen von Potentialen zur
Erreichung einer weiblicheren und somit authentischeren Stimme. Die
erste Sprechstunde von 11 bis 12 Uhr widmete sich mittels lauten und
leisen Sprechproben sowie Singen von Tonleitern der Feststellung der Ausgangslage bzw. der Definierung
der vorhandenen Bandbreite. Und ganz ehrlich war mir Aufzählen, Rufen
und La-La-La recht peinlich. Immerhin attestierte mir Frau Vith, dass
ich ein gutes Passing hätte. Also war Freude wieder da.
In der zweiten Sprech(halb)stunde um 13:30h nahm Frau Dr. Hegemann der Phoniatrie
mit einem Kamerastab die Physik, also meinen Kehlkopf und die
Stimmbänder, unter die Lupe. Es ist echt unangenehm, wenn da so ein
Metallstab den Schluck-/Würg-Reflex provoziert. Und wiederum peinlich
dazu. Offenbar habe ich aber eine gute Anatonie, doch mit dem (maskulin
bedingt) eher breiten Kehlkopf dürfe ich mir keine allzu grossen
Hoffnungen machen, eine perfekt weibliche Stimme zu bekommen. Aber doch
sei Potential da, mit entsprechender Therapie einige Nuancen soweit zu
verändern, dass die Stimme optimaler und (wie von mir erhofft)
authentischer werden kann. So liess ich mich auf die Warteliste
zur Logopädie-Therapie setzen und bin mal auf das entsprechende
Aufgebot gespannt (was offenbar rund ein halbes Jahr dauern kann).
Zwischenzeitlich gilt es abzuklären, in wie weit die Gesundheitskasse
zur finanziellen Unterstützung bereit ist.
Um halb drei traf ich mich mit Lara, um mit ihr einen entspannten Nachmittag zu verbringen. Nach dem üblichen Käffeli im Santa Lucia
am Pfauen erkundeten wir den eindrücklichen Verbindungsgang vom
Parkhaus Promenade zum Bahnhof Stadelhofen und gingen weiter via
Seefeldstrasse zum Café Escoffier
an der Feldeggstrasse (wo ich vor dem Lasern jeweils mein Käffchen
trinke). Leider hatte es keine Aprikosenwähe mehr, aber jene mit
Zwetschgen war auch fein. Und so plauderten wir und plauderten ohne
Zeitdruck bis gegen 18 Uhr. Als Lara dann doch wieder den Heimweg unter
die Räder nahm, zog mich die Lust auf Mohnbrötli noch kurz zum
Gnädinger-Beck am Schaffhauserplatz, anschliessend brachte mich das
Tram nach einem spannenden Tag nach Hause.
Hier geht's lang... |
Ab jetzt gilt's ernst! |
Weite, helle Spital-Gänge |
In der Wartezone |
Fertig! Es geht zum Käffele |
Im Santa Lucia |
Ratespiel: Wo bin ich hier? |
Lara kauft Gazosa |
Café Escoffier |
Samstag, 17. September 2016:
Jupiii, Wochenende!!! Um halb elf den Knuspi aufpicken und los geht's in Richtung Bündnerland. Unser Ziel war die ViaMala-Schlucht,
eine spektakuläre Talverengung des Hinterrheins bei Thusis. Da sich für
diese Tage bescheidenes Wetter ankündigte, war der Besucheransturm auch
nicht besonders gross. So hatten wir auch schön unsere Ruhe, die
Strudeltöpfe und Felseinschnitte zu inspizieren. Und wir hatten auch
das Glück, just jenes Zeitfenster erwischt zu haben, während welchem
es noch einigermassen hell dort unten war. Beim Wegfahren war bereits
merkbar, wie es schattiger und somit kühler wurde.
Die Reise führte uns den
Hinterrhein aufwärts, und weiter auf die Passhöhe des San Bernardino
(2'066 m) hinauf. Dort war es dann entsprechend kalt: Wind, Wolken und Feuchte
liessen uns nicht lange verharren.
Am südlichen Ende der
Passstrasse bogen wir in den San Bernardino-Tunnel ein und fuhren zurück
nach Thusis und via Tiefencastel nach Bergün. Dort hatten wir uns im Weissen Kreuz eingemietet, erhielten eine Gästekarte und nutzten die Gelegenheit für die Fahrt mit der Sesselbahn zum Pros da Darlux
(wo im Winter Schlittelpisten betrieben werden). Oben angekommen hatten
wir dann die Wahl: Entweder grad wieder auf den Sessellift hocken oder
runterlaufen, denn der Betrieb sollte für heute gerade eingestellt
werden. Ich liess mich zum Runterlaufen überreden, der Muskelkater der
Folgetage sollte mich entsprechend daran erinnern. :-)
Im Hotel gönnten wir uns
dann den verdienten Znacht: Knuspi einen Wildteller, ich einen Teller Risotto mit Pilzli und Trüffel. Das war meine erste
Trüffel-Erfahrung. Der eigenwillige Geschmack irritierte mich anfangs,
aber rückblickend war es eine ausgezeichnete Portion. Das Dessert mit
Amaretto-Glace war dann aber doch zuviel. Und nachdem der Weisswein alle war, bestellten wir einen
Grand Marnier nach dem anderen. Nach dem vierten Gläschen waren wir zwar
lustig drauf, aber nach soviel frischer Luft auch so richtig müde...
Sonntag, 18. September 2016:
Brrrrr, gegen sieben Uhr in
der Früh quäckte der Wecker. Die Nacht war kurz, das Hochprozentige
aber nicht mehr spürbar. Rund zwei Stunden später konnte das Rührei zum
Zmorge kredenzt werden. Leider bin ich es mir nicht gewohnt zu
frühstücken,
darum ass ich auch eher wenig. Schade eigentlich. Im Beck gegenüber
holten wir uns noch eine Original Engadiner Nusstorte für die Tage
danach und dann ging's los nach Filisur.
Wenige Minuten nach unserer Ankunft kreuzten sich dort die Schnellzüge
während uns dort eine WebCam erfasste. Kurze Zeit später fuhren wir zum bekannten und unter Schutz stehenden Landwasserviadukt.
Knuspi meinte, wir könnten doch zu jenem Fotopunkt hochkraxeln, wo all die
Eisenbahnfans ihre typischen Landwasserviadukt-Bilder schiessen. Einmal
mehr liess ich mich also zu einer kleinen aber nicht unerheblichen Wanderung überreden und wurde
dafür mit einer wunderbaren Aussicht auf dieses architektonische
Meisterwerk belohnt.
Dann ging's weiter auf den Julierpass
(2'284 m). Dort war es noch kälter und unwirtlicher als am Vortag am
San Bernardino. Die meisten Leute huschten vom Auto zum Kiosk und wieder
zurück. Und wir ebenso schnell wieder ins Auto und runter ins Engadin sowie
weiter talabwärts nach Sagliains zum Vereinatunnel.
Wenige Minuten nach dem Verlad rumpelte
der Zug los. Im Tunnel übermannte mich dann die Müdigkeit, die Hälfte
der Fahrt hatte ich doch tatsächlich verschlafen. Ab Selfranga ging's
dank gut ausgebauter Strasse schnell vorwärts, an der Raststätte
Heidiland kaufte ich mir noch einen gekühlten Wachmacher.
Der Heimweg wurde zum
Umweg. Aber dieser lohnte sich auf jeden Fall. Wir folgten der Autobahn
rheinabwärts und fuhren nach Bregenz(!). Irgendwie war tagsüber nämlich
das Gespräch auf Schnitzel
gekommen, und darum entschieden wir, den Heimweg über Bregenz
einzuschlagen
und im Kornmesser zu Wiener Schnitzeln einzukehren. :-)
Und wieder zwei wunderbare
Tage voller wahrgenommener Selbstverständlichkeit, offenherzigen
Mitmenschen und kaum fragenden Blicken. Einfach herrlich!!!
Das Monatstreffen im Landhus war
schon wieder sehr übersichtlich besetzt: Nur Mona, Lara, Mandy und ich
fanden heute den Weg nach Seebach. Doch diese kleine, intime und zwäge Runde
war genau richtig für den Ausklang des heutigen Tages und der leicht
bekömmliche Fitnessteller mit Kalbsbratwurst rundete den Abend tiptop
ab.
Im Landhus Seebach |
Lara & moi |
Mona, Mandy und ich (v.r.n.l.) |
Sonntag, 25. September 2016:
Ursprünglich wollten zwei Freunde und ich heute ins Tessin Grotto, doch einer fiel aus und alles kam anders. Dafür gab's mit Knuspi und R. ein Käffchen am Bellevue und anschliessend Tortelloni in der Commihalle
beim Central. So konnte einer der letzten Sommertage dieses Jahres
(immerhin noch 22°C) doch noch ausserhalb der eigenen vier Wände genossen werden.
