Patricia from Switzerland
Tagebuch des Jahres 2017 (2. Halbjahr Juli-Dezember):
Nach
den wunderbaren Ferien im Vormonat kam Mitte Juli der grosse Einbruch:
Zwei Wochen zum runterspülen. Nicht ein meteorologisches, sondern ein
mentales Tief zog teils recht heftig über mich hinweg und brachte so
manche Gewitterwolken mit sich, als drohte mir der sinnbildliche Boden
unter den Füssen wegzurutschen. Und hätte ich nicht punktuelle
Ankersetzungen machen können, wäre es auch beinahe gelungen.
Ja,
meine normalerweise hochgepriesene Sensibilität zeigte ihre
erbärmlichen Schattenseiten: Plötzlich schienen meine Freunde keine
Zeit mehr für mich zu haben; womöglich wurde ich ihnen zu fordernd und
zu lästig? Auch bei der Arbeit fühlte ich mich (bzw mein Alter Ego
sich) zunehmend demotiviert und nicht mehr wertgeschätzt, als wäre man
zu einem Kostenfaktor geworden, der zu funktionieren hat. Und auch daheim
wuchs mir langsam alles über den Kopf, ich fühlte mich mit vielem
irgendwie überfordert. Und so festigten sich zunehmend düstere
Gedanken, welche von Selbstzweifeln und Frustration genährt wurden (und
umgekehrt). Vieles erschien plötzlich so sinnlos, die angestrengten
Ziele so obsolet, mit der Folge von Mut- und Antriebslosigkeit.
Eine
Arbeitskollegin gab mir einen erklärenden Tipp, dass es sich womöglich
auch um einen hormonellen Schub handlen könnte. In der Tat hatte ich
die täglichen Dosen in den
letzten Wochen etwas erhöht. Das wäre ja eine mögliche Folge. Aber so
kurzfristig und derart intensiv? Zum Glück hatte sich die Situation aber Ende Juli aber wieder eingerenkt und gebessert. Aber alles der Reihe nach...
Hier war die Welt noch in Ordnung: Ein wunderschöner Sommer-Nachmittag, an dem ich mit Steven in die Commihalle beim Central essen ging und nachher noch Richi am Gleis 9 zuwinken konnte, als er den Nachtzug nach Wien - zumindest bis zur Schweizer Grenze - mit auf die Reise nahm.
Die Reise beginnt |
Aperitif in der Commihalle |
Tortellini alla Panna |
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Und Steven hatte das Gleiche :-) |
Cassata mit Amaretto |
Im Garten der Kirche |
Fast wie in England: Ein Fernsehabend mit Bier und Chips steht an, nachdem ich einen möglichen Znacht mit Freunden um eine halbe Stunde verpasst habe...
Beer'n'Chips: God save the Queen |
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Endlich wieder eine "Ich-Zeit": Mein Beauty-Tag am Frauentag! Nach einem ersten Käffeli im Belcafé am Bellevue durfte ich bei Bodyesthetic zwar wieder eine schmerzhafte Stunde über mich ergehen lassen.
Aber es lohnt sich, denn die IPL-Behandlung schlägt unerwartet gut an,
die dunklen Häärchen an den Armen werden immer weniger.
Anschliessend ging's zur Coiffeuse meines Vertrauens Angela
für eine Maniküre für die nun bevorstehenden Ferientage. Oh ja, die
Farbe
"Malaga Wine" ist mein absoluter Favorit. Angela liess mich dann noch
in die etwas sehr eigene Welt von SnapChat eintauchen und die Zeit
liess noch ein paar klassische Schnappschüsse
im Hinterhof des Coiffeursalons zu.
Ein weiterer Sommertag am "Quatorze Juillet": Vive la France! Nachdem ich ausschlafen konnte, ging's mit dem Tram zum Opernhaus ins Migros-Restaurant, denn Richi
hatte spontan Zeit für ein kurzes Mittagessen. Und was für ein Glück:
Es gab Fischstäbchen mit Kartoffeln und Spinat, also eines meiner
Lieblings-Menüs!!!
Nach dem Zmittag trennten sich unsere Wege wieder und es zog mich ans Limmatquai ins Rathaus-Café
zum einem Amaretto mit Orangensaft. Das Getränk war zwar eine klebrige,
zuckersüsse
Melasse, aber das Aroma des Amaretto ist einfach unwiderstehlich.
Und mit dem Orangensaft konnte ich mir einreden, etwas für meine
Gesundheit getan zu haben. Das Rathaus-Café eigenet sich prima um die
am Limmatquai flanierenden Menschen zu beobachten. Sehen und gesehen
werden.
Abends dann traf ich mich noch mit Steven zum Znacht im edlen Restaurant Hönggerhof.
Und da es von dort zu Fuss nicht weit für nach Hause ist, gönnten wir
uns bewusst ein Glas Wein. Wie mir Steven mitteilte, hatten einige ältere Gäste
mit der Neugier zu kämpfen, indem sie offenbar ständig zu unserem Tisch
herüber spähten. Schön, dass wir dazu beitragen konnten, dass sie was zu
beobachten und dann daheim zu betratschen hatten. :-)
Migros-Restaurant beim Opernhaus |
Uiii, Fischstäbli! |
Tramfahrt zum Limmatquai |
Amaretto mit Orangensaft |
Klebrig aber gut |
Ein Glas Wein im Hönggerhof |
Wie "üblich", begann mein Tag im Spiga. Diesmal hatte aber leider niemand Zeit für mich, sodass ich nach einem Einkauf im Migros-City
wieder nach Hause fuhr. Trotzdem ist es besser als nur daheim
rumzuhocken. Und Kleiderbügel kann ich ja wirklich immer gut gebrauchen... ;-)
Zmorge im Spiga |
Frau kann nie genug davon haben |
Ich bin ein Migros-Kind |
Und auch heute startete ich nochmal im Spiga bei
Kaffi und Gipfeli, las Zeitung und liess den Tag gaaanz langsam angehen.
Unerklärlicherweise verspürte ich einen Moment enormer Zufriedenheit,
denn alles war für wenige Augenblicke in totaler Symbiose: Das
gedämpfte Licht, die wohlige Wärme, der aromatische Kaffeeduft, die
säuselnde Musik - es stimmte für ganz kurze Zeit einfach irgendwie
alles. Ich fühlte mich angekommen, obwohl noch ein langer Weg vor mir
stand. Es war fast ein Glücksmoment, den man am liebsten einfach endlos
festhalten würde.
Das fantastisch gute Gefühl flaute
leider dann doch wieder leicht ab und da ich nicht den ganzen Tag im
Spiga zu verbringen gedachte, schlenderte ich echli durch die Stadt und
liess mich am frühen
Nachmittag noch im Belcafé zu einem Plunder nieder. Und dort hatte ich eine sehr irritierende Begegnung:
Dort sitzend und nichts
böses erwartend, sprach mich ein junger, etwas heruntergekommen
wirkender Mann im
Vorbeigehen an, ob ich serbokroatisch sprechen
würde. Ich antwortete
ihm abweisend "Nei, nur Züridüütsch", was er so zu registrieren schien und in
Richtung Seeufer entschwand. Rund zehn Minuten später sass
er dann mit einem halbvollen Weinglas bestückt am Stehtisch zu meiner linken und fragte
mich unvermittelt, wo ich her käme. Huch! Ich war tatsächlich etwas überrascht so spontan
angesprochen zu werden, erwiderte ihm aber
kurz und freundlich "us Züri". Darauf meinte er, er würde mir gerne
ein Cüpli
offerieren. Aha? So funktioniert also eine Anbandlung? Allerdings
fühlte ich mich dabei ziemlich überfordert und meinte zu ihm, es sei
zwar lieb gemeint, aber dass ich nun weiter müsse. Darum stand ich auf
und sah mich nach dem nächsten Tram um, wobei ich den offensiven
Herrn leider wohl etwas enttäuschte, weil er meinte, er sei "jetzt extra wegen mir hierher
gesessen um mit mir echli plaudern zu können". Schade (für ihn)...
Sonntags ist das Tram meist leer |
Zmorge-Zyt |
Handy-Selfie |
Es ist ruhig im Spiga |
Angekommen |
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Elegance |
Plunder am Bellevue |
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Dies war mein letzter Ferientag und wieder etwas vollgepackter: Beim leichten Zmorge (am Mittag) im Belcafé
sprach mich wiederholt ein Herr an, diesmal einer in
gepflegt-lèger-sportlicher Erscheinung im Alter von 50 bis 60 Jahren:
"Sind Sie nöd d'Frau Casanova?" Hää? Wieder so ein ungewohnt unvermittelter Versuch
einer Kontaktaufnahme? "Nein," antwortete ich ihm lächelnd "leider
nicht". Angeblich hätte ich so ausgesehen wie seine damalige
Fürsprecherin (wofür auch immer) und er dachte in allem Ernst, ich sei
eben diese Frau Casanova. Natürlich war ich erfreut, dass ich einer
anderen Frau ähnlich sehe. Wir wechselten noch ein paar wenige Worte, bis sein
8er heranfuhr und er angeblich zum Hottingerplatz musste. Der Herr meinte
noch, er hätte gerne bei einer Tasse Kaffee mit weiter
geplaudert. Doch auch ich hatte ja noch einen Termin vor mir, also wurde nichts draus.
Nach diesem Intermezzo am
Belcafé folgte nämlich eine Stunde bei
meiner Psychologin. Und aus aktuellem Anlass war
das heutige Thema die zwischenmenschliche Kommunikation, also die
Kontaktaufnahme. Frau Gubler versuchte mir zu vermitteln, dass ich
Signale aussenden würde. Hä!? Ich und Signale? Ich bin doch weder ein Medium noch ein Radiosender.
Doch angeblich würde ich durch mein zufrieden wirkendes Auftreten und meine positive Ausstrahlung bewusst
oder unbewusst Signale vermitteln, welche einige Mitmenschen wohl zu einer Kontaktaufnahme
einladen. Ich solle mir dessen bewusst sein und mich nicht wundern,
wenn ich künftig ab und an mal angesprochen würde. Na da sind wir mal
gespannt... :-)
Am späteren Nachmittag begleitete mich Steven (oder ich ihn?) ins Schützenhaus Albisgüetli zum Nachtessen. Die kühle Schwarzkirschen-Gazpacho mit Croûtons war ein Traum! Das Züri-Gschnätzlete war auch deliziös, der Bananensplit dann aber ein "Zuviel des Guten". Das alles bleibt an den Hüften hängen. Aber fein war's auf jeden Fall.
Der Tag erwacht |
Mmmmh! |
Im Wartezimmer des ZISS |
Hier geht's zur Sprechstunde |
Ausschau nach Frau Casanova |
Schwarzkirschen-Gazpacho |
Züri-Gschnätzlets |
Wer soll das alles essen? |
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Eigentlich wünschte ich mir
schon lange eine neue elegante Brille. Leider hatte meine Optikerin im Jelmoli bislang kein Glück beim
Auffinden eines passenden Modells. Es ist aber in der Tat nicht
einfach, eine für mich geeignete Brillenform zu finden; wir hatten in der
Vergangenheit mehrere "Nasenvelos" getestet, aber keines davon wollte
wirklich gut sitzen. Daher riet sie mir vor einiger Zeit, mich doch mal
in ihrer Kochoptik-Filiale an der Bahnhofstrasse umzusehen. Und heute hatte ich es endlich dorthin geschafft.
Nach einigen etwas
unbeholfenen Musterungen der unzähligen Brillengestelle wurde mir
freundlich vom Personal Suchhilfe angeboten. Im Gespräch mit der
sympathischen Verkäuferin hat sich bestätigt, dass eine passende Brille
zu finden kein einfaches Unterfangen werden würde. Allerdings konnte
sie mir den
Versuch schmackhaft machen auf Kontaktlinsen
umzusatteln. Also haben wir einen Termin für einen dafür nötigen
Sehtest abgemacht.
Gleichzeitig fand sie aber eine geniale Sonnenbrille, die sich ohne
Umwege grad einen Platz in meinem Herzen ergatterte. Sie hat zwar ein
kleines
Vermögen gekostet, ist aber ein extrem geiles Accessoire! Da habe ich
richtig Freude dran!
Nach diesem lässigen Einkaufserlebnis fuhr ich mit dem Tram nach Altstetten um mit Steven im dortigen Santa Lucia ein sommerliches Mahl zu geniessen. Dann ging's bereits wieder heimwärts, auf dem Weg dorthin waren wir noch im M-Express
am Bahnhof Altstetten einkaufen. Dort lächelte mich ein mir unbekannter Kunde
mehrmals an, verschwand nach der Kasse dann aber in der Menschenmasse
der Bushaltestelle. Ich werde wohl nie erfahren, was er mir vielleicht
sagen wollte.
Bei Kochoptik ... |
... gibt's auch "es feins Käffeli" |
Neue Sonnenbrille |
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Melonen mit Rohschinken für mich |
Ein Tartar für Steven |
Einkäufe im M-Express |
Schon wieder einer dieser üblichen Sonntag-Morgen im Spiga mit nachfolgendem Plunder im Belcafé. Also eigentlich nichts Neues. Dafür am Nachmittag dann mit Steven (wie schon am Vortag) nochmals ins Santa Lucia in Altstetten zu einem Teller Spaghetti Bolognese. Klingt alles sehr unspektakulär, doch es war ein sehr angenehmer Sonntag...
Der Zmorge ist parat |
Aber ich bin aber noch nicht parat |
Jetzt passt's |
Zmittag am Bellevue |
Auf's Rendez-vous wartend |
Znacht im Santa Lucia |
Die nachfolgenden Tage waren dann von der eingangs angedeuteten depressiven Phase geprägt, getränkt mit Unverständnis, Selbstzweifeln und Desorientierung. Alles was ich schon hatte, schien nicht zu genügen; und das was ich noch wollte, schien unerreichbar. Und ich spürte wiedermal, wie abhängig ich mich in den letzten Monaten/Jahren von meinen Mitmenschen machte und mich gleichzeitig auch von ihnen entfernte. Das Gefühl allein und unverstanden zu sein kann so erdrückend sein. Und das Wissen, sich nur selbst helfen zu können, ist da auch nicht wirklich aufbauend. Ernüchternd ist zudem die Erkenntnis, dass ich mich nunmal nicht zu sehr auf andere abstützen darf, denn die leben ihr Leben, während ich mich selbst zu organisieren habe bzw. selbst sehen muss, wo ich bleibe. Und eigentlich weiss ich ja, dass auf dieser Welt niemand so wirklich auf jemanden wie mich wartet. Das hatte ich bislang wohl unterschätzt, Freundschaften etwas zu rosig interpretiert und dabei zu grosse Erwartungen gehegt. War ich in meine eigene Erwartungsfalle getappt? Als die Falle dann zuschnappte tat es einfach höllisch weh.
Tommy und Manni aus München haben zur 70er-Jahre-Party geladen!
Aufgrund der
aufwühlenden Vorkommnisse der vergangenen Tage (als meine Krise am intensivsten war) betrachtete ich meine Teilnahme
an der Reise nach München alles andere als gesichert; ich fühlte mich absolut unwillkommen
und nicht im Stande mitzufahren. Daher war ich bereit, meinen Begleitern einfach
mein Auto zur Verfügung zu stellen und daheim zu bleiben, liess mich
aber nach diversen Zuredungen dann doch überzeugen mit nach München zu
fahren.
Morgens ab 8 Uhr pickte ich
Mario und nachher Richi auf, und wir brausten innert rund vier
Stunden von Zürich nach München. Ironischerweise trafen wir bei der
Autobahnausfahrt in München jenen IC-Bus wieder, der bei der Abfahrt in
Zürich schon unseren Weg kreuzte. Nach Ankunft im Hotel Arconia und der
Deponierung des Autos in dessen Tiefgarage brachte uns die(!) Tram (ist in Deutschland weiblich) zum
Hauptbahnhof, wo wir auf Paul trafen, der direkt von Ulm anreiste.
Nachdem Mario und Paul ihr Hotelzimmer beziehen konnten, gönnten wir
uns einen indischen Zmittag im Taj Mahal.
Eine neue kulinarische Erfahrung für mich - und siehe da: Mein Tandoori
Chicken Masala war wahnsinnig köstlich und gar nicht so würzig wie
befürchtet.
Nach diesem feinen Essen
fuhren mit der U-Bahn zurück ins Stadtzentrum zum Einkaufen, wo sich unsere
Wege für wenige Stunden trennten, denn ich wollte unbedingt zu Long Tall
Sally (wohin mich die Herren nicht begleiten wollten). Kaum im Geschäft
angekommen sprach mich eine nette Verkäuferin an und bemerkte gleich,
dass ich bereits Kleidung aus ihrem Sortiment trug und die Vorzüge
dieser Marke also kannte. Ich hatte ja genügend Zeit mich umzusehen und
nistete mich in einer Umkleidekabine ein, am Ende hatte ich mich dann
für 9 Teile entschieden, die zwar mein Budget strapazierten, mir aber ein
Lächeln ins Gesicht zauberten.
Wir alle trafen uns dann wieder
beim zentralen Marienplatz
um noch weitere Läden in der Innenstadt abzuklappern
und stiegen am Sendlinger Tor wieder auf die U-Bahn in Richtung Hotel.
Es blieb zum Glück noch genug Zeit für eine Dusche und frisches Make-Up sowie das
Zurechtmachen im partygerechten Outfit. Das Motto lautete ja "70er-Jahre". Nun ja, ich
habe
kein wirklich passendes Teil in meinem Repertoire, aber ein zu(?)
kurzes, aber farbenfrohes Kleid von Desigual sollte den Zweck
erfüllen können.
Das Fest war perfekt
organisiert, mit grosszügigem Buffet, einer lustigen Showeinlage vom Kabarettisten Steven Förster, viel
Musik aus der guten alten Zeit und mit mehreren Räumen zum quatschen
oder pausieren. Es war immer was los, die Stimmung passte. Schon früh
am Abend zog sich Gastgeber Tommy eine andere StarTrek-Uniform an und
wir witzelten noch, wer von uns wohl das kürzere Teil
trug.Mit dabei war auch
wieder die Fotografin Andrea Ihringer, die die vielen tollen
Bilder des Abends machte. Und Goldschatz Tommy hatte extra für mich arrangiert,
dass ich mit Andrea eine kleine Fotosession abseits vom Partyrummel
abhalten durfte. Dieser Abend bleibt uns allen sicher lange in guter Erinnerung!
Meine Nacht war relativ kurz, denn sich aufzubretzeln braucht seine Zeit. Nach dem Checkout im Hotel suchten wir das
nahe gelegene Café Neuhausen für ein ausgiebiges Frühstück auf. Ich
gönnte mir fluffiges Rührei mit sündigem Speck und süssem Toastbrot. Nach diesem üppigen Essen
übergab ich das Steuer an Mario, der uns mit dem Auto zur "Auer Dult",
dem traditionellen Jahrmarkt in München, chauffierte. Unzählige Stände, an welchen
lautstark Gemüse-Raffeln, Keramikpolituren, Topfbürsten sowie viel Kitsch
und Kunst feilgeboten wurde, ergänzt mit Schiessbuden und
Lebkuchenherzständen. Ein toller Markt auch für Spiel und Spass. Einzig
die sommerliche Hitze machte einem etwas zu schaffen, glücklicherweise hatte ich meinen grossen Fächer dabei.
Am Nachmittag waren wir
dann in Tommy und Manni's moderner Wohnung im Isar-Tower zu Kaffee und Kuchen eingeladen. Das schöne Wetter liess einen
wunderbaren Fernblick zu und die Zeit verging wie im Nu. Leider mussten wir uns zeitig auf den
Rückweg machen, denn schliesslich lagen noch rund vier Stunden Autofahrt vor
uns (bzw. vor mir).
