Patricia from Switzerland
Tagebuch des Jahres 2023 (1. Halbjahr Januar - Juni):
Bienvenue
dans l'année 2023. Das vorherige Jahr war gespickt mit allerlei
Erlebnissen, vom Spitalbesuch mit Nierenstein bis zum ersten
Langstreckenflug nach Island. Was mag wohl 2023 für mich im Gepäck
haben?
Also los, stürzen wir uns gemeinsam ins nächste Abenteuer im vierten Jahr meines neuen Daseins...
Das neue Jahr beginnt faul, träge, häuslich, lethargisch, mit viel Müssiggang.
Vorallem am ersten Tag, der laut einer alten Überlieferung (ohne
fundierte Quellen) ein Abbild der übrigen Tage des noch jungen Jahres
zu werden droht. Darum am 1sten Jänner
bloss nichts Ungewolltes tun, um nicht zu riskieren, dieses dann
ständig auf der Agenda zu haben. Auch darum schaute ich erst am 2ten Jänner bei Mutti zum Znacht vorbei.
Sssso, die "Laueri-Zyt" war am Dienstag definitiv vorbei, als unsereins wieder zur Arbeit
musste. Unterdessen ans lange Liegenbleiben im Bett gewohnt, bereitete
mir das Aufstehen an diesem Morgen besondere Mühe. Zu einer Zeit, zu
der andere bereits an den Znüni denken, qualte ich mich aus den warmen
Federn ins Bad, zum Tram und in den Zug.
Überraschend stand am Donnerstag
eine orange Papiertasche auf dem Schreibtisch. Und die war tatsächlich
an mich adressiert, also kein irrtümliches Liegenlassen. Ganz
vorsichtig warf ich einen scheuen Blick hinein: Es war ein herziges
Dankesschreiben von Ivan
für meine Unterstützung beim Erstellen seiner Master-Thesis, für welche
er eine sehr sehr gute Note erhielt. In der Papiertasche schlummerten
auch zwei Flaschen Wein, welche ich sehr gerne zu einer schönen
Gelegenheit mit allen Sinnen geniessen werde.
Ach ja, endlich war Dreikönigstag, der offizielle Tag um den grossen Kuchen zu geniessen und sich selbst zur Königin zu ernennen, indem Kroko keinen Bissen davon bekommt. Zum Glück hat er ihn eh nicht so gern, er präferiert ja Katzenzüngli. :-)
Geburtstags-Stimmung am Samstag. Schon vier Jahre
ist es her, seit ich nervös, verunsichert und mit mulmigem Gefühl im
Bauch - meinen ersten Arbeitstag - definitiv meine neue Identität
einläutete. Und mit zwei der damaligen Stützen jenes 7ten Januars anno
2019, die mich motivierend und anspornend in den Tag begleiteten, traf
ich mich zum feierlichen Brunch im Beck Wüst an der Stampfenbachstrasse. Erfreulicherweise sind Rita und Heidi
nicht so überschwenglich punkto Gesang und Geschenken, sodass wir
einfach einen schönen Zmorge hatten und etwas in der Vergangenheit
schwelgten.
Der Sonntag war dann ein Ausruhtag. Ganz bewusst und frei von Melancholie, aber einfach faul und erschöpft vor dem Fernseher.
Nach langer zeit wiedermal
eine 5-tägige Arbeitswoche. --> Ungewohnt, ungewollt, unbequem. :-(( Umso
wertvoller werden dadurch wieder die "faulen Sonntage".
Schon am Montag führte mich der Weg nach Buchs, da ein Neujahres-Wiedersehen unserer Administrations-Equipe (Fabienne, Aleks, Lyda, Daniele, Kristina und Bianca)
auf dem Plan stand. Eigentlich sind Arbeitstage in Buchs noch ganz
angenehm, da sich die Möglichkeit bietet , sich mit liebgewonnenen
Kolleginnen und Kollegen vor Ort auszutauschen statt über die (sich im
Arbeitsalltag immer mehr verbreitende) Bild-Telephonie. Wäre da einfach
nicht das frühe Aufstehen, vor allem in den noch dunklen Stunden der
kalten Wintertage.
Einmal mehr war diesen Samstag die in sich isolierte Jugendgruppe des örtlichen Tram-Museums unterwegs, diesmal mit der Mirage Be 4/6 1674
von 1968. Wie bei den Veranstaltungen dieser Jugendgruppe üblich, sind
ältere Semester (auch bei noch so grossem Interesse) nicht
teilnahmeberechtigt und kommen auch nicht in den Genuss einer
Wiederholung dieser Veranstaltungen. Umso glücklicher waren Richi und ich, als uns Wagenführer Hanspeter
netterweise die Fahrroute des Tages unterbreitete, sodass wir zumindest
als inoffizielle Zaungäste partizipieren durften. Die Fahrt begann beim
Hallenstadion und führte zum Flughafen, nach Stettbach, durchs
Tramtunnel, zum Albisgütli, zum Letzigrund und Bucheggplatz, rund ums
Tramdepot Irchel und dann zurück nach Oerlikon. Diese Kenntnis
ermöglichte uns einige schöne Aufnahmen des Fahrzeugs. Abgerundet wurde
der Tag im Zeughauskeller, wo jeweils im Jänner (und nur im Jänner) die superfeine Kalberwurst feilgeboten wird.
Am Sonntag
wehte ein bissiger Wind und der zusätzliche Regen erinerte mich an die
Tage in Island. Eigentlich ein Tag zum daheim bleiben, wäre da nicht Sven's
letzter Arbeitstag bei den Verkehrsbetrieben. Bei ihm geht es jetzt
Zack auf Zack, denn in knapp drei Wochen ist er bereits in Berlin
wohnhaft und bereits wieder am arbeiten - bei den dortigen
Verkehrsbetrieben. So nutzen Richi
und ich trotz garstigem Wetter die Chance auf einen Teilabschied am
letzten Tag im Führerstand. Am Abend pilgerte ich trotz Regenwetter
noch zum Hardturm, um mich auf Sven's letzter Runde gebührlich zu verabschieden... Gute Fahrt!
Es waren wiedermal Reisetage angesagt: Den Donnerstag verbrachte ich anlässlich einer kurzen Schulung zum neuen Personalverwaltungsprogramm in Buchs, den Freitag infolge eines weiteres IBP-Wörkschopps in Suhr. Und die Krönung der beiden langen Tage war auf der Heimfahrt der jeweils (absolut notwendige) Zwischenhalt beim goldenen M zu einem doppelten Fish-Mäc.