Im Tram stadtwärts |
Käffele am Bellevue |
Am Limmatquai |
Am Limmatquai |
Am Limmatquai |
Am Limmatquai |
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Commihalle |
Commihalle |
|
Samstag, 01. Oktober 2016:
Und einmal mehr zog es mich wieder nach Bern und anschliessend ans GWHF-Monatstreff nach Wangen, wo diesmal 20 Teilnehmende die reservierten zwei Tische im Al Ponte belagerten. Vor dem grossen Essen jedoch traf ich mich in aller Ruhe mit Stephan in der Blue Cat Bar
zum Kaffeekränzchen, und nach der ersten Tasse kamen Regina, Leila,
Daniela und weitere in Trachten gehüllte Damen hinzu. Ach ja, es war ja
Oktober und es scheint offenbar zur grasierenden und omnipräsenten
Gewohnheit geworden zu sein, dem trachtenlastigen Bierfest aus der
bavarischen Hauptstadt zu huldigen. Ich stelle hier klar: Nein, ich
habe keine Tracht im Sortiment. :-)
Samstag, 08. Oktober 2016:
Eigentlich brauchte ich nur
einen Ersatz an abdunkelndem Puder, kam aber mit einer Tasche voller
weiterer Kosmetik und Schmuck nach Hause. Und wie das? Kurz nach Mittag
fuhr ich zu Sharon's Shop
nach Fehraltorf, traf dort auch auf Lara und es war schön, dort echli
im kleinen Rahmen plaudern zu können. Dann liess ich mich von Sharon in
Sachen Contouring beraten und inspirieren (sie macht das wirklich gut!)
und schwupps, musste ich noch dies und das in meinem Make-up-Repertoire
haben. Zusätzlich führt sie seit kurzem eine ansprechende
Schmuckkollektion im Sortiment und auch da konnte ich einfach nicht
Nein sagen. Typisch Frau.
Am späteren Nachmittag
hatte Steven zu Kaffee und Kuchen geladen. Wenn ich so zurückdenke,
könnte man meinen, ich lebe nur von Kaffee. Ist aber trotzdem ein
willkommener Wachmacher. Kurz vor 17 Uhr klingelte ich bei Steven und
mein lieber Freund R. war auch schon da. Nachdem der ganze Tag
herbstlich trüb, stetig bedeckt und wegen der Bise recht kalt war,
hellte es plötzlich und unerwartet auf und uns eröffnete sich zum
Abschluss ein herrlicher Sonnenuntergang.
An diesem Tag erhielt ich auch ein Mail von einem Freund in Deutschland mit folgendem Inhalt: "Herrliche
Bilder hast Du in Deinem Tagebuch. Was mich besonders freut ist, dass
Du so viele Wegbegleiter hast, die Dich unterstützen und sich nicht
genieren, mit dir ganz selbstverständlich aufzutreten. Und auch, dass
die Familie Dich nicht fallen lässt. Ich kenne da ganz andere
Beispiele. Gehe den Weg unbeirrt weiter, denn das einzige Leben, das Du
hast, ist kostbar und gehört Dir ganz allein." Sehr schöne Worte, die ich mir zu Herzen nehmen werde.
Mittwoch, 12. Oktober 2016:
Heute gingen Knuspi und ich im Santa Lucia
am Pfauen essen.
Da wir beide in der Stadt wohnen, hätten wir eigentlich mit dem Tram
hinfahren sollen. Doch es war so kühl draussen, dass ich mich halt doch
für's Auto entschied. Und bevor du zu den Bilder abschweifst, muss ich
gleich mal was klarstellen: Das dunkle Getränk in meinem Glas ist kein
Wein, sondern Chinotto! Wer fährt, trinkt nicht! Da bin ich strikt!
Nach der (einfach dazu
gehörenden) Bruschetta gönnte ich mir die Spaghetti "Santa Lucia" mit
Kalbfleisch, Peperonata und Peperoncini. Dummerweise hatte ich aber
vergessen, wie scharf dieses Gericht sein kann. Es trieb mir den
Schweiss gefühlt literweise ins Gesicht. Zum Glück hielt die Kosmetik
dieser Mehrbelastung stand. Aber das Essen schmeckte trotzdem
ausgezeichnet, zur innerlichen Abkühlung musste einfach die
hausgemachte Cassata herhalten.
Einsteigen bitte |
Bruschette |
Spaghettimonster |
Kunst beim Kunsthaus |
Allein am Tisch? |
Aber nur kurz |
Hausgemachtes Cassata |
Zahlen bitte! |
Arrivederci |
Freitag, 14. Oktober 2016:
Und wieder Stammtisch-Abend im Santa Lucia am
Pfauen: Heute trauten sich aber mehr Leute hin als auch schon, unser
Tisch war mit gegen zwanzig Gästen gut besucht. Auf dem Weg dorthin
erlebte ich ungewohnt dichten Verkehr und meine Lieblingsparkplätze in
der Rämistrasse waren alle besetzt. Grrrr... Wo wollten bloss all die
Leute hin? Tja, so musste ich den Wagen im Parkhaus unterbringen, traf
dort aber grad auf Lara, sodass ich wenigstens nicht alleine zum
Restaurant laufen musste. Und schon wieder gönnte ich mir die
mittlerweile übliche Pizza Margherita. Ja, langsam wird meine Menüwahl
langweilig. Dafür wusste der Kellner ohne Worte und nur durch kurzen
Blickkontakt was ich bestellen würde. :-)
Eigentlich war ich anfangs
ja unschlüssig, überhaupt zum Treffen zu gehen, da die Woche etwas
kräftezehrend und von ungenügend Schlaf geprägt war. Doch die Freude
auf das Wiedersehen mit Lara überwog die Bedenken. Als sich kurz nach
dem Essen die verdrängte Welle von Müdigkeit dann doch spürbar
zu entfalten begann, trat schnell mal die baldige Verabschiedung und
der Heimweg in den Fokus. Und doch entschied ich mich dann noch dazu,
zu R. zu fahren, um bei ihm den Abend mit einem Schwätzchen bei einem
heissen Glas Hagebuttentee ausklingen zu lassen. Nach der Heimkehr war
ich dann aber endgültig erschöpft und kroch (nach einem kleinen Schlummertrunk) schnell ins Bett...
Daheim im Kleiderschrank |
Pizza Margherita |
Posieren für's Foto |
Claudia und ich |
Parkhaus Hohe Promenade |
Parkhaus Hohe Promenade |
Nach dem Hagebuttentee |
Mein Schlummertrunk |
|
Dienstag, 18. Oktober 2016:
Wenige Tage später stand der Transpersona-Stammtisch im Landhus Seebach
in der Agenda. Hier waren wir zwar nur zu sechst, was aber im Vergleich
zum Vormonat einer Steigerung von 50 Prozenten entspricht. Chapeau!
:-) Doch warum kommen in letzter Zeit nur so wenige? Aber wie
früher schonmal erwähnt, schätze ich eigentlich diese kleine intime
Runde für die wertvolleren und tiefgründigeren Gespräche. Meinem sich
von den kalorienreicheren Vorabenden her prall anfühlenden Bauch
erlaubte diesmal nur einen Tomaten-Mozzarella-Teller. Aber der reichte
trotzdem für ein angenehmes Völlegefühl. Es geht also auch ohne stetig
üppiges Essen. :-)
Nach diesem Treffen
besuchte ich noch Peter auf einen Pfefferminztee (er hatte grad eine
neue Wohnung bezogen und noch keinen Hagebuttentee im Sortiment). Wir
schwatzten und schwatzten, bis mich dann morgens um zwei der Blick auf
die Uhr dann doch ermunterte, heimwärts zu fahren. Schliesslich begann
nur wenige Stunden später für beide ein regulärer Arbeitstag...
Schöne Tischdekoration |
Tomaten-Mozzarella-Teller |
En Guete! |
Mandy und ich |
Heute in schwarz/grau |
Zahlen bitte! |
Freitag, 21. Oktober 2016:
Ein Traum wurde wahr: Patricia geht ins Opernhaus!
Den Nachmittag
verbrachte ich bewusst gemütlich daheim um mich einzustimmen und auch
um den Nagellack aufzutragen, was ohne Routine gar nicht so einfach
ist. Entweder übe ich das künftig öfter oder lasse das von einem Profi machen.
Aber das ist jetzt eigentlich nicht das Thema, denn... Hey, Patricia
geht ins Opernhaus! Ein jahrelang angedachtes und bislang nie
realisiertes Vorhaben wird Wirklichkeit! Mein ehemaliger Arbeitskollege
Hansi, dem ich mich im Sommer offenbarte, besorgte uns Karten für Igor Strawinskys "Petruschka/Sacré",
einer beeindruckend koordinierten und kurzweiligen
Ballett-Choreografie, untermalt mit klassischer und angenehm
fliessender Musik.
So machte ich mich
entsprechend aufgeregt und nervös mit dem Tram auf den Weg stadtwärts
und traf ihn gegen halb sechs beim Eingang des Bernhard Theaters,
wo wir uns zum Auftakt im "Belcanto" im oberen Stock zuerst einmal ein
beruhigendes Glas Wein genehmigten. Allerdings hatten wir nicht viel
Zeit zum plaudern, denn bereits um 19 Uhr ging die Vorstellung los.
Hansi hatte uns sehr gute Plätze zuhinterst im "Parkett" mit
einwandfreier Sicht und Akkustik gesichert. Und ich war einfach nur
beeindruckt: Der Zuschauerraum selbst ist schon imposant, dann noch die
eindrucksvollen Bühnenbilder der Aufführungen sowie das gepflegte,
angenehme und gehobene Ambiente, und nicht zuletzt die Aussicht von der
Terrasse auf den Sechseläutenplatz und die Silhouette der Stadt. Und
ich mit dabei. :-)
Nach der Aufführung zogen
wir uns wieder ins angrenzende Bernhard Theater zurück um uns nochmal
eine Erfrischung zu genehmigen (das zweite Glas Weisswein und einen
Baileys) und über die soeben erlebte Vorstellung zu philosophieren
sowie in der guten alten Zeit unserer damaligen, jahrelangen
Zusammenarbeit zu schwelgen. Auch dieser Abend ging irgendwie sehr
schnell vorbei, doch es sollte nicht mein letzter solcher Anlass
gewesen sein: Hansi hat mir zugesagt, mich bald wieder für einen
nächsten geeigneten Opernhaus-Abend anzustupfen.