Auf dem Heimweg legten wir
noch einen Zwischenstopp in Bregenz ein. Der kurze Spaziergang zum See
kam sehr willkommen um sich die Beine zu vertreten. Und bevor die Sonne
über dem Bodensee untergehen würde, zogen
wir uns zum Abschluss des Wochenendes ins Restaurant Kornmesser
zurück,
wo ich mir das obligate und schon den ganzen Tag ersehnte Wiener Schnitzel gönnte. Was für ein herrliches
Wochenende. Und dabei wäre ich um ein Haar daheim gelieben... :-)
Was macht man am Nationalfeiertag, wenn die Arbeit ruht und die meisten Geschäfte geschlossen haben? Eine Alternative ist ein Zmorge im Spiga oder ein Süssgebäck im Belcafé.
Ich habe beide Optionen wahrgenommen. Was denn sonst? :-)
Dazwischen betrachtete ich mir um
die Mittagszeit die diesjährige Grossbaustelle der Stadt Zürich am Central, als mich
dort ein älterer Herr auf englisch mit "Do you like Zurich?" ansprach. Zuerst fühlte
ich mich nicht betroffen und ignorierte bewusst seine Wortmeldung. Da er
mich beharrlich fixierte und ein zweites Mal fragte, antwortete ich ihm auf Mundart "Ja, mir gfallt
Züri". Da schien für ihn das Eis gebrochen zu sein und er erzählte
mir aus seinem Leben, dass er pensioniert sei und in Witikon wohne und
nicht mehr so gerne in die Innenstadt komme, sowie dass das Hotel Central
diesen Sommer renoviert worden sei und nun eine schöne Bar habe. Ich
liess mich etwas mittreiben und in das Gespräch verwickeln bis er dann
fragte, ob er mich auf ein Cüpli an der Hotelbar einladen dürfte. Damit
hatte ich jetzt nicht gerechnet, geriet in eine Art geistige
Schockstarre und redete mich kurzfristig heraus, dass ich in wenigen Minuten einen
Termin am Hauptbahnhof hätte. Also machte ich mich höflich aber zielstrebig davon, aber nicht
zum angegebenen Termin sondern eben auf Umwegen zum Belcafé am Bellevue, wo das Süssgebäck aus mich wartete.
Auf dem Weg dorthin kamen
mir die Worte meiner Psychologin in den Sinn, die mich vor zwei Wochen
ermahnte, dass ich angeblich Signale aussenden würde und mit
Kontaktaufnahmeversuchen rechnen müsse. Und im Nachhinein wurde mir
bewusst,
dass ich dem galanten Herrn eigentlich hätte zusagen können. Es ist ja
nett, wenn einem
jemand ein Getränk in einem gepflegten Lokal anbieten möchte und zudem
kann man einen Menschen und seine sicherlich interessante
Lebensgeschichte kennenlernen. Solange ich keine Verpflichtungen
eingehe oder sonst etwas zustimme: Was soll's? Aber sowas kommt mir
erst
im Nachhinein in den Sinn...
Nach dem Genuss des
Plunders gondelte ich vom Bellevue aus mit dem 2er zur Kalkbreite und
von dort mit dem 3er nach Albisrieden. Ich wusste nämlich, dass auf
letzterer Linie die Jeannette fuhr und ich wollte ihr spontan Hallo
sagen, weil sie jeweils Freude hat mich zu sehen.
Netterweise machte sie noch ein paar Erinnerungsbilder, wollte aber
leider nicht mit auf's Foto. Wegen der Baustelle am Central für der 3er zum Bahnhof Altstetten, was mir nun sehr entgegen kam.
Der Tag beginnt |
Kaffi im Spiga |
Kaffi und Gipfeli |
Der Linienbus darf, der Reisebus nicht |
Plunder und Kaffi |
Belcafé |
Linie 3, Kurs 8 |
Albisrieden |
Abschied am Bahnhof Altstetten |
Mein lieber Freund und
Wahl-Aargauer Andreas lud mich ein, ihn zum Znacht ins süddeutsche
Oetlingen zu begleiten. So bestieg ich am Nachmittag die S-Bahn nach
Aarau, wo ich bereits herzlich erwartet wurde. Mit dem Auto ging's über
Berg und Tal von Aarau via Buuseregg (nie gehört, wo ist das bloss?) nach
Rheinfelden, und dort auf der Autobahn ins deutsche Lörrach. Auch
Navigationsgeräte haben ihre Tücken, doch nach einer kleinen Irrfahrt
konnten wir das Auto in der Tiefgarage beim Bahnhof unterbringen und
schlenderten durch die Altstadt. Es hatte nicht viele Leute, aber es war ja
auch Donnerstag. Vermutlich wimmelt es an Samstagen dann von
einkaufswütigen Schweizern. Ein kurzer aber erfrischender Apéro im 1456 Arber rundete unseren Besuch in Lörrach ab.
Das Dorf Ötlingen befindet sich auf einer Anhöhe unweit von Lörrach und Weil am Rhein, das dortige Gasthaus Dreiländerblick
bietet eine wunderbare Aussicht auf Basel und in Richtung Frankreich.
Das Lokal war gut besetzt, zum Glück hatte uns Andreas einen Tisch reserviert.
Den Salat konnte man sich am Buffet selbst zusammenstellen und als
Beilage wurden Mohnbrötli aufgetischt. Ich liebe Mohnbrötchen, es könnte also nicht besser sein!
Der Braten und die Spätzle waren so wunderbar wie die Aussicht und nach
diesem (üppigen) Essen konnten wir noch dem romantischen Sonnenuntergang beiwohnen.
Würde gerne wiedermal so gut essen gehen. Und offenbar kennt Andreas noch
weitere solche Lokale, ich bin also gespannt...
Bei Anbruch der Dämmerung
fuhren wir wieder zurück nach Basel und weiter heimwärts.
Eigentlich hatte ich mich darauf eingestellt, in Aarau wieder den Zug
zu nehmen, doch ich wurde unerwartet und galant bis nach Hause
chauffiert. Natürlich war ich nicht unglücklich darüber, der
spätabendlichen S-Bahn und den darin üblichen Habaschen ausweichen zu können, und werde mich gerne mal
irgendwie revanchieren.
Heute stand wieder ein GWHF-Stammtisch in Wangen an der Aare an. Es ist schon Usanz geworden, den Nachmittag jeweils im ruhigen Berner Bistro Blue Cat
bei einer entspannenden Tasse Kaffee zu verbringen, denn der Abend in
Wangen ist jeweils laut und bunt. Gegen 15 Uhr schaute Stephan
vorbei und wir suchten noch die neu gestaltete Bundesterrasse (eine gut
aufgeheizte Asphaltwüste!) auf und querten noch den regelmässig
stattfindenden "Handwerkermärit" auf der Münsterplattform. Beim betrachten des feilgebotenen Sortiments kam mir ein Gefühl eines déjà-vu auf. Wieso wohl?
Wie üblich fuhren wir gegen
17 Uhr nach Wangen los. Weil's sommerlich warm war, sassen wir in
Wangen diesmal draussen. Und das sogar ohne Mückenstiche trotz Nähe zur
Aare. :-)
Die Stationen dieses Sonntags sind schnell aufgezählt: Spiga, Belcafé, Altstetten, Albisgüetli.
Zmorge im Spiga |
Zmorge im Spiga |
Zmittag im Belcafé |
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Zmittag im Belcafé |
Zwischenhalt in Altstetten |
Nächster Halt: Albisgüetli |
Schwarzkirschen-Gazpacho |
Dessert mit Steven |
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Ein weiterer Frauentag stand an. Und ich musste sehr früh aus den Federn. Gääähn...
Grund 1: Mein Termin am UniSpital war schon auf 9 Uhr morgens angesetzt. Grund 2: Der Weg zum Belcafé war etwas umständlicher als sonst, denn wegen dem Gleisbau am Central musste ich über den Paradeplatz. Vorteil:
Ab Bellevue hatte ich wegen der baustellenbedingten Umleitungen zwei
Tramlinien zum Haldenbach und konnte so bequem mit dem schwach
besetzten 10er hochfahren.
Die Logopädie-Stunde
war mir etwas peinlich, denn ich musste breitbeinig auf einem grossen
Sitzball
Platz nehmen und verschiedene Laute und Tonfolgen von mir geben. Das
muss unglaublich idiotisch ausgesehen haben. Zum Glück zeigt das
Fenster des Behandlungsraums in einen verwachsenen Innenhof. Dafür
hatte mir die Logopädin immerhin eine gute Stimmqualität attestiert.
Weil es heute nur einmal,
dafür durchgehend regnete, wollte ich nach dem Besuch im UniSpital noch
ins Seefeld ins Café Escoffier. Dummerweise hatten die noch
Sommerferien. Also rechts um kehrt und ab nach Hause, um dort den
Backofen anzuheizen und mir Fischstäbchen mit Kartoffelstock
zuzubereiten. Etwas
warmes braucht der Mensch.
Am Nachmittag überkam mich dann die Lust auf einen Zvieri, weshalb ich trotz Dauerregen nochmal zum Belcafé pilgerte.
Als am Abend der Regen etwas zurück ging, nutzte ich die Gelegenheit für einen spontanen Abendeinkauf im Coop Silbern mit Steven. Ich hocke eben nicht gerne daheim rum.
Schon wieder der zweite Freitag im Monat, schon wieder Trans-Stammtisch im Santa Lucia am Pfauen.
Und weil es der Abend vor der Streetparade war, zog ich es vor mit dem Auto hinzufahren. Warum? Weil ich auf dem Heimweg nicht von
vorglühenden Partygängern angegangen werden möchte. Dabei wäre das Auto gar
nicht nötig gewesen, denn wohl wegen dem kühlen Wetter waren weit und
breit keine Raver zu sehen.
Mein grosses Pech: Im Parkhaus fiel
mir beim Herausnehmen der Handtasche vom Rücksitz des Autos das Natel auf den
Boden, wobei die gläserne Rückseite zum Scherbenhaufen wurde.
:-((
Nicht im Promenade-Parkhaus |
Jetzt aber. Und hier parkiert sich's am besten. |
Der Stammtisch ist gedeckt |
Wo bleiben die anderen? |
Pizza Quattro Stagioni |
Gleich geht's heimwärts |
Während um das Zürcher Seebecken die Techno-Fans an der Streetparade abfeierten, war im Schützenhaus Albisgüetli die Ruhe eingekehrt. In der Taverne waren Steven
und ich lange die einzigen Gäste, was uns natürlich nicht unangenehm
erschien. Dieses Lokal ist manchmal eine Oase der Unaufgeregtheit. Und
dabei frage ich mich, wie eine so grosse Beiz überhaupt mit so wenigen
Gästen wirtschaftlich betrieben werden kann.
Zu Geniessen gab's die fantastische Schwarzkirsche-Gazpacho, gefolgt vom Wiener Schnitzel und einem Bananen-Split.
Wir gehen essen! |
Schützenhaus Albisgüetli |
Saal der Taverne |
Gazpacho |
Wiener Schnitzel |
Bananen-Split |
Auch diesen Sonntag verbrachte ich wieder im Spiga/Belcafé, mit zweimaligem Zwischenhalt am Bahnhof Tiefenbrunnen, wo Steven seine Wendezeit des 2ers verbrachte. Am Nachmittag gingen wir ins Santa Lucia am Pfauen
auf eine kleine Pizza, dann gab's noch einen Frappé im Caffè Spettacolo
am Bahnhof Wiedikon. Da es noch zu früh war um heimzufahren, begleitete
ich Steven noch auf dem 9er
nach Hirzenbach. Allerdings ist Schwamendingen nicht so mein
präferiertes Quartier, der gewünschte Wohlfühlfaktor ist dort für mich
nicht wirklich wahrnehmbar. Also schnell weg hier, zurück in die
Innenstadt. Am Abend gönnte ich mir dafür mit Richi noch ein kurzes Käffeli im Sprüngli im Hauptbahnhof.
Nach über einer Woche Patricia-Entzug war mir der Transpersona-Stamm im Landhus mehr als willkommen. Und dass Mona
auch wieder mit dabei war, erfreute mich um so mehr. Allzu viele waren
wir zwar nicht, doch wie üblich wurde bis zum "Ladenschluss"
gequaselt, sodass uns der kleine verzweifelte Kellner irgendwann auf
seine
etwas machtlos wirkende Art zum Heimgehen bewegen musste...
Mona ist da! |
Fitness-Teller |
im Landhus Seebach |
Grosser Tag in Bern: Die
westschweizer Pride Ouest, welche jedes Jahr in einer anderen Stadt
stattfindet, gastierte 2017 in der Bundeshauptstadt. Ein Grund für
Richi, Steven und mich, diesem Anlass beizuwohnen bzw. einen
Augenschein zu nehmen. Wir deponierten das Auto im Rathaus-Parking und
der Hunger lotste uns zuerst in den Kornhauskeller,
ein altehrwürdiges
Restaurant ähnlich dem Zürcher Zeugkauskeller. Allerdings war der
tatsächliche Keller am Nachmittag noch nicht geöffnet, doch die Plätze
im Erdgeschoss mit den gewölbten Gemäuern hatten auch ihren Reiz. Mein
Menu war schnell
gefunden: Wiener Schnitzel. :-)
Anschliessend steuerten wir den
Waisenhausplatz an, wo mehrere Info- und Verkaufsstände installiert waren.
Die gehörte Sprache war weitgehend französisch; nun ja, es ist ja auch die
welsche Pride. Auf dem Bundesplatz befanden sich weitere Stände (auch jener von
TGNS) und der
eigentliche Festplatz. Und auf der grossen Bühne vor dem
Bundeshaus hielt Bundesrätin Simonetta Sommaruga eine Rede, die sowohl
auf Zustimmung als auch auf Kritik stiess. Applaus und Pfiffe wechselten sich rege ab. Tja, sehr vieles konnte
bislang realisiert und ermöglicht werden, und sehr vieles gibt es in
der nahen Zukunft noch zu tun.
Den vor den politischen Reden stattgefundenen Sternmarsch aus sechs
Ecken der Stadt zum Festplatz der Pride hatten wir verpasst, weil wir
ja im Kornhauskeller sassen.
Nach dem nochmaligen Abklappern der beiden Festplätze mit ihren Infoständen gönnten wir uns bei Marcel in der Blue Cat Bar noch eine Cola, flanierten durch die Lauben und fanden uns schliesslich beim Bärengraben
wieder. Erfreulicherweise waren die Bären in fast greifbarer Nähe zu
sehen. Dann gönnten wir uns in
der Brauerei Altes Tramdepot
(einer Beiz im herzig restaurierten, ehemaligen Depot des
Drucklufttrams Bärengraben-Güterbahnhof) noch eine Erfrischung. Und
sogar Albert Einstein sass auf einem Bänkli und liess sich mit mir ablichten...
Dieser
Sonntag gestaltete sich sehr entspannt. Mal wieder Zeit um daheim auf
dem Sofa rumzulümmeln und einfach den Tag mit süssem Nixtun zu
geniessen. Am Abend zog es mich dann aber doch noch aus dem Haus, als Steven mich anfragte, ob wir im Schützenhaus Albisgüetli essen gehen würden. Zu solchen Gelegenheiten kann ich jeweils nicht nein sagen.
Treppe zum Schützenhaus |
Leberli und Rösti |
En Guete |
Nichts spektakuläres, "nur" der monatliche Einkauf im Coop Silbern mit Richi und Steven... :-)
Einkauf im Sommertenue |
Meine Lieblings-Chips |
|
Transtagung
in Sursee: Meine dritte Transtagung, davon die zweite in "Soorsi" am
Sempachersee. Um pünktlich dort zu sein war sehr frühes Aufstehen
angesagt (halb sechs!). Dafür war ich zeitig genug vor Ort, sodass ich
nicht in der später angewachsenen Warteschlange für's Einchecken für die
Tagung und das Hotelzimmer anstehen musste. Dieses Jahr gönnte ich mir
ein Zimmer einer besseren Kategorie, jedoch unterschied es sich aber
kaum von einem des letztes Jahres - ausser im Preis. Okay, vielleicht
hing einfach ein Handtuch mehr im Bad, doch ich konnte trotz intensiver
Suche keine relevanten Auffälligkeiten punkto einem Mehrwert
feststellen. Aber Hauptsache das Bett war gemacht und die Heizung
funktionierte.
Die
Tagung fand wiederum im hintersten Gebäude mit den vielen
Schulungsräumen statt. Bei der Eröffnungsrede waren die meisten der 150
Teilnehmenden anwesend, davon nicht nur Trans*-Menschen, sondern auch
zahlreiche Angehörige und PartnerInnen. Und wie in den letzten Jahren
standen den TeilnehmerInnen sehr viele Workshops zur Auswahl. Ich
entschied mich für:
10-11 Uhr
= Trans* und Partnerschaft - Erfahrungsaustausch über Partnerschaft und
Partnersuche. Mein persönliches Fazit: Leider kaum Inhalt, wie man
Partner sucht und findet.
11-13 Uhr
= Vornamens- und Personenstandsänderung - Der Weg zu den richtigen
Papieren. Mein persönliches Fazit: Sehr spannend und viele gute Tipps
zur Vorgehensweise und für mich wichtige Erkenntnisse, z.Bsp. dass die
amtliche Bearbeitung je nach Wohnkanton zwischen 1 Woche und 1/2 Jahr
dauern kann und mit Kosten zwischen 300 und 1000 Franken zu rechnen
ist. Im Kanton Zürich geht's eher einfach, indem im Internet ein
Online-Formular aufgefüllt werden kann. :-) Vorallem das
Engagement von TGNS
zur Unterstützung beim korrekten Ausfüllen und Einreichen der Formulare und die offerierte
Rechtsberatung - wenn es dann soweit ist - haben mich beeindruckt.
14-15 Uhr
= Code of Conduct (Verhaltenskodex) für die Transtagung. Fazit: Da
stand ich leider etwas im Schilf und verstand irgendwie fast nur Bahnhof.
:-(
16-18 Uhr
= Trans*extrem - Erfahrungsaustausch für/von Reisen. Mein persönliches
Fazit: Da waren interessante Erfahrungsberichte zu hören.
Schlussendlich wurde ich aber darin bestätigt, dass es eigentlich und
grundsätzlich keine Probleme gibt, sich im (west)europäischen Raum
als Trans*-Mensch grenzüberschreitend frei bewegen zu können.
Beim
Nachtessen hatte ich eine sehr interessante Begegnung, indem sich ein
junger Transmann und seine Mutter zu mir setzten und wir in einen
vertieften Austausch verfielen. Dabei erfuhr ich, dass Tyler
im dritten Lehrjahr ist und seine Ausbildung noch als Mädchen begonnen
hatte, und dass sein Lehrbetrieb hierzu völlig offen und
selbstverständlich reagierte. Generell herrsche in dieser Firma eine
sehr gute Stimmung und ein guter Zusammenhalt. Diese Unternehmung merke
ich mir vor, sollte ich in naher Zukunft mit einem Stellenwechsel
konfrontiert werden.
Die Diskussion setzten Tyler, seine Mutter und ich bei einem Umtrunk im zum Campus Sursee gehörenden Restaurant Baulüüt intensiv fort. Dabei wurde es etwas spät... :-)
Transtagung
- Tag 2: Bei Tagesanbruch sah man beim Blick aus dem Fenster den Nebel
in den Tälern liegen und auf den Wiesen glänzte noch der Morgentau.
Da ich am Morgen recht früh bereit war und mich sogar
erstaunlich fit fühlte, konnte ich auch frühzeitig auschecken (die
Zimmer müssen leider bis 10 Uhr geräumt sein), meinen Koffer im Auto
deponieren, in Ruhe frühstücken und in aller Stille das Campus-Areal
auskundschaften. Erst um 9 Uhr gings dann wieder mit den Workshops
weiter...