Den Sonntag startete ich im Café Rathaus, wo ich das neue Buch von Petra
(die mich bei meinem Werdegang sehr inspirierte und ermutigte) geradezu
verschungen habe. Am Nachmittag folgte dann das Abschiedsessen mit Richi und Sven im Santa Lucia am Pfauen. Sven's
Arbeit in Zürich war beendet, der Zügelwagen bestellt, die Papiere
bereit, die Vorfreude auf seine neue/alte Heimat deutlich
spürbar. Traurige Sache, aber unausweichlich. :-( Doch aus den Augen
ist ja nicht aus dem Sinn! :-)
Und auch diese Woche musste/durfte ich nochmal nach Suhr, am Mittwoch
zum zweiten Kurstag zur Festigung als "Change-Vermittlerin". Ein
wiederum eindrucksreicher Tag mit guten Diskussionen,
Selbstreflektionen, Fallbeispielen und wichtigen Werkzeugen für die
Schärfung der eigenen Sinne, die Sensibilisierung für Wirkungen aus
Veränderungen, sowie die Verbreiterung des eigenen Horizonts.
Am Donnerstag hatten wir dann wieder Besuch von meiner Scheffin, also musste ich mich benehmen - zumindest bis zum Apéro am Abend im Lycka. ;-)
Das Wochenende zwang mich dann zu kleinen Schritten, denn der verspannte Rücken forderte Zurückhaltung und Voltaren...
Die Energiesparmassnahmen
liessen uns weiterhin im Büro schlottern, indem die versprochenen 21
Grad konsequent unterschritten wurden. Die gesetzliche Sorgfaltspflicht
laut OR Artikel 328 Absatz 1 interessiert einfach niemanden. Zum Glück
gab es noch die Kaffeemaschine und
die täglich warmen Mittagsteller. Aber kein Wunder, ist unsereins am
Wochenende einfach nur noch schlapp und futsch. Traurig.
Abschied am Freitag bei meiner Haarfee Angela:
Das war mein letzter Termin bei ihr an der vertrauten Adresse, ab März
arbeitet sie in einem neuen Salon. Zum Glück ist dieser nicht weit weg,
sodass ich meine Weggewohnheiten kaum ändern muss: Das neue
Etablissement ist ebenfalls am Rennweg, und zwar genau gegenüber der
alten Anschrift. :-) Somit kann ich mich auf Ende März freuen, wenn ich
zur Maniküre im neuen Ambiente geladen bin.
Trotz der anhaltenden Kälte gestaltete ich mir den Sonntag recht aktiv, indem ich schon verhältnismässig früh zum Belcafé pilgerte, mir mittags daheim von Kroko von ein Fondue kredenzen liess, und dann noch die wenigen wärmenden Sonnenstrahlen bei der reformierten Kirche Höngg auf mich wirken liess. Ein schöner Nachmittag zu geniessen und sinnieren.
Anfangs Woche waren wieder besonders viele Männer mit Blumensträussen unterwegs. Der Valentinstag
ist für die Floristen jeweils die beste Zeit des Jahres. Mir brachte
aber - einmal mehr - niemand Blumen. Da wird einem wiedermal
ungefiltert bewusst, wie wichtig es ist, zu versuchen sich selbst
derart fest zu lieben, um die fehlende externe Herzenswärme,
Aufmerksamkeit und Begehrtheit zumindest ansatzweise kompensieren zu
können. Wirklich gelingen tut es mir aber auch dieses Jahr nicht
wirklich. Zum Glück gibt es ja am Folgetag noch den Trost spendenden
Ehrentag der Singles, um nicht ganz in der gefühlten emotionalen
Einsamkeit zu versinken...
Nach langer Zeit schaffte ich es diesen Samstag dann mal wieder zu Kaffee und Kuchen im Migros-City mit Martin. Aus der vorgesehenen Stunde wurden deren vier...
Wie lange war es her, seit ich das letzte Mal im Houmoffizz arbeitete? Ich weiss es nicht mehr. Doch diese Woche gönnte ich mir zwei Tage dafür,
weil ich mich schwächer und kränker als sonst fühlte, und das wertvolle
Privileg nutzen durfte, sich zwischendurch mal hinzulegen.
Glücklicherweise hatte ich kein Fieber und mit den üblichen chemischen Keulen
ging es mir im Laufe des Wochenendes wieder besser. Aber wenn im Büro
nicht richtig geheizt wird, müssen die Leute ja krank werden - oder im
dicken Skianzug mit Mütze, Schal und Handschuhen am Schreibtisch
fristen.
Am Sonntag konnte ich dann Richi
immerhin helfen, seinen demnächst aufzugebenden Lagerraum bei der
Stolzewiese
auszuräumen. Gleichzeitig erhielt ich ein wertvolles Transportgut
zugesteckt, welches eine Woche später ins Tessin verfrachtet werden
sollte. Dieses war bis zum definitiven Ablad am Folgesonntag in der
Südschweiz als "Blinder Passagier" im Auto noch zweimal in den Aargau
mit unterwegs.
Wiedermal eine Woche mit viel Mobilität:
Am Mittwoch war mein Wirken in Buchs gefragt, also eigentlich erst am Nachmittag im Verteilzentrum in Suhr, und deshalb schon vormittags in Buchs (auch wegen den Fleischkäse-Gipfeli). Mit Corinne und Reto
hatten wir dann am Nami eine gute Koordinationssitzung zum Gebindefluss
und zur Lohnbearbeitung, inklusive kurzem Rundgang dank Dario. Am Abend durfte dann der Fish-Mäc nicht fehlen...
Grosses Staunen am Donnerstag: Auf dem Weg zum Hauptbahnhof fiel mir auf, dass das Heizöfeli im Be 4/6 2028
auf Höhe Türe 2 auf Hochtouren lief und intensiv vor sich hin glühte.
Die Wagenführerin versprach mir zwar, sich das Thema an der
Gessnerallee anzusehen, doch der Wagen war auch abends auf meinem
Heimweg mit dem weiterhin vor sich hin glühenden Heizöfeli unterwegs.
Bleibt zu hoffen, dass niemandes Mantel oder gar das Fahrzeug
abfackelt.
Der Freitag zog mich wieder nach Buchs, mit der Absicht, am Abend in Schöftland an der Generalversammlung des Vereins Pro Salonwagen WSB
mitreden zu können. Über Mittag hatte ich das Vergnügen, mir mit
Fabienne, Daniele, Fabienne, Natalie, Tobias und Jeffrey im Chinatown Freihof Aarau "à discrétion" den Bauch vollzuschlagen. Dies zum unbemerkt 7-jährigen Jahrestag der HRT.