Samstag, 22. Oktober 2016:
Eigentlich schlafe ich
samstags gerne aus, doch der Wecker belehrte mich eines Besseren:
Aufstehen, duschen, herrichten, Koffer packen und ab geht's. Dieses
Wochenende stand eine zweitägige 10-Pässe-Fahrt
auf dem Programm. Um 10 Uhr pickte ich Knuspi auf und die Reise führte
uns nach einem ersten "Fotohalt" auf einem Parkplatz ob Wädenswil und
weiter über Landquart und die 526 Meter hohe Sunnibergbrücke bei Klosters zur Verladestelle des 19 km langen Vereinatunnels. Rund zwanzig Minuten später waren wir schon im Engadin und peilten das erste Etappenziel, den 2149 Meter hohen Ofenpass
an. Das Wetter war auf unserer Seite, doch eigentlich war dort oben
nicht viel los. Also fuhren wir weiter zum nächsten Alpenübergang, dem
2503m hohen Umbrailpass,
wo ich den ersten Schneekontakt dieses Winters aufnahm. Eigentlich
wollten wir umdrehen, doch das sich in Sichtweite befindliche Stilfserjoch,
der mit 2757 Metern höchste Alpenübergang Italiens, lockte uns zum
kurzzeitigen Grenzübertritt. Dort oben fröhnten tatsächlich schon
etliche Skifahrer ihrer Passion, ich fühlte mich da grad etwas
unterbekleidet.
Der Rückweg führte uns wieder via Umbrail- und Ofenpass zum Portal des Munt-la-Schera-Tunnels,
einer signalgesteuerten, einspurigen Verbindung ins italienische
Livigno, wo viele Schweizer gerne günstige Einkäufe tätigen. Der Ort
selbst dünkte uns allerdings nicht wirklich einladend, also fuhren wir
grad weiter talaufwärts und über den Forcola di Livigno
(2315 m) zurück in die Schweiz, wo wir prompt von der Grenzwache
angehalten wurden. Die Beamten wollten allerdings nur wissen, ob wir
unverzollte Güter einführten und verzogen keinerlei kritische Miene.
Das war meine erste amtliche Kontrolle, wobei die Grenzwächter nicht
einmal einen Ausweis sehen wollten. Wahrscheinlich machten wir einen
äussert seriösen Eindruck und konnten nach zwei Minuten weiterfahren.
Über den 2330 Meter hohen Berninapass ging's zurück ins Engadin, bei La Punt nach links auf den Albulapass
(ebenfalls 2315 m) und von dort (mit den letzten Sonnenstrahlen) hinab
bis nach Filisur, wo unsere Bleibe für die Nacht gebucht war.
Das Hotel Grischuna
liegt direkt am Bahnhof Filisur und wird hauptsächlich von ferrophiler
Kundschaft frequentiert. Das glaubte ich vorallem durch die teils etwas
eigenwillige Kundschaft beim Nachtessen im Restaurant bestätigt zu
wissen: Kaum fuhr ein Zug am Haus vorbei fixierten sich zahlreiche
Blicke am Fenster, und es schien, als gelte es die Fahrzeugtypen,
Betriebsnummern und Fahrziele identifizieren zu wollen. Auch die
Dekoration in den Räumen, Gängen und im Treppenhaus war "kundengerecht"
mit Sujets der Rhätischen Bahn übersät. Gleichzeitig sowohl schön als
auch etwas zuviel des Guten.
Zum Apéro gönnten wir uns
im Speisesaal einen Prosecco und arbeiteten uns nach dem Süppchen mit
Mini-Ravioli zum Cordon-Bleu mit Bratkartoffeln und Speckbohnen hoch.
Zum Dessert gab's dann noch einen Coppa Grischa mit drei Glacekugeln.
Nach diesem üppigen Essen zogen wir uns dann noch für ein Weilchen in
Knuspi's Zimmer zu einer Flasche Hugo zurück... Hicks!... Buna Notg!
Sonntag, 23. Oktober 2016:
Das Zmorgebuffet war für
meine Ansprüche zufriedenstellend, da ich es mir eh nicht gewohnt
bin zu frühstücken. Und doch futterte ich erstaunlicherweise fünf dicke
Scheiben Brot mit Lyoner oder Gerber Chäsli in mich hinein. Um zehn Uhr
wollte ich ausgecheckt haben und auf dem Bahnhofsperron stehen, in der
Hoffnung, von der ferrophilen WebCam erwischt zu werden. Und es
klappte! :-)
Die Reise führte uns
talabwärts via Thusis und die Surselva auf die siebte Alpenquerung
unseres Wochenendes, den 2046 Meter hohen Oberalppass.
Man merkte, dass die Saison vorbei war und kaum mehr Verkehr über
die Berge strömte. Kurz darauf ging's weiter
Richtung Westen und obrrhalb Andermatt machten wir einen Halt um den
Blick über den Ort und ins Tal der Furkareuss schweifen zu lassen. Auf
dem Weg zum Furkapass
(2436 m) entdeckten wir eine Strassen- und Infotafel zur Erinnerung an
die 1964 hier gemachten Filmaufnahmen zum James-Bond-Streifen
"Goldfinger". Oben auf dem Furkapass bliess ein eisiger Wind und ich
hatte meine
zweite Berühung mit Schnee. Aber auch hier waren wir fast allein, kaum
Auto- und noch weniger Töfffahrer um diese Jahreszeit. Die Strasse
führte uns zum (leider bis auf Weiteres geschlossenen) Hotel Belvédère,
wo sich auch der Zugang zum traurigen Überrest des
damals mächtigen Rhonegletschers
befindet. Die Eisgrotte mit ihren leuchtend blauen Wänden kann gegen
einen Obolus von Fr. 7.- besichtigt werden, wobei sie nicht wirklich gross, aber trotzdem sehenswert ist.
Unser Tagesziel war der 2478 Meter hohe Nufenenpass,
doch in Ulrichen VS standen wir plötzlich vor einer Barriere: Der Pass
wurde kurzfristig für die Überfahrten gesperrt, vermutlich wegen
drohendem Schneefall. Schade! Also halt zurück nach Gletsch und via Grimselpass
(2164 m) ins Berner Oberland. Nach der Passhöhe eröffnete sich uns ein
fantastisches Schauspiel mit wolkenverhangenen aber in ungewohntem Grün
schimmernden Gesteinsformationen sowie der gleichfarbige Grimselstausee.
Mächtig und imposant trohnte auf einem Felsen bei der Staumauer das
stolze Grimsel Hospiz,
welches wir für einen Kaffee aussuchen wollten. Allerdings erfolglos,
da das Restaurant in wenigen Minuten für die Winterpause zusperren
sollte, sodass es nur bei einer Handwasch-Pause blieb. Im eiskalten
Wind erkundeten wir noch kurz das Hospiz-Gelände mit der kleinen
herzigen Kapelle, bevor uns der Frost ins schützende Auto zurück trieb.
Doch ich behalte das edle Hospiz in bewusster Erinnerung für einen nochmaligen Besuch in einer wärmeren Jahreszeit. ;-)
Die Fahrt ging
weiter durchs Haslital hinab nach Meiringen und von dort auf unsere
zehnte und letzte Bergquerung, den 1008 Meter hohen Brünigpass, wo wir uns im Gasthaus Kulm
eine wärmende Suppe sowie Berner Rösti mit Speck
genehmigten. Die anschliessende Heimfahrt via Luzern war dann recht
unspektakulär.
Meine Erkenntnis aus diesem Wochenende:
Es waren wieder zwei angenehme und so selbstverständliche Tage, auf
deren Fortsetzung ich mich schon sehr freue. Auch wenn es wohl Frühling
wird, bis viele Bergstrassen wieder befahrbar sein werden. Ich fühlte
mich als Frau frei, akzeptiert und gefestigt, was für mich
Lebensqualität bedeutet und mir auf dem Weg des Ankommens einfach
wichtig ist. Und obwohl ich schon zeitlebens in der Schweiz lebe und
mich als recht kundig einschätze, sah ich dieser Tage erstmalig viele
bisher unbekannte Orte, Bauten und Regionen, welche mich regelrecht zu
beeindrucken vermochten. Und wie in meinem eigenen Leben war auch hier
der Weg das Ziel. Nur die Zeit verging rückblickend (trotz den rund 680 Kilometern) enorm schnell. Wie
im Leben ja eigentlich auch...
Sonntag, 23. Oktober 2016:
Und was mir auch noch Freude bereitete: In der Post lag mein erster (halbamtlicher?) Ausweis - mein persönliches Halbtaxabo,
welches mir ab diesem Dezember vergünstige Bahnfahrten bzw. Ausflüge
mit Tageskarten ermöglichen wird. Dann muss ich nur noch die Courage
aufbringen, die Möglichkeiten für Bahnreisen auch tatsächlich zu
nutzen. Mindestens einen Begleiter hätte ich aber laut Zusage zumindest
schon. Was draus wird, wird die Zeit zeigen. Doch ich bin nur schon mächtig
stolz darauf, Patricia's ganz persönlichen Swisspass in den Händen halten zu dürfen.