09-11 Uhr
= Trans* und Sexualität. Mein persönliches Fazit: Nun ja, ich hatte da
irgendwie mehr Tiefe erwartet, das Thema wurde aus meiner Sicht recht
oberflächlich angegangen, ich hätte mir da mehr konkrete und greifbare
Praxis-Erzählungen gewünscht. Doch das wäre anderen vielleicht auch zu
intim geworden. :-)
11-13 Uhr
= keinen Workshop besucht: Ich hatte mich im Foyer spontan so sehr in
ein Gespräch vertieft, dass ich den Beginn der Veranstaltungen
schlichtweg verpasste. Und weil ich nicht nachträglich in einen Raum
schleichen wollte (das regt mich bei den anderen auch jeweils auf),
verbrachte ich die Zeit halt mit den anderen Leuten im Foyer oder
erkundete nochmal den weitläufigen Campus.
14-16 Uhr
= Hormontherapie - Tipps und Tricks von Dr. Nik Flütsch. Mein
persönliches Fazit: Eigentlich nichts Neues für mich, aber trotzdem
sehr praxisnah und spannend rübergebracht. Vorallem war das Einbringen
der Probanden mit ihren individuellen Erfahrungen und Fragen zu
Unsicherheiten sehr lehrreich. So mache Erwartung und so mancher Mythos
konnten entkräftet werden. Der für mich wertvollste Workshop der
Tagung - jedoch wegen den vielen Teilnehmenden (einige mussten sogar
stehen!) und ihren vielen Wortmeldungen leider zeitlich etwas zu knapp
ausgeprägt.
Kurz nach 16 Uhr fand im
grossen Saal das Schlussplädoyer vom Co-Präsidium (Stefi und Henry)
statt und dann hiess es schon wieder Abschied nehmen und den Heimweg
antreten. Ich freue mich auf die nächstjährige Transtagung. Die
diesjährige Tagung hatte mir inhaltlich vielleicht nicht allzu viel
gebracht, weil ich ja doch davon schon sehr viele persönliche
Erfahrungen sammeln durfte. Aber ich möchte 2018 wieder dabei sein
dürfen, nur schon um neue nette Menschen kennen zu lernen und
altbekannte wiederzusehen.
Jenen Arzt, dem ich drei Tage zuvor an der Transtagung
aufmerksam lauschte (und der mich seit anderthalb Jahren mit Hormonen
versorgte), besuchte ich heute in seiner Praxis. Klingt jetzt
komisch, aber es war Patricias erste Visite, denn an den bisherigen
Terminen war jeweils "er" dort. Der Grund dafür ist simpel: Nach diesen
Terminen ging es jeweils direkt
zur Arbeit. Heute aber hatte ich meinen Frauentag und dieser fing mit meinem Termin bei Dr. Flütsch
an... Die Blutwerte waren weiterhin im grünen Bereich und auch die
körperlichen Entwicklungen auf Kurs. Dieser positive Befund
bescherte mir, dass die nächste Konsultation erst in einem Jahr
stattfinden soll. Einziger Wermutstropfen war der Schritt auf die Waage
in der Praxis: Ich hatte einige Kilo zugenommen. :-(
Nach diesem Gewichts-Schock wollte ich ein erstes Käffeli haben, suchte dazu die Bar Niente
in unmittelbarer Nähe der Praxis auf. Dort fand ich Platz an einem
grossen runden Tisch am Fenster und orderte mir zwei ofenfrische Gipfli
und eine Tasse des schwarzen Wachwachers. Wenige Minuten später setzte
sich ein älterer Herr zu mir an den Tisch, blätterte in einer Zeitung
und stellte sich dann als selbständiger Bauleiter einer nahen Baustelle vor. Wir
philosophierten etwas darüber, wie schwierig es heute sei, Qualität und
Vertrauen sicherzustellen (mein Wohnhaus hatte ja unlängst auch eine
Sanierung hinter sich). Dann kündete er an, dass gleich noch zwei seiner
Mitarbeiter hinzukommen würden und ob es mich stören würde (was ich
natürlich verneinte, weil eh bald mein Heimweg bevorstand). Wenig später
kamen die beiden ins Lokal und der Bauleiter sagte ihnen, sie sollen
sich doch "zu ihm und der Dame" an den Tisch setzen. Wow, was für ein
Kompliment. Einige Minuten später musste ich leider tatsächlich gehen.
Am
Mittag stand der zweite "Arzttermin" an, wobei es sich weniger um einen
Arzt, als meine Kosmetikerin handelte: Wiedermal Zeit, den dunklen
Häärchen an den Armen den Garaus zu machen. Sarah von Bodyesthetic
machte das aber wieder sehr routiniert und behutsam. Zum Glück ist
die Haut an den Armen ja auch nicht so schmerzempfindlich wie jene im
Gesicht.
Nach dieser Prozedur belohnte ich mich dann im Belcafé mit einem Plunder und beendete den Tag mit einen Einkauf im Migros-City.
Die Zeit verging wie im Fluge, ein weiterer Stammtisch im Santa Lucia am Pfauen stand in der Agenda.
Ich war etwas früh dran, darum gönnte ich mir mit Yvonne
(die auch etwas früh da war) an der Bar zum Einstieg einen Chinotto.
Und dann war's wieder einer der üblichen T*-Treffen mit der üblichen
Pizza und dem üblichen Heimweg mit Bus und Tram.
Hier bin ich richtig |
Ein Chinotto an der Bar |
Zum Wohl |
Wo ist unser Stammtisch? |
Pizza Quattro Stagioni |
Im Bus zum Central |
Steven fragte mich, ob wir im Santa Lucia Altstetten essen gehen würden. Ja klar, warum nicht?! Das Essen war ausgezeichnet und exklusiv, denn ich gönnte mir für einmal nicht die übliche Pizza oder die gern gesehenen Teigtaschen, sondern die Piccata Milanese mit Risotto. Eine vorzügliche Wahl. Nach dem Dessert lehnten wir uns etwas aus dem Fenster heraus und wagten etwas Neues: Zur kulinarischen Abrundung bestellten wir uns je einen Amaretto. Und dieser duftete so gut und glitt so angenehm den Gaumen hinab, dass es nicht nur bei einem Glas blieb. Und auch bei keinem zweiten. Nach dem dritten Glas liessen wir's dann aber gut sein. :-)
Parat zum Znachtessen |
Santa Lucia Altstetten |
Piccata Milanese |
Limoncello-Roulade |
Der erste Amaretto |
Der letzte Amaretto |
Dies sollte ein unerwartet langer und abwechslungsreicher Tag werden. Dabei plante ich anfangs nur meinen Zweitwohnsitz Spiga aufzusuchen. Aber im Leben kommt's gerne mal anders als geplant. Und diese Planänderungen waren mir natürlich mehr als recht:
Alles
begann ganz seicht mit einem Kaffi und Gipfeli in meinem erwähnten
Zeitwohnsitz (wie Knuspi zu sagen pflegt), den ich ab und an auch als
Büro nutze. Heute war das Ausfüllen der Abstimmungszettel angesagt,
denn das Durchlesen der Unterlagen mit den Erklärungen und Ausfühungen
der Parteien und Behörden macht mir im Kaffeehaus mehr Spass als
daheim. Nach getaner "Arbeit" traf ich mich etwas später spontan mit/bei Richi auf eine Tasse Tee.
Am Nachmittag erfuhr ich von Andreas, dass er noch zum Flughafen
musste um Sandra von einem Flug abzuholen und dass er mich - um sie zu
überraschen - dorthin mitnehmen würde. Was für eine Ehre und Freude,
das wollte ich mir nicht entgehen lassen. So pickte er mich am
Bucheggplatz auf und wir stellten das Auto zuoberst im
Flughafen-Parkhaus ab, von wo man zwar einen langen Weg zurück nach
unten, aber dafür eine tolle Aussicht hat. So machten wir es uns im
"Beans" (ehemals "Self Server") nahe der Aussichtsterrasse bei einem
Käffeli gemütlich, als wir erfuhren, dass Sandras Flug eine Stunde
Verspätung(!) eingefangen hatte. Leider hatte ich aber nicht mehr
soviel Zeit, denn ich hatte im Laufe des Tages eine weitere Verabredung
fixiert. Die Überraschung fiel darum ins Wasser. :-(
Also fuhr ich vom Flughafen mit dem Zug nach Hause, wo ich auf Steven traf und wir uns auf den Weg ins Restaurant Degenried
machten. Das war mein erster Besuch in diesem Lokal, welches fast
mitten im Wald steht. Das Lokal war gut besucht und weil wir keine
Reservation vorgenommen hatten, musste wir uns einige Minuten auf einem improvisierten Mini-Sofa gedulden,
bevor uns ein Tisch zugewiesen werden konnte. Aus der währschaften
Karte suchte ich mir die Hackfleischtätschli mit Hörnli aus, einen
Klassiker, den man nicht oft in Restaurants findet. Der Salat davor war
allerdings schon recht grosszügig, sodass uns nach dem Hauptgang leider
kein Platz mehr im Bauch für das Dessert übrig blieb. Das holen wir
aber bestimmt mal nach.
Ups, schon mein zweiter Frauentag im Monat, diesmal allerdings nur ein Halbtag. Dieser startete im Belcafé beim frühen Morgenkaffee, bevor ich auf 9 Uhr ins UniSpital
zur Logopädie-Stunde musste. Die Sprechstunde (oder eher Singstunde?)
verging wie üblich sehr schnell, doch es wurden mir auch einmal mehr
wieder Hausaufgaben mitgegeben, die ich ja immer "seeehr diszipliniert"
;-) angehe...
Nach dieser phonetischen Weiterbildung setzte ich mich kurz ins Spiga, denn bis zu meiner nächsten Abmachung hatte ich noch etwas Zeit. Und ich komme nicht gerne zu früh. Auf 11 Uhr war ich bei Richi zum Tee angemeldet und sollte einige Weggli von der Bäckerei Wüst
mitbringen. Nur hatten die um diese Zeit gar keine Weggli mehr, dafür
von allem anderen Zeugs körbchenweise vorrätig (ausser eben die
Weggli). Also gab's halt Gipfeli, und die waren auch fein.
Am Mittag musste ich dann allerdings wieder heim, denn "er" hatte noch einen unverrückbaren Arbeitstermin wahrzunehmen. :-(
Heute
stand über Mittag der Termin bei meiner Optikerin für die korrigierten
Linsen an. Davor war ich aber schon eifrig unterwegs...
Für 2018 habe ich schon so
einiges vor und was mir fehlte, war eine Agenda um die Termine
eintragen zu können. Also ging ich als erstes zu Office World
in Altstetten. Dieser Laden hatte für mich zwar ein etwas angestaubtes
Image, vorallem beim Personal, aber die Auswahl ist dafür umso
umfangreicher. So erwartete ich beim Betreten der Filiale eigentlich
irritierte und fragende Blicke, doch nichts dergleichen. Ich sprach
eine unbeschäftigt aussehende Verkäuferin an und diese suchte
zusammen mit der Lehrtochter kompetent und hilfsbereit nach dem von mir
gewünschten Terminbüchlein. Alles lief normal, profimässig und angenehm
ab. Supi! Und Office World hat bei mir ab jetzt ein positives Image.
:-)
Nun meldete sich ein
Hüngerchen, aber ich hatte keine Lust auf meinen Zweitwohnsitz an der
Löwenstrasse. War da nicht ein Lokal an der Bahnhofstrasse beim
Hauptsitz der Kantonalbank? Genau, das Kafi Züri.
Also testete ich dieses mal auf seine "Patricia-Tauglichkeit". Angenehm
aufgefallen war mir die schwache Belegung der Sitzplätze vor dem Lokal.
Hier hat man noch seine Ruhe. Nachteilig empfand ich die wahrgenommene Nicht-Gegenwart des
Personals: Wollte man bestellen oder bezahlen musste man die
Mitarbeitenden fast suchen gehen oder lange Zeit aufmerksam auf der
Lauer liegen um sich selbst dann zum perfekten Zeitpunkt in Erinnerung
zu rufen. Bevor ich draussen auf dem Sitz zu vermodern drohte, zog ich es
vor, meinen Kaffee und die Gipfeli drinnen am Tresen zu bestellen und
auch gleich zu bezahlen. Serviert wurde mir das kleine Frühstück dann
aber doch recht speditiv.
Ich wusste, dass Steven
auf dem 33er Dienst hatte und er demnächst am Bahnhof Tiefenbrunnen
seine Wendezeit haben werde. Also ab ins Tram und ins Seefeld um ihm
einen Kurzbesuch abzustatten. Dazwischen suchte ich noch meine Stamm-Apotheke
auf um mich wiedermal mit den für Patricia verschriebenen Medikamenten einzudecken. In
Tiefenbrunnen traf ich dann auf Steven und eine Minute vor Abfahrt brauste
noch Knuspi mit dem
4er heran. Ich begleitete Steven zwei Haltestellen weit und liess mich
von Knuspi weiter zum Bellevue chauffieren. Von dort musste ich wieder
zur Bahnhofstrasse...
Als ich die Kochoptik-Filiale
betrat, erwartete mich meine Optikerin bereits mit fröhlicher Mine. Die definitiven Linsen
waren da und konnten eingesetzt werden. Die Sicht war ab jetzt
wunderbar!
Nach diesem Termin und mit neuer Sehstärke passte
ich wieder den Knuspi ab und liess mich von ihm nochmal nach
Tiefenbrunnen fahren. Dort dauerte es nicht lange bis sich Steven
wieder mit dem Trolleybus näherte und ich stieg zu ihm auf den Bus,
denn wir wollten zusammen mittagessen gehen. Der Weg führte uns bis zum
Albisriederplatz (Ablösung), von dort mit dem 2er zum Lindenplatz und
dann ins Santa Lucia
zu einer feinen Pizza. Stevens zweiter Dienstteil war dem 89er gewidmet
und erfreulicherweise hatte er einen dieser formschönen
Citaro-Standardbusse, welche für Fahrer und Passagiere einen guten
Fahrkomfort bieten. Ich begleitete ihn ins Heizenholz und zurück ins
Frankental, und stieg dort auf den 13er zum Hauptbahnhof.
Am Hauptbahnhof kam Mister Minit
in den Genuss meines Besuchs zwecks eines Besohlungsauftrags meiner
Pumps (Nachtrag: Leider gingen sie mir einen Tag später kaputt!). Da
ich schonmal da war und für Richi auch eine Kaffepause bevorstand, wartete ich die paar Minuten, sodass wir dann zusammen in den Sprüngli gehen konnten.
Heute aber war wieder Spiga-Tag. Die bald berechtigte Frage lautet: Wann bekomme ich eigentlich Stammkundinnenrabatt???
Gegen Mittag kam auch Knuspi ins Spiga und wir suchten nach einem Käffeli den Steven
am Bahnhofquai im 46er auf, um mit ihm eine halbe Runde (zur
Rosengartenbrücke und zurück) zu absolvieren. Dann sollte es nämlich in
den Zeughauskeller zur Mittagspause gehen. Es war zwar anfangs
Nachmittag und wir erwarteten kaum Gäste im Lokal, doch wurden eines
besseren belehrt: Dort (gefühlt) unendlich lange für einen Platz anzustehen und dann
dem Lärmteppich ausgesetzt zu sein, war uns dann doch zuviel. So sahen
wir uns an Ort und Stelle um und mussten den Blick gar nicht lange schweifen lassen, denn
gegenüber dem "Zeugi" befindet sich eine Santa-Lucia-Filiale.
Was liegt näher, als sich in einem Lokal einer bewährten Kette
niederzulassen, dessen Menükarte ich schon bald auswendig kenne?
Knuspi gönnte sich eine
Pizza Calzone. So eine habe ich noch nie probiert, wäre vielleicht mal
einen Versuch wert, denn sie sah schon verlockend gluschtig aus. Das
Essen war tiptop, einzig vermochten lästige Geräusche aus dem
Untergeschoss unsere Freude zu trüben: Dort unten befindet sich ein
elektrisch betriebenes Schaukelpferd für Kinder, welches im Betrieb
einen nervtötenden Ton von sich gibt. Und genau an diesem Tag waren
mehrere spielende Goofen mit dem Pferd beschäftigt und drückten
fortwährend den Startknopf. Knuspi war regelrecht genervt und ich auch
war nah dran die Geduld zu verlieren: Von Minute zu Minute stieg die
Gefahr, dass wir beginnen würden Besteck nach unten zu werfen...
Zurück am Hauptbahnhof
trennten sich unsere Wege und ich begleitete Steven wiederum auf
dem 46er noch zweimal zum Rütihof. Dann war auch mein Feierabend gekommen.
Acht Teilnehmende zählte ich heute am Transpersona-Stammtisch im Restaurant Landhus,
eine davon war erstmalig an einem solchen Treffen. Bin gespannt, ob sie
nächsten Monat auch wieder an einem der Treffen mit dabei sein wird (Nachtrag: Ja, war sie). Und Mona rettete mir
wieder den Abend. ;-)
Wo steht mein Auto? |
Salatteller mit Currysauce |
Crêpes mit Glacé |
Vor dem Termin bei meiner Psychologin gönnte ich mir noch ein wachmachendes Käffeli im Belcafé.
Frau Gubler war wieder erfreut ab meiner stilvollen Erscheinung, was mich auch grad
wieder beflügelte. Und beim Abschluss des Gesprächs meinte sie, dass
ich auf gutem Wege sowie "ein gutes Beispiel an Lebensfreude und Zufriedenheit"
sei. Diese Worte haben sich bei mir nachhaltig eingebrannt. So
vermittle ich wahrscheinlich - im Vergleich zu anderen in meiner
Situation - eine grössere Bodenständigkeit, mehr Realitätsbewusstsein
und (be)greifbarere Gestaltungspläne meiner eigenen Zukunft.
Kurz nach dieser Beratungsstunde traf Steven am Bellevue ein und wir fuhren zu Richi auf ein Spätstück (= Frühstück zu später Stunde). Zuvor deckten wir uns noch in der nahegelegenen Bäckerei Wüst
mit Weggli und Gipfeli ein. Diesmal hatten sie Weggli vorrätig und wir
wollten ja nicht mit leeren Händen bei Richi reinplatzen.
Nachher spazierten wir in
den wärmenden Sonnenstrahlen zum Hauptbahnhof, während Richi zur Arbeit
musste und Steven noch einen Arzt-Termin vor sich hatte. Also
begleitete ich Steven zum UniSpital
und vertrieb mir die Wartezeit mit einem Spaziergang durch das
weitläufige Gebäude. Viele Menschen meiden Spitäler lieber, ich
hingegen finde das Treiben darin noch spannend. Dann war es Zeit für
uns in die Taverne im Albisgüetli zu fahren...
Uiii,
verschlafen! Und: Nein, wieder kein Spiga heute! :-) Mein erster Besuch
galt wiedermal Mister Minit im Hauptbahnhof, denn die Absätze meiner Lieblingspumps
mussten repariert werden, damit dieses klackende Geräusch aufhörte. Und
dann war's Zeit für ein Käffeli im Kafi Züri
an der oberen Bahnhofstrasse. Schwer zu erklären, warum es hier an den
Samstagen so viel Platz hat, während das 150m weiter gelegene
Sprüngli-Café jeweils so enorm überbelegt ist.
Wie angenehm, dass kurze Zeit später grad Steven mit dem 2er vorbeikam und mich zum Bahnhof Tiefenbrunnen "mitnahm". Nachher fuhr ich noch zu Richi auf eine Tasse Tee, und später gingen wir zum Migros-City zum Mittagessen, wo sich auch Steven in seiner Dienstpause dazugesellte.
