Patricia from Switzerland

 

 

Wien 2016

 

 


 

 

 

Vom 14. bis 23. Juni war ich einmal mehr in WIEN! Heuer in Begleitung dreier Freunde, mit denen ich diverse schöne Stunden in dieser genialen Metropole verbringen konnte. Gleichzeitg nutzte ich aber auch die "Freizeit", wenn die Jungs ihr eigenes Programm hatten, und ich auch alleine durch diese wunderbare Stadt streifen konnte. Nachfolgend das "Ferien-Tagebuch" und einige Bilder aus dieser ganz herrlichen Zeit...


Den Auftakt bildete am Mittwoch (15.06.)
das gemeinsame Abendessen im Donauturm. Nachdem ich mich zuvor daheim hübsch gemacht und angezogen hatte, musste ich allein mit dem Tram zur Oper fahren, wo ich auf meine drei charmanten Begleiter traf, um von dort gemeinsam mit der U1 zur Donauinsel zu brausen. Ab dort spazierten wir gemächlich zum Donauturm, denn wir hatten genügend Zeit: Unser Tisch war erst auf 18:30 Uhr reserviert. Also gönnten wir uns nach der rasanten Liftfahrt auf 150 Meter hinauf zur offenen Aussichtsterrasse den ersten herrlichen Rundblick auf die Stadt Wien und das weitläufige Umland. Als es Zeit für's Essen wurde, stiegen wir die Treppenstufen ins zwanzig Meter höher gelegene Drehrestaurant hoch. Dort gönnte ich mir in 170 Metern Höhe eine Frittatensuppe, Gulasch mit Nockerln und zum Dessert einen Apfelstrudel, wobei dieser vom Völlegefühl her eigentlich nicht mehr nötig gewesen wäre.








Bei der Donauinsel

Es ist windig!

Donauinsel




Donau-City


Portrait

Schutzgitter




Meine Begleiter und ich

Sicht auf Wien

Donauturm-Restaurant




Sonnenuntergang

Grandiose Aussicht

Grandiose Aussicht




Meine Begleiter und ich

Guuulasch  :-)

S-Bahn nach Hause







Am Freitag (17.06.) nahmen wir an der bereits traditionellen "Rathausführung andersrum" für die LGBTI-Community teil. Wolfgang Wilhelm und Dragana Mandokovic führten uns gewohnt routiniert und mit viel Wissenwertem durch die prunkvollen Säle und Räume des ehrwürdigen Wiener Rathauses. Dieses Jahr war die Stadträtin Sandra Frauenberger nicht dabei, vielleicht ja nächstes Jahr. :-)  Nach dem Rundgang und weil sich zwischenzeitlich auch der Hunger zurückgemeldet hatte, sahen wir uns noch auf dem Festplatz der Pride Village um, welche heuer vor der Votivkirche beim Schottentor stattfand (da vor dem Rathaus die Public Viewing Arena für den König Fussball aufgebaut war). Da auf dem diesjährig provisorischen Festplatz jedoch leider eine eher verhaltene Stimmung vorherrschte, die Wiese bereits mit Abfall übersät war und die im Park domizilierten Sandler unangenehm zwischen den Festplatzbesuchern herumschlichen, zog es uns dann doch recht frühzeitig wieder heimwärts







Auf geht's

Portrait

Portrait




Marschbefehl!

Stiege 7

Gemeinderatssitzungssaal




Gemeinderatssitzungssaal
Foto: WAST D.Madokovic

Gemeinderatssitzungssaal

Zuschauergallerie




Zuschauergallerie

Portrait







Wappensaal
Foto: WAST D.Mandokovic




Die Gastgeber und ich

Festgelände am Schottentor

Mahlzeit!







Am Samstag (18.06.) war der grosse Tag der Regenbogenparade, an welcher dieses Jahr laut Zeitungsberichten rund 130'000 Menschen teilnahmen. Fast zeitgleich fand der "Marsch für Jesus" statt, welcher aber lediglich 10'000 Teilnehmer anzulocken vermochte. Diese Alternativveranstaltung und das Public Viewing führten auch dazu, dass die Parade diesmal hinter dem Rathaus herum geführt wurde. Wir sahen uns den Start der Parade auf Höhe der Börse an, querten dann zu Fuss die Innenstadt, um den imensen Tross bei der Wiener Oper ein zweites Mal an uns vorbeiziehen zu lassen. Während R. und ich an der Oper auf die Ankunft der Parade warteten, sprach uns ein junger Mann asiatischer Herkunft an, ob die Pride Parade noch kommen würde und ob die Fahne, die ich in der Hand hielt, die Transgender-Flagge sei. Herzig, nicht? Da kannte sich einer aus. :-)  Und dann kam sie: Die tolle, farbenfrohe und fröhliche Parade!