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Jupiii, er ist da! |
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Sonntag, 30. Oktober 2016:
Lara und ich hatten uns zum Znachtessen verabredet und diesmal entschieden wir uns für die Kantorei
am Neumarkt. Knuspi hatte mir dieses Lokal empfohlen und ich muss
sagen, eine absolut lohnenswerte Adresse. Und da sonntags offenbar
üblicherweise weniger Publikum auf den Beinen ist, erschienen auch nur
wenige Gäste und wir hatten das Restaurant beinahe für uns allein. Die
sympathisch kurz gefasste Speisekarte lässt auf eine frische
Zubereitung der Speisen und somit gute Qualität schliessen. Und ich
wurde nicht enttäuscht, der klassische Fleischkäse mit Kartoffelsalat
war spitzenmässig. Und da ich mit dem Tram unterwegs war, gönnte ich
mir für einmal sogar etwas Rotwein zum Essen.
Unsere Bedienung war auch
sehr herzlich und spendierte uns sogar noch den abschliessenden Kaffee,
während sie mir unterbreitete, dass wir sehr angenehme Gäste gewesen
seien. Wow, sowas habe ich bislang noch nicht erlebt. Damit hat sie
mich natürlich für sich gewonnen, doch auch ohne Kaffee kann ich die
Kantorei sehr empfehlen und wir werden gerne wieder dort einkehren. Und
wohl wieder an einem Sonntag, wenn nicht so viel los ist und man sich
in ruhiger Atmosphäre unterhalten kann.
Dass es sich um einen
Sonntag handelte, war auch während der Tramfahrten in die Stadt und
nach Hause bemerkbar, denn sonntags ist das übliche, angesäuselte und
erlebnisorientierte "Ausgangs-Volk" nicht so präsent, sodass sich die
Annehmlichkeiten des öffentlichen Verkehr besser auskosten lassen
(entspannter Transfer und entfallende Parkplatzsuche).
Wiedermal im Tram stadtwärts |
Umstieg am Bellevueplatz |
Vorher ein Käffeli im Santa Lucia |
Restaurant Kantorei? Hier entlang! |
Was darf's denn sein? |
Prost, Lara! |
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Rechnung bezahlt? Aufbruch! |
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Montag, 31. Oktober 2016:
Vorräte einkaufen muss auch
sein und für mich als Möchtegern-Hausfrau gehört auch das zum
alltäglichen Repertoire. Bevor ich mit meinen Begleitern Steven und
Richi nach Dietikon in den grossen Coop
Silbern fuhr, gönnten wir uns am Abend zur Begrüssung erstmal "es feins
Käffeli". Da diese Riesenfiliale bis um 21 Uhr offen hat, mussten wir
uns auch nicht wirklich beeilen. Und gegen Ladenschluss hin hat es auch
nicht mehr viele Leute, sodass man sich aller Ruhe umsehen kann.
Eigentlich wollte ich nur Wattestäbchen, Waschmittel und Katzenzüngli
kaufen, entdeckte aber zusätzlich allerlei andere Dinge, die auf
wundersame Weise den Weg in meinen Einkaufskorb fanden, und mit dabei:
Limoncello! Hurra, der Vorrat ist wieder gedeckt.
Kaffee und Kuchen |
Bücher über Zürich sind immer interessant |
Steven im Erklärungsmodus |
Meine Begleiter und ich |
Komm endlich! |
Ein Selfie am Schoggiregal |
Mmmm, Limoncello! |
Patricia am einkaufen |
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Mittwoch, 02. November 2016:
Wie alle acht Wochen, stand ein weiterer Laser-Behandlungstermin bei Bodyesthetic an, was gleichzeitig meinen November-Frauentag
einläutete. Und ich war froh, kein allzu frühes Zeitfenster reserviert
zu haben, da ich weiterhin keine so motivierte Frühaufsteherin bin. Den
ersten Wachmacher des Tages fand ich wiederum im Café Escoffier
im Seefeld und eine knappe halbe Stunde später ging der Schmerz los. Aber wie
immer tritt die Wirkung nunmal leider nur dann ein, wenn der
Lichtstrahl ein Häärchen erwischt, was sich durch dieses unangenehme
Zwicken bemerkbar mach. Aua, aua, aua!
Nach dieser schmerzhaften
Erfahrung führte mich der Weg zum Hauptbahnhof und dort auf's
14er-Tram, von dessen Fahrer Mario ich mich zum Triemli und zurück in
die Innenstadt chauffieren liess. Dort dann schaute ich bei Kochoptik
rein, in der Hoffnung, dass nun endlich ein Brillenmodell für mich
eingetroffen sein könnte. Leider vergebens. Doch es gab ein Käffeli und
ein kurzes aber nettes Gespräch mit meiner Optikerin.
Der aufkommende Hunger zog
mich ins Niederdorf, doch der angepeilte Metzg war bereits voller
Kundschaft und die Küche der Kantorei hatte bereits Nachmittags-Pause.
Was nun? Da ich ja wusste, dass Knuspi am arbeiten war, lauerte ich am
Bellevue auf sein Tram und liess mich von ihm ins Seefeld kutschieren,
wo ich mir wiederum im Café Escoffier
eine Wähe und den dritten Kaffee des Tages kredenzen liess.
Anschliessend kaufte ich im Migros am Stadelhofen noch ein Brot und
fuhr mit dem Tram heimwärts.
Am Abend zog es mich dann
nochmal aus dem Haus, als Richi seine Arbeitspause am Hauptbahnhof
ankündigte. Also wieder raus in die Kälte und ab ins warme Tram
stadtwärts. Nach unserem Essen im Hallo
im Shopville (dort gibt's sogar am Abend noch Rührei!) bestieg ich dann
an der Bahnhofstrasse wieder das Tram heimwärts. Und so ging ein
weiterer unaufgeregter Tag vorbei, ohne Aufsehen und mit der
gewünschten Bewegungsfreiheit und Natürlichkeit. Bravo, weiter so!
Freitag, 04. November 2016:
Wie immer anfangs Monat, fuhr ich wieder nach Bern zu Regina und Stephan in die Blue Cat Bar und anschliessend ans GWHF-Monatstreffen
nach Wangen. Die vergangenen Tage/Abende waren jedoch ungewohnt
kräftezehrend und die Hinfahrt nach Bern fühlte sich darum enorm
anstrengend an. Und zwar nicht des Verkehrs wegen, sondern aufgrund
meiner latenten Übermüdung. Das Cola in der Berner Bar vermochte zwar
etwas zu helfen, sodass der Transfer von Bern nach Wangen recht
souverän verlief.
Diesmal gönnte ich mir die
Eglifilets und war froh, als ich mich nach dem Essen des Lärmteppichs
wegen an die Bar zurückziehen konnte, wo ich mich noch rund eine Stunde
mit der Ostschweizerin Saskia unterhielt. Die nächtliche Heimfahrt
innert der Stunde vor Mitternacht verlangte mir dann aber wieder
einiges an Konzentration ab. Daheim ging ich dann sofort ins Bett, weil
"er" um viertel vor fünf wieder aus den Federn und zum Flughafen
musste: Ich schickte "ihn" für einen Tagestrip nach London, um "für
mich" einige Winterklamotten zu kaufen (wenn ihr wisst was ich
meine). :-)
Freitag, 11. November 2016:
Trotz Kälte und Regen war der Stammtisch im Santa Lucia
mit 18 Personen unerwartet gut besetzt, sodass der auch so schon lange
Esstisch noch erweitert werden musste. Und da uns diesmal eine andere
Kellnerin bediente, gab's für einmal Tortellini anstatt der üblichen
Pizza. Tja, Abwechslung bereichert bekannterweise das Leben. :-)
Die Tramfahrt verlief auf beiden Wegen problemlos, diesmal hatte auch
etwas zum Lesen dabei mich um nicht auf das mitreisende,
möchtegern-lustige Ausgangsvolk zu fokussieren. Auf dem Heimweg musste
ich dann sogar noch, um mein Anschlusstram zu erwischen, vom Central
zum Bahnhofquai rennen. Gut hatte ich heute die Stiefel an und keine
hohen Hacken.
Diese Nacht fiel mir der
Weg ins Bad zum Abschminken aber wieder besonders schwer, als würde ich
den Moment einfach nicht gehen lassen können. Ein schwermütiges und
bedrückendes Gefühl voller Sehnsucht, dass einer Tragödie nahe kommt. Aber was sein muss, muss sein. Leider. :-(
Im Tram zum Bellevue |
Heimplatz/Pfauen/Kunsthaus |
Im Santa Lucia |
Donnerstag, 17. November 2016:
Ich bin ab sofort auch eine
Elektro-Installateurin! Und wie das denn? Es galt, den Telephon- und
Netzanschluss bei Richi an sein neues Modem mit Glasfaserleitung
anzuschliessen und ich durfte ihm dabei unterstützend zur Seite stehen
und konnte somit a) auch selbst was lernen und b) beweisen, dass Frau mehr
als nur den Umgang mit Kosmetiktöpfchen beherrscht. Die Kabel waren schnell
verlegt und die Verbindung stand (natürlich mit Zuhilfenahme der
beiliegenden Anleitung) innert wenigen Minuten. Bravo an uns beide!