Einer der vermutlich letzten schönen Spätsommertage dieses Jahres liess Knuspi
und mich zu einer Pässefahrt aufbrechen. Nach einer nötigen Tankfüllung
an der nahen Tanke (wo mich die Verkäuferin immer so nett anlächelt)
holte ich Knuspi ab und die Reise führte uns über den Brünigpass
(leider ohne Halt) nach Innertkirchen und von dort auf den Sustenpass
(2'224m), wo ich den ersten Schneekontakt dieses Winters hatte. Diese
Alpenquerung befuhr ich das erste Mal im Leben, daher war ich von der
Strasse und den teils spektakulär wirkenden Tunnels recht beeindruckt.
Auf der Urner Seite
entdeckten wir ein grosses auf einen Stein gemaltes Kantonswappen,
ähnlich wie an der Axenstrasse. Wir folgten dem Strassenverlauf ins
Reusstal und bogen dort auf die Autobahn durch den 16,9 km langen Gotthardtunnel ab. Am Südportal in Airolo vertraten wir uns kurz die Beine und inspizierten den Bahnhof, in dessen Gebäuden die Muuh-Molkerei (Agroval) eingemietet ist. Kurze Zeit später ging die Reise weiter durchs Valle Bedretto hoch hinauf auf den Nufenenpass
(2'478m), der Alpenquerung vom Tessin ins Wallis. Und wir verspürten
langsam Hunger, doch das dortige Restaurant sah nicht wirklich
einladend aus (und war erst noch teuer), sodass wir nach einigen
Selfies
talabwärts fuhren und Ulrichen ansteuerten. Auf dem Weg dorthin
entdeckten wir
eine Hängebrücke für Wanderer, welche wir anlässlich eines
Zwischenhalts trotz
unserer Höhenangst beide überquerten (Bravo!). Noch weiter talabwärts
kamen wir an einem
Notfalltelefon des Automobilclubs vorbei. Dieses war uralt und ausser
Betrieb, versprühte aber einen nostalgischen Charme (von dem ich mich
sogleich einwickeln liess). Solche Installationen sind leider selten
geworden,
doch wenn man die Augen offen hält, ist ab und an eine solche
Trouvaille durchaus noch zu entdecken.
Beim Autoverlad in Oberwald mussten wir uns gedulden: Ein Traktorfahrer brauchte viel Zeit um sein
Vehikel samt Anhänger auf den Eisenbahnwaggon zu manövrieren. Dadurch
hatte unser Autozug zwar Verspätung, aber wir trugen es im Gegensatz zu
einigen anderen "Fahrgästen", die das Manöver argwöhnisch und
besserwisserisch kommentierend beobachteten, mit stoischer Geduld. Ab
Realp ging es fast ohne Halt via Axenstrasse zurück nach Zürich, denn
dort erwartete uns ein feiner Znacht im Schützenhaus Albisgüetli.
Es wurde uns sogar ein Amuse Bouche in Form einer Kugel Thonmousse mit
Mango-Chutney serviert. Die auf dem heissen Stein brutzelnde
Pouletbrust war dann mein kulinarischer Höhepunkt des Tages
(beziehungsweise überhaupt meine erste Mahlzeit des Tages). Einzig der
Latz
(Papierschürze) war mir etwas peinlich.
Einkaufsabend in Dietikon: Nach einem Teller Fleischbällchen im Ikea Spreitenbach deckten sich Steven und ich im Coop
Silbern mit Vorräten ein. Zuerst hatte ich ein mulmiges Gefühl, an
einem Abend um den Zahltag herum in den Möbel-Einkaufstempel im
Limmattal zu fahren. Aber alles verlief problemlos, die vielen
bildungsfernen Trainerhosenträger waren mehrheitlich mit sich selbst beschäftigt.
Ikea Spreitenbach |
Köttbullar-Festival |
Mmmmh, Fleischbällchen mit Stocki |
PET-Recycling |
Coop Silbern |
|
Nach dem üblichen Besuch im Spiga/Belcafé machte ich mit Steven zum Zmittag im Santa Lucia Altstetten
ab. Treffpunkt war der Bahnhof Altstetten und für den Weg vom Bellevue
dorthin wählte ich diesmal den 31er-Bus ab Kunsthaus. Nach unserem
Essen dislozierten wir zum Hardplatz, da dort Stevens zweiter
Dienstteil begann. Ein Augenschein am Hardplatz zeigte uns den
Endausbau der Aufwertung mit neuer Tramwendeschleife, parkähnlichen
Sitzgelegenheiten und einem kleinen Avec-Lebensmittelladen, der wohl
als neuer Quartier-Treffpunkt fungieren sollte. Wenige Tage später
stand in der Zeitung, dass der Laden auch sonntags und spätabends offen
haben werde. Der könnte sich also zu einem Magneten für so manche
dubiose Nacht-Gestalt werden.
Nach der "Inspektion" des
Avec gönnte ich mir (weil grad Zeit und Lust) die Mitfahrt an Stevens
ganzem zweiten Dienstteil mit einer mehrfachen(!) Rundfahrt zwischen
Hegibachplatz und Farbhof. Spannend war das Panoptikum der
Stadtbewohner und deren soziale Unterschiede in den vom 31er
durchquerten Quartieren: Ein Querschnitt vom an der östlichen
Endstation angrenzenden, ruhigen und edleren Hirslanden, über die von
Kunst- und Kulturinteressierten sowie Konsumsüchtigen durchströmte
Innenstadt, durch das keimig wirkende Langstrassenquartier, hin zum
tendenziell migrationsgeprägten Gebiet um die Autowaschanlage beim
Letzpark und zuletzt zum Farbhof, dem Tor zur Agglomeration mit all
seinen südosteuropäisch und exotisch geprägten Facetten. Und das ganze etwa dreimal
hin und zurück...
Nach diesen intensiven Rundfahrten, gepaart mit einer Art Sozialstudie, fing es just zum Dienstende zu regnen an. Zum Glück hatte ich meinen Schirm dabei. Zum Abschluss des Tages kauften wir noch kurz im M-Express am Bahnhof Altstetten ein und kamen trotzdem noch trockenen Hauptes nach Hause.
Meine erste Führerstandsfahrt! Welch ein tolles Erlebnis!
Anlässlich meinem Spontanbesuch im Wynental ermöglichte mir Andreas
die Mitfahrt von Oberkulm nach Menziken. Nach dieser kurzen aber
eindrücklichen Fahrt erklärte er mir noch so manche betriebliche und
technische Eigenschaft des Wagenparks und ich durfte mich in
verschiedene Führerstände der abgestellten Fahrzeugflotte setzen. Und
auch hier hatte ich das positive Erlebnis, dass ich trotz meiner
Körpergrösse dennoch Platz in den Fahrerkonsolen gefunden hatte.
Nach einem Käffeli im bahneigenen Bahnhofskiosk in Menziken kamen noch Sandra und der kleine Luca
hinzu, anschliessend fuhren wir für eine kleine Mahlzeit (Happy Meal)
nach Reinach zu McDonalds. Ich hatte zuerst Bedenken wegen des (meist
von "unsereins gegenüber tendenziell weniger gut" gesinnten Klientel
aufgesuchten) Lokals. An diesem Sonntag-Vormittag aber war der Laden
aber nur schwach frequentiert und ich versuchte bewusst kaum Notiz von
den anderen Gästen zu nehmen. Und umgekehrt klappte es glaub auch recht
gut. :-)
Zurück in Zürich traf ich mich mit Steven und Knuspi zum nachmittäglichen Gaumenschmaus im Restaurant Degenried
am Adlisberg. Nur schon die Speisekarte ist speziell und traditionell
gestaltet, die Menuauswahl entspricht dann erfreulicherweise auch
diesem Eindruck. Wie schon letztes Mal gönnte ich mir (wie meine
Begleiter übrigends auch) wieder die Hacktätschli mit Hörnli und
Rüebli. Wohlwissend, dass sich diese Auswahl dann wieder einige Zeit
lang im Verdauungstrakt bemerkbar machen werden. Zum Dessert dann einen
Coupe Dulcinea, also Vanilleglace mit Caramelwürfeli.
Nach diesem üppigen Essen
drängten wir uns mittels einer Selbsteinladung bei Richi auf und
liessen uns Tee kredenzen. Allerdings mussten wir bald wieder abrücken,
denn einige von uns mussten am Folgetag sehr früh aus den Federn
(Frühdienste).
Zwei Monate war es seit meiner letzten Teilnahme bei GWHF in Wangen her. Und für diesen Termin hatten sich 35(!) Teilnehmende angemeldet, es könnte also ein bunter Abend werden.
Den Nachmittag verbrachte ich wiederum in Bern, mit einer heissen Tasse Koffein bei Marcel im Blue Cat
beginnend und nachher mit einem Spaziergang mit Stephan zum Bundeshaus
und zurück. Und das Wetter spielte mit, indem uns die Sonne ihre
wärmenden Strahlen spüren liess und die Sicht auf das Bergpanorama
unerwartet klar war.
Stephan und ich waren wiedermal die ersten im Al Ponte,
der Kellner führte uns sogleich zu den für uns reservierten Tischen und
wir konnten uns so schonmal die besten Plätze sichern. Nur wenige
Minuten später trudelten dann "die anderen" ein, davon wieder einige
Erstmalige sowie ungewohnt viele Angehörige (Partnerinnen, Töchter,
Söhne). An unserem Tisch hatten Uschi und ihr 16-jähriger Junior
Platz genommen. Welchen Eindruck er wohl von diesem Abend hatte? Als
ich ihn am späteren Abend an der Hotelbar bei einem Glas "Hugo"
wiedersah, war mein erster Gedanke, dass er sich diesen Abend womöglich
schöntrinken und/oder einfach nur vergessen möchte. :-))
Der Herbst ist da: Wolken, Regen und Kälte suchten die Stadt heim. Eigentlich ein Tag zum daheim bleiben, doch Trübsal blasend vor dem Fernseher zu sitzen war auch keine Alternative.
Als erste Kundin des Tages im Spiga
erlaubte ich mir, beim ofenfrischen Aprikosengipfel den Puderzucker
wegzubedingen. Denn dieser hat die unpässliche Angewohnheit mir jeweils
über's Kleid zu rieseln oder aber prominent und dadurch mehr als nur störend
am Lippenrand kleben zu bleiben. Nach diesem Einstieg in den Sonntag
wollte ich eigentlich wieder heimwärts, doch zufällig kam an der
Bahnhofstrasse grad der Knuspi angefahren, sodass ich mir einen Umweg
über's Frankental nicht nehmen liess. Die Kälte liess mich aber nicht
allzu lange draussen verharren.
Wieder daheim, setzte ich
mich dann an den Schreibtisch, um an diesem Tagebuch zu werkeln, denn
ich war über drei Monate im Verzug. Doch zog es mich am Nachmittag
nochmals zum Tram und ich liess mich - wiederum von Knuspi - im 4er zum
Bellevue chauffieren. Die halbe Stunde, welche Knuspi brauchte um ins
Seefeld und wieder zurück zum Bellevue zu fahren wollte ich für einen
Kaffee im Belcafé nutzen. Kaum hatte ich mich draussen hingesetzt, wurde ich in ein philosophisches Gespräch verwickelt: Daniel,
ein Taxifahrer und Musiker mittleren Alters, eröffnete charmant den
Dialog mit "Grosse Frauen haben meist kleine Tassen". Da konnte ich mir
das Schmunzeln nicht verkneifen und rollte ein kurzer Austausch über Gesellschaft,
Kunst und Politik an.
Die rund zwanzig Minuten
vergingen sehr
schnell und schon war Knuspi's Tram wieder bereits am Horizont in
Sichtweite. Und weil ich mich durch diese unerwartete Kontaktaufnahme
(bereits die vierte dieses Jahr!) wiedermal etwas eingeengt fühlte, war
mir das auch gar nicht so unrecht. Also schnell den Plunder
runterschlingen, den Kaffee
austrinken, Tschüssi sagen und ab zur Haltekante. Ein letztes Winken in
Richtung Daniel
beim Belcafé und das Tram zuckelte bereits ins Limmatquai und
brachte mich heimwärts.
Hunger hatte ich eigentlich nur wenig, doch einer netten Anfrage kann ich kaum nein sagen: So fuhren
Steven und ich noch auf ein Süppchen ins Schützenhaus Albisgüetli. Ein
schöner Tagesausklang.
Fünf waren laut Doodle im Santa Lucia angemeldet, gekommen waren dann 17! Und einmal mehr ein Potpourri verschiedenster Ausprägungen von Eigeninterpretationen der Selbstverwirklichung, jedes nach seiner Façon. Schon als ich vor dem Essen mit Yvonne an der Bar im Erdgeschoss einen Drink nahm (wir waren beide etwas früh da), sahen wir aus sicherer Entfernung die die Treppe empor steigenden Ankömmlinge und mir schwante schon die bunte Extravaganz dieses Abends. Und meine Befürchtung hatte sich heute bestätigt. Aber warum gerade heute? Und wieso im eher edlen Santa Lucia? So war ich richtig froh, meine langjährigen Wegbegleiterinnen Petra und Yvonne am Stammtisch neben mir und gegenüber zu haben. Vielleicht lag meine heute tiefer angesetzte Akzeptanzgrenze gegenüber leichtstoffig gekleideten oder sonst (aus meiner Sicht) übertrieben aufgetakelten Teilnehmenden auch am Kopfweh der vergangenen Tage, welches auch das heute eingeworfene Aspirin nicht ganz wegzubekommen vermochte. Immer gut einen Schuldigen zu haben. :-)
|
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Im Lift zur Garage |
Kerzenlicht |
Pizza Margherita |
Heute hatte ich mit Steven zum Zmittag abgemacht. Davor schaute ich noch in meiner Stamm-Apotheke
vorbei um meine verschriebenen Medis abzuholen. Als "highlight" des
Tages empfand ich, als mir die Apothekerin für den Einkauf dankte und
"uf wiederluege Frau M*****" sagte. Das hatte mir den Tag versüsst und
wortwörtlich den Rücken gestärkt. Und der Kaffee im Belcafé schmeckte auch gleich besser. Zum Zmittag suchten wir dann das Santa Lucia am Paradeplatz auf, da der zuerst angepeilte Zeughauskeller um 14 Uhr noch immer enorm gut besetzt war.
Nachdem Steven wieder zur Arbeit musste (der arme Tropf!), versuchte ich mein Glück bezüglich eines Umtrunks bei Fatima;
und siehe da, zufällig war sie auch in der Stadt und wir konnten (nach
einigem Suchen zweier sonniger Sitzplätzchen entlang des Limmatquais)
im "Gran Café" beim
Rathaus noch je ein berauschendes Glas an Cocktails geniessen. Leider
zog sich die Sonne unerwartet schnell zurück und wir harrten bald im
zunehmend kühlenden Schatten. Aber schön war's trotzdem.
Belcafé |
Tortellini alla Panna |
Paradeplatz |
Mit Fatima am Limmatquai |
||
Ja, schon wieder: Sonntag ist Spigatag.
Während dem ich am Fensterplatz die Sonnenstrahlen genoss, drückte ich
wohl etwas intensiv auf dem Natel herum, sodass die Akkuleistung nach
nur drei Stunden auf den Nullpunkt gesunken war. Und dummerweise hatte
ich einige Anfragen für das Verbringen des Nachmittags rausgesandt und
konnte nun die Antworten nicht sehen. Also schnell nach Hause und das
Gerät umgehend mit dem Stromnetz verkabeln.
Als ich das Natel wenige Augenblicke später wiederbeleben konnte, hatte ich das erste "Date" mit Mario und Paul im Più,
einem neu eröffneten Lokal am Schiffbauplatz. Netterweise hatte
Mario eine sogenannte "Power Bank", also einen Universal-Akku,
mitgebracht. Es wird Zeit für ein neues Natel (obschon ich das schon
seit Monaten sage). Das Restaurant Più hatte erst vor wenigen Tagen den
Betrieb aufgenommen und
so manches musste sich wohl erst noch einspielen: Es dauerte seine Zeit
bis
der Kellner jeweils zu unserem Tisch kommen konnte. In der Karte wurde
frischgepresster Orangensaft im 2dl-Glas à Fr. 6.-- feilgeboten,
herangetragen wurden jedoch Gläser mit nur einem Deziliter. Kostet das
Glas nun die Hälfte oder kommt noch Nachschub? Der Kellner sah das
Missverständnis zwar rasch ein, musste aber offenbar noch hinter den
Kulissen dem "Bartender" die Sachlage erklären und fast erkämpfen,
dass meinen Begleitern zwei weitere Gläser à je einem Dezi kredenzt
werden konnten. Hoffen wir, dass beim nächsten Mal mehr Klarheit
herrscht.
Am Abend machte sich der Hunger breit und dieser wurde mit Steven einmal mehr in der grosszügigen Taverne des Schützenhauses Albisgüetli gestillt.
Spiga |
Spiga |
Spiga |
Escher-Wyss-Areal |
Più |
Die Sonne brennt |
Chinotto speziale |
Zum Wohle |
Mario erzählt |
Hackbraten mit Stocki |
Steven hat Wild |
Dessert |
Mein lieber Freud Knuspi
hatte es vor mir vor rund einem Monat angekündigt, doch ich dachte
schon, dass es wieder in Vergessenheit geriet (und hatte den Anlass
gedanklich abgeschrieben): Der Verein Pink Line buchte sich mit "Tell me Helmi" einen exklusiven Abend mit Helmut Stadlober, dem Maître d'Hôtel des edlen Hotels Schweizerhof
am Zürcher Bahnhofplatz. Teilnehmen konnten Betriebsangehörige und ihre
Freunde und Freundinnen (also ich). "Tell me Helmi" ist ein
unterhaltsames und abendfüllendes, kulinarisches Programm, an welchem
die Gäste nicht wie sonst üblich tatenlos am Tisch sitzen, sondern
aufgefordert sind, sich aktiv an der Erstellung der Speisen zu
beteiligen.
So traf ich mich um halb sieben mit Knuspi am Bahnhofplatz, sodass wir noch Zeit hatten, uns an der Hotel-Bar einen Cosmopolitan
zu genehmigen und bereits die anderen 10 Gäste dieses Abends begrüssen
zu dürfen. Wenn ich gewusst hätte, dass im Laufe des Abends noch mehr
Hochprozentiges gereicht wird, hätte ich mich wohl mit einem Sanbitter
begnügt...
Um 19 Uhr wurden wir dann
vom Personal dezent aufgefordert den ersten Stock aufzusuchen, wo für
uns ein Tisch hergerichtet und teilnehmergerecht mit Papiertrams
dekoriert war. Sogleich begrüsste uns der Vorarlberger Gastgeber Helmi,
liess uns einen Apéritif kredenzen und bat uns kurze Zeit später
bereits wieder hinaus in den Vorraum, wo unser der erster
Arbeitseinsatz bevorstand: Lachs tranchieren. Jedes von uns musste sich
sich die Lachsscheiben selbst schneiden und auf den Teller drapieren.
Für mich als Nicht-Köchin ein neues Erlebnis, allerdings mag ich den
Rauchlachs bequemerweise lieber schon vorgeschnitten. :-)
Den Hauptgang
(Kalbshohrücken mit Risotto und Gemüse) servierte man uns
glücklicherweise ohne unser aktives Zutun. Bei meinen Kochkünstin wäre
das auch nicht zu verantworten gewesen. Das Essen schmeckte absolut
super, und es gab reichlich davon dank mehrfach angebotenem Supplement.
Hungern musste also niemand an diesem Abend.