Nachdem wir den eher etwas faden Festplatz ja bereits am Vortag sahen und die Info- und Futter-Stände bereits kannten und zudem bei so vielen Teilnehmern mit viel Gedränge auf der kleinen Wiese zu rechnen war, liefen wir von der Oper aus zum Schwarzenbergplatz und fuhren bereits wieder heimwärts. Eigentlich schade, aber so konnten wir uns auch etwas erholen.







Auf geht's!

U2

Alle sind da!  :-)




Falko und ich


Gleich geht's los

Wiener Oper




Transgender-Flagge

Opernplatz

Regenbogentram




Am Ende der Parade

Regenbogentram

Regenbogentram




Telephooon!

Im Tram heimwärts

Geschafft!






Am Sonntag (19.06.) wurde erstmal ausgeschlafen. :-)  Anschliessend gingen R. und ich im Hauptbahnhof (Bäckerei Heberer) gemütlich frühstücken. Da er noch einen Termin am anderen Ende der Stadt hatte, ging ich nach dem Zmorge kurz nach Hause um mich légerer anzukleiden: Die Temperatur an diesem Sommertag erhöhte sich unerwartet rasch und ich bekam langsam aber sicher bald zu warm.

Eigentlich wollte ich am Mittag in den Schlossgarten Belvedere, doch der war derart voller Touristen (tja, es ist Sonntag), sodass ich lieber den nebenan gelegenen Botanischen Garten aufsuchte. Das war ein guter Entscheid, denn unter den Bäumen war es auch nicht so heiss, wie im offenen Schlosspark. Der Botanische Garten ist recht vielfältig und lädt zum verweilen ein, ist aber nicht so überbevölkert wie manch andere Touristenattraktion. Das liegt vielleicht an seiner Unauffälligkeit und weil er neben dem Belvedere ein regelrechtes Schattendasein fristet. So verbrachte ich den Nachmittag in diesem Garten und fuhr dann noch auf eine Mélange ins Café Berg.

Am Abend traf ich R. wieder und wir holten am Hauptbahnhof den Falko ab, der von einem Tagesausflug nach Linz zurückkehrte. Am Bahnhof bestiegen wir den Bus 13A in Richtung Josefstädter Strasse, wo sich auf Höhe der Albertgasse das traditionsreiche Café-Restaurant Hummel befindet. Bei Wiener Schnitzel und Palatschinke hatten wir einen gesprächsintensiven und glatten Abend, der so lange andauerte, bis uns ein Regenguss auf's Heimgehen aufmerksam machte. R. schenkte mir bei der Gelegenheit als verfrühtes Geburtstagsgeschenk einen Ringhalter in Form einer schwarzen Katze. Ist das nicht lieb? Und ein Hinweis, etwas mehr Ordnung in mein Leben zu bringen... ;-) 







im Hauptbahnhof

im Hauptbahnhof

im Hauptbahnhof




Zmorge beim Bahnhofs-Beck


Kaffee im Rotlichtmilieu?

Hinter'm Bahnhof ist's windig




Garten-Eingang

Die Sonne brennt vom Himmel

im Botanischen Garten




Der Botanische Garten ...

... hat viele Bäume ...

... und Wiesen.




Obacht! Hier hat's auch ...

Fleischfressende Pflanzen!

Zum Glück sind sie hinter Glas.




Im Gewächshaus

Da liegt sogar ein Gästebuch. :-)

Ich war nicht die einzige Besucherin.




Wann kommt das Tram?

Im Café Berg.

Aaah, die Mélange ist da. :-)




Wohl bekomm's!

Im Tram zurück nach Hause.

Im Hintergrund das Parlament.




Noch n' Schluck auf den Weg zum HB

Hauptbahnhof Wien




Hauptbahnhof Wien

Hauptbahnhof Wien

Hauptbahnhof Wien




Hauptbahnhof Wien

Hauptbahnhof Wien

Hauptbahnhof Wien




Hauptbahnhof Wien

Hauptbahnhof Wien

Hauptbahnhof Wien




Falko ist zurück aus Linz

Ein Geschenk für mich! :-)

