Patricia from Switzerland
Tagebuch des Jahres 2024 (1. Halbjahr Jänner - Juni):
Meine
Güte, nun ist es schon rund fünf(!) Jahre her, seit ich ich mein Leben
gänzlich, offiziell und vollumfänglich in neue Bahnen gelenkt habe. Die
konfusen Gefühle, die zum Jahreswechsel vor fünf Jahren vorherrschten
sind immernoch sehr gut rekonstruierbar, auch wenn sich
zwischenzeitlich örtlich-bauliche und zwischenmenschliche Änderungen
ergaben. Trotzdem weiss ich noch wie wenn es erst letzthin gewesen
wäre, wie sich die Tage vor dem grossen Coming-Out anfühlten und wie
aufgeregt ich am tatsächlichen Tag des Geschehens war. Zum Glück bin
ich heute viel entspannter.
Und
was erwartet mich dieses Jahr? Das wird sich zeigen. Was kann ich
beeinflussen? Meine Teilnahme und Hingabe. Was wünsche ich mir?
Weiterhin Gesundheit, weiterhin Akzeptanz und Harmonie am Arbeitplatz ,
weiterhin nette und wohlwollende Menschen um mich herum, weiterhin
schöne Ausflüge machen und Tolles entdecken zu können, aber auch
endlich meine aufgeschobenen Themen anpacken zu können: Wohnung
umräumen, Kisten ausmisten, Scanner installieren, Archiv
digitalisieren, Fotobücher erstellen...
Der erste Tag des Jahres war wieder dem Nichtstun gewidmet. Und das ganz bewusst, weil mir weiterhin Mutti's Worte in den Ohren liegen: Was man am ersten Januar tut, tut man das ganze Jahr über. Darum im Bett bleiben, faulenzen, ausruhen, auftanken.
Der zweite Tag lockte Richi
und mich dann aber wieder in die Innenstadt, da der Kommerz die
Feiertage gern ingoriert und darum einige Läden in der Innenstadt offen
waren. So gabs zuerst ein wärmendes Käffeli im Migros-Opera, später dann eine grosszügige Portion Züri-Gschnätzlets im Migros-City.
Eigentlich hatte ich diese Woche noch Ferien, bzw. galt es noch Ferientage vom Vorjahr aufzubrauchen. Doch liess am Mittwoch ein logistisches Thema in der Manufaktur
nicht zu, mich einfach taten- und gedankenlos zurückzulehnen, denn zu
kritisch waren anstehende Umstellungen und bedurften einer gut
orchestrierten Koordination, welche es vorzubereiten galt. Auch wenn es
weiterhin nicht gern gesehen wird, dass ich in den Ferien arbeite, so
kann ich die Manufaktur nicht einfach so ihrem Schicksal überlassen und
Handlungen zulassen, welche zu Problemen führen, zu denen die
Rückfragen dann doch wieder auf meinem Tisch landen. Zudem lockte mich
der Zmittag in Form von Schnitzel mit Pmmes Frites nach Meilen...
Den Rest der Woche durfte ich dann aber wieder entspannt und befreit verbringen, mit Richi zu einem Käffeli da, zu Rührei und Speck dort, und zum Kalbspaillard anderswo. Und niemandem war es in den Sinn gekommen, dass ich am Sonntag mein 5-Jahre-Jubiläum hatte. :-(( Das hat mich natürlich recht getroffen, doch ich muss mir in solchen Momenten auch immer wieder bewusst werden, nicht der Nabel der Welt zu sein und dass sich Letztere auch ohne mich weiterdreht. Zwar rief eine kurzzeitige Absetzung dieses für mich wichtigsten Tages des Jahres im WhatsÄpp-Status so manchen Kontakten unerwartet in Erinnerung und es gab nette Resonanzen, doch die erhaschten Gratulationen hatten irgendwie nicht den gleichen Effekt der Aufrichtigkeit, da sie auf mich wie von mir bestellt, erzwungen, provoziert wirkten... Tja, mein Kopf halt wieder... In fünf Jahren sind's dann 10 Jahre. Bin gespannt.
Die erste Arbeitswoche nach der Zwangspause über Weihnachten und Neujahr, und auch ein herzliches "Grüezi und Willkommen" an mein neues Büro-Gspänli Athena.
Und wie das mit neuen Mitarbeitenden jeweils ist: Es gilt ihnen so bald
wie möglich Klarheit über die Aufgaben und Anforderungen, Prozesse von
Vorgaben, Besonderheiten und Ausnahmen, als auch Bedingungen und
Abhängigkeiten zu verschaffen, sowie sie einfach an der Hand zu nehmen
und ihnen das Einleben im Konstrukt so angenehm wie möglich zu
gestalten. Und das alles kommt zum grossen Knäuel der bestehenden
Aufgaben hinzu. Ufff... Die nächsten Wochen werden somit fordernd und
aufwändig, doch es soll sich ja baldmöglichst mit Selbständigkeit und
Entlastung auszahlen.
Am Dienstag hatte ich die schöne Chance auf einen persönlichen Austausch mit Fatima, die für ein paar Tage in der Region Zürich weilte, bis es wieder zurück in Richtung Kanaren
losgeht. Eine wertvolle und auch notwendige Gelegenheit sich mal
auszusprechen und zwischenzeitlich aufgebauschte Missverständnisse
klären zu können. So hoffe ich, dass ich meine Argumente
nachvollziehbar einbringen konnte, warum ich mich in den vergangegen
Monaten aus emotionalen Gründen so verhalten verhalten habe, wie ich
mich eben leider verhalten habe. Doch das Wiedersehen hatte mich extrem
gefreut, wenn auch nur für drei Stunden in der Mittagspause.
Das habe ich noch nie erlebt: Die S-Bahn war am Donnerstag
derart verspätet, dass die Fahrt ins Zeitfenster der nächsten
Verbindung fiel. So verkehrte die S6 (Bummler) ausnahmsweise ohne Halt
bis Meilen wie ansonsten die S7 (Schnellzug), um in Uetikon wieder
rechtzeitig in Richtung Zürich/Baden einzusetzen. So kam ich in den
Genuss des pünktlichen Ankommens in einem noch leereren Zug als sonst.