Sobald wir uns nach der
Hauptspeise die Bäuche hielten mussten wir jedoch wieder zur Tat
schreiten: Es galt Apfelstrudel zu kneten, zu füllen und zu rollen. Das
manuelle Auswallen des Teiges (für welches Helmi eine routinierte
Fingerfertigkeit an den Tag legte) hätte mir Schwierigkeiten bereitet,
indem ich mit meinen Krallen schnell einmal Löcher in den Teig drücken
würde. So konnte ich mich elegant in Zurückhaltung üben, dafür zeigte
sich Knuspi sehr aktiv und knetete sich mit Wonne durch die
vorbereitete Apfelfüllung. Mit der Wegbeförderung der rohen Strudel in
den Ofen war die Arbeit aber noch nicht beendet, denn kurze Zeit später
durften wir uns an der Erstellung des Desserts beteiligen. So mussten
wir uns mit der flüssigen Crêpe-Masse auseinandersetzen, diese
möglichst tropfarm auf die spezielle Pfanne giessen und dann speditiv
mit dem dafür vorgesehenen Hölzchen in Form bringen. Hier war ich als
erste dran, entsprechend unrund fiel auch meine Crêpe aus. Aber essbar
war sie alleweil.
Mit dem servieren des
Kaffees zeigte der kleine Uhrzeiger bereits auf 11 Uhr. Wir hatten
einen tollen Abend und ich durfte einige lässige VBZ-ler kennenlernen.
Hoffentlich nimmt mich Knuspi wiedermal mit, wenn Pink Line so einen
Anlass auf die Beine stellt.
Eigentlich wollte ich am
späten Vormittag ans Bellevue, doch ich kam nur bis zum
Escher-Wyss-Platz. Der Grund war, dass mein Tram stadtwärts zufällig
von Jeannette geführt wurde und bei ihr die grosse Pause bevorstand, was wir für ein Käffeli im Sphères
nutzten. Das hatte mich jetzt sehr gefreut, dass sie grad Zeit hatte.
Um 14 Uhr musste ich aber leider wieder weiter, denn ich hatte um halb
drei mit Steven in Wiedikon zu dessen Pause abgemacht.
Heute besuchten wir den Kropf
am Paradeplatz. Das Lokal wird vom gleichen Wirt geführt, wie der
gegenüberliegende Zeughauskeller. Doch wirkte es hier edler und
ruhiger, als im touristendurchströmten Pendant. Dafür dünkten mich auch
die Preise leicht höher. Eine Flädlisuppe, ein Wiener Schnitzel, ein
Cola, zum Nachtisch ein Gefrorenes mit Grand Marnier und ein Käffeli,
und man/frau ist 75 Franken leichter. Der Vorteil ist, dass das
Portemonnaie dann nicht mehr so viel Platz in der Handtasche einnimmt.
Aber das Essen war schon tiptop, das muss ich eingestehen. Es gibt
keinen Grund nicht wiederzukommen. :-)
Nach dem Essen nahmen wir das Tram zum Stauffacher und der von abgepasste Knuspi
nahm uns zur Kalkbreite mit. Eigentlich hofften wir, dort zu dritt ein
Käffeli trinken zu können, doch leider gings dem Knuspi nicht so gut,
sodass sich eben nur Steven und ich im Garten des Bebek
erfrischen liessen. Als Steven wieder zur Arbeit musste, ging's für
mich auch heimwärts und zwar im eher unbeliebten 32er durch die
Langstrasse und am Limmatplatz dann auf's Tram nach Hause.
Am Abend klingelte meine Nachbarin Rita,
ob ich ihr helfen könne, ihre vier Kaktusse vom Balkon ins Schlafzimmer
zu tragen, wo sie jeweils das Winterhalbjahr zu verbingen pflegen.
Leider hatten wir aber kaum Zeit für einen Schwatz, denn ich musste
kurze Zeit später wieder auf's Tram: Ich hatte um 21 Uhr mit Richi am Hauptbahnhof abgemacht, um am Bellevue noch einen Schlummi trinken zu können. Eine Stunde später trafen noch Falko und Christian aus Berlin, die gerade ein paar Ferientage in der Schweiz verbrachten, im Belcafé
ein. Es war schön, den Falko nach vier Monaten (wir sahen uns im Juni
in Wien) wiederzusehen und gleichzeitig auch seinen Partner
kennenlernen zu dürfen. Allerdings war's schon spät und das kollektive
Gähnen brachte den Anstoss, sich ins Tram heimwärts zu begeben. Während
die drei den 15er erklammen, nahm ich den 11er zur Bahnhofstrasse, wo
ich wiedermal eine Sozialstudie über das junge Partyvolk und dessen
Sprachfertigkeit hätte erstellen können. Jeder zweite Satz mit "Mann"
oder "Alter" endend, oder die ständigen Quittierungen jedes noch so
belanglosen Ereignisses mit "oh mein Gott". Zum Glück musste ich nicht
lange auf meinen 17er warten...
Im Tram unterwegs |
Im Element |
Zum Kropf |
Zum Kropf |
Wieviele mögen's wohl sein? |
Riesenschnitzel |
Dessertteller |
Der Grand Marnier wird im Glas serviert |
Bebek@Kalkbreite |
Der Pöstler
musste heute nicht klingeln, denn ich sah ihn auf meinem Weg zum Tram
auf seinem Elektrotöff umherbrausen, sodass ich ihn nach wenigen
Minuten Wartezeit bei meinem Briefkasten abpassen konnte. Welch
glückliche Fügung, denn es handelte sich um eine zu berappende
Nachnahme-Sendung aus Brittanien. So musste ich diese nicht am Folgetag
umständlich beim teils überforderten Personal unserer
Quartierpostagentur herausgeben lassen (sofern sie es überhaupt
finden). Das Paket war somit sichergestellt und daheim deponiert, es
folgte die Fahrt mit dem 17er/4er zum Bellevue für ein kleinen
Frühstück im Belcafé, gefolgt von einer Gesprächsstunde bei meiner Psychologin.
Diesmal unterhielten wir uns über die Definitionen von Glück,
Zufriedenheit und Empathie, aber irgendwelche weiterbringenden
Erkenntnisse konnte ich diesmal leider nicht mitnehmen. Vielleicht ja
am Dezember-Termin.
Umso erfreulicher die SMS von Steven, ich sei mit ihm bei Richi
zum Tee eingeladen. Und dort durfte ich erst noch ein Glas Limoncello
geniessen. Dieses hatte es aber in sich, denn wenige Minuten später
spürte ich bereits dessen Wirkung in Form von leichter Wahrnehmung,
dass sich alles ganz leicht zu drehen scheint. Beim Rausgehen wäre ich
durch einen Fehltritt noch fast die Treppe runter gefallen.
Um halb drei stand mein Termin in des Logopädie des UniSpitals
an. Diesmal in einem Raum ohne Sitzball, was mich grad entspannte. Den
Sitzball von der letzten Lektion habe ich immernoch als peinliches
Übungselement in Erinnerung. Meine Stimmbandbreite habe sich recht
entwickelt, doch die Logopädin stellte auch fest, dass mein "Grüezi"
bei der heutigen Begrüssung etwas tief daher kam. Die Folgesätze
unserer Konversation seien aber gut gewesen. Also habe ich immernoch
noch viel zu üben, zu beachten und mir bewusst zu machen. Dafür verging
die Stunde in gefühlt
rasanter Zeit. Vielleicht lag das auch am Limoncello. Und wohin nun?
Noch irgendwo auf einen Kaffee oder heimwärts? Ich entschied mich für
letzteres.
Am Abend fand noch das Transpersona-Monatstreffen im Restaurant Landhus
statt. Angemeldet waren nur Claudia, Emma und ich; spontan hinzu
gesellten sich dann noch zwei weitere. Die Emma hatte ich seit rund
zwei Jahren nicht mehr gesehen. Umso schöner war, dass wir schnell den
Draht zueinander fanden und so manche Parallelen entdeckten.
Um 23 Uhr drängte uns der Kellner zum heimgehen, er sollte ja noch die Tische für das Hotelfrühstück des nächsten Tages bestücken und wir beweisen jedesmal eine unglaubliche Ausdauer beim Sitzenbleiben und Tratschen. Also wurde das Gespräch halt draussen in der nächtlichen Kälte am Parkplatz weitergeführt; Emma und ich hielten immerhin bis Mitternacht durch. :-)
Nach dem beilagefreien Morgenkaffee im Spiga (es hatte um halb elf keine Gipfeli mehr) traf ich mich spontan mit Fatima
auf dem Sechseläutenplatz beim Collana. Die Sitzplätze waren alle gut
belegt und kaum war ein frei werdender Tisch absehbar (Zahlungsversuch
der Kundschaft), standen bereits die nächsten Gäste beinahe scharrend
daneben. Etwas sonnig war es heute ja schon, aber trotzdem kühl und
windig. Und trotzdem so ein Andrang an den Aussenplätzen?! Gut, hatte
ich mich heute für Hose, Jacke und Schal entschieden. Und der heisse
Verveine-Tee war eine richtige Wohltat.
Am Nachmittag traf ich am Hauptbahnhof auf Richi für ein gemeinsames Essen im Migros-City.
Zuvor kamen wir im ShopVille an einem ein Verkaufsstand für
Winter-Accessoires vorbei und ich liess mich von der Verkäuferin zum
Kauf von zwei Mützen inspirieren. Der nächste Winter kommt bestimmt und
war eigentlich schon heute recht gut zu spüren. Daher war es sicherlich
eine kluge Entscheidung.
Und wieder einmal eine zweifache Première: Meine liebe Freundin Ricarda
begleitete mich zum Znachtessen in der Innenstadt. Eigentlich kennen
wir uns schon seit vielen Jahren, doch erst heute ergab sich die
Gelegenheit, dass Patricia zu unserem Treffen erschien. Wir trafen uns
auf 19 Uhr beim Hauptbahnhof und gingen dann zu Fuss zum Restaurant Aurora
an der Füsslistrasse, eigentlich mit der Absicht zur Eröffnung des
Abends zuerst einen Cocktail zu nehmen, stiegen dann wegen der
überraschend gut besetzten Bar grad eine Etage höher hinauf ins
Restaurant.
Die Bedienung musste
mehrmals nach unserer Essenswahl fragen, weil wir als waschechte
Quasselstrippen fast nicht dazu kamen die Speisekarte zu studieren. Und
diese war recht exklusiv, doch wir entschieden uns für etwas bewährtes,
nämlich einen "Dry Aged Beef Burger" mit grüner Kräuteremulsion, und
zum Dessert für ein hausgemachtes
Tiramisu. Es passte einfach alles. Dies war zwar nicht der günstigste
Abend, doch das Lokal war angenehm und ruhig, und unmittelbar an der
Tramhaltestelle Rennweg gelegen, sodass sich dann auch der Heimweg als
sehr bequem erwies.
Aurora (ehemals Café Ernst) |
Moscow Mule & Cosmopolitan |
Dry Aged Beef Burger |
Eine gute Flasche Wein zu zweit, gönnten sich heute Abend mein lieber ExArbeitskollege Hans und ich in der Bar des Hotels Storchen
am Limmatquai. Zuerst wollten wir in die Kronenhalle am Bellevue, doch
diese war bereits gut besetzt, sodass mich Hansi dann via Schifflände,
Münsterbrücke und Wühre zur Storchenbar am Weinplatz führte, von wo man
das wunderbar beleuchtete Limmatquai mit Rathaus und Grossmünster,
sowie ein angenehm ruhiges und diskretes Lounge-Ambiente mit Kaminfeuer
geniessen konnte. Eine gute Wahl, sowohl für das Lokal, als auch für
den Rotwein.
Die wenigen Stunden
zwischen 19 Uhr (Treff am Bellevue) uns 23 Uhr (Aufbruch) vergingen "wie
im Flug". Woher kommt dieser Spruch eigentlich? Denn mir kommen die
Flugstunden teils unendlich langweilig vor. Jedenfalls machten wir uns
(ich etwas angesäuselt) dann auf den Weg zum Bahnhof Stadelhofen, wo Hansi die Forchbahn bestieg und ich auf den 4er wartete. Ein schöner Abend, gerne wieder.
Eingang |
Sicht auf die Limmat |
Wein und Nüssli |
Hallooo Hans! |
Hansi und ich |
Prost |
Der Tag begann mit einem Butterbretzeli im Belcafé. Und wieder sprach mich jemand an, diesmal aber war's ein Kompliment,
welches ich von einer vorbeigehenden rothaarigen Dame entgegen nehmen
durfte: Sie kommentierte die intensive Farbe meines Kleides mit "Schön, dieses Blau!". Oh, danke... :-)
Ich musste mich dann gleich etwas beeilen, denn um halb 11 erwartete mich Sarah bei Bodyesthetic
für eine weitere Laserbehandlung der Arme. Diesmal ziepte es wieder
etwas intensiver, doch wer schön sein will muss leiden. Dieser dumme
Satz bewahrheitet sich leider immer wieder. Mindestens einmal werde ich
sicher noch wegen der Arme hingehen müssen. Nächstes Jahr sind dann die
Beine dran. Autsch...!
Wie fast jeden Monat fuhr ich am Nachmittag nach Bern. Ich traf mich am Nachmittag mit Regina im Blue Cat,
ganz bewusst ohne die anderen zu informieren, damit wir in aller Ruhe mal
quatschen konnten. Rund eine Stunde später tröpfelten dann nämlich
schon Sandra, Stephan
und Petra ein; da war's vorbei mit der Ruhe und dem vertieften
Austausch unter vier Augen. Den Abend verbrachten wir dann wiederum am GWHF-Treffen im Al Ponte in Wangen.
Der Weg dorthin war diesmal jedoch etwas mühsamer, denn auf der
Autobahn bildete sich ein grosser Stau, welchem wir trotz Umfahrungen
bis Kirchberg nicht ausweichen konnten. So dauerte die sonst
halbstündige Fahrt über eine Stunde...
Auch die Heimfahrt war diesmal
sehr anstregend. Eigentlich wollte ich um Mitternacht daheim ins Bett
sinken, vertiefte mich aber in Wangen noch mit Emma und Rita
in
Gespräche und konnte erst nach 1 Uhr den Automotor anwerfen. Selten war
die Fahrt so anstrengend und mühsam wie in dieser Nacht. Nicht wegen
dem Verkehr, sondern weil ich mich - trotz Espresso der vor Abfahrt -
unterwegs unerwartet müde fühlte. Da war enorme Konzentration gefragt,
und trotzdem erlebte ich kurz nach dem Weiningerkreuz eine
Schrecksekunde (wenn ihr wisst was ich meine). Da stieg der Puls hoch und ich war wach... :-(
Nach dieser Nacht wollte
ich mal wieder ausschlafen und verzichtete auf die üblichen
Kaffeerituale in der Innenstadt. Aber ganz ohne Nahrung komme auch
nicht aus. Am frühen Nachmittag traf ich am Limmatplatz auf Steven und Richi, wir gingen während Stevens Arbeitspause in die Commihalle
essen. Die Karte ist zwar übersichtlich und bekannt, aber trotzdem
brauchte ich wieder eine Weile für meine Entscheidungen. Einzig beim
Dessert war der Fall sofort klar: Cassata mit Amaretto!
Die Stadt war wiedermal überfüllt von Kaufsüchtigen: Als wir via Bahnhofstrasse zum Globus
kamen, löschte es einem grad ab, das Warenhaus zu besuchen. Da ich aber
noch eine Ersatzdose Puder brauchte, wagte ich es etwas später und
alleine dann doch noch, mich durch die Massen zu kämpfen. Dann aber
bloss schnell auf's
Tram und heimwärts. Mit dem Puder in der Tasche. :-)
Bruschette |
Piccata Milanese mit Spaghetti |
Cassata mit Amaretto |
Gute Laune zum Dessert |
Im Lokal hat's viele Flaschen |
|
Heute war tatsächlicher Herbstbeginn: Es windete und regnete nur einmal, aber dies den ganzen lieben langen Tag.
Irgendwie fehlte es mir an
Schlaf und als mich nach der Morgendusche ein fröstelndes Schütteln
ereilte, beschloss ich, mich nochmal unter die Bettdecke zu kuscheln.
Als ich nach rund drei Stunden wieder aufwachte, war mir klar, dass
auch heute (wie schon gestern) nichts aus dem Wochenend-Kaffeeritual
wird. Am Mittag raffte ich mich dann aber auf und pilgerte mit Tram und
Bus zur Kalkbreite, weil gegen 14 Uhr Stevens Pause begann. Heute machten wir es uns im Molino
am Stauffacher gemütlich. Dieses Restaurant war unlängst renoviert
worden und versprühte eine sehr entspannte Atmosphäre. Und als die
Familie mit den Quengelkindern vom Nebentisch nur wenige Minuten nach
unserer Ankunft aufbrach, war es dann richtig angenehm im Lokal. Merke:
Dieses Restaurant sonntags erst nach 14 Uhr aufsuchen, dann hat man
seine Ruhe. :-)
Nach drei Stunden musste Steven leider wieder zur Arbeit und ich durfte noch kurz bei Richi
auf einen Tee (und Lemoncino) vorbeischauen. Um halb neun war ich
wieder daheim und musste mich alsbald wieder abschminken und nach dem
Pyjama Ausschau halten. Nur sehr ungern und ganz schweren Herzens
entfernte ich meinen schönen weinroten Nagellack der letzten 72 Stunden. Doch das
lange Wochenende war definitiv vorbei, der unbarmherzige Montag der
kommenden Arbeitswoche liess sich nicht aus dem Kalender streichen.
Aber das nächste Wochenende ist bereits auf dem Radar.
Schön beschriftet |
Sympathisches Ambiente |
Karten in Reih und Glied |
Braten mit Kartoffelstock |
En Guete |
Glace & Kaffee |
Hurra, endlich wieder Freitag! Zum monatlichen Pizzaessen im Santa Lucia
haben sich 15 Teilnehmerinnen eingefunden, wovon nur deren 7 im Doodle
angemeldet
waren. Und heute wollte ich mal was Neues ausprobieren, was ich schon
öfters gesehen, aber noch nie gekostet hatte: Eine Pizza Calzone.
Schlecht war der mit Schinken, Pesto und einen Ei gefüllte Teigstrumpf
nicht, doch dünkte er mich kleiner als eine übliche Pizza. Dafür gönnte
ich mir dann zwei statt einer Kugel Zitronensorbet. Die Kellnerin
Veronika
erzählte mir, dass die das Stanta Lucia per Ende Monat verlassen würde.
Schade. :-( Doch sie verriet mir auch, in welchem (mir gut
bekannten)
Restaurant ich sie ab Dezember wiedertreffen könnte. :-)
Die Reise beginnt |
Bin wiedermal die erste am Tisch |
Die Karten sind ausgeteilt |
Eine wärmende Minestrone |
Pizza Calzone oder Piccola Pizzetta Calzone? |
Sieht sie nicht etwas klein aus? |
Fasnacht in Zürich - an
vielen Orten lärmen für gewöhnlich die Guggemusikgruppen vor sich hin und bringen ihre
falschen Töne lautstark unter's genervte Publikum. Also so empfinde ich
das zumindest, denn Fasnacht ist absolut nicht meine Welt. Zudem hat
Zürich keine richtige Fasnacht, da sind Basel und Luzern die wirklichen
Fasnachts-Destinationen. Zum Glück sah ich die bunt gekleideten
Krachmacher nur aus der Ferne durch's Fenster des Trams, als ich mit Steven auf dem Weg zum Bellevue ins Belcafé war. Wenige Minuten später traf auch noch Richi zu einer heissen Tasse ein. Zum Glück blieb das Bellevue von den selbsternannten Musikanten verschont.
Kurz nach 13 Uhr traf noch Knuspi
am Bellevue ein und wir machten uns ohne Richi (er musste leider zur
Arbeit) auf den Weg zum Theater-Steg am Utoquai. Dort erklammen wir das
Motorschiff Wädenswil
zur vierstündigen Rundfahrt nach Rapperswil und zurück. Da es den
ganzen trüben Tag lang regnete, konnten sich angenehmerweise nicht so
viele Leute für eine solche Rundfahrt begeistern, sodass wir das
Oberdeck (erste Klasse) fast für uns alleine hatten. Wir wollten es uns
gut gehen lassen und bestellten etwas Wein, später gab es dann
Vorspeisen, Hauptsspeisen und Desserts. Wir assen, tranken und lachten, und schon wurde über
Lautsprecher wieder die Ankunft in Zürich angekündigt.