Und schon waren wieder zwei Monate vorbei, also Zeit am Samstag für unseren Zmorge mit Rita und Heidi im Beck Wüst,
zu Rührei und Klatsch und Tratsch. Schade, dass die beiden nicht mehr
in der Keksklappse arbeiten, und doch sind sie jeweils noch recht gut
über allerlei Themen gut auf dem Laufenden.
Am Sonntag rief die Sonnenstube der Schweiz.
Der Auftrag war, den vor einer Woche im Kofferraum verstauten Stehventilator nach Verscio zu spedieren. Also fuhren Richi
und ich schon sehr früh aus der Stadt via Axentrasse und Gotthardtunnel
ins Tessin. Erster Halt war das neue Stadion des Hockeyclubs von Ambri, denn dort stand ein alter Saurer 4ZP-Autobus
ex VBZ 284 von anno 1951. Ab 1984 wurde er an diverse Getränkehändler
verkauft und stand im "Grillbus-Design" neben der noch nicht fertigen
Eishalle. Also nichts wie hin und ein paar Bilder durch den Zaun
machen.
Die zweite Destination war Grono, wo seit einigen Jahren ein alter Triebwagen der damaligen Ferrovia Mesolcinese bzw. der vorherigen Bellinzona-Messoco-Bahn bzw der Appenzellerbahn (ursprünglicher Besitzer) aufgebahrt steht. Schön restauriert und hinter einem schützenden Hag und unter Dach erinnert der ABe 4/4 1 von 1933 an die 2013 stillgelegte und zwischenzeitlich rückgebaute Rest-Bahnstrecke zwischen Castione und Cama.
Da wir noch Zeit hatten, erlaubten wir uns einen Abstrecher nach Ranzo
am linken Ufer des Lago Maggiore. Der Ort sollte mich an den stetig
wachsenden Bauchumfang erinnern und zur bewussteren Ernährung ermahnen.
Gleichzeitig auch die Aussichten auf Tage im Badekleid oder in eng
geschnittenen Kleidchen im Keim ersticken.
Am Mittag erreichten wir dann Verscio im Centovalli, wo Mario und Paul
und zu einem späten Zmorge und mittäglicher Stärkung erwarteten.
Gleichzeitig konnte auch der eigentlich Auftrag erfüllt werden: Der
Ventilator wurde heil abgegeben und konnte wenige Tage später
erfolgreich in Betrieb genommen werden. Erstaunlicherweise kamen wir
den ganzen Tag sehr gut durch den Verkehr. Am Morgen hatten wir die
Autobahnen fast für uns alleine, am Nachmittag mussten wir nur rund 30
Minuten am Südportal des Gotthards ausharren, ansonsten verfielen die
Fahrten stets angenehm flüssig. Es war ja auch noch keine Feriensaison.
Eine trübe Woche, und zwar sowohl wetterseitig als auch gemütsmässig. Und dann kam da noch am Donnerstag der Abschied von Corina im Löwen Meilen.
Wieder eine liebgewonnene Kollegin weniger in der Manufaktur. Tröstlich
ist nur, dass sie an einem anderen Ort wohl zufriedener sein wird.
Alles Gute, liebe Corina!
Wie jedes Jahr vor Ostern und Weihnachten, werden dem Personal verschiedene Schokoladen im Grossformat feilgeboten. Diesen Montag waren die Osterschokoladen im 1kg-Beutel und einige Übermengen an Schoggihasen im Angebot. Und die guten Feen vom Lädeli
koordinieren das jeweils mit viel Herzblut und Engagement. Ich kann
einfach nur froh sein, so verlässliche und selbständige
Mitarbeiterinnen haben zu dürfen. Danke!
Wiedermal hoher Besuch am Donnerstag: Unsere Scheffin Fabienne nahm wieder einen Augenschein in unserem kleinen Büro. Den Zmittag gönnten wir uns als Abwechslung im Lycka am Dorfplatz. Und am Abend hatte ich noch einen weiteren Termin: Im Ricardo wurden Espresso-Tassen mit dem Emblem der damaligen Toni-Molkerei ausgeschrieben, besichtigbar und abholbar in einem Brockenhaus
an der Brunaustrasse. Darum nichts wie hin und ich liess es mir nicht
nehmen, gleich den ganzen Bestand sicherzustellen (freundlicherweise
mit Mengenrabatt).
Erstaunen am Samstag:
Auf der Angebotstafel für das Restaurant des lokalen Altersheims stand
doch tatsächlich "Züricher Geschnetzeltes" - ja, richtig gelesen: Züricher!
Ein absoler Faux-pas, der die lokalpatriotische Seele beleidigt und den
Schreiber als Nordschaffhauser entblösst. Baseler Mehlsuppe, Züricher
Geschnetzeltes, Uriner Pastetli: In dieser Art angepriesene
Schlemmereien sind mitsamt des Lokals und der Küchengilde konsequent
abzulehnen. So konnte ich es nicht lassen, dem Lokal meinen Unmut
schriftlich zu unterbreiten. Der Küchenscheff versuchte sich im Laufe
des Schriftverkehrs auf charmante Weise zu erklären, zu entschuldigen,
und mich zu einem Kaffee einzuladen. Doch nein, solche Fettnäpfchen
lassen sich nicht mit einer simplen Tasse Kaffee aus der Welt schaffen.
Mein helvetisches Herz ist zu tiefst gekränkt. Ausverkauf der Heimat.
Endlich macht sich der Frühling bemerkbar, wenn auch nur für kurze Zeit.
Am Montag schleppte ich mich bewusst früh aus dem Bett. Grund dafür war ein Hinweis, dass eine die Mirage im Linieneinsatz sein sollte. Und dem war dann so: Be 4/6 1675
drehte in der Morgenspitze einige Runden zu Ehren eines in Pension
fahrenden Wagenführers. Eine nette Geste, dass dies ermöglicht wurde.
So kam mir der Wagen am Bahnhofplatz kurz vor die Linse, bevor ich mich
wieder auf den Weg in die Manufaktur machen musste.