:-)
Da das Wetter gut war, durfte am Wochenende der Sonntags-Spaziergang nicht fehlen. Mit Richi
zu Fuss vom Central zum Bellevue und durchs Seefeld zur Badi
Tiefenbrunnen (im Winter für Spazierende geöffnet), dann mit dem Tram
zum Paradeplatz, um im Zeughauskeller eine Kalberwurst
zu geniessen. Kaum im Restaurant angekommen, wurden wir da und dort
erkannt: Fünf Mitarbeitende, darunter die pensionierte Pächterin,
hatten uns persönlich und herzlich begrüsst. Schön, wenn man sich für
ein paar Momente so prominent fühlen darf.
Die Arbeitswochen sind seit Jahresbeginn strenger als sonst,
weil ich ja das neue Gspändli im Büro habe und es noch viel
Erklärungsbedarf gibt, zugleich aber auch das anspruchsvolle
Tagesgeschäft nicht leiden darf. Ein etwas unterschätzter Spagat, aber
irgendwie wird das dann schon gemeistert, indem sich alles bald einzupendeln vermag.
Unschön war am Freitag zum Kälteeinbruch, dass die
Bahnstrecke zwischen Stadelhofen und Tiefenbrunnen infolge einer
Barrierenstörung im Seefeld unterbrochen war. Die Informationen flossen
etwas spärlich, Zug um Zug fiel aus, bis dann ein in gelber Warnweste gehüllter SBB-Informant
auf gezielte Anfrage hin empfahl, mit dem Tram nach Tiefenbrunnen zu fahren und die ab dort
fahrenden Züge zu nehmen. Diese Info wäre dienlich gewesen, bevor ich
im Sprüngli Schutz und Stärkung suchte. So haben mir die SBB über eine
Stunde Lebenszeit entrissen, und das erst noch ohne ein Äxgüsi, Pardon und T'schuldigung
in ihren digitalisierten Durchsagen. Grrrr...
Kälteeinbruch am Wochenende, zwar mit Prachtswetter, aber Temperaturen unter der Nullgradgrenze. So blieb ich am Samstag daheim, diesmal aber gut gelaunt und bewusst den Körper schonend. Der über den Jahreswechsel angeschwollene Fuss war unterdessen dank stetiger Einsalbung und Einbandagierung, stabilem Schuhwerk, und ab und an einem Ibuprofen,
langsam aber stetig auf dem Weg der Besserung. So hoffe ich, bald auf
die unterstützenden und schonenden Massnahmen verzichten zu können, da
dies auch eine Einschränkung im ästhetischen Sinne bedeutete. Ich freue
mich schon auf den Frühling mit weniger dicken Beinkleidern und
eleganten Schuhen.
Am Sonntag nur kurz raus, um sich mit Richi im Sprüngli im HB ein Käffeli zu gönnen. Dann wieder heim an die Wäre und den Fuss schonen.
Welch melancholische Woche, mit untenstehenden Ausnahmen.
Trotz so manch netter Begegnung, fühlte ich mich unbeachtet,
unwillkommen und innerlich einsam. Ein Gefühl, als wäre meine "Blase
der Herrlichkeit" nun geplatzt, das Rampenlicht auf andere Zeitgenossen
verschoben, als wäre die Zeit gekommen, meinen Platz einer jüngeren
Generation freimachen zu müssen. Aber was kann ich schon tun, als
weiterhin eine gute Miene zum bösen Spiel zu machen? Also Kopf hoch,
Krone richten, lächeln (wenn auch aufgezwungen) und weitergehen. Ein
bisher unbekanntes emotionales Tief, welches durch womöglich auch
falsch interpretierte Beobachtungen immer weiter sank.
Am Mittwoch durfte ich wiedermal nach Buchs fahren, um mit meiner Scheffin
zusammen die Struktur des dortigen Fabrikladens zu hinterfragen. Dies
als Teil meiner Analyse über die internen Verkaufsgefässe, welche teils
auch öffentlich zugänglich sind, und aus geschichtlichen Gründen sehr
unterschiedlich organisiert und geführt werden. Ein spannendes Thema,
mit entsprechend nötigem Aufwand aber auch vielen Erkenntnissen.
Jahresgespräch mit einer meiner Mitarbeiterinnen am Donnerstag: "...Auch
mit meiner Vorgesetzten bin ich sehr zufrieden, sie ist immer bereit
uns zu helfen, wenn wir etwas brauchen oder um Probleme zu lösen, wenn
es denn solche gibt." Sehr nett, danke. :-)
Auch diese Arbeitswoche war
innerlich zerfressend und von Tristesse begleitet. Ein Kurzschuss aus
Verzweiflung und Disharmonie gipfelte wegen des Gefühls des ewigen "nur funktionieren-müssens" und der gleichzeitig inneren Leere, sowie fehlender
Wertschätzung als Mensch in der Bestellung eines Zwischenzeugnisses.
Selbst dies warf keine Wellen, als ob es allen eigentlich egal wäre.
Ist meine Zeit abgelaufen?
Eine weitere Enttäuschung kam per Post: Ein Internet-Fund eines Fussballer-Trikots des FCW aus den 1980ern, welches sich leider als Plagiat rausstellte, denn das Toni-Logo weisst Fehler auf (die nur ein geschultes Auge erkennt) und die Waschanleitungs-Etikette auf der Innenseite trägt einen QR-Code. Letztesres gab es in den 80ern allerdings noch nicht. Der Verkäufer erstattete mir dann netterweise den Kaufpreis zurück.
Der Donnerstag
führte mich wieder nach Buchs zu einem weiteren Wörkschopp zur
"integrierten Geschäftsplanung" mit vielen Teilnehmenden und
gleichzeitiger Verabschiedung des externen Beraters Helmut,
der uns bisher rund zwei Jahre begleitete, unterstützte und wesentlich
zum Erfolg des IBP begetragen hatte. Zum Abschluss übergab es allen
Anwesenden eine Flasche Rotwein mit personalisierter Etikette zu einer
persönlichen Stärke, wobei meine Etikette bewusst ohne den verhassten
Anglizismus gestaltet wurde (was entsprechendes Schmunzeln in der Runde
auslöste).