Das war ein weiteres schönes
Erlebnis in der Sammlung meiner Aktivitäten. Eine Schifffahrt auf
dem Zürichsee war eigentlich schon länger auf meiner Pendenzenliste,
doch getrauen wollte ich mich das nie so wirklich. Ich erinnere
mich noch, dass vor vielen vielen Jahren mal jemand am Treffen einer
Selbsthilfegruppe die Runde frage, ob man "die ZSG
nicht vorher um Erlaubnis fragen" müsste. Keine Ahnung, warum mir das
so bewusst in Erinnerung blieb. Rückblickend ist das nämlich absolut lächerich und unverständlich.
Als ich nach Hause kam, klingelte ich noch bei meiner Nachbarin Rita,
um sie zu fragen, ob ich ihr für den nahenden Tag der
Wohnungsinspektion durch die Bauleitung (Aufnahme von Umbauschäden)
meinen Schlüssel geben könne. Sie bat mich sogleich zu sich herein und wir
plauderten bis spätabends um halb elf auf ihrem Sofa. Es wurde also ein langer Tag...
Sonntags wurde es zu meiner
Angewohnheit, im Spiga meine angesammelte Wochenpost durchzulesen, doch
auch heute musste ich
leider wieder passen. Das wohlig warme Bett hatte einfach die grössere
Anziehungskraft. Also nutzte ich die Gelegenheit halt für einen kleinen
nachmittäglichen Wohnungsputz. Das muss auch mal sein.
Am Abend suchte ich mit Steven das Schützenhauses Albisgüetli auf.
Es war Wildsaison und ich liess mich erstmalig von der schön
gestalteten Karte zu einem "Rehpfeffer Jäger-Art" verleiten. Das Reh
war zwar gut zubereitet, doch wirkliche Freunde sollten wir nicht
werden. Das Fleisch war mir geschmacklich zu schwer, zu düster, zu
bitter, und schon während dem Genuss am Tisch überkam mich ein mulmiges
Gefühl in der Magengrube. Irgendwie hatte das Reh seinem Bedürnis
unmissverständlich Nachdruck verliehen, meinen Körper bald mal wieder
in Richtung Wildnis verlassen zu wollen. Auch das süsse Dessert in Form
eines Caramel-Coupes vermochte das aufgebrachte Tier im Magen nicht zu
besänftigen. Und so war ich dann doch froh, als wir nach einer kurzen
Rundfahrt nach Witikon dann geradewegs den Heimweg einlegten. Das Reh
und ich hatten an diesem Abend nur eine ganz kurze gemeinsame Zeit
verbracht und diese Beziehung beruhte nicht wirklich auf
kompromissloser Gegenliebe. Ich denke, das war für mich für lange Zeit
das erste und letzte kulinarische Experiment aus des Jägers Flinte.
Grosser Auftritt |
Herbststimmung |
Da war das Reh noch lieb |
Der Vorratsschrank war leer. Grund genug für Steven, Richi und mich im Coop
Silbern für Nachschub zu sorgen.
Im
Eingangsbereich staunte ich nicht schlecht, als mein Blick über Berge
von aufgetürmten Chlaussäcken, Lebkuchen und Schokolade schweifte. Wer
um Himmels Willen soll das alles bloss aufessen...?
Wer soll das alles aufessen??? |
||
Donnerstag, 16. November 2017:
Wie bereits im Frühling dieses Jahres, öffnete das Modehaus Modissa
einmal mehr seine Türen am Abend exklusiv für uns
Transmenschen. Rund zwanzig Kundinnen fanden den Weg um 20 Uhr an den
Hauptsitz an der Bahnhofstrasse. Und einmal mehr konnten wir für rund
drei Stunden sämtliche Stockwerke durchstöbern, uns in der dritten Etage
asiatisch verpflegen und/oder dort das Sektglas nachfüllen lassen. Mir fiel
ein rostbrauner Mantel auf, doch das Preisschild gebot mir, die Finger
davon zu lassen. Und das Schicksal meinte es gut mit mir, indem zum
Glück nur kleine Grössen vorrätig waren. Hätte meine Grösse dort
gehangen und ich hätte reinschlüpfen können, wäre ich wahrscheinlich um
einen knappen vierstelligen Betrag leichter nach Hause gekommen. Eine Etage tiefer hatte
ein gesprenkelter Mantel mein Interesse auf sich gezogen. Die Grösse
passte einigermassen und er wäre preislich sogar vertretbar gewesen.
Aber auch da wieder mein finanzielles Glück, indem das Innenfutter des
Wollmantels enorm an meinen Armen kratzte, sodass ich das schöne aber
juckende Stück schweren Herzens wieder an den Bügel hing.
Eigentlich war ich an diesem Abend ja auf
der "Jagd" nach Accessoires in Form von Tüchern oder Taschen. Und ich wurde fündig: Eine kleine helle
Handtasche von Furla gefiel mir dermassen gut, dass ich sie einfach
haben musste. Und der an diesem Abend erhaltene 10%-Gutschein
erleichterne mir die Entscheidung. Freude herrscht!
Die Verkäuferin holte gemeinerweise aus dem Lager noch eine schwarze
Version hervor, welche ich aber bewusst und widerstrebend liegen liess.
Ich wollte es für diesmal nicht
übertreiben...
Samstag, 18. November 2017:
Heute traf ich mich mit Steven
für einige Besorgungen. So fuhren wir mit dem Tram zum Limmatplatz und
folgten per pedes der Langstrasse entlang zum Elektronikgeschäft Pusterla
in der Kernstrasse. Dieser unscheinbare Laden führt ein immens breites
und tiefes Sortiment an allerlei Steckern, Kabeln und Schaltern für
alle Basteleien, welche das Stromerherz höher schlagen lassen. Die
Kundschaft kam mir etwas eigenartig vor, als wären dort die
Elektronik-Nerds der Stadt versammelt. Aber sie waren alle harmlos und beachteten mich kaum.
Wir verschoben uns ab Stauffacher mit dem Tram zum Löwenplatz für einen späten Zmorge im Spiga.
Heute mal wieder mit einem süssen Aprikosengipfeli. Da es schon Mittag
war, fielen auch die quängelnden Kinder auf, welche lautstark aber
erfolglos um die Aufmerksamkeit ihrer abgelenkten und mit sich selbst
beschäftigten Mütter und Väter buhlten. Und weil der Lärmpegel keine
wirkliche Entspannung bot, gingen wir zum Bahnhofplatz rüber, wo wir
auf Richi trafen und gemeinsam das Belcafé
am Bellevue aufsuchten. Richi musste leider bald zur Arbeit und ich zur nahen Apotheke am Stadelhofen um meinen Vorrat an
Hormonen aufzustocken. Am Opernhaus stiegen Steven und ich dann ins Tram nach Altstetten.
Im Santa Lucia
hatte es nur wenige Gäste und das Personal war eifrig mit der
Umplatzierung und Dekoration der vielen Tische beschäftigt. Das
Restaurant war ab 18 Uhr für eine geschlossene Gesellschaft gebucht
(Weihnachtsessen des Migros Altstetten) und wir hatten eigentlich
Glück, dass wir uns so früh für unser Znachtessen entschieden hatten.
Nervosität lag in der Luft, alles sollte für den Abend perfekt sein.
Sogar ein Musikant in Form eines Alleinunterhalters hatte sein Keyboard
und seine Lautsprecher aufgebaut und machte sich am Soundcheck zu
schaffen. Die mal laut und mal leise aus den Boxen dröhnenden Klänge
liessen einen Ausblick auf den festlichen Abend zu: Mit Weihnachten
dürfte die musikalische Untermalung nur begrenzt zu tun haben, es tönte
eher nach Bierzeit- und Schunkel-Musik. So eine aufgezwungen wirkende
Feststimmung ist wohl nur mit genügend Alkohol erträglich, doch an
einem Weihnachtsfest ist wird dieser sicherlich keine Mangelware sein
und reichlich konsumiert. Und sei es nur, um die Musik des
Alleinunterhalters aushalten zu können...
Nach
dem Essen machten wir noch im Denner und in der Migros einige Einkäufe
und fuhren dann mit dem Bus nach Hause. Im Denner sowohl im Quartierbus
hätte ich fragende Blicke erwartet, aber nichts dergleichen. Cool! :-)
Am späten Abend machte ich mich nochmal auf den Weg stadtwärts, denn Richi hatte um halb elf Pause und wir gönnten uns im Baretto im Hauptbahnhof einen Kaffee.
Endlich mal wieder begann mein Tag im Spiga.
Da konnte ich die gesammelte Post sortieren und endlich die
Abstimmungszettel ausfüllen. Die Ruhe währte jedoch nicht lange, denn es
hatten unterdessen auch andere Gäste die obere Etage für sich entdeckt.
Leider keine stillen Gäste, sondern kommunikative und teils schwerhörige
ältere Herrschaften, die jeden ihrer Handgriffe zu kommentieren
pflegten. Wenn es also keine Kinder sind, die einem mit ihrem
Geplärre die Qualität des Daseins einschränken, dann sind es andere
Menschen, die ihre Präsenz phonetisch unterstreichen müssen.
Also ab zum Bahnhof und mit
dem Tram nach Hause. Der Tag war noch jung und so setzte ich mich ins
Auto und fuhr nach einem Zwischenstopp an der Tankstelle meines
Vertrauens in die Bundeshauptstadt. Dies in der Hoffnung und Erwartung,
dass das dortige Tram-Museum
geöffnet haben könnte, allerdings wurde ich enttäuscht und stand vor
verschlossenen Türen. Einerseits hätte ich gerne die Sammlung an
Fahrzeugen, Billettautomaten und weiteren Ausstellungsstücken bestaunt,
andererseits nahm es mich auch Gwunder, ob mich jemand aus den früheren
Jahren der aktiven Teilnahme an den Aktivitäten des Tramvereins
wiedererkannt hätte. Diese Erfahrung sollte mir diesmal aber verwehrt
bleiben. Doch es gibt sicher mal eine andere Gelegenheit.
Kurze Zeit später stellte ich das Auto im Rathaus-Parking unter, setzte mich ins Blue Cat Bistro und simste dem Stephan, ob er zufällig und spontan "umenand" wäre. Für ihn war es eine ungeplante
Überraschung und eine knappe Stunde später sassen wir bereits gemeinsam
im Bistro. Leider hatte ich nicht viel Zeit, war ich doch eher
ungeplant in der Altstadt. Doch bevor ich mich auf den Weg zurück nach
Zürich machte, schlenderten wir noch zu einer weiteren Tasse Kaffee zum
Hauptbahnhof und zurück zum Parkhaus.
Zurück in Zürich traf ich mich noch mit Richi zum Znachtessen im Hallo im ShopVille. Nach diesem langen Tag ohne richtiges Essen war ich grad froh um das grosse Club-Sandwich.
Zum internationalen, jährlichen "Transgender Day Of Remembrance" zum Gedenken an die Opfer von Transphobie hielt der TGNS am Limmatquai eine Mahnwache ab.
Nur wenig los am Helmhaus |
Mahnwache des TGNS |
|
Die Nacht auf heute war
komisch und verwirrend... Ich hatte einen ganz schrägen Traum,
in welchem
meine zwei Freunde Steven und Richi in (m)einer neuen(?), grossen und
mit flauschigen Teppichen
ausgelegten Wohnung zu Besuch waren. Als wir es uns in dieser Bleibe
gemütlich machen wollten, weckte ein Geräusch im Treppenhaus meine
Aufmerksamkeit und als ich die Türe öffnete, sassen dort an einem
Tisch zwei/drei weitere Freunde von Steven und verputzen dort
Rahmspinat und
Würfelkartoffeln (im Treppenhaus notabene). Also bat ich sie alle
herein und kaum waren wir zu sechst
in der Wohnung erwachte ich bereits aus diesem Traum... Was wollte mir
das
Unterbewusstsein damit sagen? Räum deine Wohnung auf? Schaffe Platz?
Oder waren diese wirre Gedanken die möglichen Vorboten einer
Erschöpfungsdepression? Sollte ich das jemals herausfinden, komme ich
gerne darauf zurück.
Zum realen Frühstück liess ich mich vom Tram zum Belcafé
am Bellevue chauffieren. Kaum platzierte ich mich - bewaffnet mit
Kaffee und Butterbretzeli - am hohen Tischlein vor dem Lokal, sprach
mich schon wieder ein Herr an; diesmal einer der älteren Generation. Er
meinte erklärend "Das het's früener nöd geh, dass mer eso cha dusse
hocke wie Sie jetz, jungi Dame". Junge Dame? Ach, wie schmeichelnd! Da
es ihm am Vormittag offenbar noch zu kühl war, zog der Herr es dann aber vor,
seinen Kaffee im Innenbereich des Belcafés zu geniessen.
Heute war Einkaufstag und ich sollte noch eine kleine Aufbewahrungsschatulle
auftreiben, darum suchte ich - auf gut Glück - mal das Antiquariat Dietrich
am Werdmühleplatz auf. Der kompetent wirkende Herr kramte und kramte in
einer
hölzernen Schublade seiner in die Jahre gekommenen Kommode und zauberte eine schöne kleine passende Schachtel hervor.
Auf die Frage, was er denn dafür haben wolle, meinte er wohlwollend nur
"die
schänk' ich Ihne". So lieb! Hatte ihn etwa mein Lächeln dazu bewogen?
Jedenfalls hätte ich nicht gedacht, das gesuchte Schächteli derart schnell
auftreiben
zu können. Und plötzlich hatte ich viel Zeit vorrätig.
So war ich noch kurz am Rennweg bei meiner Coiffeuse Angela, um einen
Haarservice-Termin für mein "Alter Ego" abzumachen. Auch das ging irgendwie blitzschnell. Ein Blick auf die Uhr
liess mich wissen, dass ich ab jetzt ein sehr grosses Zeitfenster vor mir
hatte, denn ich hatte erst um 16 Uhr mit Steven zum essen abgemacht.
Darum überbrückte ich die Spanne mit einem spontanen Besuch im Café Escoffier
im Seefeld zu einem Käffeli und einer Aprikosenwähe. Als ich nach
diesem Genussmoment wieder auf's Tram Richtung Innenstadt wartete,
fielen mir im Schaufenster des
kleinen Möbelschäfts Raum Reolon
kleine weisse Mäuse auf, die eine Glühbirne in den Händen (bzw.
Pfötchen) hielten. Es handelte sich um kleine Deko-Lämpchen, welche
sich
in drei Varianten auch prima als Nachttischbeleuchtung eigneten.
Fasziniert von den Mäusen betrat ich darum sogleich den Laden und liess mir
von der
Verkäuferin das Lämpchen, dessen Ursprung und die unzähligen Einsatzarten
erklären. Und sie erläuterte mir, dass es eigentlich keine Mäuse,
sondern Ratten seien, wie sie sich unlängst von einem Kunden, der
Tierarzt war, habe sagen lassen müssen. Und nun steht so eine Maus,
äh, Ratte auf meinem Nachttischchen...
Endlich
schaffte ich es dann doch noch in den 4er und schaute beim Central noch
kurz bei Möbel Pfister vorbei, um mir noch eine weitere Deko zu
kaufen. Diese stelle ich euch aber erst später vor.
Zurück am Central bestieg
ich den 31er und fuhr nach Altstetten, denn um 16 Uhr hatte ich ja mit
Steven vor dem Santa Lucia zum Znacht abgemacht. Der Hunger hielt sich
in Grenzen, darum gab es "nur" einen grünen Salat (gegen das schlechte
Gewissen meines ungesunden Lebensstils) und eine Pizza Margherita. Als
Verdauerli noch zwei Kugeln Zitronensorbet und voll war der Bauch. Der
kurze Spaziergang nach Hause war angenehm, hätte aber für die
Verbrennung der zugeführten Kalorien eigentlich wesentlich länger sein sollen.
Daheim stellte ich meine
Einkäufe hin und nahm bald wieder das Tram Richtung Stadt, denn ich durfte
noch kurz bei Richi zu einem Tee vorbeischauen.
Auf den gestrigen "Black
Friday", den ich eigentlich gar nicht so richtig wahrgenommen hatte,
folgte heute der "Red Saturday". Die Stadt war einmal mehr von
Schnäppchenjägern bevölkert. Das merkte ich bereits an der grösseren
Anzahl an Gästen im Spiga. Darum blieb ich diesmal nicht lange und stand bald einmal im M-Electronics im Migros-City
auf der Matte. Ein Druckerverbindungskabel musste her, denn Richi und
ich pröbelten gestern noch an seinem neuen Drucker, welcher sich
partout weigerte mit dem PC in Kontakt zu treten. Im Laden standen zwei
junge Verkäufer am Beratungstresen und als ich nach einer Info zum
Thema Drucker fragte, zeigten beide umgehend mit dem Finger auf den
anderen. :-) Einer von ihnen erbarmte sich dann meiner und drückte mir
ein geeignetes Teil in die Hand.
Richi hatte mir bereits
wieder einen heissen Tee gebraut und wir versuchten uns ein weiteres
Mal an der Installation des widerspenstigen Gerätes. Nach weiteren
Geduldsproben und einigen experimentellen Klicks klappte es plötzlich,
der Drucker wurde endlich erkannt und aus seinem Dornröschenschlaf
gerissen. Es war eine kleine Zangengeburt, die ohne intuitiven Mut
zum Pröbeln wohl nicht zu meistern gewesen wäre. Dann sassen wir den
halben Nachmittag entspannt am PC, tranken Tee und Kaffee, und
stöberten bei ebay.
Als ich gegen Abend daheim
war, machte sich der kleine Hunger bemerkbar. Vor wenigen Tagen kaufte
ich eine Portion Lachs und Toastbrote, die ich nun verputzen konnte.
Das Auge wollte dabei mehr als der Bauch Platz hergibt. Und so drückte
der Lachs noch den ganzen Abend gegen die Innenwand meiner Bauchhöhle. Als
wäre der Lachs ein Reh, dass in die Natur zurück möchte...
Kleiner Christbaum im Spiga |
Zmorge & Zytig |
M-Electronics im Migros-City |
Gleich gibt's Tee |
Das Glas ist schon wieder leer |
|
Da ich einige liebgewonnene Gewohnheiten nicht einfach über Bord zu werfen vermag, begann mein Tag schon wieder im Spiga.
Das Restaurant wurde zwischenzeitlich weihnachtlich dekoriert; ein
herziger Christbaum in der oberen Etage mahnte daran, dass die
Feiertage nicht mehr fern sind. Ganz berauschend fand ich, dass die
Dame am Kaffeetresen extra für mich(!)
einen Aprikosengipfel nicht mit Puderzucker bestreut und zur Seite
gelegt hatte! Ich hab ja keinen Puderzucker, weil mir der gerne um dem
Mund herum kleben bleibt oder auf die meist dunklen Kleider herab
rieselt. Ist das nicht lieb von ihr? Und als ich dann oben Kaffee
schlürfend meine Wochenpost sortierte, verwickelte mich die
Filialleiterin Linda in ein Gespräch und unterdessen sind wir sogar per
du. Ist das nicht ein schöner Start in den Tag?
Um 11 Uhr hatte ich mit Lara vor dem Modehaus Modissa
abgemacht. Sie wollte sich im dortigen Änderungsatelier noch die Knöpfe
einer Jacke umplatzieren lassen. Zum Atelier im fünften Stock mussten
wir uns mittels Rolltreppe für Rolltreppe nach oben kämpfen und
begegneten dabei auf fast jeder Etage einer anderen Verkäuferin, die
uns auch am exklusiven Modeabend vor zehn Tagen begleitet hatten. Hier
ein Hallo, dort ein Schwatz, so ging die Zeit auch vorbei. Mir war's
recht, denn mir schmeicheln solche Momente jeweils sehr. Während die
tapfere Schneiderin eifrig an Laras Jacke werkelte, liessen wir es uns
im ersten Stock in der neu eingerichteten Kaffeebar gut gehen.