Am Mittwoch wagte ich mich im "tenue orange" unter's Volk und erntete mehrere Komplimente für die Referenz an den Frühling. :-)
Samstag war wieder Tram-Tag: Nach dem Start im Rathaus-Café und einem Abstecher ins örtliche Tram-Museum, begaben sich Richi und ich ins Ortsmuseum Albisrieden. Im alten Riegelhaus erfreute uns eine reichhaltige Ausstellung zum Thema "100 Jahre Tram in Albisrieden" und der Museumsleiter
gab uns noch die eine und andere Anekdote mit auf den Weg. Eine
wirklich sehenswerte Ausstellung mit viel Bildermaterial aus privaten
Archiven und mit unaufdringlicher Präsentation an Informationen rund um
die Tramanbindung des Quartiers. Wirklich sehenswert und sympathisch
rübergebracht.
So viele Eindrücke machten uns hungrig. Schon am Vorabend waren wir im Migros-City
und liessen uns von einem Plakat mit dem Angebot für Züri-Gschnätzlets
inspirieren. Allerdings hatten die Schlaumeier im Restaurant das Plakat
zur früh positioniert und am Buffet wusste niemand was von
Züri-Gschnätzletem. So konnte ich meine Enttäuschung nicht für mich
behalten und hab den diensthabenden Pseudoscheff angefaucht. Und als
wir am Samstag dann wieder im Migros-City waren, erkannte uns die Dame
vom Buffet augenzwinkernd wieder und schöpfte zur Kompensation richtig
grosse Portionen.
Und dann kam wieder die
Zeitumstellung. Auch dieses Jahr wurde einem eine wertvolle Stunde
geraubt, ohne tieferen Sinn und triftigen Grund. Also ab heute wieder
im Dunkeln aufstehen. Das werden schwere Tage.
Die Zeitumstellung machte
mir die ganze Woche zu schaffen. Es dauert einfach seine Zeit, bis der
Körper sich auf die gestohlene Stunde eingestellt hat. Jedes Jahr hoffe
ich daher auf die Vernunft der Bürger*innen und die Abschaffung der
Sommerzeit, und jedes Jahr versanden die Debatten dann doch wieder im
Nichts. Zum Glück habe ich flexible Arbeitszeiten.
Diesen Mittwoch hatten wir einen "Team-Tag" in Birsfelden,
mit gemeinsamem Austausch, gemeinsamem Zmittag, gemeinsamen Rundgängen
(Kaffeeproduktion, Nussabfüllung, Felchenzucht). Ein spannender Tag und
eine schöne Möglichkeit, vor Ort wieder einige tolle
Arbeitskolleg/innen zu sehen, die es sonst selten nach Meilen schaffen.
Die Reiserei ging am Donnerstag weiter, denn unsereins trieb Buchs
sein Unwesen. Warum? Weil mir der Zmittag in Buchs (Züri-Gschnätzlets)
eher zusagte als jener in meiner Manufaktur. :-)) Und wie es sich
unterdessen zur Gewohnheit mauserte, gab es am Mittwoch und Donnerstag
auf dem Heimweg einen Doppel-Fish beim Hamburgerbrater meines Vertrauens mit dem goldenen M im Logo.
Am Freitag aber gab es keine grossen Sprünge, ausser am Abend zu meiner Haarfee Angela
zum Haarschnitt und zur Maniküre, um mehr Farbe in den Alltag zu
bringen. Und zum Znacht hatte sich netter Besuch aus Oberkulm
angekündigt: Andreas hatte in der Region zu tun und so liessen wir uns in der Silberkugel am Bleicherweg zu sündigem Mahl nieder (der zuerst angepeilte Zeughauskeller war uns zu überfüllt).
Ein wahrlicher April-Samstag: Viele Wolken, kurzer Regen, kühler Wind, noch mehr Regen, und noch mehr Wind. Brrrrrr... Richi
und ich nutzen die Gelegenheit, ein paar 13er in der Hardturm-Schleife
festzuhalten, solange der 13er noch temporär diese Strecke infolge
grossen Gleisbaustelle in Höngg zu befahren hatte. Gleichzeitig war ja
auch das Cargo-Tram wiedermal vor Ort. Und wir hatten das Glück, die "Blinde Kuh" Be 4/6 2301
grad "vor die Nase" zu bekommen, denn nur wenige Tage später war sie
zwecks Ausschlachtung und Abbruch in die Zentralwerkstätte überführt
worden. Das ist somit auch das Ende der kleinen Serie Be 4/6 2301 bis
2315 mit Baujahr 1978. :-(
Umso erfreulicher war der Sonntag, da mehrheitlich die Sonne schien - und wir in der Grünau nochmal den Wagen Be 4/6 2301 vor die Linse bekamen. Ein letztes Mal. Ruhe in Frieden, "Blinde Kuh". Dank
Petrus' Milde konnten wir noch einige zusätzliche Stimmungsaufnahmen
der Linie 13 im Bereich des Grundwasserareals Hardhof einfangen.
Hurra, zwei kurze
Arbeitswochen, denn Ostern steht vor der Tür! Glücklicherweise war bei
der Arbeit kein grosser Druck gegeben, sondern die Zeit eher von
schönen Begegnungen geprägt. So sollten Arbeitswochen immer sein: Nette
Menschen, gute Themen, nur vier Tage. :-)
Und dann kam das lange Wochenende: Allerdings fielen bei mir Karfreitag und Samstag ins Wasser, denn ich fühlte mich totmüde, ausgelaugt und krank. Darum nur daheim rumgammeln, von Tee und Zwieback leben und auf bessere zeiten warten. Am Sonntag wagte ich wieder ein paar Schritte nach draussen und entdeckte eine still platzierte Aufmerksamkeit vor der Türe. Mama hatte mir doch tatsächlich einen Ostergruss hinterlassen. Dann rufen wir sie mal an und bedanken uns für das Präsent. Und schon hiess es "kommst zum essen?". Na ja, es war ja Ostern...
Kein Ausschlafen am Ostermontag, lieber die Sonnenstrahlen einfangen. Somit mit Richi
von der Feiertagsruhe im Verkehr profitieren an der Winzerhalde ein
paar Busse observieren. Eigentliches Ziel war die Betrachtung der
kürzlich installierten Ladestation für die neuen Hybrid-Busse im
Dunkelhölzli. Die dort wendenden Autosse Typ Volvo 7900
"Plug-in-Hybrid" auf den Linien 67 und 78 können in der Wendepause
vollautomatisch Energie tanken. Ist das Fahrzeug an der richtigen
Stelle angekommen, senkt sich ein roter Verbindungsarm auf das Dach des
Autobusses und der Ladeprozess beginnt. Wie ein Stromabnehmer beim
Tram, nur umgekehrt. Wenige Minuten später hebt sich der Arm wieder und
der Bus dreht eine Runde auf seiner Linie. Wir tankten unsere Energie
bei Pizza und Panini im Belcafé. Und ich wollte nochli von den
Sonnenstrahlen profitieren und schlich darum dann nochmal im Quartier
herum.