Das Wochenende war
dann aber wieder etwas berübt: Für den Samstag hatte ich mit einer
Ausfahrt nach Bern und
der Teilnahme an einem Treffen früher Weggenossinen in Wangen a.A.
geliebäugelt, dann kam aber die Option des Besuchs einer
Spielzeugbörse in Uster ins Gespräch. Also sagte ich dem Termin in
Wangen a.A. zu Gunsten der Börse ab, doch stiess die Fahrt nach Uster
dann bei der potentiellen Begleitung leider auch nicht mehr auf Interesse. So blieb es beim Zmorge im
M-City, einem Käffeli am Bellevue, einem Zmittag im M-Limmatplatz -
keines meiner Vorhaben konnte realisiert werden. Und
am Sonntag dann wieder erdrückende Stille im Hausarrest. Möge es rasch
Montag werden.
Die Woche in Kürze:
Nebliger Montag, Abend-Käffeli mit Richi am Dienstag, Besuch der Scheffin bei uns am Mittwoch, Melancholie-Ferientag am Freitag, Züri-Gschnätzlets am Samstag, nochmaliger Ruhetag am Sonntag.
Am Donnerstag zog es mich wieder zu meiner Haarfee Angela, doch vorher durfte ich noch ein Kompliment einheimsen: Ich sei "die Königin von Meilen". :-)))
Am Samstag dann auf zum aktuellen "Futtertrog-Bermuda-Dreieck" zwischen M-Limmatplatz, Belcafé und M-City mit Richi.
Diesmal wieder eine lebendigere Woche, indem es am Donnerstag in die Konzern-Zentrale
ging, um a) den künftigen Stammdaten-Wörkflou mitzukreieren (welcher
durch ein neues Portal abgelöst werden soll) sowie b) den bestehenden
"Artikel-Nachfolgeprozess" zu verfeinern. Beides wichtige Themen, für
welche es einfach Profis braucht, die den Prozess und die gegenseitigen
Abhängigkeiten kennen und Risiken umfänglich einschätzen können. Dank
diesem ersten Austausch sind wir aber auf einem sehr guten Weg. Ein
wertvoller Tag mit Melanie, Sandra und Yves.
Am Freitag war wieder Corinne
bei uns in der Manufaktur, unter anderem auch um für das grosse
Informatik-Projekt "Eiger" unsere Erwartungen abzustimmen. Nach so viel
neuronaler Investition durfte ein Cüpli am Abend im Lycka nicht fehlen.
Der Samstag führte Richi und mich wieder zum Zmorge am Löwenplatz, zum Kaffi am Bellevue und zum Zmittag am Limmatplatz. Im Walder im Migros-City
entdeckte ich zufällig ein paar wunderschöne Schuhe in Fuchsia. Leider
nicht in meiner Grösse verfügbar, aber davon träumen darf frau ja...
Spontanes Treffen am Dienstag im Sprüngli mit meiner lieben Aleks,
welche das Unternehmen Ende im Oktober letzten Jahres verlassen hatte.
Umso mehr freute es mich zu erfahren, dass es ihr in der
Medizinal-Branche sehr gut gefällt und sie sich dort gut eingearbeitet
und auch schon etabliert hat. Doch sie fehlt mir weiterhin, da ihre
entspannte Art viel an Unruhe ausgleichen konnte. Sie war der
unaufgeregte Pol in unserem Büro. Doch es geht ihr gut und das zählt.
Für mich wäre ihre Branche aber nichts, weil dort offenbar oft englisch
gesprochen wird... Nein danke!
Immer am letzten Donnerstag des Monats ist ein Feierabend-Apéro im Gasthof Löwen angesagt. Diesmal war sogar Schalttag und hatte ich es auch wieder geschafft und wir waren mit Kerstin, Lisa und Vreni
im kleinen Kreis. So gefällt es mir, denn je mehr Leute, umso unruhiger
das Ambiente und schwieriger der Austausch. Ein schönes Feierabend.
Am Wochenende
grosse
Enttäuschung, da trotz schönem Wetter niemand aus meinem Dunstkreis
Zeit für einen Spaziergang nehmen wollte. Wieder eine schmerzvolle
Lehre, dass es meinen Wünsche an Berechtigung fehlt.
Ausnahmsweise war diesen Dienstag
wieder ein Hosen-Tag angesagt. Sowohl wegen dem kalten Wetter, als auch
wegen einer Visite in der Spedition, sowie auch aus purer Lust an der
Eleganz.
An diesem Mittwoch fand der erste von drei jährlichen Truppentagen statt, diesmal wieder in Buchs
im Gebäude der Kaugummi-Fabrikation. Schön, dass wir uns alle wieder
sehen konnten und auch interessante Informationen zu Transformationen
in der Verkaufs-Organsiation und eine persönliche Vorstellung des
Personal-Bereichs geniessen durften. Nur der Zmittag war nicht so
meins, sodass ich mir einen kalten Salatteller zusammenstellte. Warmes
gab es dann wieder am Abend während der Heimfahrt beim Hamburgerbrater
meines Vertrauens in Schlieren...
Diesmal nutzte ich den freien Freitag für eine Ausfahrt nach Kerns OW, um mich bei der Kryolan-Vertretung
mit spezifischer Kosmetika einzudecken. Dass die Tasche dann
achthundert Franken kosten würde, hätte ich aber nicht erwartet...
Am Samstag wieder wenig Musikgehör für eine Stadterkundung aus meinem Umfeld, nur Zmittag, Kaffee und wieder heim. Toll. Und der Sonntag fiel dann ganz in Wasser.