Eis-Palatschinke






Den Dienstag (21.06.) hatte ich für mich alleine, da meine Freunde eine Ausfahrt nach Brünn unternahmen. So fuhr ich mit dem Tram (worin ich unterdessen routiniert war) Richtung Innenstadt, spazierte durch die Josefstaedter Strasse zur Boutique Crash, wo "er" am Donnerstag ein Kleid kaufte und dabei sehr freundlich bedient wurde. Da wollte ich mich noch bei der Inhaberin, Frau Buschek bedanken, wobei sie mich für meinen "feschen" Stil lobte. *freu*  Komplimente bereiten Freude und machen Hunger, also nahm ich wiederum das Tram zum Schottentor, um im Café Berg zu frühstücken. Dieses Café hat es mir recht angetan, weil es (obwohl nicht so zentral gelegen) eine sehr entspannte Atmosphäre ausstrahlt. Nebenan ist noch die Buchhandlung Löwenherz, ein Kompetenzzentrum für LGBTI-Literatur. Dort erstand ich noch die DVD von "The Danish Girl" für meine Sammlung und flainierte anschliessend durch die Gassen der Innenstadt, denn ein Freund fragte mich vor der Abreise noch nach einem Mitbringsel in Form eines T-Shirts aus dem Vienna Hard Rock Café. Nachdem dieses Teil erstanden war, ging's von dort per pedes weiter via Mariahilferstrasse bis zum Westbahnhof, wo ich bei Bijou Brigitte einen bestimmten Fingerring kaufen wollte, welchen es aber nicht mehr vorrätig hatte. Also zurück zu Fuss via Mariahilferstrasse zur Ringstrasse, wobei ich dawährend zweimal für die Mitnahme von Pflegeprodukte-Mustern und für eine Unterschriften-Sammlung von Greenpeace mit "junge Dame" angesprochen. :-)  Irgendwann bekam ich dann Gluscht auf Würstel, was mich wieder mit'm Tram zum Schwedenplatz führte. Die Würstel waren aber leider etwas wässerig und wollten mit einem Käffeli überdeckt werden. Also fuhr ich ins Café Prückel am Stubentor. Dieses Caféhaus geriet ja im Januar 2015 in die Schlagzeilen, nachdem ein sich küssendes Lesbenpaar hinausgeworfen worden sei. Ich wurde heute allerdings sehr freundlich, professionell und höflich bedient, keine Spur von Homo- oder Transphobie. Spricht also wohl nichts gegen einen weiteren Besuch zu einem späteren Zeitpunkt. Nach dem Genuss der Mélange lief ich dann zu Fuss noch zum Schwarzenbergplatz und nahm das Tram nach Hause, denn langsam aber sicher taten mir die Füsse weh.

Abends um halb neun spazierte ich noch zum Hauptbahnhof, denn fahrplanmässig um 20:51 Uhr kamen meine Freunde aus Brünn zurück. Zuerst war angedacht, dass wir zu viert noch was kleines essen oder trinken würden, doch sie waren derart erschöpft, dass wir grad wieder heimwärts fuhren. :-(  Tja, schade.







Umsteigen am Kärntner Ring

Café Berg

Café Berg




Frühstück im Café Berg

Frühstück im Café Berg

Frühstück im Café Berg




Café Berg

Café Berg

Buchhandlung Löwenherz




Im Hard Rock Café Shop

Mariahilfer Strasse

Café Prückel




Mélange im Café Prückel

100 Jahre Café Prückel

Am Parkring





Heimweg und das letzte Foto aus Wien













Fazit:

Einmal mehr durfte ich sehr angenehme Tage in Wien geniessen. Weder am multikulturellen Taxistand vor unserem Appartement, noch in den konservativ wirkenden Lokalen gab es irgendwelche Reaktionen in Form von Kommentaren oder abwertenden Blicken. Ganz im Gegenteil: Ich hatte teilweise sogar das Gefühl, für meine Figur und meinen Auftritt bewundert zu werden. In einzelnen Fällen hatte ich sogar den Eindruck, neidische Blicke zu ernten. Aber natürlich schauen einige Menschen weiterhin recht gezielt auf mich, aber in der Masse scheinen es wesentlich weniger Leute als früher zu sein, welche Notiz von mir zu nehmen scheinen. Ich denke auch, dass die Hormone und die Laserbehandlungen insoweit Früchte tragen, dass mein Erscheinungbild zunehmend authentischer und alltagstauglicher wirkt, was auch mich selbst wiederum zu mehr Gelassenheit animiert, sodass ich immer mehr an Selbstsicherheit (und somit an positiver Ausstrahlung) gewinnen kann. Und so dreht sich der Kreis...

Es war wunderbare Zeit, die (wie jedesmal) viel zu schnell vergeht. Und so hoffe ich, auch nächstes Jahr wieder nach Wien reisen zu können. Dann hoffentlich auch wieder mit meinen lieben Freunden, die mich weitgehend unterstützt (und auch meine teils fordernde Extravaganz ausgehalten) haben. :-) 



Bis zum nächsten Jahr...






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