Die kurze Arbeitswoche von Dienstag bis Freitag war ein willkommenes Geschenk, doch das verregnete Wochenende forderte dann wieder seinen Tribut und bescherte mir Besuch der Melancholie. Aus!
Überraschung am Montag-Abend: Richis letzte Fahrt stand an und ist dann pensioniert. Der Termin kam recht kurzfristig zustande, nachdem die SBB
die offenen Ferientage und Mehrzeiten hochgerechnet hatten: Heute um
22:55h Ankunft aus Romanshorn mit letztmaligem Ausstieg aus einem
Führerstand. Mario, Patrick und ich wollten Richi an diesem nicht unbedeutenden Moment im Arbeitsleben unsere Ehre erweisen.
Dieser späte Abend zu
Wochenbeginn ramponierte meinen
Schlaf-Rhythmus. Es fühlte sich an wie nach einem langen Überseeflug.
Und das war vielleicht auch einer der Auslöser für ein Einbruch am
Wochenende: In der Nacht auf Samstag ein grippiges
Gefühl mit Schnellatmigkeit, Gliederschmerzen und verstopfter Nase.
Mitten in der Nacht geriet ich dann leicht in Panik und versuchte ich die Symptome mit einer chemischen
Keule zu bändigen, allerdings musste ich kapitulieren und blieb das ganze
Wochenende mit teils erhöhter Temperatur im Bett. Und das, während
draussen wunderbar die Sonne schien. Toll. :-(
Das gesundheitliche Tief begleitete mich die ganze Woche
lang. Der Schnupfen und Husten liessen aber vorzu nach und zum Glück sank
auch die Temperatur, aber die Konzentrationsschwäche und eine schnelle
Erschöpfung blieben als Begleitung recht präsent. Darum verbrachte ich
die ganze Woche in Heimarbeit. Und dann kam ein Hörsturz hinzu: Anfangs Woche hörte ich unvermittelt links gefühlt nur
noch halb so gut, rechts zu etwa 3/4 der üblichen Aufnahmefähigkeit.
Ein Auswaschen mit Pfefferminztee half nur bedingt, darum der Gang in
die Apotheke, wo mir für's Ohr Augentropfen(!) mitgegeben wurden. Der Apotheker meinte, das würde auch helfen. Tat es aber nicht wirklich.
An diesem Freitag
- dem ersten Ferientag dieses Jahres - war eigentlich eine Fahrt in den
Jura geplant gewesen. Doch weil es ganztags nur einmal regnete und ich
immernoch geschwächt von der Grippe war, konnte ich einen wertvollen Pyjamatag
einlegen. Schade um den ungenutzten Ferientag, aber auch eine
willkommene Gelegenheit um nochli auskurieren zu können.
Am Samstag zog es mich dann wieder raus, weil im Tram-Museum
ein Flohmarkt lockte. Und auch diesmal wieder: Kaum Neues, der ewig
aufgewärmte alte Grümpel, und Akteure, denen man lieber nicht begegnen
will. Zumindest konnte ich mich mit zwei Occassions-Modellen eindecken,
obwohl ich denke, dass solche bereits irgendwo in meinem
unübersichtlichen Fundus vorhanden sein könnten. ;-)
Und am Sonntag hatten Richi und ich Glück, dass es nicht regnete, als wir nach Boudry (inklusive Ortsspaziergang) und Areuse zum dortigen Musée de Tramway reisten. Doch welch Schreckmoment im Museum: Ein Rüpel hat bei einem Rangiermanöver meiner Arroseuse das Gesicht eingedrückt. Und offenbar hatte es bislang keiner der Museumstruppe bemerkt. Hätte
ich ein grosses Pflaster gehalbt, würde dieses jetzt auf dem Fahrzeug
kleben. Auf meine intensive Intervention hin wurde eine Reparatur
versprochen, aber ob dem dann auch wirklich so sein wird, werde ich im Herbst wohl wieder
persönlich überprüfen müssen. Trost brachte dann der Besuch in der Crêperie du Château in Neuchâtel. Einmal herzhaft und einmal süss zugeschlagen.
Erster Mai, Tag der Arbeit.
An diesem Tag darf die Arbeit aber ruhen. Und weil in der Stadt nur die
jährlich üblichen Ausschreitungen zu erwarten waren, verbrachte ich den
Tag faul mit allen Teilen der "Police Academy" vor der Glotze.
Am Mittwoch
stand wieder eine Reise auf dem Programm. Für eine Besprechung
bezüglich Gebindeaustausch durfte ich als halbe Logistikerin mit Corinne und Reto via Buchs zum Tiefkühllager in Neuendorf.
Allerdings wurde ich dann etwas überrascht, als spontan noch ein
kleiner Rundgang durch die auf -18 Grad(!) runtergekühlten Katakomben
angesagt wurde. Natürlich erhielten wir dicke Tiefkühljacken, aber mit
meinem Tenue fror ich dann schon ein bisschen an die Beine, Füsse, Nase
und Ohren. Da war ich nicht darauf vorbereitet, obschon es im
Nachhinein zu erwarten gewesen wäre. Aber immer gute Miene zum bösen
Spiel. ;-)
Der Donnerstag bescherte uns wieder hohen Besuch, indem unsere Scheffin Fabienne wiedermal die Manufaktur beehrte. Zur Feier des Tages passte ich mich farblich den Rüebli auf dem Zmittagteller an.
Freier Tag am Freitag um Ferientage abzubauen. Allerdings gab ich dem Ruf der Kantine nach und fuhr nach dem Zmorge im Belcafé nach Meilen um das Riz Casimir nicht zu verpassen.
Das Wochenende war dann leider wieder schnell vorbei. Am Samstag mit Richi im M-Limmatplatz zum Zmorge, ein Käffeli am Bellevue, Proviant kaufen und wieder heim. Und Sonntag war Krimiserien-Tag auf dem Sofa.
Die Anzeichen des Frühlings
der letzten Wochen verpufften wieder, der Regen übernahm wieder das
Zepter. Diese Woche durfte ich am Dienstag Mama
zum Flugplatz chauffieren. Sie machte sich auf eine kurze Reise über
den "grossen Teich" ins Land der angeblich unbegrenzten Möglichkeiten.