Nebst den grossen
Warenaufzügen in den Läden ist auch der jährliche interne
Mitarbeitenden-Osterschoggi-Verkauf ein Indiz, dass es nicht mehr
lange bis zu den Ostertagen dauert. Und meine lieben Mitarbeiterinnen
haben am Montag wieder Vollgas gegeben, um diesen Sonderverkauf reibungslos und erfolgreich abzuwickeln.
An diesem verregneten Mittwoch musste ich wieder nach Buchs,
diesmal um meine Jahresziele abzunicken. Ich bin ja nicht wirklich
angetan von strategischen Forderungen, Erwartungen und Abmachungen, da
ich eigentlich weiss, was ich im Sinne des Unternehmens zu tun und wie
ich es jeweils zielführend anzupacken habe. Doch um die hierarchische
Bürokratie zu befriedigen, ist es unabdingbar, konkrete Punkte
schriftlich und terminiert festzuhalten, egal ob ich das nun sinnvoll
finde oder nicht. Aber ich bin froh, dass die definierten Ziele auch
heuer wieder immerhin erreichbar zu sein scheinen.
Langer Tag am Donnerstag,
weil ein obligatorischer, ganztägiger Kursus zum Thema "Führung und
Gesundheit" stattfand. Den Inhalt hätte ich mir auch innert einer
Stunde im Selbststudium zu Gemüte führen lassen können, und die
Moderationen waren inhaltlich bei den gemachten Beispielen teils recht
fragwürdig. So meinte ein angeblicher Sportpsychologe mittels
Vergleichen mit Mannschaften, Trainern, Coaches und Helfern, dass Druck
und Stress zu Höchstleistungen führe. Dass wir hier aber auf der Arbeit
sind und nicht auf der Flucht, hat der Herr wohl verkannt. Dafür wurde
der Umgang mit Resilienz angepriesen, obschon es eigentlich keine
Resilienz-Kurse bräuchte, würde man einfach den Druck vermindern. Ein
Vortrag eines Arbeitspsychologen statt eines Sportpsychologen wäre
vielleicht optimaler gewesen. Ich muss ja nicht alles gut finden.
Nach der Tristesse am Samstag dann ein freudiger Besuch am Sonntag: Andreas und Janine kamen auf eine kultige Bratwurst vom Sternen-Grill
extra nach Zürich. Das Wetter war neblig und von der Stadt gab es nicht
viel zu sehen, aber nächstes Mal holen wir gerne einen kleinen
Stadtspaziergang nach. :-)
Wertvolle Teilnahme am
grossen Informatik-Projekt am Mittwoch in der Konzern-Zentrale am
Limmatplatz. Und ich war aus zweifacher Hinsicht stolz, denn erstens
dass ich mich mit Corinne als Vertreterin der Prozesse aus dem Tagesgeschäft meiner
Manufaktur einbringen durfte, und zweitens weil so einige meiner
eingebrachten Punkte offenbar als wichtig und mitnehmeswert betrachtet
wurden. Ich denke, hier nachhaltig brilliert zu haben und bald wieder
zu einem dieser Austausche miteinbezogen werde. Entsprechende
Fürsprecher haben das jedenfalls schonmal angetönt.
Sehr netter Austausch am
Donnerstag am Flughafen zwischen der "Migros Pride" und der "Raiffeisen
Queer Community". Treff um 18 Uhr im Circle mit gegenseitiger
Vorstellung der beiden Organisationen, einen lebendig moderierten
Rundgang durch die zwei Büroetagen der Raiffeisen und einem
verbindenden Apéro zum gegenseitigen Kennenlernen und netzwerkeln. Und
vor lauter Gesprächen wurde es spät, zumindest für meine Gewohnheit,
indem ich es erst um 23 Uhr ins Bett schaffte, was sich am Folgetag wie
eine Zeitumstellung anfühlte (obwohl diese erst in einer Woche auf uns
zukommt).
Überzeit-Kompensation am
Freitag und somit ein sonniger Tag für mich. So stürzte ich mich in
elegante Kluft und startete den Tag im Belcafé. Spontan gesellte sich
auch Richi dazu, wobei ich ihm einen Abstecher in den Rechberggarten
abringen konnte, bevor es dann zum späten Zmittag sowie Kaffee und
Kuchen in den Migros-City ging...
Pech am Samstag, indem das
seit Wochen geplante Foto vom Cargo-Tram am Fischerweg wiederholt
misslang, weil sich just dann von hinten ein anderes Tram näherte.
Grrrrrr! Etwas tröstend waren dann die Fleischbällchen am Limmatplatz
und die Sachertorte am Löwenplatz.
Der Sonntag diente dann der gemütlichen Regeneration, mit Krimiserie, Wienerli mit Kartoffelsalat und James Bond.
Diese Woche sollte wiederum
kurz sei, denn Ostern ist greifbar nah. Gleichzeitig kam mit Ende März
auch der Termin näher, die nicht bezogenen Ferientage vom Vorjahr
aufzubrauchen. So musste ich diese vier Tage halt an diesen vier Tagen
abbuchen, also gratis arbeiten, dafür die entsprechenden Diskussionen
darüber umschiffen. In den nächsten 9 Monaten gilt es noch, die neuen
25 Tage dieses Kalenderjahres möglichst unauffällig abzubuchen. Das
wären monatlich rund drei Tage.
Freudige Stimmung verbreitete der Apfelkuchen, den unsere Scheffin am Mittwoch ins Büro mitbrachte. :-)
Langer Tag am
Gründonnerstag, da die Geschäftsleitung zu einer grossen
Infoveranstaltung nach Buchs geladen hatte. Halb 5 aufstehen, halb 6
losfahren, halb 7 eintreffen, halb 8 Znüni, halb 9
Veranstaltungsbeginn. Reichhaltige Sandwiches zum Zmittag, arbeiten am
Nachmittag, Abschiedsapéro von Controller Mark zum Feierabend, und dann
in Ruhe einen Verveine-Tee mit der Scheffin im Wynecenter, Proviant
einkaufen und heimfahren. Und dann Osterwochenende...