Dann gab's noch eine Tasse Tee und ich musste dann leider wieder heim,
weil ja noch ein Arbeitstag bevorstand.
Hmmm, wie geht das bloss? |
||
Freitag, 25. November 2016:
Es kann nicht früh genug sein: Ende November stand bereits das erste Weihnachtsessen, nämlich jenes von Transpersona, auf dem Programm. Der Anlass fand in der wunderschönen Waldmannsburg
am Dübelstein bei Dübendorf statt. Im Gartensaal im ersten Stock
erwarteten uns drei saisongerecht dekorierte Tische, und nach und nach
trafen die 19 Gäste dieses Abends zu einem Glas Weisswein zur
gegenseitigen Begrüssung ein. Lara und ich gehörten zum Glück zu den ersten Ankömmlingen und konnten uns gute Plätze sichern. Einige
der Teilnehmerinnen hatte ich schon so einige Jahre nicht mehr gesehen
und zwei mir (auf Anhieb nicht bekannte) sagten sogar, dass sie mich
noch von weit zurückliegenden Anlässen her kennen würden. Ach herrje, dachte
nicht, dass ich derart bemerkenswert sei, um bei einigen Leuten so
lange in Erinnerung zu bleiben, zumal unser letztes Zusammentreffen an
längst vergangenen Stammtischabenden in schon sehr lange nicht mehr aktuellen Lokalen,
also viele unzählige Jahre(!) her sein muss.
Das gediegene Menue
schmeckte spitzenmässig und die Bedienung war stets zugegen, sehr
freundlich und aufmerksam; wie man es sich eben in einem Edellokal
vorstellt. Die Zeit ging wider Erwarten schnell vorbei, plötzlich war
es elf Uhr und der Abend neigte sich dann schnell mal dem Ende zu. Bei
einigen der Teilnehmerinnen freute es mich, sie wiedergesehen zu haben,
andere wieder lassen mich über meine nächstjährige Teilnahme
nachdenken. ;-) Auf der Fahrt
von der Waldmannsburg hinab nach Dübendorf kreuzte noch ein Fuchs
meinen
Weg, als wollte er mich eine gute Nacht wünschen...
Herzlich Willkommen |
20161217 Gartensaal |
Unser Tisch |
Et voilà, le menue |
Mein Festtags-Kleid |
|
Samstag, 03. Dezember 2016:
Das Rathaus-Parkhaus in
Bern war heute unerwartet gut besetzt, die Anzeige prophezeite nur fünf
freie Plätze, als sich mein Auto kurz nach Mittag anpirschte. Doch ich
hatte Glück und konnte spontan einen guten Platz nahe des Ausgangs
erhaschen. Grund für die gute Auslastung war sicher der Weihnachtsmarkt beim
Münster, der viele Besucher (und später auch mich) anlockte. Zuerst aber traf
ich in der Blue Cat Bar
auf Stephan und nach einem Käffeli gingen wir uns sowohl das Treiben an
besagtem Markt anschauen, als auch auf einen Abstecker zur nahen
Kornhaus- und Kirchenfeldbrücke. Es war bitterkalt und die Finger
froren, sodass wir richtig froh waren, ein zweites Mal in die Blue Cat
Bar zu einer Tasse Tee einkehren zu können. Hätte ich doch die daheim bereitgelegten Handschuhe eingepackt...
Gegen fünf Uhr machte ich
mich mit Stephan auf den Weg nach Wangen. Am GWHF-Monatstreffen
im Al Ponte
waren zuerst 20 TeilnehmerInnen für die Jahresversammlung und 32(!) zum
anschliessenden Znachtessen anwesend. So viele wie schon lange nicht
mehr, die sich an drei Tischen verteilen mussten. Eigentlich freute ich
mich auf das letztjährige Menü mit Läckerlisauce, doch dieses Jahr
tauchte diese Kreation leider nicht mehr auf der Speisekarte auf. Der
Abend verlief recht unspektakulär, sodass ich mich nach dem Essen,
einer Tasse Kaffee und einem "Veneziano light" an der Bar um etwa elf Uhr auf den
Heimweg machte.
Montag, 05. Dezember 2016:
Knuspi hat Richi und mich
zum Znacht in seiner neuen Wohnung eingeladen. Zum Glück holte mich Richi daheim ab und ich musste ich
nicht alleine mit dem Tram zum Escher-Wyss-Platz fahren, von wo wir
dann zu Fuss über die Hardbrücke zum Hardplatz liefen. Meine neuen
Stiefeletten erwiesen sich unerwartet als sehr bequem und haben durchaus das
Potential, sich zu meinen diesjährigen Lieblings-Winterschuhen zu
mausern. Knuspi empfing uns mit einem Glas Prosecco, führte uns durch
sein neues Heim und kredenzte uns dann Spaghetti mit Tomatensauce. Auf
ein grosses Geköch wurde diesmal bewusst verzichtet, weil er am
Folgetag früh aus den Federn musste. Und mit "diesmal" sei auch
festgehalten, dass es nicht unser letzter Besuch bei ihm war.
:-) Die Rückfahrt vom Escher-Wyss-Platz musste ich dann zwar
wieder alleine vornehmen, gestaltete sich aber dank der nur wenigen
Fahrgäste trotzdem entspannt. Ich war (einmal mehr) wohl die einzige,
die unbegründet latent angespannt war.
Warte auf's Tram |
Wo bleibt das Tram? |
Im Tram |
Escher-Wyss-Platz |
Hardbrücke |
Hardbrücke |
Richi, Knuspi und ich (v.r.n.l.) |
||
Dienstag, 06. Dezember 2016:
Heute fühlte ich mich
wiedermal so "angekommen". Der Tag begann mit einem Besuch bei einer
langjährigen Freundin am Laubiweg, die mir netterweise und äusserst
fachmännisch ein klitzekleines Loch in einem Kleid zunähnte sowie einen
sich selbständig davongeschlichenen Faden in einem Pullover flickte.
Schon als ich das Geschäft betrat, wurde sie von einem Mitarbeiter gefragt,
ob "die Dame zu ihr wolle". Hat er das nicht schön gesagt? Dann leerte
sich das Ladenlokal und wir plauderten und plauderten, bis ich dann
gegen 11 Uhr auf's Tram musste, um rechtzeitig zur Psychologie-Stunde
zu erscheinen.
Nach einigen Monaten Pause freute ich mich sehr, meine Psychologin
im ZISS endlich wiederzusehen. Und diese Stunde verging wieder sehr
schnell, als ich so über meine Aktivitäten der
Zwischenzeit und die dabei erlebten Empfindungen erzählte. Eines der
Themen, die grad aktuell sind, ist die Einbindung der eigenen Eltern an
Patricia's Entwicklung. Den Anstoss dazu gab mir vor einigen Wochen
meine Schwester, die meinte, dass es schade wäre, die Eltern bei meiner
Entwicklung aussen vor zu lassen, sie womöglich eines Tages vor
vollendete Tatsachen zu stellen, und sie dann damit erst
recht zu überfordern. Und sie hat da gar nicht so Unrecht, obwohl ich
den Eltern ja eigentlich nicht zusätzlich noch "meinen Rucksack" zu
jenem, den sie selbst schon durch's Leben tragen müssen, aufbinden
möchte. Das sind schwierige Entscheidungen zur Wahl der richtigen
Vorgehensweise, was
mich die nächste Zeit sicherlich gedanklich zu begleiten vermögen wird.
Nach der Sprechstunde traf ich mich mit Richi am Bellevue
zu einem Kaffee, meiner ersten "Mahlzeit" des Tages. Und da dem
jährlichen Weihnachtsrummel eh kaum zu entkommen ist, besuchten wir noch kurz den Weihnachtsmarkt
auf dem Sechseläutenplatz. Dieser ist, im Vergleich zu vielen anderen
solchen Märkten, nicht so überladen und somit angenehm luftig und geräumig,
und bietet einen etwas sympathischeren Mix an Kulinarischem und Unnötigem.
Allerdings waren wir am Nachmittag dort, abends wird es sicher auch kaum ein
Durchkommen auf diesem "Glühwein- und Raclette-Areal" geben.
Wir gingen zum Seeufer und
spazierten der Limmat entlang zur Urania und zur Bahnhofstrasse, wo
sich unsere Wege für heute wieder trennten und ich mich nach einem
Kleinsteinkauf im Migros City zum Central und weiter zum Limmatplatz
begab. Dort traf ich Knuspi, der grad Feierabend hatte und mich auf den
zweiten Kaffee des Tages ins Sphères
begleitete. Am Escher-Wyss stieg ich dann ins Tram nach Hause.
Irgendetwas fehlte aber. Ach ja, Essen! Der Kühlschrank war allerdings
leer und meine Lust nochmal einzukaufen eher begrenzt, also machte ich
es mir leicht und schob zur Krönung des Tages eine Tiefkühlpizza in den
Ofen. Ernährungswissenschaftlich keine Meisterleistung, aber trotzdem
zweckmässig.