Ehrlich gesagt, lieber sie als ich. ;-)
Das permanent trübe Wetter ermüdete mein Gemüt, sodass ich den Sonntag
entgegen meinen Absichten wieder antriebslos und zurückgezogen
verbrachte. Eine Wohltat war aber das panierte Kalbsschnitzel, das ich
mir am Vortag im M-City gönnte. Ich hatte sooo Lust darauf!
Endlich wieder zu Angela: Der Termin am Mittwoch bei meiner Haarfee war bitter nötig. Es geht nichts über ihre Kopfmassage und ein gutes Gefühl am Kopf.
Nebenbei war dies wieder eine kurze Woche: Auffahrt am Donnerstag (wieder alles geschlossen), an dem Richi und ich einen Augenschein beim Dampfmodellclub
nahmen. Allerdings war der Anlass so gut besucht, dass für eine Wurst
so lange anzustehen war, wie man es vom Sternengrill am Bellevue kennt.
Und dann steht man hier sogar mehrmals an: In der Schlange der Kasse,
in der Schlange der Essensausgabe, in der Schlange für's Getränk, in
der Schlange zum Sitzplatz im Festzelt, in der Schlange zur
Geschirrrückgabe. Nein, danke! Darum wichen wir bald mal in die Brasserie Federal im Hauptbahnhof aus. Ohne Anstehen, ohne Warterei, ohne Unruhe.
Der Freitag
war mein Brückentag, ein eigentlich verordneter Ferientag. Am Morgen
war ich zeitig wach und gönnte mir nach langer Zeit wiedermal den
Zmorge im M-Stadelhofen. Und danach natürlich den obligaten Kaffee am Bellevue, diesmal mit einem Vanillegipfel. Dieser war allerdings nicht so der Reisser. Mittags bekamen Richi und ich endlich unsere Bratwurst im Dampfmodellclub ohne lange anstehen zu müssen. Kaffee und Kuchen gabs dann aber im Migros-City.
Der Samstag
war dann eher enttäuschend. Es ist unschön, wenn gesandte Fragen
unbeantwortet bleiben und Aktivitäten dann zeitlich nicht mehr
umsetzbar sind, weil man gutgläubig auf ein Echo wartet, welches
mangels sichtlichem Interesse der Gegenpartei an der Person ausbleibt. Aber so sind die Menschen
einfach. Der angebrochene Tag versandete daher nach dem Zmorge am Limmatplatz und unsereins
verfiel in zunehmend miese Laune. Auch die 14 Stunden Schlaf in den Sonntag konnten die Stimmung nicht bessern. Und auch die seit Wochen mitgeschleppte Müdigkeit nicht ausbremsen.
Nach weiteren 12 Stunden Schlaf begann der Montag
trotzdem müde und leicht gereizt. Zum Glück konnten mir die Kollegen in
der Manufaktur zunehemends wieder einige Male ein Lächeln entlocken.
Die Woche als solches fühlte sich lange an, auch weil es wieder eine komplette 5-Tage-Woche war. Umso angesagter war dann das Pfingstwochenende um körperlich auszuruhen und geistig runterzufahren. Irgendwann müssen die Batterien ja wieder voller werden.
Am sonnigen Samstag
blieb ich viel zu lange im Bett. Und so habe ich wieder den Einstieg in
den Tag verpasst, sodass sich der Aufwand nicht mehr lohnte. Also habe
ich den Tag meiner Lieblingsserie gewidmet.
Dafür ergab sich die Gelegenheit, am Sonntag
die vor vielen Wochen gekaufte Tageskarte zu nutzen. Der ursprünglich
angedachte Anlass in Bern (Tram-Fotofahrt) wurde leider verschoben,
also galt es den Tag mit anderer Reiseplanung zu füllen oder halt
planlos daheim zu bleiben. Dann aber ging es mit Richi
in gemütlichen Schritten Richtung Ostschweiz: Um 11:24h die S5 nach
Rapperswil, ab dort mit dem Voralpenexpress durch eine wunderbare
Landschaft nach St.Gallen, wo es zu Zmittag eine klassische St.Galler Kalbsbratwurst gab. Mmmmh! Mit vollem Bauch dann mit dem Postauto nach Heiden und mit der RHB nach Rorschach, wo zu unserer Überraschung älteres Rollmaterial im Einsatz stand. Grund dafür war die "Grand Tour Appenzell", eine Rundfahrt mit historischen Schiffen und Bahnen. Das hatten wir aber nicht auf dem Radar.
Am Morgen war ich noch
etwas misslaunig und wollte heute eigentlich keine Bilder machen. Umso
schöner dann die unerwarteten Eindrücke. :-)
Auch am Pfingstmontag habeich wieder den Einstieg verpasst und langete vor dem Fernseher mit einem Bud-Spencer-Film-Nachmittag.
Am Dienstag
gibt es dann wieder zur Sache. Einerseits war wiedermal eine
Einblicknahme in der Logistik nötig um zu sehen, dass die erteilten
Aufträge tatsächlich korrekt abgewickelt wurden. Nachmittags durfte ich
meine Besserchen dann meiner Dentalhygienikerin Angela präsentieren. Resultat: Keine Befunde, gut geputzt, weiter so. :-))
Den letzten Arbeitstag der Woche verbrachte ich dann im Houmoffizz, da bereits die dreieinhalb Wochen wieder vergangen waren, und ich in meiner Mittagspause am Flugplatz meine heimkehrende Mama abholen sollte.
Reinfall am Samstag: Der Schweizerische Eisenbahn-Amateur-Klub SEAK kündigte den Ausverkauf seines Inventars infolge Vereinsauflösung an. Als Richi und ich nach einer Stärkung im M-Limmatplatz
dann im etwas muffigen Klublokal auftauchten, war dieses a) bereits von
einer halben Armee von fachsimpelnden Greisen belagert und b) angeblich
ausschliesslich für ebendiese Vereinsmitglieder zugänglich. Der kurze
Augenschein bestätigte uns aber die Übersichtlichkeit an Interessantem,
sodass wir bald wieder vor einer Tasse Kaffee sassen, im Wissen eigentlich nichts verpasst zu haben.
Und schon wieder: Am Sonntag
habe ich einmal mehr den Einstieg in den Tag verpasst. Darum trotz
Sonne und Wärme ganztags im Bett bzw. leicht betrübt vor dem Fernseher.
Für einmal standen an diesem Dienstag
keine Termine im Kalender an, sodass ich wieder einen Ferientag vom
Vorjahr einziehen konnte. Und zu diesem Ereignis gönnte ich mir mit Richi ein Wiener Schnitzel im Zeughauskeller. Viel zu lange war es her seit unserem letzten Besuch in diesem ausgezeichneten Lokal.