Richi schrieb mich am Freitag an, dass wir zur Dolderbahn
hinauf könnten, um den neuen Wagen zu begrüssen und den noch
vorhandenen alten Wagen verabschieden könnten. Der brandneue Bhe 1/2 1
von Stadler wurde diesen Monat angeliefert und stand noch verkabelt in
der Bergstation. Der Probebetrieb soll bis im Sommer andauern, dann in
den regulären Dienstag gelangen und im August von seinem Bruder Bhe 1/2
2 ergänzt werden. Von den beiden bisherigen Bhe 1/2 1 und 2 von 1973
(SLM/BBC) wurde zwischenzeitlich Wagen 2 deportiert, sodass für kurze
Zeit zwei Wagen mit der Nummer 1 auf den Zahnstangengleisen stehen.
Einer der beiden bisherigen Wagen soll im Verkehrshaus sein Dahein
fristen, der zweite soll bei der Kunsteisbahn Dolder an die guten
Zeiten erinnern.
Am Samstag schafften es
Richi und ich zum Zmittag an den Limmatplatz und zur Beobachtung des
Fahrzeugeinsatzes auf der Museumslinie zum Central, sowie dann zu
Kaffee und Kuchen in den Migros-City.
Ostersonntag, Feiertag,
Sonnentag, und internationaler Sichtbarkeitstag der T*-Kommune. Doch
diesen Tag allein und betrübt daheim zu verbingen war diesmal keine Option. Darum
aufbretzeln und ab in die Stadt...
Der arbeitsfreie Ostermontag war wiederum geprägt von Antriebslosigkeit und zum vergessen. Wie ich mich auf den Dienstag und das SchniPo freute!
Wieder ein freier Tag am Freitag alleine, zuerst langweilig, dann doch mit Genuss im Zeughauskeller. Und ich war froh, dass gegen Abend Mario noch Zeit für ein Käffeli mit mir in Altstetten hatte.
Wiedermal Zeit für einen Brunch am Samstag mit Rita und Heidi im Wüst. Wiedermal viel Klatsch und Tratsch. Und auf dem Heimweg traf ich zufällig noch auf André aus Genève.
Und wieder ein mental
verdunkelter Sonntag meiner zunehmend vereinsamenden Seele. Das zweite Quartal
scheint also nahtlos ans erste anzuknüpfen.
Diesen Donnerstag kam Corinne zu Besuch nach Meilen und wir nutzten diese Gelegenheit zum Feierabend-Apéro im Lycka.
Was für ein langer und ergiebiger Samstag in drei Teilen:
Teil 1 = Am Vormittag war die Jugendgruppe des Tram-Museums mit dem Be 4/6 2039
auf Rundfahrt. Ein guter Grund, das Fahrzeug am Startpunkt beim
Hallenstadion und später beim Walcheplatz abzufangen. Die Rundfahrt
führte zwar noch zu weiteren Ecken der Start, doch ich hatte für den
weiteren Tagesverlauf noch etwas anderes abgemacht...
Teil 2 = Mittags mit dem Auto nach Schenkon bei Sursee. Der ortsansässige Modellbahnklub feierte das 30-jährige Bestehen und hatte einen Tag der offenen Türe. Andreas, Luca und Robin
begrüssten mich dort zu einem Rundgang und Umtrunk auf dem Festbänkli.
Und im Klubraum mit der grossen Eisenbahnanlage meinte einer der
Verantwortlichen zu mir, dass es schön sei, dass sich auch Frauen für
dieses Hobby interessieren. ;-)
Teil 3 = Am Abend trafen wir in Wangen a.A. auf Janine und genossen den Znacht im Restaurant Al Ponte.
Ääääh...?! Ja, das Al Ponte war jahrelang (m)ein Treffpunkt von ähnlich
gestrickten, während ich mich vor rund sechs Jahren zurückzog, dort
aber weiterhin monatlich ein solch illustres Treffen stattfindet.
Überrascht und erfreut hat mich aber, dass sich zumindest zwei der
Angestellten noch an mich erinnern konnten.
Einen schönen Sonntag durfte ich erleben, indem ich nach dem Festhalten einiger einfahrender Solo-2000er im Oerliker Teil der Schaffhauserstrasse, mit Richi auf einen Imbiss ins Kafi Seilbahn einkehren konnte. Und dass ich in den Sonnenstrahlen das neue lange Sommerkleid ins beste Licht rücken durfte.
Diese Woche hatte mich eine Erkältung eingeholt. Ab Donnerstag schmerzte der Hals derart, dass nur noch Mebucaine, Tee und Honig helfen konnten.
Daher waren am Wochenende kleine Schritte angesagt. Hochlicht war immerhin, dass das Bild vom Cargo-Tram am Fischerweg endlich klappte, wenn auch im Regen.
Aerger am Mittwoch,
als wegen einer Fahrleitungsstörung die Essbahn über eine halbe Stunde
verspätet ankam. Normalerweise lockt in Fällen einer planbaren
Verspätung das Sprüngli mit einer Tassee Kaffee, aber... Wenn auf der
Anzeige nicht deklariert wird, wann der Zug tatsächlich fahren wird,
würde sich (bei meinem üblichen Pech) die Zeit des Anstehens für den
wärmenden Wachmacher sicherlich mit der Einfahrt/Wegfahrt meiner
Essbahn kreuzen. Also bleibt nur das Warten auf dem vollen Perron im
winddurchfluteten Keller des Hauptbahnhofs übrig, schlecht gelaunt,
ungeduldig und mit Kaffeeentzug.
Überraschung am Freitag, als mir spontan Jürg
Egli anlässlich seines letzten Arbeitstags einen Tulpen-Strauss in die
Hand drückte. Damit hatte ich jetzt nicht gerechnet, zumal ich über
keinen grünen Daumen verfüge und Pflanzen in meiner Obhut ein schweres
Los haben. Und doch überlebten die Tulpen daheim dann eine ganze Woche.
Chapeau!
Am Samstag nach dem ausgiebigen Zmorge mit Rührei zu Besuch im Tram-Museum
zur Sichtung der Trouvaillen im angekündigten Flohmarkt. Und wiederum
eine Enttäuschung, denn es gab nichts Neues für mich und ich konnte
viel Geld sparen. Lange blieben wir nicht, denn der Hunger zog Richi und Edi in den Migros-City zum Futtertrog sowie auf Kaffee und Kuchen.
Der Sonntag führte Richi und mich nochmal ins Tram-Museum, mich dabei für eine Weile zum letzten Mal, weil heute mein Museumspass
abläuft.
Was ich nicht gedacht
hätte: Diesen Sonntag war ich für unzählige Wochen das
letzte Mal mit Richi unterwegs - ab da hatte er aus ungenannten
Gründen kein Musikgehör mehr für mich. Als wäre mit dem Ablauf der
Gültigkeit des Museumspasses auch der Zugang zum liebgewonnen Umfeld
versiegt. Habe ich was falsches gesagt oder getan? Das bleibt leider
sein gut gehütetes Geheimnis.
Die kurzen Arbeitswochen kommen, beginnend mit dieser mit dem "Tag der Arbeit" am Mittwoch.
Der Name trügt aber, weil an diesem Tag doch doppelt so viel gearbeitet
werden müsste, um die Arbeit auch entsprechend zu huldigen. Wieso wir
frei haben, erschliesst sich mir daher nicht wirklich. Und dieser freie
Tag am Mittwoch war dann umso trüber, da trotz fabelhaftem Wetter
niemand nach meiner Anwesenheit fragte.
Da am Wochenende niemand mit mir zu tun haben wollte, verbrachte ich dieses in dunkler Tristesse. Es war der Beginn eines neuen
Dauerzustands...
Auffahrtswoche mit mehr
freien Tagen als Arbeitstagen. Die Firma hielt es für nötig,
zwischen dem Auffahrtstag (Donnerstag) und dem Wochenende einen
Brückentag zu verordnen. Also drei Tage arbeiten und vier Tage ruhen.
Trotz wunderbaren Sommerwetter und vielen Veranstaltungen im Land,
waren diese vier Tage unangenehmerweise von der eher bedrückenden
Erkenntnis begleitet, dass niemand auf mich wartete. Keine Frage nach
einem Ausflug, keine Frage nach einem gemeinsamen Essen, nicht einmal
zum käffele...
Mein Wunsch-Umfeld war
entweder mit den Partnern und Partnerinnen unterwegs ist oder aufgrund
Priorisierung anderer Kollegschaften verplant. Sei ihnen ihre
unterhaltsame, soziale und lebensbejahende Zeit herzlich gegönnt.
Natürich hätte ich auch allein zu Käffele gehen können, aber der
einstündige Aufwand im Bad legitimiert dann nicht den einsamen,
zehnminütigen
Kaffeeschlürf. Umso mehr konnte ich dieser Tage voller Überdruss und
Tristesse den erlösenden
Arbeits-Montag kaum erwarten.
Die Woche begann mit dem Montag in Buchs,
aus dem lapidaren Grund, dass das Mittagsmenü dort vielversprechender
erschein. :-) Und etwas Ablenkung im Arbeitsalltag tut auch gut.
Weitere Ablenkung brachte am Mittwoch der Besuch von Corinne und ein spontaner Fyrabig-Apéro bei echli Weisswein auf der Terrasse des Lycka.
Und wieder steht ein
langes, langweiliges, trübes Wochenende bevor. Dieses Jahr dünken mich
die Feiertage recht gebündelt und wirken eher wie eine Dauerfolter. Die SBB-Tageskarte für den Samstag blieb unbenutzt, da eine Reise mit dem Gefühl des sich verstossen fühlens nunmal keine Freude bereitet.
Nach
dem trüben Pfingstmontag endlich wieder arbeiten, mit dem freudigen
Wissen, künftig endlich wieder Fünftagewochen vor mir zu haben.
Über Umwege hatte ich erfahren, dass am Mittwoch dieser Woche in Zug
ein Treffen von ehemaliger Toni-Mitarbeitenden stattfinden würde. Es
wäre spannend, nach über 20 Jahren einige meiner damaligen Weggefährten
wiederzusehen und in Geschichten aus der besten Zeit des Lebens zu
schwelgen. Andererseits stiess mir etwas bitter auf, dass mir dieser
Termin nicht direkt, sondern um mehrere Ecken zugespielt wurde, was
nicht auf eine Priorität meines Erscheinens schliessen lässt. Der
Schriftverkehr liess irgendwie durchblicken, dass meine Anwesenheit
nicht von grosser Erwartung gespickt wäre. Mein daraus gewonnenes
Gefühl, nicht ausdrücklich willkommen zu sein, und weil es sich
schlussendlich erst noch um den 80sten Geburtstags des damaligen
Produktionsleiters handelte (Personenkult), habe ich etwas resigniert
und kurzfristig auf die Teilnahme verzichtet. Ich weiss ja, dass ich
nicht überall dabei sein muss und die Welt auch ohne mich gut zurecht
kommt.
Dafür eine Freude am Donnerstag beim Besuch bei Haarfee Angela und Freitag, als uns die Scheffin besuchte. Und sie hatte ihren Besuchstag extra vom Mittwoch auf den Freitag verschoben. Äxgüsi. :-(
Abwechslung am Sonntag, indem ich mit Andreas dem Betriebstag von Bernmobil Historique fröhnte. Ein schöner Tag, an dem wir zumeist mit/im dem Be 4/4 107 von 1947 verbrachten: Mit Mischu im Führerstand und Stefan
als Kondukteur nach Saali im Osten und Bümpliz im Westen, sowie zum
kleinen Museum im Weissenbühl. Der Heimweg führte uns bewusst über
einen Umweg, via Solothurn und Oensingen zum Znacht nach Olten ins Bahnhofbuffet, ab da jeweils zurück nach Hause.
Nochmaliger Besuch beim Zahnarzt Klaas am Montag um den abgebrochenen Zahn wieder zu rekonstruieren. Und wieder ein warmer Empfang bei Kaffee und Tratsch mit Irma und Alex.
Irma wird in wenigen Monaten pensioniert, also war das auch gleich mein
Abschied von ihr, nach über zehn Jahren sehr guter Betreuung und
Begleitung, beginnend und noch bis 2014 in der alten Praxis am
Helvetiaplatz.
Emotionaler Abschied am Mittwoch von Jürg
in den Rentenstand, unserem langjährigen Wissenträge aus Produktion,
Planung, Logistik und Beschaffung. Wir hatten zwar so manche
Meinungsverschiedenheit, doch am Ende gelangten wir immer zusammen ans
Ziel, im Sinne der Unternehmung und der Kundschaft. Vieles konnte ich
in den Jahren von Jürg lernen, erst recht weil er schon viel länger in
der Manufaktur dabei war als ich. Und eine schöne Gemeinsamkeit ist,
dass wir beide Milch in den Adern haben, da er früher in der damaligen
Toni Molkerei Glarus die Disposition führte. Er wird uns allen fehlen und lange in Erinnerung bleiben.
Ein weiterer Abschied am Donnerstag von Marc,
der ebenfalls pensioniert wurde und uns bei sich daheim im Meilener
Ormis-Quartier zu einem Umtrunk einlud. Eine Ehre, dass ich zu den
auserlesenen Gästen zählen durfte.
Ausfahrt mit Reto am Mittwoch nach Suhr ins grosse Lagerhaus, wo wir mit Christoph
logistische Themen zu unserem Frische-Geschäft abgleichen und
aushandeln konnten. Ein schöner und abwechslungsreicher Tag, wenn auch
infolge sehr früher Anfahrt und sehr später Heimfahrt wieder enorm
laaang.
Der Rest der Woche war dann
wieder in der Manufaktur von der aktuell üblichen Anspannung der
bevorstehenden Reorganisation geprägt.
Wieder eine regnerische Woche, in Sachen Arbeit aber eher kurz, denn nach dem Mittwoch im Houmoffizz musste ich meine diesjährige Woche an Zwangsferien antreten: Am Donnerstag, Freitag, Samstag und Sonntag
zur Untätigkeit verdonnert und mangels Antrieb nur zwischen Bett, Frigo
und Fernseher gependelt. Zwischendurch aber in der erzwungenen Freizeit
für die Manufaktur an einem Projekt und einer ppt-Präsentation gearbeitet.
Leider musste ich auch die diesjährige Zürich Pride auslassen, da sich niemand passendes erbarmte, die/der mich dieses Jahr hinbegleiten würde. So hoffe ich auf 2025...
Bis Wochenmitte weiterhin im abgedunkelten Daheim um die Zwangsferien abzusitzen.
Am Dienstag und Mittwoch fanden Informationsveranstaltungen zur aktuellen ReOrg
statt, und da es sich ja auch um mein wirtschaftliches Überleben
handelte, verfolgte die Laudatien trotz Zwangsferien vom Houmoffizz
aus. Und mir fiel ein Stein (oder eher ein Fels) vom Herzen, als ich
erfahren konnte, weiterhin im Boot dabei sein zu dürfen und die
Geschicke der Manufaktur weiter mitsteuern zu können. Die Ängste der
vergangenen Wochen waren verflogen, die Freude und Erleichterung für's
erste riesig.
Gleichzeitig
kursierten nach und nach Namen von langjährigen und liebgewonnenen
Wegbegleitern, welche nicht mehr in der Zielorgansation dabei sein
sollen. Eine sehr anspannende und emotionale Phase, da es sich teils um
enorm ans Herz gewachsene Menschen handelt, die ich nicht missen
möchte. Die Entscheide waren nicht durchgehend nachvollziehbar, weshalb
die Stimmung in der ganzen Firma angespannt und getrübt, sowie von viel
Unverständnis und Wut geprägt war. Auch meine Abteilung wird sich
ändern, indem wir Leute aus einer aufgelösten Geschäftseinheit zu
integrieren haben werden. Und da liegt das weitere Haar in der Suppe:
Nicht alle davon geniessen mein Wohlwollen, da sie sich in der
Vergangenheit mit ihrem Auftreten mir gegenüber eher disqualifiziert
haben. Wir werden sehen.
Mit Freude konnte ich ab Donnerstag
endlich wieder unter Menschen, nämlich zur Arbeit! Und am Freitag kam kurzfristig Sandra aus der Konzernzentrale zum Zmittag vorbei. Freude!!
Auch diese Woche war eine Standard-Woche mit Métro-Boulot-Dodo, also pendeln, arbeiten und schlafen.
Ein Tieflicht bildete eine
Selbstverletzung, indem ich in der Nacht auf Dienstag
im Dunkeln auf den Balkon
schlich, um eine Lärmquelle zur Unzeit zu identifizieren. Meine
Nachbarschaft hat manchmal Mühe, die Nachtruhe oder auch Sonntagsruhe
zu respektieren oder gar die Existenz einer solchen zu realisieren. Da
leider nicht immer klar ist, wo genau es jeweils rumpelt und scheppert,
suche ich gerne mit einem Blick aus dem Fenster oder vom Balkon nach
einer entsprechenden Lichtquelle. Bei der Investigation auf dem Balkon
stiess mein Fuss dummerweise an ein loses Holz, welches sich an einem
Karton
verkeilte und mir durch dessen abrupten Stopp eine klaffende
Schnittwunde und kurzfristig recht üble Schwellung am Fuss abverlangte.
Verflucht sei der Nachbar, der mich mit seiner Rücksichtslosigkeit zu nächtlicher Stunde schlaftrunken auf den Balkon lockte!
Hochlicht dieser Woche war (natürlich nebst der Arbeit) der Apéro am Donnerstag mit Mehmet, Lisa und Kerstin im Lycka.
Der Sonntag war dann ein Pech-Tag mit drei Frustmomenten:
Frust 1: Da ich für diesen Tag noch eine Spartageskarte hatte, fuhr unsereins am Mittag nach St. Gallen, mit dem Ziel im M-Restaurant im Bahnhof
Pastetli zu geniessen. Just in dem Moment als ich eintraf, senkte sich
das Rolltor beim Selbstwahlbüffet und ich konnte noch erkennen, wie
manch Pastetli und eine Schale voller Brätkügeli von der Plane
abgedeckt wurden. Die Dame am Trog sagte mir "Mir mached grad zue!