Es war richtig kalt draussen und zwischendurch fielen bereits die ersten Schneeflocken auf uns hinab. So machten wir es uns im Café Rathaus
mit Blick auf die Limmat gemütlich. Wieso bin ich eigentlich so scharf
auf Aprikosengebäcke? Vorgestern schon die Wähe im Escoffier, heute
früh der Gipfel im Spiga, und jetzt wiederum zwei Stück Aprikosenwähe
im Rathaus-Café. Komisch.
Eigentlich hatten wir
geplant, heute Abend ins Santa Lucia zu gehen, wir waren immernoch viel
zu früh dran. Also brachen wir mal Richtung Niederdorf auf, kamen aber
nicht weit, denn schnell spürte ich die magische Anziehungskraft der am
Weg gelegenen Desigual-Filiale.
Also nichts wie rein - nur schon der wohligen Wärme im Inneren wegen.
Und einmal mehr liess ich mich hinreissen, ein Foulard zu kaufen.
Der Amaretto in der Tina-Bar
duftete fantastisch und schmeckte auch dementsprechend. Allerdings
liess uns dieser auch etwas müde werden. Und so kam es, dass wir auf
das Santa Lucia verzichteten und (auch aufgrund des bevorstehenden
Arbeitstages) bereits den Heimweg antraten. Das mit dem Znacht werden
wir aber nachholen.
Daheim überkam mich dann aber doch der Hunger, darum schob ich für Kroko und mich eine Pizza in den Ofen. :-)
Heute wurde der diesjährige Teilnehmer(innen)rekord am GWHF-Treffen erreicht: Rund 40 Damen und Herren (und allerlei dazwischen) teilten sich die für uns reservierten vier Tische im Al Ponte.
Und das Personal hatte heute allerhand zu tun, denn nebst den
illustren Gästen von GWHF, gab es auch noch ein Weihnachtsfest
pensionierter Poststellenleiter sowie einen Festabend eines ansässigen
(und kaum überhörbaren) Jodelklubs zu bewältigen. Die grosse
Herausforderung bestand darin, allen das Essen möglichst zeitgleich zu
kredenzen. Daher mussten erstmalig alle gleich bei ihrer Ankunft
angeben, welches Menü gewünscht wird, sodass die Küche dieses an diesem
"Grosskampftag" koordiniert zubereiten konnte.
Apropos Pensionierte: Als
wir am Tisch sassen, meinte eine Kollegin lapidar aber treffend zu mir,
dass gerade unsere pensionierten "Girls" meist im Minirock
aufkreuzen würden. Und ich musste ihr leider beipflichten (ohne hier
jetzt urteilen zu wollen, denn "wer frei von Fehlern werfe den ersten
Stein"). Zu meiner Ehrrettung darf ich hier erwähnen, dass mir die
Gastronomieleiterin im Laufe des Abends attestierte, ich sei "wiedermal von allen die Schönste". Wow! Das nehme ich sowohl gerne, als auch rot werdend an. :-)
Vor dem kulinarischen Teil
in Wangen fand noch die jährliche Hauptversammlung statt. Dies war ja eigentlich
mein Hauptgrund, diesmal überhaupt nach Bern und Wangen zu fahren, denn
mir war es wichtig, die Termine der Monatstreffen für 2018 bestätigt zu
bekommen. Weil doch jedes zweite Treffen an einem Freitag stattfindet, gilt
es, dies auch mit der beruflichen Agenda abzugleichen. Ansonsten lief
die Versammlung - wie erwartet - unspektakulär und ohne Überraschungen
ab. Wohl wie die meisten GVs, HVs und weitere sinngemässe
Veranstaltungen.
Und vor der Hauptversammlung? Da machte ich es mir im Blue Cat
in Bern bei einer heissen Tasse Tee gemütlich, blätterte in
Zeitschriften und gönnte mir dazu einen Nussgipfel. Irgendwann am
Nachmittag trudelte auch Stephan ein und eigentlich wollten wir dann
noch durch die Lauben der Altstadt flanieren. Allerdings bliess mir die
eiskalte Bise derart um die Ohren, dass ich darauf drängte, lieber das
Auto aus dem Parkhaus zu befreien und - halt etwas verfrüht - nach
Wangen zu fahren. Na ja, wir waren zwei Stunden zu früh im Al Ponte, aber in
der angenehm geheizten Lounge war es mir mit einer Tasse Kaffee viel
wohler. Tja, die Kälte hatte ich recht unterschätzt.
Schön und äusserst angenehm an diesem Abend war, dass heute auch Andrea und Emma am Abend teilnahmen und mir so Gespräche mit Niveau ermöglichten. :-)
Das hiesige Tram-Museum veranstaltete eine Jahreschlussfahrt mit dem "Pedaler" Be 4/4 1530 und Anhänger B4 732.
Und NEIN, ich nahm nicht an
dieser Exkursion teil; diesen Überraschungseffekt spare ich mir für
2018 auf. Allerdings beobachtete ich das Treiben vor der
Abfahrt vom Belcafé
aus, weshalb ich mich bereits um halb zehn am Bellevue einnistete. Und
meine
Neugier wurde belohnt, denn "Tram-Fans" sind schon eine ganz besondere
Spezies und diese zu beobachten hat einen gewissen
Unterhaltungswert: Mehr alte als junge, mehr breite als schmale, mehr
zu kurz geratene als grossgewachsene; nur wenige mit profimässiger
Fotoausrüstung, die meisten aber mit weitwinkliger Kompaktkamera oder
gar mit dem Handy bewaffnet. Die einen mit der Bierdose in der Hand
(morgens
um halb 10 notabene!), andere sich an Gehhilfen festklammernd. Ein
breiter mit penetrant in Zitronengelb leuchtender Warnjacke (dafür mit
Flaschenböden am Nasenvelo), ein etwas untersetzter aus gutem Hause in
salopper Kleidung (der am Bellevue auffällig um mich herum schlich),
und ein weiterer mit einer Haarpracht, als wäre er ein Korrespondent
aus Fukushima.
Und
wehe wenn sie losgelassen: Dann beginnt der ungefilterte Schwall an
endloser
Fachsimpelei, leider gerne auf Annahmen, Vermutungen und verzerrter
Wahrnehmung basierend, wobei das gesagte Wort (und sei es noch so
realitätsfremd) mit unbändiger Wehemenz verteidigt wird. Auch wenn die
Vergangenheit dabei jedesmal neu definiert und festgehalten, also die
Geschichte nach eigenem Gusto neu geschrieben wird. Diesem
Ritual zu lauschen kann unterhaltsam sein, mündet aber schnell mal in
Unverständnis und tendenziell zunehmender Verärgerung. Darum sei hier
angeraten, sich
(zwecks Schonung des eigenen Nervenkostüms) besser in gesunder
Entfernung aufzuhalten.
Und beim Fotohalt zeigt
sich jeweils der animalische Herdentrieb und jene Teilnehmer, die noch
gut auf den Beinen sind, stürmen aus dem Fahrzeug, als handle es sich
um eine Evakuierungsübung. Kaum sind sie vor dem Wagen positioniert
und haben das Tram im Fadenkreuz des Objektivs, müssen die langsamen
der Herde, die noch immer im Zeitlupentempo aus dem Wagen "kriechen" und sich wie
selbstverständlich dem Fahrzeug entlang nach vorne abmühen, lauthals
von den anspruchsvollen Fotografen wegdirigiert werden. Und dabei wird
oft und gerne gebellt was die Kehle hergibt. Interessanterweise stellt sich
beim nächsten Fotohalt keine Besserung ein, sodass sich die Szene jedesmal wiederholt. Tja, die Lernresistenz
dieser Spezies ist immens.
Positiver- und gerechterweise gilt es aber auch zu
erwähnen, dass es auch einige echt coole Typen dabei hatte. Und
ja, auch ich habe nach wie vor ein Flair für Tram, Bahn und Bus,
allerdings verstehe ich mich mehr als
Sachverständige denn als Fan, denn fanatische Besserwisserei liegt mir
nicht. Zudem bin ich nicht allwissend, und die klassische
"Nietenzählerei" und die (überspitzt gesagt) anspruchslosen
"Scheinwerferinnenaufnahmen"
(formatfüllende Typenaufnahmen) überlasse ich getrost anderen.
Zurück ins Belcafé: Meine ausgiebige Beobachtungsphase wurde jäh unterbrochen,
als einer dieser älteren, mit Krücken bewaffneten
Teilnehmer sich stöhnend und ächzend auf den Sitzplatz neben mir wuchtete,
mich aber glücklicherweise nicht erkannte. Als dann noch ein Anderer im
Lokal aufkreuzte, entschied ich mich, das Lokal zu wechseln. Also
kaufte ich mir am Kiosk ein Schoggistängeli, während mir gewisse
Gesichtsmerkmale der Verkäuferin verrieten, dass sie wohl auch zu
meiner Gilde gehören könnte. Und dann kam schon das Extratram an...
Im Spiga
gönnte ich mir in Ruhe den zweiten Kaffee und liess die Zeit in aller Ruhe verstreichen.
Natürlich wollte ich es mir nicht nehmen lassen, den Pedaler nochmal zu
bewundern und ging am Mittag zur Sihlporte los. Gerade rechtzeitig, da
wenige Augenblicke später das Fahrzeug an mir vorbei schwirrte. Und zehn
Minuten später kam Steven
- wie bestellt - mit dem 2er angebraust, was mich sehr erfreute, denn ich konnte
zu ihm ins warme Tram einsteigen und mich zum Farbhof, nach
Tiefenbrunnen und zur Kalkbreite chauffieren lassen.
An der Kalkbreite trafen wir auf Richi und gingen ins Restaurant Molino
am Stauffacher. Die heisse Minestrone war eine Wohltat. Zum Hauptgang
liess ich mir Gemüserisotto servieren, doch dieser hatte für meinen
Geschmack etwas zuviel vom gut gemeinten Käse. Die Vanilleglace mit
einem Schuss Amaretto machte dafür vieles wett! Leider musste Steven
wieder zur Arbeit, also gingen Richi und ich zu Fuss zur
Bahnhofstrasse, wobei unterwegs einige wunderschöne
Weihnachtsbilder beim Robert-Ober-Haus und am Paradeplatz entstanden! Wow!
Es hatte viele Menschen in
der Stadt, denn Zürich liess den zweiten adventlichen
Verkaufssonntag über sich ergehen. Darum stiegen wir am Paradeplatz ins Tram um der
omnipräsenten, kaufsüchtigen Meute zu entkommen. Bei Richi gab's noch
einen heissen Tee, und gegen acht holte uns die Müdigkeit ein und es
wurde Zeit für den Heimweg.
Wie könnte es anders sein: Einmal mehr trank ich den ersten Kaffee des Tages im Spiga
und genoss den kurzen Schwatz mit der Chefin Linda. Ihr fiel grad auf,
dass ich für einmal unter Woche statt (wie üblich) am Wochenende
vorbeischaue. Als ich ihr beichtete, ein paar Tage frei zu haben,
freute sie sich grad darauf, mich morgen Mittwoch wieder begrüssen zu
dürfen. :-)
Nach einem kurzen Zwischenhalt daheim war ich dann bei Richi
zum Tee geladen, bevor wir dann durchs Niederdorf zum Grossmünster
spazierten, wo ein kleiner temporärer Adventsmarkt mit Fondue- und
Racletteangeboten in ausgedienten Gondelkabinen gastierte. Eine
originelle und sicherlich tourismuswirksame Idee. Weiter gings dann zum
Sechseläutenplatz, zum grossen Zürcher Weihnachtsmarkt. Dieser war
schnell durchschritten, denn das Angebot war sowohl herzig, kitschig
und kommerziell, aber auch übersichtlich. Vielleicht schaue ich
irgendwann aber nochmal vorbei, denn ich brauche eigentlich noch
Weihnachtsgeschenke für die Verwandschaft.
Der 2er brachte uns vom Opernhaus nach Altstetten. Pünktlich um 16 Uhr trafen wir vor dem Santa Lucia auf Steven
und wir (oder hauptsächlich ich) konnten unsere unterkühlten Glieder in
der Pizzeria aufwärmen. Um innerlich wieder auf Betriebstemperaturen zu
kommen, gönnte ich mir eine Minestrone und als Hauptgang die etwas
schärferen "Tagliatelle Santa Lucia". Zur wegen der Schärfe
nötig gewordenen Kühlung des etwas geschundenen Gaumens trug der kleine
BananenSplit bei. Auffallend schön empfand die Filierung der
Glacekugeln mit flüssiger Schokolade.
Am Abend fuhren wir noch in den Coop Silbern zum monatlichen Einkauf der schweren und sperrigen Vorräte (Mineralwasser, etc).
Den Besuch im Spiga muss ich ja nicht mehr erwähnen. Nach diesem Zmorge suchte ich noch die Elektronik-Abteilung des Migros-City auf um für meine Schwester zwei Speicherkarten zu kaufen. Von dort dann weiter zum Manor um einen Flacon meines Lieblingsparfüms zu ergattern und schliesslich zu Mister Minit,
denn die Absätze meiner Stiefeletten klackerten zunehmend über den
Asphalt. Dann aber kurz nach Hause, denn vor lauter Eilerei am Morgen
hatte ich eine wichtige ebay-Pendenzenliste daheim liegen lassen.
Am Nachmittag ging es mit Steven und Richi wiedermal in den Zeughauskeller.
Und diesmal probierten wir was anderes: Einen "Ratsherrenteller" mit
Rind- Kalb- und Schweinefleisch und Cippolata, Bratspeck und Rösti.
Schon lange nicht mehr so gut gegessen! Nach dem Genuss noch kurz im Migros-City einkaufen (ja, nochmals dort) und dann ab nach Hause. An der Haltestelle Bahnhofstrasse traf ich auf meine Nachbarin Rita
und hatte so eine nette Gesprächspartnerin für die Heimfahrt. Unterwegs
stieg noch ein anderer Nachbar zu, es schien als sei unsere gesamte
Wohnetage auf dem Heimweg.
Zmorge im Spiga |
Coole Deko am Fenster |
Winterstiefel |
Selfie@M-Electronic |
Selfie@M-Electronic |
Speicherkarten sind gekauft |
Ratsherrenteller |
Zeit für's Dessert |
Caramelköpfli + Lebkuchen |
Ein arbeitsfreier Tag und trotzdem früh aufstehen? Klar, denn heute ging's mit Richi und Steven
auf grosse Fahrt. Der Neigezug fuhr erst um halb zehn, doch ich musste
bereits um 7 Uhr aus den Federn. Kurz vor dem Mittag erreichten wir
Lausanne, die Olympische Hauptstadt und Hauptort des Kantons Waadt. Die
Zeit reichte sogar noch für einen Blick auf die 2008 eröffnete Metro,
die das Seeufer mit dem Vorort Epalinges verbindet und dabei 338
Höhenmeter überwindet. Von Lausanne aus ging's weiter mit dem
RegioExpress nach Vevey und mit dem Trolleybus dem Genfersee entlang
zum Weihnachtsmarkt in
Montreux. In der grossen Markthalle gönnten wir uns dann, wie schon im
Vorjahr, eine Portion Geschnetzeltes mit Rösti. Das Gericht war einfach
und auf Papptellern serviert, aber sehr sehr fein! Auch Freddie Mercury
erwiesen wir die obligate Ehre und folgten dann den zahlreichen
Marktständen am Seeufer bis keine Holzhäuschen mehr da waren. Das
Wetter zeigte sich dabei von der traumhaften Seite, die Sonne glitzerte
wunderschön im klaren Wasser des Lac Léman.
Gegen drei Uhr stiegen wir
in den Schnellzug nach Genf, wollten wir doch noch die mit den
"Marmites de l'Escalade" dekorierten Schokoladen-Geschäfte bewundern. "Marmites" sind mit Marzipangemüse und Süssigkeiten befüllte Schokoladen-Töpfe, die in Genf traditionell zur "Fête de l'Escalade"
verputzt werden. Der Brauch geht auf die erfolgreiche Verteidigung von
Genf gegen die Savoyer im Jahre 1602 zurück, wobei symbolträchtig ein
Besatzer von einem hinabgeworfenen, gusseisernen Topf voller Suppe
erschlagen worden sein soll. Und so eine Schoggi-Marmite kaufte sich
Richi in der Migros.
Für die Heimreise sicherten
wir uns Sitzplätze im Zug, indem wir vorab von der Einkaufsstrasse
(Haltestelle Rive) mit dem 10er-Bus zum Flughafen fuhren und bereits
dort den (verspäteten) InterCity kaperten. Dabei nutzten Steven und ich
noch die Zeitspanne um uns im McDonald's des Aéroports mit ungesundem
Proviant einzudecken. Kurz nach 22 Uhr war ich daheim und sank kurz
darauf und nach diesem langen Tag, übermüdet aber äusserst zufrieden ins Bett...
Im Vergleich zum
vorjährigen Dezember, als ich mit Richi den gleichen Weihnachtsmarkt
besuchte, fühlte ich diesmal weit entspannter. Ich erinnere mich noch
an das mulmige Gefühl, als wir auch damals schon eine kurze Strecke mit
dem Trolleybus zurücklegten oder dem See entlang flanierten. Dieses
Jahr war alles viel selbstverständlicher, obwohl das schöne Wetter mehr
Leute auf die Strassen zu locken schien. Eine prima Bestätigung, dass
ich mich immer besser "unter's Volk" mischen kann und auch ein
wichtiges Steinchen für mein weiterhin wachsendes Selbstwert-Mosaik.
Die Vorfreude auf diesen
Abend war gross, auf den Schneeregen und den kalten Wind hätte ich
verzichten können. Was ziehe ich da an? Es stand ja kein Catwalk auf
dem Programm, also entschied ich mich halt für Pulli, Hosen und
Turnschuhe, was sich später jedoch als richtige Wahl bestätigen sollte.
Pünktlich um 19 Uhr traf ich auf die wartende Ricarda vor dem Swarovski am Bahnhofplatz. Wir einigten uns schnell auf den Besuch des Restaurants Aurora,
wo wir Ende Oktober den feinen Burger mit der grünen Kräutersauce
geniessen durften. Doch leider wurden wir diesmal enttäuscht. Nicht des
Burgers wegen, sondern weil das Lokal heute lückenlos ausgebucht war.
Nun ja, im Dezember halten viele Firmen ihre Weihnachtsfeste ab und so
manches Gasthaus kann spontanes Erscheinen kaum mehr berücksichtigen.
So versuchten wir es eine Strasse weiter im "Glogge Egge" des Hotels Glockenhof
und der junge Kellner konnte uns glücklicherweise (nach einer kurzen
Wartezeit) sogar einen Tisch am Fenster in Aussicht stellen. Allerdings
machte er die Rechnung ohne seinen Scheff, der ihm beschied, dass
"unser" Tisch bereits für andere Gäste vorreserviert sei. So wurden wir
spontan ins edlere "Restaurant Conrad" des Hotels geführt. Und auch da
gab es einen Burger auf der Karte - perfekt! Und während wir assen und
schwatzten fiel draussen unentwegt Schnee vom Himmel...
Als wir den Heimweg
antraten hatte sich der Schnee bereits in Pflotsch verwandelt. Die
wenigen Schritte vom Restaurant zur Tramhaltestelle Rennweg gestalteten
sich als reines Pfützenwandern. Und nun war ich froh, mich für die
Turnschuhe entschieden zu haben. Mit den üblichen Pumps oder Ballerinas
wäre ich diesmal klar im Nachteil gewesen.