Am Mittwoch zog es mich dann wieder an den Schoggi-Sitz in Buchs.
Und abermals konnte ich von einem für mich reservierten Büroplatz
profitieren, und zudem hatte sich das Team extra Zeit genommen um mit
mir gemeinsam den Zmittag zu geniessen. Es ist jeweils so wohltuend,
auch hier dieses warme Willkommen zu spüren. :-) Auf dem späten Heimweg
durfte dann natürlich der obligate Fischburger nicht fehlen.
Grosser Wörkschopp-Tag am Freitag in Suhr.
Wiedermal stand der Austausch vom Stand der Dinge im "IBP"-Projekt an,
wobei es mir eine Ehre war, nochmals teilnehmen zu können, da ich darin
eigentlich keine konkreten Pendenzen mehr zugeteilt bekommen habe.
Äusserst wertvoll punkto Verständnis und Vernetzung sind diese Anlässe
aber allemal. Nach dem Wörkschopp war ich bei Andreas und Sandra zu Wurst und Hörnlisalat in Oberkulm
eingeladen. Also ich muss sagen, von diesem selbstgemachten Hörnlisalat
kann man nicht genug bekommen. Und dann noch die Cervelats ohne Haut
dazu. Mir läuft beim Schreiben der Zeilen wieder das Wasser im Mund
zusammen.
Da es spät wurde, verpasste ich am Samstag
allerdings etwas schlaftrunken den Einstieg in den Tag. Das Völlegefühl
hielt den ganzen Tag an und zum Rausgehen war es eh zu warm. Darum
entschied ich mich für einen Pyjamatag. Und den Sonntag
verbrachte ich nochmal mit viel Schlaf, um für die neue Woche wieder
einigermassen fit zu sein. Bettzeit am Sonntag-Abend: 18:30 Uhr
(während draussen noch der Bär los war)...
Zwei Tage arbeiten und ab
Mittwoch dann Zwangs(!)-Ferien, da meine Scheffin mit Nachdruck auf
eine zusammenhängende Woche Auszeit drängte. :-( Tja, Befehl ist Befehl.
Umso grösser dann das Glück am Mittwoch, dass dieser auch im Neuenburger Hochjura fast wolkenlos war, und auch dass Richi und Patrick Zeit hatten, mit mir nach La Chaux-de-Fonds und Le Locle zu fahren. Treffpunkt war bei mir in der Nähe und schon ging's ab auf die Autobahn in Richtung Westen. Erster Halt: Die Chocolaterie Camille Bloch in Courtelary.
Da hatte ich mir einen Kaffeehalt gewünscht, da im Internet für deren
Besucherzentrum und ihr Bistro geworben wurde. Und sie haben einen
recht grossen Laden, wo ihre Klassiker Ragusa und Torino feilgeboten werden. Am meisten überrascht hat mich, dass im Bistro "Torino-Crêpes" zur Auswahl standen. Mmmmmmh!
In La Chaux-de-Fonds gab es dann Zmittag im grossen Migros-Restaurant beim Bahnhof (dort gibt es sogar Absinth-Kuchen!), und nach dem Käffeli wollten wir die Zugskreuzung in La Sagne (nicht Lasagne!) an der CMN-Linie im Vallée des Ponts
festhalten. Die drei formschönen Triebwagen von 1991/1996 sollen
demnächst ausrangiert und durch behindertengerechte Gelenkzüge mit
ebenerdigem Einstieg ersetzt werden. Einmal mehr wird perfekte Qualität
und elegantes Design achtlos entsorgt um einem übertrieben
interpretierten Gesetz gerecht zu werden.
Via Les Ponts-de-Martel und Le Locle fuhren wir dann zur CMN-Linie nach Les Brenets,
wo Triebwagen 3 von 1950 pausierte, während der gleich alte Triebwagen
5 fleissig seine Runden drehte. So konnten wir entlang der Strecke
einige stimmungsvolle Aufnahmen machen und in LeLocle sogar noch den
Anschluss von/zur SNCF
festhalten. In Le Locle gibt es zudem ja noch einige Abstellgleise,
welche vom Eindruck her als Eisenbahn-Friedhof dienen. Unzählige
ausrangierte Lokomotiven und Wagen darben vor sich hin, der Witterung
und dem Vandalismus schutzlos ausgesetzt. Im Schuppen steht anscheinend
noch eine gut erhaltene Ae 6/6, die auf bessere Zeiten wartet. Meine Aufmerksamkeit erhielt der alte und unscheinbare Rangiertraktor,
der vor Jahren in Vevey die Güterwagen zum Nestlé-Werk verschieben
durfte und heute auf diesem unwirtlichen Areal vor sich hinrostet. Was
mit ihm wohl passieren mag?
Auf der Heimfahrt legten wir noch einen Zwischenhalt auf gut Glück beim Bus-Hersteller Hess in Bellach
ein. Von der Strasse aus erspähten wir fabrikneue Trolleybusse für La
Chaux-de-Fonds, Salzburg, Lausanne und Verona. Das Licht war ja noch
gut genug um die Fahrzeuge abzulichten, denn es war schon spät und somit
positiverweise auch kein schimpfendes Personal gegenüber uns Zaungästen
(im wahrsten Sinne des Wortes) zugegen.
Der Donnerstag
forderte dann aber seinen Tribut. Nach dem langen Reisetag war ich
recht gerädert und verpasst wieder den Einstieg in den Tag. Es lohnte
sich einfach nicht mehr. Also Hausarrest.
Am Freitag
konnte ich meinen inneren Schweinehund überwinden, war zeitig auf den
Beinen, konnte Pet-Flaschen entsorgen, zur Apotheke gehen, im Migros Stadelhofen zmörgele, anschliessend im Café Escoffier zu Kaffee und Kuchen einkehren,
meine Wochenpost durchlesen, die lange nötigen Einkäufe erledigen und
so den Tag zu meinen Gunsten nutzen. Die ganze Stadt schien im Pride-Fieber zu sein, so sehr waren an unzählichen Orten Regenbogen-Fahnen zu sehen. Am Abend traf ich Richi für den Besuch des Festgeländes der Zürich Pride auf dem Zeughaus-Areal - und fing mir dort wiedermal einen Sonnenbrand ein.