Möchted Sie noch öppis?" und ich entgegnene ihr enttäuscht "Sie mached
ja grad zue, dänn halt nöd." und stieg enttäuscht in den nächsten Zug
nach Zürich.
Frust 2: Für den späten Nachmittag wurde mir die Information zugespielt, dass ein spezieller Güterzug von Erlen nach Chaux-de-Fonds unterwegs sein werde, beladen mit einem nagelneuen dreiteiligen Triebzug ABe 4/12 für die Chemins de fer du Jura. Ich wollte diese brandneue Komposition von Stadler von einer nahen Brücke aus ablichten, kam aber genau fünf Minuten zu spät und erspähte sie dann weit hinter dem Bahnhof Altstetten und somit leider zu weit weg in der Ferne auf ihrem Weg nach Westen.
Frust 3: Aus der erhalteten Info zur Fahrroute wusste ich, dass dieser Sonderzug einen längeren Zwischenhalt in Solothurn
einlegen würde und folgte ihm daher via Olten dorthin. Und da stand der
weisse RBDea 567 173 mit seinem Ladegut, dem ABe 4/12 673, im
Güterbereich pausierend. Doch mein Fotoplatz war bereits besetzt, die
von mir angedachten Sujets hatten schon andere realisiert, was
meinen Stolz arg kränkte. Also positionierte ich mich halt bei der
westseitigen Ausfahrt und versuchte mein Glück dort, allerdings senkte
sich die Sonne weiter und weiter, sodass die Lichtverhältnisse bei
Durchfahrt des Zuges dann kein scharfes Bild mehr zuliessen. Also ab
nach Hause und diesen vergeigten Tag einfach möglichst wieder
vergessen!
Und endete endlich das erste
Halbjahr... Nun stehen nochmal sechs Monate an, in
denen nur wenig an Positivität zu erwarten ist. Mal schauen. Ich freue mich aber schon auf 2025...
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Anfangs Jahr heftiger Herzschmerz, nachdem ich mich erfolglos für
jemanden begeisterte und hart auf dem rauhen Pflaster der Realität
aufschlug. Erkenntnis: Ich bleibe trotz gängiger Pfanne-Deckel-Theorie nicht
beziehungskompatibel, weil ein "verbeultes Nudelabtropfsieb" nunmal nach wie vor
auf ewige Ablehnung stösst. Ich bin einfach dazu verdammt für ewig
single zu bleiben.
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Unsere neue Mitarbeiterin bekam zu Beginn derart viel Aufmerksamkeit,
dass in
mir ein Unwohlgefühl hochkam und mich spüren liess, dass das gewohnte
Scheinwerferlicht nicht mehr auf mich zielte und ich mich etwas vom
Thron der Aufmerksamkeit verstossen fühlte. Obschon es ja nur
richtig war, dass die Neue bei der Einarbeitung viel Unterstützung
erhielt, so fühlte ich mich irgendwie vernachlässigter. Zugegeben hat
sich zumindest diese Situation zwischenzeitlich aber wieder gelegt und die
gewünschte Ordnung ist wieder hergestellt. :-)
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In einer konstruktiv-offenen Diskussion mit einem Freund wurde mir
eröffnet, dass ich mit dem Nachhaken meiner oft ignorierten
Wünsche mein Umfeld angeblich "terrorisieren" würde. Erkenntnis: Was
ich möchte
und mir wünsche ist irrelevant, sekundär und unberechtigt. Berechtigung
haben offenbar nur andere, also nur deren Glück hat Priorität.
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Ausflüge, Spaziergänge und Flanieren reduzierten sich zunehmends. Meine
Vorschläge wurden entweder nicht beantwortet, totgeschwiegen, oder mit
"was wotsch döt?"
oder "muesch halt allei gah!" abgewunken. Für ihre Freizeitgestaltung
hat sich mein engstes Umfeld wohl mit attraktiveren Wegbegleitern
eingedeckt. Vermutlich bin ich eher zu einer Belastung
geworden.
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Was mich erfreut oder bedrückt? Irrelevant! Im Umfeld wird in der Regel abgefragt, was sich in
der Manufaktur so tut. Für Sorgen, Ängste, Wünsche und
Hoffnungen bietet der Austausch kaum Platz. Wozu auch? Zwar wird man bei der
Arbeit immerhin ab und an nach dem Befinden befragt, was
aber (nüchtern betrachtet) infolge professioneller Distanz sowie
begrenzter
Möglichkeiten zur tatsächlichen Einflussnahme lediglich zwecks Klärung
der Funktionsfähigkeit zur Auftragserfüllung dient.
Erkenntnis: Die Welt dreht sich auch ohne mich. Einzig in zwei Welten realisiere ich aktuell eine
gewisse Wertschätzung, wenn auch aufgesetzt und daher etwas täuschend: a) wegen
der beruflichen Abhängigkeit im künstlichen Konstrukt der Arbeitswelt
(man kommt ja nicht aneinander vorbei), sowie b) im Umfeld der Verwandschaft
aufgrund des familiären Pflichtgefühls (wir sind Familie und haben uns
zu mögen).
Fazit:
Der Zenith ist überschritten, der Abstieg von der Spitze der
Maslow-Pyramide hat begonnen. Zeit, so
manches
herunterzufahren, sich den Gegebenheiten zu beugen. Und nie zu
vergessen: Dienen kommt vor Verdienen, nichts ist umsonst, alles hat
seinen Preis,
Glück muss man sich erarbeiten... Vielleicht bringt ja Karoshi die
Erfüllung. Das Schöne bei der Arbeit ist, dass der teilweise selbstlose
Einsatz immerhin mit recht viel Wertschätzung und Dankbarkeit honoriert
wird. Zumindest das vermag die geschundene Seele etwas aufzupäppeln...