So bahnte sich ein weiterer Frauentag dem Ende zu, und jetzt wo ich rückblickend am PC sitze und
diese Zeilen eintippe, spüre ich nochmal diese Positivität dieses
Tages, diese wahrgenommene Normalität des Alltags, so als wäre ich
irgendwie "angekommen". Wo auch immer, wie auch immer. Aber Hauptsache,
das wärmende Gefühl ist da. Und es ist einfach schön!
Samstag, 10. Dezember 2016:
Ein weiteres
Reise-Wochenende mit Knuspi beginnt ganz banal damit, dass ich für unseren
gemeinsamen Zmorge die Brötchen besorgen sollte. Eigentlich wollte ich
diese schon am Vorabend holen, doch bis am Morgen wären sie gummig und
ungeniessbar geworden. Also betrat ich selbstbewusst und
selbstverständlich meine Stamm-Tankstelle und kaufte uns die
aufbackfrischen Semmeli. Die von mir erwarteten fragenden Blicke
und verdutzten Gesichter blieben (mangels anderweitiger Kundschaft) allerdings aus, was mich im Nachhinein sogar irgendwie
enttäuschte. Nach dem Zmorge bei Knuspi fuhren wir gegen Süden, nämlich via
Axenstrasse und Gotthard-Strassentunnel zur Verzasca-Staumauer, die durch einen spektakulären Bungee-Sprung im Intro des
James-Bond-Spielfilms "Golden Eye" weltweite Berühmtheit erlangte. Auf
der 220 Meter hohen Staumauer war nur eine Hand voll Besucher zugegen, das Valle
Verzasca scheint wohl eher im Sommer anziehend zu sein. Trotz
Sonnenschein war es recht kühl dort, was die Besucher wohl zusätzlich
abschreckte.
Nach der Begehung der
Staumauer fuhren wir ins nahe gelegene Locarno, stellten das Auto im
Centro-Parking unter und bestiegen die kleine Standseilbahn (Fahrzeuge
mit Baujahr 1958!) zur Wallfahrtskirche Madonna del Sasso,
die über der Stadt trohnt und stetig Touristen anlockt. Nach einigen
obligaten Erinnerungsfotos nahmen wir den kurzen Weg zurück nach Locarno aber zu
Fuss in Angriff, mussten uns aber etwas beeilen, weil wir um 18 Uhr in
Bergün sein wollten und dafür nicht die kürzeste Route vorgesehen
hatten.
Die Reise führte uns von Locarno via Biasca auf den 1920 Meter hohen Lukmanierpass und weiter durch die Survelva sowie über Thusis nach Bergün, wo uns das Hotel Weisses Kreuz beherbergte.
Der Empfang war einmal mehr sehr freundlich und unkompliziert, und nach
dem Bezug unserer Zimmer lockte uns der Hunger rasch hinunter ins
Stübli für das Nachtessen. Nach dem Apérol Spritz zum Auftakt gönnte
ich mir die Tagessuppe (Flädlisuppe, meine meist geliebte!) und dann
panierte Schnitzel mit Weissweinrisotto. Ja, diesmal keine der
regionaltypischen Spezialitäten, die meist mit Bergkäse zubereitet
werden und darum nicht ganz meinen Geschmack treffen. Das Tiramisù und
die zwei Gläschen Grand-Marnier krönten mein wunderbares Menu und den
gemütlichen Abend.
Dann blieb nur noch der Weg ins Zimmer hinauf mit der Vorfreue auf den Folgetag...
Sonntag, 11. Dezember 2016:
Diesmal erhielten wir Zimmer im dritten Stock, was am Morgen eine wunderbare Sicht auf die von der
Morgensonne geküssten Alpenfirne zuliess.
Das Zmorgebuffet war
wiederum grosszügig und umfangreich, wobei ich mich aber "nur" mit
einigen Butterbroten begnügte, weil mir die einfach am besten
schmecken. Zudem bin ich eh keine so passionierte wirkliche
Zmorge-Esserin. Wir checkten bereits nach 10 Uhr aus und fuhren auf der
noch weitgehend schneefreien Albula-Passstrasse
ins Engadin. Eigentlich wollten wir auf der Passhöhe die steinige Tafel
mit dem Passnamen und der Höhenangabe wiedersehen, doch alle Schilder
waren als Vorbereitung auf die anstehende Wintersperrung bereits
abmontiert worden. Schade.
Ab La Punt im Engadin folgten wir dem Inn talabwärts und zweigten in Susch zum 2389 Meter hohen Flüelapass
ab. Und auch da keine Schilder, die auf die Passhöhe hinwiesen - alle
waren bereits präventiv abmontiert worden. Auch das Hospiz-Restaurant
war bereits im Winterschlaf erstarrt und der eiskalte Wind liess uns
nicht lange vor der verrammelten Türe verharren. So fuhren wir via
Davos, Klosters und Landquart in eine andere, aber nicht weniger
bergige Ecke der Schweiz:
Eine spontane Idee war es, mit der Luftseilbahn den Säntis
zu erklimmen. Und nur zwei Stunden nach der Flüelapass-Querung waren
wir auf einer weiteren Passhöhe mit 1300 Metern über Meer angelangt,
der Schwägalp,
am Fusse des anvisierten Säntis, dem höchsten Berg der Ostschweiz.
Schon während der Anfahrt braute sich am Himmel ein Wolkenspektakel zusammen, was
wetterseitig auf keinen freundlichen Empfang dort oben schliessen
liess. An der Kasse der Talstation konnte ich erstmalig und voller Stolz mein Halbtaxabo
vorzeigen und dann ging es mit der grossen Seilbahn den Berg hoch. Je
höher wir kamen umso nebliger und kälter wurde es und kurz vor der
Bergstation glaubte ich sogar Hagel auf die Kabine niederprasseln zu
hören.
Eigentlich wollten wir noch
wagemutig auf die Aussichtsterrasse hoch, auch wenn die Sicht weniger
als 10 Meter betrug. Doch als mir der Wind den Schneeregen ins Gesicht
peitschte, suchte ich ganz ganz schnell wieder das schützende Innere
der Bergstation auf. Im Restaurant wärmten wir uns mit einem
alkoholfreien(!) Punsch auf und ich liess mir Hackbraten mit
Kartoffelstock darreichen. Rund eine Stunde nach Ankunft entschlossen
wir uns dann wieder für die Talfahrt, um nicht mit der letzten und
womöglich gut besetzten 'Bahn' runter zu müssen. Unten auf der
Schwägalp regnete/schneite es auch schon, also schnell ins Auto und
durchs Appenzellerland (via Urnäsch und Herisau) auf die Autobahn
Richtung Zürich.
Ich blicke einmal mehr auf
zwei wunderschöne und bereichernde Reisetage (mit laut Tachometer 728 zurückgelegten Kilometern) zurück. Überall
freundliche Menschen, die teils vermutlich nicht mal was von meiner
Besonderheit bemerkten. Zweimal neugierige Blicke von Hotelgästen, die
sich aber verunsichert abwendeten, wenn ich gezielt und lächelnd zu
ihnen rübersah. Beobachtet, getuschelt und getratscht wird natürlich
immer und ich selbst bin da auch keine Ausnahme. :-) Doch wie so oft, sind
die meisten Menschen eh mit sich selbst beschäftigt und meine gewohnten
Bedenken (die ich als "gedankliche Dämone" bezeichne) erwiesen sich
auch diesmal wieder als unbegründet. Und so freue ich mich schon auf
unsere nächste Zwei-Tages-Reise im Januar...
Samstag, 17. Dezember 2016:
Hurra, die Woche war gerettet: Richi kam mit der spontanen Idee daher, den Weihnachtsmarkt "Heiliger BimBam"
in der Maaghalle zu besuchen, womit ich die bisher noch undefinierte
"Patricia-Aktivität" dieser Woche abgedeckt hatte. Um viertel nach zwei
traf ich an unserer Tramstation auf Steven und am Escher-Wyss-Platz
erwartete uns Richi für den kurzen Fussmarsch zum Maag-Areal, wo der
Weihnachtsmarkt auch dieses Jahr wieder abgehalten wurde. Wer erinnert
sich noch? Ja, letzten Dezember war ich schonmal da und kannte diesen
Markt schon, und meine positiven Erwartungen wurden bestätigt. Die
Halle war wiederum ziemlich gut besucht, das Durchkommen teils etwas
harzig, aber nie mühsam. Ein Beuch lohnt sich alleweil, denn die
feilgebotenen Waren sind meist exklusiv und von lokalem Charakter
geprägt (Poster und Dekos mit Zürcher Sujets, Gin aus einer Zürcher
Destillerie, herzhafte Stadtjäger statt Landjäger, und vieles mehr).
Am Stand der Turicum-Destillerie
liess ich mir die Besonderheit des hier produzierten Gins erklären und
konnte auch einen Fingerhut voll degustieren. Boah, der war recht stark
und die Intensität schüttelte mich grad kurz durch. Aber es ist schon
ein gutes Wässerchen. Steven kaufte sich dann grad eine Flasche mit dem
schönen Zürcher Sujet und wir werden diese Flasche dann gerne im
kommenden Frühling oder Sommer mal öffnen.
Am späten Nachmittag
wollten wir dann essen gehen, allerdings boten unsere präferierten
Lokale um diese Zeit nur kleine Karten an, sodass wir uns für eine
Tramfahrt zur Commihalle
beim Central entscheiden. Ein sicherer Wert, denn hier gibt's immer
eine genügende Auswahl an Essen und Platz. Ich gönnte mir Tortelloni an
Rahmsauce, zum Dessert noch eine Cassata und einen Limoncello. Dann
ging's leider wieder heimwärts, da es draussen schon dunkel und die
eisige Kälte nicht so einladend für lange Spaziergänge war.
Montag, 19. Dezember 2016:
Es weihnachtet sehr |
Der Einkauf beginnt ganz bescheiden |
Das Wägeli ist ganz schön voll |
Dienstag, 20. Dezember 2016:
Am schlimmsten war aber das
frühe Aufstehen: Nach einer vor Aufregung unruhig verbrachten Nacht
riss mich kurz vor sieben Uhr der Wecker jäh aus dem Halbschlaf.
Schliesslich musste ich rechtzeitig in die "Maske", um pünktlich um
viertel nach neun am Hauptbahnhof zu stehen. Also um sieben unter die
Dusche, rund 15 Minuten später für etwa eine Stunde an die
Farbtöpfchen, anschliessend anziehen, Tasche packen, durchatmen, den
Puls senken, und um viertel vor neun ab auf's Tram. Da bleibt keine
Zeit zum rumtrödeln, aber auch keine Zeit um sich gross Sorgen zu
machen. :-)
Um 09:32h fuhr unser Zug
über Bern und Fribourg nach Lausanne. Der Kaffee im Zug war nicht der
Hammer, kein Wunder, war auch von Starbucks. Immerhin wurde er uns an
den Platz gebracht; einer der Vorteile, wenn man/frau erste Klasse
fährt. Und der Tag sollte immer besser werden, indem ich bald das erste
Highlight mit der Talfahrt ab Puidoux-Chexbres durch die Weinberge der Lavaux gegen
Lausanne hinunter erlebte. Ich hatte schon seit unzähligen Jahren davon
geträumt bzw mir immer wieder im Kopfkino ausgemalt, dass Patricia
diese herrliche Strecke mal im Zug abfahren kann. Heute ging dieser
Traum in Erfüllung und es war ein wunderbares Gefühl...
In Lausanne hatten wir rund
zwanzig Minuten Umsteigezeit und schauten uns kurz am nebligen
Bahnhofplatz um. Dann ging's mit dem Regionalzug nach Territet, um dort
mittels Standseilbahn den kleinen Tagungsort (früher Luftkurort) Glion
zu erklimmen.
Allerdings wirkte das Dorf etwas ausgestorben, die erhoffte Sicht
über den Genfersee war wegen des Nebels sehr getrübt und vor dem Depot
der Zahnradbahn zu den Rochers-de-Naye war auch gähnende Leere. Also
bestiegen wir nach einem kurzen Rundgang wieder die Standseilbahn nach
Territet zurück und nahmen dort den Trolleybus nach Montreux. Uiii, war
das eine Kälte dort und der in den Prospekten hochgelobte
Weihnachtsmarkt schien auf den ersten Blick nicht wirklich zu
überzeugen. Aber Obacht: In der alten Markthalle änderte sich unser
erster Eindruck rasant schnell, vorallem dank den einladenden Düften
aus den grossen Pfannen eines grossen Verpflegungsstandes.
Hauptsächlich die Pfanne mit dem Sauerkraut liess uns nach einer kurzen
Runde wieder zu diesem Stand zurückkehren, doch entschieden wir uns
dort dann für Geschnetzeltes mit Rösti. Ein absoluter Glücksgriff, mega
fein!
Die übrigen Stände entlang
dem See und der Grand' Rue waren schnell abgeschritten und es blieb so
kalt, dass wir uns bald in den Zug nach Lausanne zurückzogen und dafür
am Zielort dessen südliche und zum Glück windstille Seite des Bahnhofs
(Grancy-Quartier im Stadtviertel "sous-gare")
besuchten. Eine unscheinbare Ecke der Stadt, absolut zentral gelegen
und doch unerkannt wirkend, recht authentisch und mit vielem kleinen
Geschäften bestückt. Leider blieb keine Zeit für den Besuch eines
Café's, denn um viertel nach vier fuhr bereits unser Zug
nach Zürich. Den Reiseproviant holten wir uns beim Bäcker am Bahnhof und den
Kaffee im Speisewagen. Bei Ankunft in Zürich um halb sieben war es
gefühlt noch viel kälter als im Welschland, also ab ins
Tram und schnell nach Hause. Und siehe da, das Make-Up hielt auch über
9 Stunden nach Abreise immer
noch. :-)
Mittwoch, 21. Dezember 2016:
Eigentlich wurde er wegen zu weniger Anmeldungen abgesagt: Der letzte Transpersona-Stammtisch des Jahres im Landhus Seebach.
Doch Mona und ich liessen es uns trotzdem nicht nehmen, den Termin
wahrzunehmen und waren halt nur zu zweit dort. Doch so konnten wir von
einem viel tiefgründigeren Austausch (hauptsächlich punkto "GaOp") profitieren und ich durfte mir noch viele Fotos von Monas diesbezüglichem Thailand-Aufenthalt ansehen.
Zuvor trafen wir uns in Sharon's Shop
zu einem Kaffeekränzchen,
wobei aus den angedachten zwei Stunden fast das doppelte wurde.
:-) In der kleinen Runde mit Sharon erfuhr ich allerdings
ebenfalls sehr interessante Sichtweisen zur vorher erwähnten Thematik,
jedoch zur Vorgehensweise am Zürcher Unispital. Und nein, die "GaOp"
ist (stand heute, 21.12.2016) noch kein Thema bei mir, allerdings
möchte ich dazu einfach möglichst viele Informationen sammeln, um
allenfalls(!) einen für mich optimalen Weg finden zu können bzw die für
mich geeignete Vorgehensweise in meiner Metamorphose definieren zu
können. Und hierzu ist es für mich einfach sehr wichtig, so viele Eindrücke und
Erfahrungsberichte wie möglich zu sammeln, um irgendwann die Weichen
wiederum richtig stellen zu können. Sei es in Sachen "was?" (welche
Eingriffe kommen für mich in Frage?) und "wo?" (Bangkok, Zürich, Basel,
München, oder wo auch immer). Dies sind aber natürlich nicht die
einzigen zwei Fragewörter...
Daheim beim parat machen |
Weihnachtsbaum im Foyer |
Hier geht's rein |
Das Lokal war fast leer |
Leberli mit Nüdeli |
Mona und ich |
Donnerstag, 22. Dezember 2016:
Wie schön, ein paar Tage
frei zu haben und ausschlafen zu können. Erst am Nachmittag ging's zum
Tram Richtung Stadt und dabei traf ich zufällig noch meine Mama an der
Haltestelle. Sie meinte, sie hätte auch mal so einen schönen langen
Mantel gehabt. Offenbar gefiel ihr was sie sah. :-)
Um halb drei traf ich
Knuspi am Hauptbahnhof und fuhr mit ihm kurz zu Richi, von wo wir zu
dritt zu Fuss via Drahtschmidli und Platzspitz wieder zum Hauptbahnhof
zurück spazierten. Knuspi und ich gönnten uns dann im Café Rathaus
Kaffee & Kuchen und später noch einen Prosecco (die
Vorweihnachtszeit ist ja immer ein guter Grund zum anstossen).
Anschliessend ging's weiter zur Kantorei
am Neumarkt, wo wir uns ausgiebig der Völlerei hingaben: Das Wiener
Schnitzel war wunderbar, aber auch wunderbar riesig und wirklich sehr
füllend. Und so blieb kein Platz mehr für ein Dessert vorig. Als uns
nach diesem recht üppigen Mahl die Müdigkeit einzuholen drohte, brachen
wir bald mal für den Heimweg auf. So folgten wir trotz eisiger Kälte
noch der Limmat zum Central, wo sich unsere Wege dann im wärmenden Tram
bzw Bus trennten. Es war ein schöner Nachmittag.
Welche Überraschung! :-) |
Bahnhofplatz |
Bahnhofplatz |
Café Rathaus |
Café Rathaus |
Café Rathaus |
Restaurant Kantorei |
Restaurant Kantorei |
Wiener Schnitzel |
Freitag, 23. Dezember 2016:
Die Migros hatte diese Woche
Aktion auf Strumpfwaren, also los zum einkaufen. Die erste Adresse
dieses Nachmittags war aber meine Optikerin bei Kochoptik,
der ich noch schöne Festtage wünschen wollte und gleich einen Termin
für Ende Februar zwecks eines Sehtests machen konnte. Denn ich
habe den Eindruck, dass sich meine Sehstärke mit der Einnahme der
Hormone während der vergangenen zehn Monate merklich verändert hat. Und
da dann eine erste Lieferung an neuen Brillengestellen zu erwarten sei,
besteht die Hoffnung auf ein für mich passendes Modell. Somit bin ich mal
gespannt, sowohl auf die Test-Resultate als auch auf allfällig passende
Brillengestelle.
Anschliessend suchte ich den nahe gelegenen Migros City
auf um mich mit den ermässigten Strumpfwaren einzudecken, doch leider waren
die grossen Grössen kaum mehr verfügbar. Grrrrr! Der Kaffee im Spiga
konnte zum Glück meine Laune wieder etwas anheben und ich entschied
mich, noch in der Filiale am Limmatplatz vorbeizuschauen, doch auch
dort etwa die ähnliche Ausbeute wie am Löwenplatz. Muss somit morgen
wohl nochmal einkaufen gehen. :-(
Mein Tram kommt! |
Hauptbahnhof, Endstation! |
Grosse Auswahl |
Aktion 40% |
Käffeli im Spiga |
|
Samstag, 24. Dezember 2016:
Wie schon am Vortag
klapperte ich wieder einige Migros-Filialen (Altstetten, City,
Limmatplatz) ab, um meine Vorräte an passenden Strumpfhosen
aufzustocken, allerdings auch heute wieder mit mässigem Erfolg.
Offenbar erfolgen samstags keine grossen Nachlieferungen vom
Zentrallager. Schade. Nach einem Käffeli im Spiga
traf ich am Limmatplatz auf Knuspi, der mich eine Runde im gut geheizten Tram
mitnahm. In der Zwischenzeit erhielt ich per sms eine nette Einladung für ein Essen am 25.
Dezember, somit schnellte ich nochmal in den nahegelegenen Migros City
um schnell ein Mitbringsel zu besorgen! Und da es unterdessen zu regnen
begann, begab ich mich dann auf direktem Weg nach Hause.
Daheim übermannte mich
spontan und heftig ein Gefühl der Melancholie, Dankbarkeit und
Gewissheit, dass ich eigentlich ein riesengrosses Glück habe, in dieser
Zeit und an diesem Ort leben zu dürfen, wo mir derart viele
Möglichkeiten zur Selbstentfaltung und -verwirklichung offen stehen und
ich Freunde
habe, die
mir nach wie vor zur Seite stehen und mich begleiten. Diese Erkenntnis
rührte mich zu einem regelrechten Tränenguss und Weinkrampf, da doch in
der aktuellen Zeit des weltweiten Wandels mit aufkommenden Abgrenzungen
aus Angst, Neid und Missgunst eigentlich nichts selbstverständlich ist.
Es war ein verwirrender und kaum beschreiblicher Gefühlsausbruch aus einer
Mischung von enormer Freude und Stolz als auch von bedrückender Tristesse. Die
traurige Musik aus dem Radio (z.B. "the power of love" von Frankie goes
to Hollywood) unterstützte dieses emotionale Tief zusätzlich, mein
bereits drittes Emotionsloch dieses Jahr. :-(
Auf geht's |
Neumarkt Altstetten |
Migros City |
Migros City |
Weihnachtsbaum im Spiga |
Rundfahrt mit Knuspi |
Sonntag, 25. Dezember 2016:
Ein gemütlicher Weihnachtsnachmittag/-abend bei Paps:
Am Vortag erhielt ich die Einladung beginnend mit "Liebe Patricia"; da
konnte ich einfach nicht Nein sagen. Und so machte ich mich am
Nachmittag mit Tram und Bus auf den Weg zum Hardplatz, in dessen Nähe
Paps in seiner gemütlichen Bleibe hoch oben über der Stadt wohnt. Nach
einem Begrüssungs-Gläschen Freixenet wurde mir zur grossen Freude mein
(im Vorherein vereinbartes) Lieblingsgericht kredenzt: Fischstäbli!
Ja, so einfach kann man mich einwickeln. :-)
Und ich nutzte grad die
Gelegenheit, ihn über meine Entwicklung aufzuklären, denn trotz dieses
Tagesbuchs bedarf es punktuell halt doch noch etwas mehr an Informationen
über Erreichtes, Aktuelles und Zukünftiges, aber auch über meine
Absichten, Standpunkte und Erwartungen. Wir hatten ein gutes Gespräch
und thematisierten bei Kaffee und Keksen so vieles, sodass die Zeit
unglaublich schnell verflog und der kleine Zeiger der Uhr viel zu früh
auf die 10 zeigte. Und so machte ich mich müde, prima verköstigt und
rundum zufrieden wiederum mit Bus und Tram auf den Heimweg durch die
Nacht.
Montag, 26. Dezember 2016:
Und heute das zweite gemütliche Weihnachtsessen, diesmal bei Mutti.
:-) Davor aber, also etwa am Mittag, fuhr ich noch mit dem Schnellzug zum
Flughafen um die dortige Migros-Filiale aufzusuchen, um dort noch die
letzten vergünstigen Strümpfe ergattern zu können. Und da in der Stadt
alle Geschäfte geschlossen hatten, kann sich sicher jede/r vorstellen,
durch welches Gewühl an Menschen ich mich nun kämpfen musste.
Gleichzeitig war noch grosser Ferien-Reisetag, sodass im gesamten
Flughafenareal ständig Reisekoffer oder deren Besitzer im Weg standen.
Nach dem Einkauf entschied
ich mich für die Rückfahrt mit der Glattalbahn, denn ich wollte noch zu
Richi und ihm ein kleines Präsent überreichen. Zufällig kam auch grad
Steven daher, sodass wir dann bei Richi zu dritt eine kleine
Tee-/Kaffeerunde abhalten konnten. Da wir noch reichlich Zeit hatten
(es war mitten am Nachmittag), ging's wir noch kurz ins ShopVille im HB
(welches auch von unzähligen Kaufwütigen heimgesucht wurde) und nachher
noch zum Löwenplatz in ein neu eröffnetes Schnellimbisslokal (mit umso
langsamerem Service) auf einen Cappuccino.
Pünktlich um 18 Uhr traf
ich dann bei Mama ein, wo mich ein reichlich gedeckter Tisch erwartete.
Nach dem Essen holte ich noch schnell daheim meine Limoncello-Flasche
um so das feine aber üppige Mahl abrunden zu können. Anschliessend
plauderten wir noch lange in den Abend hinein, sodass es nach
Mitternacht wurde, bis die Limoncello-Flasche und ich wieder heimwärts
zogen.
Und so endete meine Ferienwoche,
welche ungeplant(!) eine enorme Intensität an Patricias Präsenz
entwickelte. So konnte Patricia von Montag bis Montag jeden Tag aktiv
am alltäglichen Leben teilnehmen, was mir einerseits eine enorme
Bereicherung an Eindrücken bot und andererseits einen für diese Woche
permanent hohen Level an gefühlter Zufriedenheit und Lebensqualität,
mit schon fast berauschender Wirkung mit sich brachte. Ich benutze
dieses Wort möglichst selten, doch rückblickend denke ich, dass es
meinen Zustand am nächsten umschreibt: Ich war glücklich.
Mittwoch, 28. Dezember 2016:
Kindchen, wie die Zeit vergeht: Schon wieder sind acht Wochen vorbei und der nächste Termin bei Bodyesthetic stand an. Diesmal aber genehmigte ich mir das davor beruhigende Käffeli im Stripped vis-à-vis, weil mein gewohntes Café Escoffier über
die Feiertage geschlossen hatte. Das neu entdeckte Lokal erwies sich
aber als ebenso gemütlich und der Wachmacher schmeckte auch wunderbar.
Von nun an habe ich wohl die Qual der Wahl, wenn's um das präferierte
Kaffeehaus im Seefeld geht. Gegen halb zwölf durfte ich dann wieder
über die Strasse zur halben Stunde der schmerzlichen Wahrheit: Die bei
der IPL-Behandlung
erzielten Resultate können sich mehr als nur sehen lassen, doch sie
fordern jedesmal ihr tränenbringendes Opfer ein. Aber wer schön sein
will, muss leiden. Und das kann ich vorbehaltlos bestätigen. ;-)
Nach einer ganz kurzen
Pause, die ich bei Richi mit Tee und Dreikönigskuchen verbrachte (nein,
ich wurde leider nicht Königin), stand der nächste Termin in der
Agenda: Meine Manicure bei Angela. Der
Empfang war wiederum sehr herzlich, die Manicure eine absolute Wohltat
und ihre Handmassage einfach himmlisch. Nach dieser viel zu schnell
vorbei gegangenen Stunde traf ich mich nochmals mit Richi im Migros City
zu Kaffee und Aprikosenwähe. Somit kam ich, obwohl (wie vorhin erwähnt)
das Café Escoffier ja zugesperrt war, doch noch zu meiner geliebten
Aprikosenwähe. Jupiii!
Samstag, 31. Dezember 2016:
Der letzte Tag des Jahres!
Den Silvester 2015 erlebte ich beim Feuerwerk in der Innenstadt, dieses
Jahr verbrachte ich den Vormittag und Abend bei Mutti. Allerdings
musste ich früh aus den Federn, weil sie mich bereits auf 9 Uhr
zum Tee bestellt hatte. Am Mittag zog ich mich dann wieder nach Hause zurück
(was zum Glück nicht weit ist) und kam gegen Abend wieder zurück, indem
sie mich mit der Ankündigung von Gulasch mit Teigwaren anzulocken
vermochte. Dabei konnte mein innerer Nimmersatt wiedermal nicht genug
bekommen, sodass ich nach dem Essen und den ersten Gläsern Schaumwein
auf ihrem Sofa eingeschlafen war. Gegen Mitternacht öffnete Mutti eine
weitere Flasche Schaumwein und wir konnten rechtzeitig zum
Jahreswechsel anstossen. Doch langsam brummte mein Kopf und ich war
froh, in der zweiten Stunde des neuen Jahres endlich in mein Bett
fallen zu können. Prosit Neujahr!
Was sagt das Horoskop für 2017? |
Gemütlich auf'm Sofa |
Casual-Look |
Und nun? |
Panettone und Tee |
Riesen-Panettone zum Jahresende |
Fazit:
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