Nach dem Ausschlafen am Samstag gönnte ich mir im Café Escoffier
eine Portion Rührei. Und ich war ganz allein im herrlichen
Etablissement: Werktags ein Lokal für die Arbeiterschaft im Quartier,
ist es samstags ein Lokal für die Quartierbewohner, doch angeblich nur
wenn es nicht (wie heute) zu warm oder zu regnerisch ist. Am Nachmittag
fand die Demo der Zürich Pride
statt, laut Veranstaltern mit neuem Rekord von 55'000 Teilnehmenden am
Demo-Umzug durch die Innenstadt. Mangels geeigneter Begleitung
verzichtete ich dieses Jahr auf den Stadtrundgang, schaute am Abend
nach einem Schnitzel im Migros City
noch kurz auf dem Festgelände vorbei. Das Areal war dieses Jahr wegem
dem Abriss des Polizeigebäudes zwar grösser, aber auch entsprechend
viel mehr bevölkert. Unzählige Gäste strömten an den Bühnen und Ständen
vorbei, jedoch meist päärchenweise oder in Gruppen, also eigentlich
ohne Chance für mich neue Leute kennenzulernen. Zerplatzte Hoffnung,
schade. So war auch recht bald wieder der Heimweg angesagt.
Der erste Hitzetag des Jahres am Sonntag
mit 31 Grad liess mich daheim darben, denn es herrschte von allen
Seiten Funkstille und so blieb ich halt einfach im etwas deprimiert
Bett liegen.
Wie schon am Sonntag, verbrachte ich den Montag und Dienstag
mehrheitlich im Bett. An diesen letzten Ferientagen kam kein "Wie
gaht's?" oder "Chunsch go käffele?". Es ist gar nicht so
einfach, sich selbst zu übermässigem Schlaf zu zwingen, nur damit diese
leeren Tage einfach schnellstmöglich vorbei gehen.
Dann der erlösende Mittwoch: Endlich wieder zur Arbeit! In Buchs erwartete unsere Abteilung (Aleks, Bianca, Daniele, Fabienne, Kristina, Lyda und mich) ein sogenannter "Stärken-Wörkschopp".
Eine rückblickend wertvolle Möglichkeit zur Selbstreflektion und um die
vielleicht eher verborgenen Talente meiner "Gspöndli" zu erkennen. Und
wir erkannten, dass unsere Gruppe bereits sehr gut harmoniert, einen
gesunden und sachdienlichen Austausch pflegt, und im Sinne der
anfallenden Aufgaben wirklich gut aufgestellt ist. Ich selbst wurde
dabei als analytischer Mensch mit grosser Vorstellungskraft eingestuft.
Und ich kann dem schon zustimmen, eher ein kopflastiger und
nachdenkender "Nerd" zu sein. Und das hat auch seine Nachteile: Rumination!
Dank einem Tipp konnte ich am Donnerstag-früh eine Überfuhr eines brandneuen Capricorn-Triebzugs für die Rhätische Bahn sichten. Dafür kam ich halt echli später in der Manufaktur an, was trotzdem in Ordnung war. Unsere Noch-Lehrtochter Laura machte mir ein süsses Kompliment: "Ich ha dich vermisst", mini Antwort: "Nei, mich vermisst niemer", sie dann: "Doch, du bisch d'Seel vo de Firma" Jöööh! :-))
Ausschlafen und Käffele am Samstag: Auf dem Weg in die Stadt machte ich einen Zwischenhalt in meiner alten Heimat, dem heutigen Toni-Areal.
Ich wollte die Stützpfeiler des Gebäudes, welche noch die Originalen
der damaligen Molkerei sind, zum Zweck eines späteren Nachbaus im
Modell-Format ausmessen: Umfang 122 cm = Durchmesser 39 cm = im Modell
(1:87) 4,5 cm. Fall gelöst. Dann ab ins Café Escoffier um mit Richi einen Zmorge mit Rührei zu geniessen, am Nachmittag dann zum Treffen mit Rita und Heidi in der Bäckerei Wüst beim Central, und zuletzt mit den beiden noch in die Kleine Freiheit an der Haldenegg. Ein entspannter Tag.
Der Sonntag war wieder Reisetag: Anlässlich des 50-Jahre-Jubiläums der Tramlinie nach Saali, der Überbauung Wittigkofen, und des Triebwagens Be 8/8 711-726 (ursprünglich Nrn 1-16) von SWS/BBC, fuhren Richi und ich erwartungsvoll nach Bern.
Allerdings war die Ausbeute dann eher ernüchternd: Im Aussenquartier
waren die Bäume und Büsche in diesen 50 Jahren derart hochgewachsen,
dass es keine Möglichkeiten gab, das Tram zusammen mit den Bauten auf
ein Bild zu bannen. Und der eigentliche Jubilar (Triebwagen Be 8/8 719)
fuhr infolge eines Defekts nicht mal. Nur zwei andere historische
Kompositionen (Be 2/2 37 (1910) mit B4 311 (1933) und Be 4/4 107
(1947) mit B4 337 (1960)) zogen zu unzuverlässigen Zeiten ihre Runden
aus der aufgeheizten Innenstadt zum Neubauquartier am Stadtrand. So
zogen wir uns für eine Pause in die Blue Cat Bar
zurück und fanden am frühen Nachmittag wieder den Weg nach Hause. Das
Programm war infolge Ausfall des Jubilars dann schon recht dürftig.
Nun mal wieder eine Arbeitswoche "unter Strom", also mit einer gewissen Anspannung...
Etwas kräftezehrend war der Dienstag in Birsfelden,
aber nicht nur wegen der Themen, sondern auch wegen der Länge und der
Autofahrt. Dafür habe ich so einige nette Kolleginnen und Kollegen
wiedergetroffen. Und der Herr, der uns beim letzten Besuch die
Fabrikationshallen zeigte, erinnerte sich heute wieder daran, damals
vergessen zu haben, mir das Rangierlökeli des Betriebs zu zeigen. Beim nächsten Besuch darf ich ihm einen Termin dazu machen. Herzig.
Am Mittwoch
war Präsentationstag. Eine seit längeren in Aufbereitung stehende
analytische Zusammenfassung sollte der Hierarchie aufgezeigt werden.
Trotz meiner sonst oft selbstsicher bis divenhaft wirkenden Art, sind
Präsentationen "gegen oben hin" nicht so mein Ding. Gut war meine Scheffin auch dabei und hätte bei Aussetzern wohlwollend eingreifen können. Schlussendlich aber war die Rückmeldung ein erfreuliches "hervorragend". Gut gemacht.
Somit waren die ersten
Anspannungen gewichen und die weiteren Tage konnten wieder der
Bändigung des täglichen Wahnsinns gewidmet werden. So mag ich das ja
eigentlich...