Hamburger |
Zum Dessert viel Süsses am Tisch |
Pflotsch-Wetter |
Ich mag ja das Flughafen-Ambiente,
dieses weltweit und grenzenlos wirkende Flair, gepaart mit gepflegter
und so durchorganisiert wirkender Infrastruktur. Heute durfte ich mein Schwesterherz
abholen, welches gegen Mittag mit dem Swiss-Flug von Boston ankam und
bei/mit Mutti und mir die Weihnachtstage verbringen wird. Aber nicht
die ganzen anderthalb Wochen, denn dazwischen liegt eine Ferienwoche in
Marokko, grad rechtzeitig zum Aufwärmen der Knochen. So werde ich
sie in einer Woche dann also wiederholt am Flughafen abholen dürfen.
:-) Ich hätte auch mit nach Marokko reisen können, doch a) musste mein
Alter Ego zur Arbeit und b) sind mir arabisch geprägte Länder nicht so
geheuer und die Menschen dort hätten unsereiner kaum nur Sympathien
entgegengebracht.
Nach ihrer Ankunft gönnten wir uns aber zuerst einmal einen Kaffee an der Fashion Café Bar und fuhren erst dann zu Mutti,
die uns mit einer feinen Gemüsesuppe stärkte. Eigentlich wäre geplant
gewesen, dass sich meine Schwester nach dem langen Flug hinlegen würde,
doch wir hatten uns nach der langen Zeit derart viel zu erzählen, dass
es zehn Uhr abends wurde und sie ja noch die Koffer für den
morgigen Weiterflug nach Marokko packen musste. Da fragt man sich
schnell mal "Wer hat an der Uhr gedreht...?"
J'adore l'Aeroport |
Fashion Café Bar |
Sie ist da! |
Viel Gepäck |
Ohne Gepäck |
In Mutti's warmer Stube |
Aaaah, endlich mal wieder im Spiga
sitzen - und die angehäufte Post sortieren: Rechnungen hier, Mahnungen
da, Auszüge dort. Obschon es zwar erst zwei Wochen war seit meinem
letzten Besuch hier, dünkte es mich wie zwei Monate. Kurz nach 11 Uhr
durfte ich noch bei Frau Gubler
für unser regelmässiges psychologisches Begleitungsgespräch
vorbeischauen. Diesmal fragte sie mich unter anderem nach der
Zufriedenheit mit der Hormontherapie. Und ich muss sagen, dass ich nach
den rund 1 3/4 Jahren recht zufrieden mit den erfahrenen Veränderungen
bin: Die Stimmungslage hat sich recht stabilisiert (bin allerdings
sensibler geworden), die Oberweite scheint bald ihre grösstmögliche
natürliche Ausprägung erreicht zu haben (klein aber fein). Generell hat
sich die Körperform aus meiner Sicht erwartungsgemäss verändert, ohne
dabei in die Breite gegangen zu sein: Die Taille wurde schmäler, soweit
es der Knochenbau zuliess; die Hüfte zwar leicht voller, aber ohne dick
zu wirken; die Haut wurde etwas feiner, die Körperbehaarung (vor allem
am Rücken) spärlicher. Aber die Veränderungen zeigen auch
Schattenseiten: Durch den Rückgang der Muskelmasse vermag ich zunehmend
keine schweren Dinge mehr so locker wie bislang oder über lange
Distanzen zu tragen. Und gleichzeitig scheint sich die Durchblutung
verschlechtert zu haben, mit der Folge, dass ich immer und überall kalt
habe.
Nach der Sprechstunde im ZISS
konnte ich mich meiner grossen Einkaufsliste widmen: Haardünger aus der
Apotheke, Wimpernserum vom Coiffeur, ein Parfüm im Manor,
Geschenkgutscheine und Geschenkpapier von der Migros. In den nächsten
Tagen darf ich mich dann mit dem Einpacken der Präsente
auseinandersetzen. Das obwohl wir in der Familie vor langer Zeit
abgemacht hatten, dass wir uns eigentlich nichts mehr schenken. Doch
diese Abmachung wurde leider bereits im Folgejahr wieder gebrochen und
ich will nicht länger stets mit leeren Händen daherkommen.
Apropos leere Hände: Mit mehreren Einkaufstaschen bepackt fuhr ich am Mittag zu Richi. Steven war auch schon dort, sodass wir eine Tasse Tee später zum Stauffacher ins Restaurant Molino
fahren konnten. Diesmal gab's einen leicht wirkenden Insalata Caprese
und schmackhafte Spaghetti Bolognese. Obwohl die erste Mahlzeit des
Tages, war das schon seeehr sättigend - die kleine Portion Tiramisù zum
Kaffee wäre nicht mehr nötig gewesen. Und da kam der Spaziergang zum
Löwenplatz grad recht. Wir enterten den Migros-City
für unsere Proviant-Einkäufe (ich immernoch mit den Einkaufstaschen vom
Vormittag in der Hand), doch die ergatterte und als Znacht vorgesehene
Festtagspastete verschwand dann doch im heimischen Kühlschrank: Ich
fühlte mich immernoch voll vom üppigen Essen im Molino...
Die erste Freude des Tages war ein Mail von Long Tall Sally,
meinem absoluten Lieblingsmodegeschäft in London. Wenige Tage zuvor
sandte ich dem Team eine digitale Weihnachtskarte mit einem Bild von
mir von Anfang Dezember am nächtlichen Paradeplatz, mit herzlichen
Grüssen, einem Dankeschön ans Team und den besten Wünschen für 2018.
Heute kam die Antwort: "You look
wonderful! Have a lovely Christmas and the happiest new year 2018! We
look forward so seeing you in store in the new year! Many hugs and best
wishes, Nellie and the London team". Nun konnte ich beschwingt und gut gelaunt zum Flugplatz fahren.
Ihr Flieger aus Marrakesch via Madrid kam recht pünktlich an, ich musste also nicht lange auf sie warten. Heute hatte es unglaublich viele wartetende Menschen an der Ankunft 2 des Flughafens.
Die bevorstehenden Feiertage liessen demnach auf viele Besucher
schliessen, welche Weihnachten bei ihren hiesigen Bekannten und
Verwandten oder auf einer Skipiste feiern wollten. Als ich also am
Rande der Menschenmasse auf meine liebe Verwandschaft wartete, konnte
ich sowohl unzählige Wortfetzen in den unterschiedlichsten Sprachen
dieser Welt aufschnappen, als auch so manch lustig bekleidete Reisende
erblicken, welche den Eindruck machten, als kämen sie direkt und ohne
Ausnüchterung vom Ballermann. Da trug zum Beispiel doch tatsächlich
jemand einen riesigen grünen Troll-Hut in Form eines stacheligen
Tannenbaums. Tja, wie gesagt Weihnachten naht... Dass sowas bei der
Kontrolle durchgeht?
Jupiii, wir sind wieder beisammen! |
||
Igitt: Früh aufstehen! Die beiden wollten im Migros-Altstetten zmörgele und einkaufen, und am Nachmittag waren Gina und ich bei Dad eingeladen. Es sollte ein langer Tag werden.
Vermutlich bin ich im
astrologischen Aszendent als Faultier geboren worden. Das Verlassen des
Bettes ist ein tagtäglich immer schwerer werdender K(r)ampf, und an
arbeitsfreien Tagen umso mehr. Und als bräuchte ich nicht schon genug
Zeit im Bad, kommt dann noch die Qual der Wahl der geeigneten Kleidung
hinzu: Einerseits sollte es elegant sein, andererseits aber auch warm
geben, weil es draussen bitterkalt war. Trotzdem schaffte ich es, mit
nur wenigen Minuten Verspätung, kurz nach 9 Uhr bei Mama aufzukreuzen,
damit wir alle zusammen nach Altstetten lospilgern konnten. Zum Zmorge
gönnte ich mir heute nur zwei Canapés und eine Tasse Kaffee, es war mir
einfach noch zu früh für ein ausgiebiges Frühstück.
In der Migros gab es ein
regelrechtes Gedränge, vorallem in der unteren Verkaufsebene bei den
Lebensmitteln; von überall kamen Einkaufswagen angeschwirrt, die
befüllt waren, als gäbe es kein Morgen mehr. Zwischen den Regalen war
teilweise kein Vorbeikommen möglich und ich fühlte mich ständig im Weg,
gleichzeitig standen mir aber auch alle anderen pausenlos in der Bahn.
Es
dauerte so seine Weile, bis wir alles beisammen hatten, denn unsere lange
Einkaufsliste war zwar vollständig, aber nicht wirklich nach Themen
geordnet. So war es eine regelrechte Befreiung, als wir den Laden nach
gefühlten Stunden endlich verlassen konnten.
Nachdem wir die Einkäufe
bei Mama deponieren konnten, packten Gina und ich unsere Taschen mit
ausgewählten Geschenken und machten uns auf den Weg zu Dad,
wo wir
herzlich und mit Schaumwein empfangen wurden. Danach verwöhnte ein
feines, mildes Fondue unsere Mägen - genau so wie ich es mag. Die Zeit
verging einmal mehr in Windeseile, also ging's ans Geschenke auspacken
und schon war der schöne Abend vorbei. Er bleibt aber für lange Zeit in
guter Erinnerung.
Der 24ste Dezember gilt bei
unserer Familie als "der" traditionelle Weihnachtstag, welcher
gleichzeitig in der Regel auch mit viel Vorbereitungsarbeiten in der
Küche verbunden ist. Allerdings liessen wir diesen Tag bewusst
entspannt angehen. Nach dem gemütlichen Frühstück bei Mama und der Sichtung der unzähligen Ferienfotos aus Marokko pröbelten
wir noch mit Ginas grosser Spiegelreflexkamera und ihrem 50er-Objektiv
herum, wobei ich mich für einige Portrait-Test-Aufnahmen zur Verfügung
stellen durfte. Die besten 4 davon habe ich unten eingebunden.
Unser jährliches, nahezu einem Ritual gleichendes Festmahl,
bestand einmal mehr aus selbstpanierten Schnitzeln, selbstpaniertem
Dorsch und selbstgemachtem Kartoffelsalat, also viiiel Handarbeit. Den
Kartoffelsalat hatte Mutti netterweise schon am Vortag in aller Ruhe
zubereitet; heute galt es für uns Kinder dann die Schweinsnierstücke
und Dorschfilets im Mehl anzudrücken, im Ei einzutauchen und
schliesslich im Paniermehl zu baden. Diese "Halbfabrikate" wurden dann
im Bratfett goldig gebrutzelt und am Abend mit dem kalten
Kartoffelsalat auf dem festlich geschmückten Tisch zur Freude von Auge
und Gaumen wunderbar angerichtet.
Mit vollem Bauch wandten
wir uns dann endlich der Geschenke-Ecke zu, wo viele liebevoll
verpackte Präsente auf ihre Befreiung warteten. Eigentlich wollten wir
uns gegenseitig bewusst eher nur Kleinigkeiten schenken, doch das
Gegenteil war der Fall. So durfte ich dieses Jahr unter anderem eine
übergrosse, wärmende Kuscheldecke für die zu erwartenden kalten
Tage, sowie ein mehrteiliges Kosmetikset mit verschiedenen Pinseln in
Empfang nehmen (und so willkommenerweise einige meiner altgedienten
Pinselchen ersetzen). Berührend empfand ich das erhaltene helle Foulard
mit Schmetterlingsmuster. Diese Tierchen stehen ja für die
Metamorphose, also stellvertretend für "mein" Thema. Ein modisches und
feinfühlig ausgewähltes Geschenk mit symbolischem Wert und sehr
persönlicher Note. Da herrscht zweimal Freude: Einmal über soviel
Fingerspitzengefühl und einmal als Vorfreude auf den Sommer, wenn das
Foulard zum Einsatz kommt.
Mama hatte uns ein
reichhaltiges Frühstück auf den Tisch gezaubert - es fehlte an nichts.
Also aus meiner
Sicht zumindest. Dawährend lief im Fernseher, wie alle Jahre zu
Weihnachten, einmal mehr der
Klassiker "Drei Nüsse für Aschenbrödel" - für manche ein
absolutes Pflichtprogramm, auch mehrmals täglich. So verbrachten wir
den Tag wiederum daheim, weil einem das trübe Wetter draussen diesen
Entscheid dankbarerweise wohlwollend abnahm. Am Mittag offerierte uns Gina eine
beeindruckende Reiki-Energietherapie. Es war etwas irritierend doch auch unglaublich wohltuend,
diese Wärme und
Energie zu spüren, die meinen Körper in unterschiedlicher Manier durchfloss. Und diese halbe Stunde entspannte mich derart,
dass ich kurz nach der Behandlung und in weiche Decken eingewickelt doch
glatt einnickte. Nach diesem Intermezzo im Land der Träume probierten
wir uns in Yoga-Atemtechniken, wobei das bei mir noch viel Übung abverlangen
dürfte: Trotz angenehmem Tempo hatte ich schnell mal das Gefühl, dass
mir die Puste ausgeht. Tja, mit meiner Kondition ist es wirklich nicht weit
her...
Zum Znacht gab es nochmal
unser Weihnachtsmenü in opulenten Mengen. Die Spannung am Bauch war
danach deutlich zu spüren, da half auch kein Yoga mehr. :-)
Hallo erstmal |
Merry Christmas |
Der Tisch ist gedeckt |
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Schon wieder ist Völlerei angesagt |
Sieht das nicht herrlich aus? |
Selfie |
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Weihnachtsbaum |
Weihnachts-Freude |
Beim simsen erwischt |
Und schon wieder so früh aus den
Federn! :-(( Frühmorgens um halb sieben schleppte ich mich ins Bad, denn für
8 Uhr war bei Mutti der Zmorge angesagt. Grund dafür war, dass Gina
kurz nach 9 bereits stadtwärts musste, um mit Paps ihren Zug nach
Luzern zu erwischen. Und lieb wie ich bin, entschied ich mich,
ebenfalls am Zmorgetisch beizuwohnen und sie dann zum Bahnhof zu
begleiten. Es war kaum was los auf den Strassen und nur wenige Fahrgäste fanden sich im
Tram ein. Am Hauptbahnhof trafen wir auf Dad und wenige Minuten später
zuckelte bereits deren Zug in die Halle. Also Tschüssi sagen und dann
ab auf's Tram zum Bellevue ins Belcafé um mir wiedermal einen richtig
guten Jlly-Kaffee zu gönnen. Während ich meine Blicke über den Platz
schweifen liess, fiel mir auf, dass der Wind zunahm und einige
Zeitungsblätter wie Laub herumgewirbelt wurden. Kam etwa ein Sturm auf? Grund genug, mich im
nächsten 8er einzunisten und mittels einer Fahrt kreuz und quer durch
die Stadt sowie über die neue Verbindung über die Hardbrücke bis fast
nach Hause kutschieren zu lassen. Eigentlich eine schöne Fahrt, doch
irgendwie auch eine Art Weltreise, ohne dabei gefühlt wirklich speditiv
vorwärts zu kommen.
Am Mittag rief mich Mutti
an, da sie einmal mehr etwas feines gekocht hatte und mir davon gerne
einen Teller voll kredenzen würde. Ich liess mich nicht zweimal bitten
und verbrachte den Nachmittag bei ihr, bis mir eine WhatsApp-Nachricht die
Rückkehr von Gina und Dad ankündigte. Daher wieder ab ins Tram und los
zum Hauptbahnhof, wo wir noch die Zeit fanden, im Baretto einen Kaffee zu
trinken.
Daheim bei Mama gab's dann
nochmal einen feinen Znacht. Auf
ein Dessert verzichteten wir aber, denn die Völlerei der letzten Tage
begann langsam gewichtige Spuren zu hinterlassen.
Werbung für die SBB |
Belcafé |
Umstieg am Hardturm |
Kaffeepause im Baretto |
Gina und Dad |
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Heute hiess es Abschied
nehmen. Der Rückflug meiner Schwester
über den "grossen Teich" ging am späten Nachmittag und ich chauffierte
sie als letzte Amtshandlung mit dem
Auto zum Flughafen. Da die Amis ja recht anspruchsvoll sein können, was
die
Überprüfung der hinfliegenden Passagiere angeht, waren wir auf eine
längere Wartezeit im Eincheck-Prozess eingestellt. Doch alles ging
unerwartet schnell und wir fanden doch noch Zeit für ein
Abschieds-Käffeli in der Fernweh-Bar. Als dann das "go to gate"-Zeichen
aufleuchtete, wurde es leider definitiv Zeit Abschied zu nehmen...
Ihr letzter Besuch lag zwei
Jahre zurück und voraussichtlich werden wieder zwei Jahre vergehen, bis
wir wieder gemeinsame Weihnachtstage verbringen werden dürfen. Abschied
zu nehmen ist immer schwer und enorm traurig. Und da ich
medikationsbedingt empfindsamer bin als früher, wurde es mir nach dem
letzten Winken dann doch noch sehr schwer ums Herz. Gute Reise!
Fernweh: Nomen est Omen |
Selfie No 1 |
Selfie No 2 |
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Letztes gemeinsames Foto |
Nächstes Reiseziel? |
Der Abflug naht... |
Der letzte Tag des Jahres! Dieser sollte möglichst harmonisch verlaufen, weshalb ich ich es mir zuerst im Spiga
gemütlich machte (wo denn sonst?). Und diesmal wieder mit
Aprikosengipfel, wenn auch mit Puderzucker, was der netten Barista aber
tatsächlich sofort leid tat, als sie mich das Lokal betreten sah.
Irgendwie herzig, nicht? Heute war wieder "Lese- und Schreibtag": Ich
hatte mehrere Fachzeitschriften dabei und es wurde auch wild auf dem
Natel rumgetippt, da sich die Neujahreswünsche bereits zu Mittag zu
häufen begannen. Und so verbrachte ich ungewohnt viele Stunden an
meinen "Zweitwohnsitz".
Am Nachmittag traf ich mich mit Steven an der Tramhaltestelle, denn der Hunger trieb uns in den Zeughauskeller. Notabene das letzte Mal in diesem Jahr. Zusätzlich freute mich, dass ich wieder Veronika
sehen konnte, welche wenige Monate zuvor vom Santa Lucia zum "Zeugi"
gewechselt hatte und ebenfalls strahlte und mich innigst begrüsste. Und
als hätte ich über Weihnachten nicht schon genug Schnitzel verputzt,
bestellte ich mir zum Abschluss des Jahres ein feines Wiener Schnitzel.
Mmmmm, fein!
Das nahende Jahresende
wurde mir zwischendurch bewusst gemacht, indem nach 17 Uhr das erste
"Happy new year" eintraf - von einer Freundin, die ferienhalber im rund
12'000 Kilometer weit entfernten Indonesien weilt und das neue Jahr
sieben Stunden vor uns begrüssen durfte. Es lebe das Internet! :-)
Am Abend gönnten sich Steven und ich noch etwas Prosecco in unserer Quartierbeiz und dann schaute ich noch bei Muttivorbei,
um auch mit ihr anzustossen und ihr alles Gute für's neue Jahr
zu wünschen. Den Jahreswechsel selbst erlebte ich aber nicht wirklich,
denn bereits eine Stunde davor versank ich erschöpft aber zufrieden im
heimischen Bett und entschwebte ins Land der Träume. Nicht einmal die
vielen Böller und Raketen draussen vor dem Haus vermochten mich aus der
Ruhe zu bringen.
Das Jahr war somit vorbei. Und das war's. In dem Falle, bis nächstes Jahr...
Allein im Tram |
Spiga |
Es ist wahr: Silvester kommt |
Aprikosengipfel |
Der Kaffee ist fertig |
Zeughauskeller |
Wiener Schnitzel |
Zeughauskeller |
Veronika |
Fazit zum Jahresende: